Lebensfeldstabilisator: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Behauptung, die Schumann-Frequenzen würden sich verändern, entbehrt jeder experimentellen und theoretischen Grundlage. Die Resonanzfrequenzen ergeben sich aus konstanten geometrischen Faktoren wie den Abmessungen der Erde und dem Wert der Lichtgeschwindigkeit. Das Magnetfeld der Erde, das in Mitteleuropa zurzeit eine Stärke von etwa 48 µT hat, nimmt derzeit in seiner Intensität tatsächlich ab, allerdings ist in den letzten 100 Jahren eine Abnahme um lediglich 6% dokumentiert. Eine Erklärung, was das mit schwachen magnetischen Wechselfeldern zu tun hat und weshalb durch das Applizieren eines solchen Wechselfeldes die angeblichen gesundheitlichen Störungen verhindert oder kuriert werden sollen, wird nicht gegeben.
 
Die Behauptung, die Schumann-Frequenzen würden sich verändern, entbehrt jeder experimentellen und theoretischen Grundlage. Die Resonanzfrequenzen ergeben sich aus konstanten geometrischen Faktoren wie den Abmessungen der Erde und dem Wert der Lichtgeschwindigkeit. Das Magnetfeld der Erde, das in Mitteleuropa zurzeit eine Stärke von etwa 48 µT hat, nimmt derzeit in seiner Intensität tatsächlich ab, allerdings ist in den letzten 100 Jahren eine Abnahme um lediglich 6% dokumentiert. Eine Erklärung, was das mit schwachen magnetischen Wechselfeldern zu tun hat und weshalb durch das Applizieren eines solchen Wechselfeldes die angeblichen gesundheitlichen Störungen verhindert oder kuriert werden sollen, wird nicht gegeben.
  
Broers beruft sich bei seinem Gerät auch auf die transkranielle Magnetstimulation (TMS), die seit Mitte der 1980er Jahre am Menschen erprobt wird und bei der eine starkstromdurchflossene Spule, direkt am Schädel platziert, Aktionspotenziale im direkt darunter befindlichen Hirngewebe auslösen kann. Diese hat jedoch mit dem Lebensfeldstabilisator nichts zu tun: Bei der TMS kommen nämlich extrem starke Magnetfelder von bis zu 3 Tesla zum Einsatz, also mehrere Millionen mal stärker als das Magnetfeld des Lebensfeldstabilisator-Anhängers.
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Broers beruft sich bei seinem Gerät auch auf die transkranielle Magnetstimulation (TMS), die seit Mitte der 1980er Jahre am Menschen erprobt wird und bei der eine starkstromdurchflossene Spule, direkt am Schädel platziert, Aktionspotenziale im direkt darunter befindlichen Hirngewebe auslösen kann. Diese hat jedoch mit dem Lebensfeldstabilisator nichts zu tun: Bei der TMS kommen nämlich extrem starke Magnetfelder von bis zu 3 Tesla (3 Millionen µT) zum Einsatz, also etwa eine Million mal stärker als das Magnetfeld des Lebensfeldstabilisator-Anhängers.
  
 
==Ähnliche Geräte==
 
==Ähnliche Geräte==

Version vom 7. Dezember 2014, 15:30 Uhr

Lebensfeldstabilisator nach Broers

Der Lebensfeldstabilisator (LFS) ist ein 299 Euro teures "hochtechnologisches elektromagnetisches Gerät" (Zitat aus der Werbung), welches mit einer Spule und einer ansteuernden Elektronik im Sinne eines so genannten Elektrosmogschutzgeräts vor elektromagnetischen Feldern schützen soll. Entwickelt wurde es von dem deutschen Esoterik-Autor und Erfinder Dieter Broers. Eine Vorgängerversion war unter der Bezeichnung "Naturfeld-Stabilisator NFS 8" im Handel.

Das kleine, batteriebetriebene Gerät in Anhängerform soll schwache, niederfrequente magnetische Wechselfelder im Bereich der so genannten "Schumann-Frequenz" erzeugen. Technische Daten, insbesondere zur erzeugten Feldstärke, sind nicht bekannt. Aus dem Aufbau und dem Vergleich mit ähnlichen PEMF-Geräten lässt sich aber schließen, dass die Feldstärke höchstens einige µT beträgt.

Behauptungen zur Wirkungsweise

Begründet wird das Konzept des Gerätes vom Erfinder damit, dass auf der Erde das natürliche Erdmagnetfeld ständig abnehme und gleichzeitig auch die Schumann-Resonanzfrequenz "außerordentlich instabil" sei und "teilweise ganz erheblich von ihren Normwerten" abweiche. Dies führe zu verschiedenen Krankheitsbildern, die zusätzlich noch durch künstlichen Elektrosmog verstärkt würden. Unter anderem seien Strandungen von Walen auf die angeblichen Magnetfeldänderungen zurückzuführen.

Die Behauptung, die Schumann-Frequenzen würden sich verändern, entbehrt jeder experimentellen und theoretischen Grundlage. Die Resonanzfrequenzen ergeben sich aus konstanten geometrischen Faktoren wie den Abmessungen der Erde und dem Wert der Lichtgeschwindigkeit. Das Magnetfeld der Erde, das in Mitteleuropa zurzeit eine Stärke von etwa 48 µT hat, nimmt derzeit in seiner Intensität tatsächlich ab, allerdings ist in den letzten 100 Jahren eine Abnahme um lediglich 6% dokumentiert. Eine Erklärung, was das mit schwachen magnetischen Wechselfeldern zu tun hat und weshalb durch das Applizieren eines solchen Wechselfeldes die angeblichen gesundheitlichen Störungen verhindert oder kuriert werden sollen, wird nicht gegeben.

Broers beruft sich bei seinem Gerät auch auf die transkranielle Magnetstimulation (TMS), die seit Mitte der 1980er Jahre am Menschen erprobt wird und bei der eine starkstromdurchflossene Spule, direkt am Schädel platziert, Aktionspotenziale im direkt darunter befindlichen Hirngewebe auslösen kann. Diese hat jedoch mit dem Lebensfeldstabilisator nichts zu tun: Bei der TMS kommen nämlich extrem starke Magnetfelder von bis zu 3 Tesla (3 Millionen µT) zum Einsatz, also etwa eine Million mal stärker als das Magnetfeld des Lebensfeldstabilisator-Anhängers.

Ähnliche Geräte

  • MEDISEND der Advanced Medical Systems GmbH. Die Frequenz des erzeugten magnetischen Wechselfeldes kann auf verschiedene feste Werte zwischen 3 Hz und 33 Hz eingestellt werden. Die Schumann-Frequenz von 7,8 Hz könne "gegen Konzentrationsmangel" und bei "Unaufmerksamkeit" verwendet werden.
  • Bio Medici (auch als "Magnetan" im Handel). Das Produkt soll laut Werbung die "lebenswichtigen Schumann-Wellen" simulieren. Die Feldstärke am Gehäuse betrage maximal 0,5 µT.
  • THORA Life activator. Das 25 Gramm schwere und 395 Euro teure Gerät soll an einer Halskette getragen werden und Pulse mit 7,83 Hz erzeugen. Es wird eine Feldstärke von "43 µTesla pulsierend" in 25 mm Abstand genannt.
  • Eine Bauanleitung für ein "Magnetiseur" genanntes Gerät, das ein schwaches magnetisches Wechselfeld im Bereich einiger Hertz erzeugte und ebenfalls zum Tragen am Körper gedacht war, wurde bereits im Mai 1977 in der Elektronikzeitschrift Elektor vorgestellt. Das Heft stand unter dem Motto "Paranormale Elektronik".