KISS-Syndrom: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. März 2009, 09:00 Uhr
Das umstrittene alternativmedizinische Konzept des KISS-Syndrom (Abkürzung für Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung) bezeichnet eine angebliche Erkrankung im Säuglings- und Kleinkindalter bei der Störungen der Körperhaltung und des Verhaltens auftreten sollen. Diese Hypothese geht auf den Alternativmediziner und Orthopäden Heiner Biedermann zurück, der hierbei eine Fehlstellung im Bereich der oberen Halswirbelsäule annimmt, welche in der Entwicklung ein ebenfalls umstrittenes KiDD-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte Dyspraxis/Dysgnosie) nach sich ziehen könnte.
Als Entdecker des KISS-Syndroms gilt der Chirurg Heiner Biedermann, der heute als Manualmediziner arbeitet.
Symptome
Betroffenen Kinder sollen eine Vielzahl von Symptomen zeigen: schiefe Haltung und asymmetrischer Schädel. Außerdem sollen sie viel schrien, spucken, sabbern, Haare raufen, schlecht schlafen oder in der motorischen Entwicklung zurückbleiben.
Im weiteren Verlauf sollen sich ohne Behandlung Kopfschmerzen, Lern-, Konzentrations- oder Wahrnehmungsstörungen, soziale Probleme oder Hyperaktivität entwickeln.
Die Ursache sei eine Verschiebung der Halswirbel durch die bei der Geburt einwirkenden gewaltigen Kräfte auf den Hals des Babys. Dadurch komme zu einer „Blockaden“ in den komplexen Funktionssystemen, die Kopf und Körper miteinander verbinden.
Die Diagnose KISS-Syndrom ist wissenschaftlich nicht anerkannt, wird aber im alternativmedizinischen Bereich häufig als eine typische Krankheitserfindung diagnostiziert und entsprechend behandelt.
Gefahren
Bei der Behandlung wird der Halswirbel des Kindes „eingerenkt“, eine Manipulation an der Halswirbelsäule, die bei unsachgemäßer Handhabung sehr gefährlich ist.
Zur Diagnose gehört meist ein Röntgenbild. Da jedoch die Halswirbelsäule vor allem aus Knorpel besteht, sieht man fast nichts auf den Bildern. Die Kinder werden somit unnötigerweise einer Strahlenbelastung ausgesetzt.
Kosten
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Behandlung nicht. Die Kosten für eine Behandlung betragen ca. 150 Euro.