Ulrich Warnke

Ulrich Warnke ist ein deutscher Biologe und Akademischer Oberrat der Universität Saarbrücken, Buchautor und Erfinder diverser Therapie- und Diagnosegeräte die der Alternativmedizin zuzuordnen sind. Erfindungen von ihm sind auch auf Seiten der Uni Saarland zu finden . Sein Sohn betreibt ein Vermaktungsunternehmen für die entsprechende Warnke-Produkte zur Steigerung des Wohlbefindens durch elektro-magnetischen Kraftfeld-Therapie-Geräte unter anderem elektromagnetische Kräfte und Licht spenden sollen. Im Angebot sind dabei auch Magnetfeldthetapiegeräte. Warnke tritt als Unterstützer umstrittener Konzepte des Geistheilens und der Alternativmedizin auf, auch zusammen mit Konstantin Meyl und Fritz Albert Popp.

Kurzbiographie

Warnke studierte Biologie, Physik, Geographie und Pädagogik in Kiel und Saarbrücken. Warnke war Lehrbeauftragter in Technischer Biomedizin, Umweltmedizin und klinischer Ökologie, Physiologische Psychologie und Psychosomatik und Präventivbiologie an der Uni Saarbrücken. Forschung betreibt Warnke nicht an der Uni Saarbrücken .

Warnke als Elektrosmog-Opponent

Warnke gilt als whistle-blower, Autor und Vortragsredner und radikaler Gegner in Sachen Elektrosmog und wird von der Mobilfunkgenerszene gerne zitiert. Sowohl Rundfunk als auch Mobilfunk sind in den Augen von Warnke Wurzel allen Übels . Warnke geht dabei von einem von ihm entdeckten revolutionären Phänomen aus, das er Den „mikrowelleninduzierten nitrosativen-oxidativen Stress“ nennt. Dieser wissenschaftlich nicht rezipierte hypothetische Effekt sei jedoch laut Warnke bislang „nicht bewiesen, aber äußerst plausibel“. Trotz ablehnender Haltung zu Mobilfunk und all dem was üblicherweise als Elektrosmog bezeichnet wird, ist in den Angaben zu seiner Erfindung Unittron® EMF-System von emittierten Frequenzen die Rede. Das Produkt soll ein emittiertes Frequenzsspektrum von < 0,1 Hz bis maximal 855,900 MHz haben . Warnke's Engagement ist Wasser auf die Mühlen der Hersteller von Elektrosmogmessgeräten und (meist überteuerten) Abschirmvorrichtungen.

Warnke und das Bienensterben (CCD)

Nach Warnke wären elektromagnetische Wellen für das abrupt und lokal in bestimmten Gebieten 2006/2007 aufgetretene Bienensterben (CCD) verantwortlich obwohl von Menschen erzeugte Funkwellen Jahrzehnten vor dem Bienensterben Alltag waren und weiter sind und in einigen Fällen die Ursache des Bienensterbens durch Pestizide eindeutig nachgeweisen wurde. Bienen und andere Tiere sollen natürliche elektrische, magnetische und elektromagnetische Wellen mutzen, um sich zu orientieren und würde durch man-made Felder in ihrer Oientierung gestört und fänden nicht mehr zu ihrem Heimatort zurück. Mobilfunkmasten und Hochspannungsleitungen würden auch die Insekten dazu bringen, sich und ihren Nachwuchs zu töten. Eine analoge Verlautbarung kommt auch vom emiritierten Karl Hecht und Mitautoren . Hecht ist esowatch bekannt für seine Werbeaussagen für die umstrittenen Produkte Klinoptilolith (EMF-Schutzfaktor) und Neosino sowie zu eigenwilligen Interpretationen der Dunkelfeldmikroskopie und Geldrollenbildung die in der Esoterikpostille Raum und Zeit zu finden sind.

Die Bedeutung der Varroa-Milbe, bestimmter Parasiten und Viren und der Pestizide werden bei dieser Argumentation relativiert oder verharmlost. Auch für Zugvögel sollen die Folgen des Elektrosmog desaströs sein. Um seine Hypothese zu untermauern, bezieht sich Warnke sogar auf die entfernte Forschungsanlage HAARP in Alaska. Aufgrund einer rein zeitlichen Koinzidenz (wissenschaftlich ohne Beweiskraft) sei ein Zusammenhang zwischen Bienensterben und HAARP plausibel, hinzu käme das angebliche Vorkommen des Bienensterbens in von Warnke angenommenen ‚überstrichenen’ Sendegebieten der Anlage. Im Jahre 2006 sei die Leistung der Anlage von 960 KW auf 3600 KW erhöht worden und seitdem gebe es vermehrt Berichte über eine gestörte Heimfindung bei Bienen argumentiert Warnke ohne auf Feldstärkemessungen oder Feldstärkeberechnungen einzugehen die zeigen würden dass lokale HF-Quellen aufgrund geringerer Entfernung viel höhere Felder aufweisen. Tatsache ist dass die Aussendungen der HAARP-Anlage von der Strahlungsleistung her vergleichbar sind zur europäischen EISCAT-Anlage sowie zur russischen SURA-Anlage die deutlich näher an Deutschland gelegen sind. Auch sendet der ungarische Rundfunk rund um die Uhr mit 2000 KW in Amplitudenmodulation und erreicht Strahlungsleistungen wie Kurzwellensender der BBC oder aus Russland. Die sporadischen Aussendungen der HAARP-Anlage lassen sich in Deutschland nur bei dazu geeigneten Kurzwellen-Ausbreitungsbedingungen (insbesondere dank der ionisierten F-Schichten) empfangen, am besten wohl nachts (wegen hemmender D-Schichten tagsüber) und im Winterhalbjahr.

Warnkes Hypothesen zum Bienensterben durch HF-Felder wurden durch andere Forscher auch als “Nonsens” bezeichnet und bezogen sich dabei auf die beobachtung dass das Bienensterben auch in Gebieten beobachtet wurde in dem kein Handyempfang möglich ist .

Warnke Therapie-Geräte

Diverse Warnke-Erfindungen beziehen sich auf eine Therapieeignung mit esoterischem Einschlag. Dazu gehören Licht-Therapiegeräte die laut Warnke Effekte im Organismus zur Heilung zur Heilung anstoßen sollen. Eine seiner Erfindung beansprucht Strahlung im nahen Infrarotbereich als Trägerwelle auszusenden um, bestimmte Frequenzen in den Körper zu bringen und den Energiehaushalt zu optimieren (katabole Reaktion). Im menschlichen Körper sollen dabei Schwingungsinterferenzen im Mikrowellenbereich (VHF) und im Langwellenbereich (ULF) erzeugt werden, die in der Tiefe der Gewebe bestimmte Funktionsmoleküle stimulieren sollen. Magnetfelder sollen therapeutisch wirksam werden indem sie zu einer Resonanzvervielfachung (Zeemann-Effekt) führten. Low-power Laseranwendungen nach Warnke sollen zu einer durch die low-power Laserstrahlung zu einer stimulierten ATP-Bildung führen die dazu führen soll, dass als pathologisch veränderte Zellen energetisch aufgebaut würden. Laserstrahlung soll aufgrund ihres hohen Ordnungszustandes (Kohärenz) und ihrer spektralen Reinheit und Selektivität mitwirken, dass in der Zelle ein sogenanntes „normales Schwingungsgefüge„ aufgebaut werde. Warnke bezieht sich hierbei auf den deutschen Physiker Fritz Albert Popp der in der menschlichen DNA einen Photonenspeicher sieht, über den ein Photonenfeld im Organismus aufgebaut werde. Popp nimmt an, dass Akupunkturmeridiane Leiter für Wellen sein können, die nicht an anatomische Leitstrukturen gebunden seien. Über derartige hypothetische Wellenleiter sollen Organe über spezifische und charakteristischen Frequenzen miteinander kommunizieren können. Eine pathologisch veränderte Zelle würde sich demnach in einem sogenannten „veränderten Schwingungszustand„ befinden.

Warnke und umstrittene Aussagen zum Energiehaushalt des Menschen

Auf Warnke nehmen insbesondere Anhänger des sogenannten Lichtfastens nach Jasmuheen Bezug. Dieser Personenkreis glaubte in den neunziger Jahren an eine Ernährung des Menschen ausschliesslich durch Licht. Herkömmliche Nahrung sollte nicht mehr notwendig sein. Einen Nachweis dieser Behauptung blieben die Lichtfaster schuldig was sie jedoch nicht daran hinderte Bücher und Seminare zum Thema im Esoterikmilieu anzubieten. Vermeidbare Todesfälle bei Anhängern und nachgewiesene Betrügereien bei Lichtfastern waren die Folge. Inzwischen hat sich dies auch zunehmend herumgesprochen und die Hype scheint abgeklungen zu sein. Nach Warnke soll Licht im nahen Infrarot-Bereich Einfluss auf den zellulären Energiehaushalt haben und zu einer gesteigerten Energiebildung und Energiespeicherung in Form von Polyphosphat und Kreatinphosphat führen, was den eindeutig heterotrophen Menschen nach dieser Hypothese zu einem (teilweisen) Autotrophen wie eine Pflanze mit Chlorophyll werden lässt. Dass der Mensch durch Lichtstrahlung (genauer: Infrarotlicht) nutzbare chemische Energieträger bilde, wird ansonsten im wissenschaftlichen Bereich von niemanden behauptet. Warnke wird in esoterischen Kreisen mit der Behauptung zitiert, dass drei Viertel der Zufuhr der notwendigen Energie eines archaischen (nackten) Menschen mittels elektromagnetischer Strahlung von der Sonne geschehe, wodurch der Anteil der zugeführten Energie durch Nahrung bei diesem hypothetischen Menschtypus sich auf ein Viertel reduziere .

Ein Erwachsener (als idealer Schwarzer Strahler) mit einer Körperoberfläche von 1,8 bis 2 m² und einer Oberflächentemperatur von ca. 33-34°C strahlt Wärmeleistung ab von etwa: S = 5,6704*10^-8 * (273+34)^4 = 504 W/m² (andere Angaben: 440 W/m²) Ein Mensch hat eine Albedo von geschätzt ca. 0,4 d.h. Er strahlt nur 40% davon ab, somit also 202 W/m². Der Mensch nimmt aber auch Strahlung aus seiner Umgebung auf. Ein nackter Mensch (als idealer Schwarzer Strahler) nimmt bei 20°C warmer Umgebung eine Strahlung auf von S = 5,6704*10^-8 * (273+20)^4 = 418 W/m² und auf die Albedo 0,4 bezogen sind das dann 167 W/m². Der Mensch strahlt also als Differenz 35 W/m² ab, was 35 W/m² * 2 m² * 60*60*24 = 6048 kJ Energie entsprechen.

Beispiel 30. Breitengrad: Die Solarkonstante beträgt 1367 W/m². Es kann maximal die Hälfte der Körperoberfläche beschienen werden, also 1 m². Wenn der nackte Mensch aufrecht steht, dann scheint die Sonne am Sommeranfang mittags aus einem Winkel von 60°. 2 Std. früher oder später beträgt der Winkel 40°. Als Mittelwert des Sonnenstandes kann man mit guter Näherung 50° annehmen. Dieser Wert muss mit dem cos verknüpft werden, um den Einfallwinkel auf einen aufrecht stehenden Menschen abzuschätzen. Mit der Albedo 0,4 ergibt sich eine Wärmeeinstrahlung W von W = 1367 W/m2 * 1m2 * 0,4 * cos(50) * 60*60*4 = 5061 kJ Energie aus Sonnenstrahlung. Ein Mensch der sich mittels Kleidung schützt, strahlt natürlich viel weniger Wärme ab und nimmt weniger Strahlungsenergie auf sodass die Sonnenstrahlung an sich bedeutungslos werden kann. Beim Aufenthalt in Höhlen oder Gebäuden spielt die Sonnenstrahlung keine direkte Rolle. Der Energiebeitrag der Sonnenstrahlung hängt von der Jahreszeit, Wolkenbedeckung und dem Einfallswinkel der Sonnenstrahlung ab. . Warnke und der deutsche Physiker Fritz Albert Popp vertreten auch die Theorie, dass beim Menschen UV-Photonen wachstumsstimulierende Effekte hätten. Als funktionell dafür entsprechendes Antennenpigment für Photonen soll dafür das Enzym Flavinmononukleotid (FMN) fungieren. Die vom FMN der Mitochondrien eingefangene Photonenenergie soll der Hypothese folgend dazu verwendet werden, Protonen aus dem Inneren der Mitochondrien ins Zytosol der Zelle zu pumpen. Entsprechend dem Diffusionsgefälle fließen die Protonen dann über die Adenosintriphoshat (ATP)-Synthase zurück zur Mitochondrienmatrix und setzen somit Energie frei, die zur ATP-Bildung verwendet wird.

Die geheime Macht der Psyche

Nach Warnke könnte die menschliche Psyche eine enorme Kraftwirkung zur Steuerung der Materie haben und einen direkten Einfluss auf die Materie ausüben . Parapsychologische Teleportation, Geistheilen und Voodoo finden hier eine unkritisch formulierte Basis in Form eines esoterisch-quantenphysikalischen Erklärungsversuchs die nicht auf plausiblere Erwartungshaltungen und Placebo-Effekte eingeht und rein spekulativ bleibt wie auch die Technik der Bioresonanz für die sich Warnke einsetzt . Unsinnige Wünsche an das Universum und ähnliche NLP-Konzepte schwingen hier auf gleicher Wellenlänge und lassen sich ebenfalls auf dem Esoterikmarkt anbieten.

Zitat aus Die geheime Macht der Psyche Seite 295:

..Der Glaube ist Teil des universellen Geistes und verwendet die Psyche zur
Realisierung. Glaube setzt sich zusammen aus Wille (individuelle Motivation)
und Gefühl (archetypische Emotion) und nutzt somit gleichermasen Bewustsein
und Unterbewustsein. Dadurch entsteht eine enorme Kraftwirkung zur
Steuerung der Materie. Auf der Quantenebene kollabiert die allgegenwärtige
Wahrscheinlichkeit. Die Glaubenskraft der Psyche ist die Manifestation der
Quantenbildung zwischen den Elektronen bestimmter Atome und Molekule.
Sie wirkt als strategischer Schalter zur Realitätsbildung im leeren Raum
('Vakuum') unseres Korpers. Solange der Glaubensmoment anhält ist die
Realität stabilisiert....

Eine Warnke-Verknüpfung von Materie und Geist ist Thema seines Buches Diesseits und Jenseits der Raum-Zeit-Netze. Eine Verknüpfung die er wie folgt umschreibt:

...Wir und unser Leben einschlieslich unserer Korperfunktion sind zweifach
reprasentiert: 
1. in der Massewelt, die die Materie aufbaut; dies ist die Welt unserer funf
Korpersinne,
2. in der Welt zwischen den Massen, dem Vakuum, das ein Energie- und
Informationsspeicher darstellt und das von den Aktivitäten der
Materiewelt laufend instruiert wird. Es spricht nichts dagegen, diese
Informations-Welt des Vakuums mit Geist zu bezeichnen, also als Welt
unserer geistigen Aktivitaten anzusehen...

Werke

• Risiko Wohlstandsleiden. Analyse, Strategie
• Gehirn-Magie. Der Zauber unserer Gefühlswelt. Das 3. Buch aus der Reihe "Der archaische Zivilisationsmensch"
• Warnke U: Der Mensch und die 3. Kraft Elektromagnetische Wechselwirkung/ Zwischen Stress und Therapie. Popular Academic Verlags-Gesellschaft, Saarbrücken, 1994. Auszug aus dem Rückseitentext: Das 2. Buch innerhalb der Reihe "Der archaische Zivilisationsmensch" berichtet über Wirkungen, Mechanismen und Anwendungen elektromagnetischer Kräfte. Die Schnittstelle von Biologie und Physik ist Dreh- und Angelpunkt eines revolutionären Geschehens: Die Wissenschaft hat neu erkannt, dass der Mensch als quantenphysikalische Konstruktion maßgeblicher Teil der Natur - ja sogar des Universums ist. Daraus ergeben sich völlig neue Aspekte für unser tägliches Leben und für unsere Gesundheit, die bisher unverständlich waren.
• Ulrich Warnke: Die geheime Macht der Psyche – Quantenphilosophie – die Renaissance der Urmedizin, Popular Academic Verlags-Gesellschaft, Saarbrücken, 1999
• WARNKE, U. (1992): Wirkungsweise physikalischer Behandlungsmethoden (Infrarot-A-Laser, Ionen, Magnetfeld). Prakt. Tierarzt 73, Collegium veterinarium XXIII, 150-154
• WARNKE, U. (1993): Wie Lichtenergie beim Menschen zu Zellenergie wird. Biona Rep. 8, 123-134
• WARNKE, U. (1999): Biophysikalische Grundlagen der Magnetfeld- und Lasertherapie in: AMBRONN, G.(Hrsg.):Laser- und Magnetfeldtherapie in der
• U. Warnke: Bioresonanztherapie – Wunsch und Wirklichkeit. Medizin transparent. Nr.2 (1996) S. 36-37

Weblinks

• http://www.uni-saarland.de/fak8/warnke/warnke.htm