Klinische Psychoneuroimmunologie: Unterschied zwischen den Versionen
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*''Der Wissenschaftszweig der klinischen Psycho-Neuro-Immunologie (kPNI) – von Robert Ader 1974 begründet – kommt dieser Forderung nach einem neuen Typus medizinischer Fachrichtungen und Therapeuten nach. Die kPNI vereinigt das Wissen über das Nervensystem, das Hormonsystem, das Immunsystem und über das Gehirn. So kann durch Ekel beispielsweise ein Lippenherpes ausbrechen oder durch chronischen Stress, immer dann eine Erkältung oder Migräne wenn der betroffene endlich einmal zur Ruhe kommt. Aber auch der Mangel an Schlaf hat Auswirkungen auf das Körpergewicht und Nahrung auf unsere Stimmung.<br>Die kPNI ist eine evolutionäre Medizin. Sie beschäftigt sich ausschließlich mit neuestem wissenschaftlich fundiertem Wissen über die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Organismus und den heutigen Lebensbedingungen in denen er sich befindet. Sie stellt unsere genetische Ausstattung und deren Anpassung an bestimmte Lebensweisen in den Vordergrund. Da unsere Gene sich der rasanten Entwicklung unseres Lebensstils mit veränderten Bewegungs- und Ernährungsverhaltens nicht anpassen können, sieht die evolutionäre Medizin hier viele Ursachen für unsere heutigen Zivilisationskrankheiten.<br>Die kPNI macht dieses Wissen für die praktische Umsetzung nutzbar und erarbeitet gemeinsam mit dem Klienten Lösungswege um Einfluss auf die körpereigenen Wirkungsmechanismen zu nehmen.''<ref>http://blog.spielraum-bewegt.de/timo-bartel-ubernimmt-vorstandschaft-der-klinischen-psycho-neuro-immunologie/</ref> | *''Der Wissenschaftszweig der klinischen Psycho-Neuro-Immunologie (kPNI) – von Robert Ader 1974 begründet – kommt dieser Forderung nach einem neuen Typus medizinischer Fachrichtungen und Therapeuten nach. Die kPNI vereinigt das Wissen über das Nervensystem, das Hormonsystem, das Immunsystem und über das Gehirn. So kann durch Ekel beispielsweise ein Lippenherpes ausbrechen oder durch chronischen Stress, immer dann eine Erkältung oder Migräne wenn der betroffene endlich einmal zur Ruhe kommt. Aber auch der Mangel an Schlaf hat Auswirkungen auf das Körpergewicht und Nahrung auf unsere Stimmung.<br>Die kPNI ist eine evolutionäre Medizin. Sie beschäftigt sich ausschließlich mit neuestem wissenschaftlich fundiertem Wissen über die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Organismus und den heutigen Lebensbedingungen in denen er sich befindet. Sie stellt unsere genetische Ausstattung und deren Anpassung an bestimmte Lebensweisen in den Vordergrund. Da unsere Gene sich der rasanten Entwicklung unseres Lebensstils mit veränderten Bewegungs- und Ernährungsverhaltens nicht anpassen können, sieht die evolutionäre Medizin hier viele Ursachen für unsere heutigen Zivilisationskrankheiten.<br>Die kPNI macht dieses Wissen für die praktische Umsetzung nutzbar und erarbeitet gemeinsam mit dem Klienten Lösungswege um Einfluss auf die körpereigenen Wirkungsmechanismen zu nehmen.''<ref>http://blog.spielraum-bewegt.de/timo-bartel-ubernimmt-vorstandschaft-der-klinischen-psycho-neuro-immunologie/</ref> |
Version vom 8. Februar 2013, 23:34 Uhr
Unter dem Begriff klinische Psycho-Neuroimmunologie (kPNI) werden von einem in Deutschland angemeldeten Verein "Europäische Gesellschaft für klinische Psycho-Neuro-Immunologie e. V."[1] Ausbildungen zum "Therapeuten für Psychoneuroimmunologie" angeboten. Die Zielgruppe ist ganz offensichtlich der medizinisch interessierte Laie, der Anbieter empfiehlt lediglich dringend "Grundkenntnisse der Ernährungsmedizin und grundlegende, im Rahmen einer qualifizierten Berufsausbildung erworbene medizinische Kenntnisse". Der Kurs soll in 36 Tagen absolviert werden und kostet 2990 Euro. Erfinder der "klinischen Psychoneuroimmunologie" scheinen die Holländer Leo Pruimboom und Bram van Dam gewesen zu sein.
Der genannte deutsche Verein unterhält enge Beziehungen zur Firma "Natura Foundation" in Numansdorp in den Niederlanden[2], die als "Knowledge Centre for clinical PNI and Nutritional Therapy" ernährungsmedizinische Dienstleistungen anbietet sowie eine Art Lobbyismus für orthomolekulare Nahrungsergänzungsmittel und eine "Paleo-Diät" betreibt[3], und zum Kölner Verein "Deutsche Gesellschaft für medizinische Fitness e.V.".[4] Im Rahmen der hier thematisierten so genannten "klinischen Psychoneuroimmunologie" wird unter anderem die wissenschaftlich unhaltbare Hypothese verbreitet, dass sämtliche chronischen Beschwerden des Menschen ursächlich auf subakute (also mitunter nicht wahrnehmbare) Entzündungsprozesse zurückgingen. Dem helfe "Resoleomics" ab (Medline: 2 Treffer[5]), eine Art entzündungshemmedes Ernährungsprinzip, bei dem wieder käuflich zu erwerbende Nahrungsergänzungsmittel eine Rolle spielen. Eines der kPNI-Behandlungsziele mit Nahrungsumstellung soll beispielsweise eine "Insulinrezeptorregeneration" sein. Zu den proprietären befremdlichen Diätempfehlung gehört beispielsweise die Regel:
- Tiere, welche mit Getreide gefüttert worden sind sollten nicht verzehrt werden, da die genetische Information der raffinierten Produkte in diesen Tieren über die Nahrung weitergegeben wird !
Im eigenen Sprachgebrauch werden die eigenen Dienstleistungsnehmer Klienten genannt und nicht Patienten. Andererseits lernen die Absolventen des 36 tägigen Kurses zum Psychoneuroimmunologen "Diagnosen" zu stellen, eine Tätigkeit die in der Bundesrepublik Personen vorbehalten ist, die eine Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde besitzen.
Berufsbezeichnungen wie "klinischer Psychoneuroimmunologe" sind irreführend, da sie den Anschein erwecken können, dass der Inhaber tatsächlich ausgebildeter Immunologe sei. Immunologen müssen nach ihrer Ausbildung zum Arzt, Tierarzt, Biologen, Biochemiker oder Pharmazeuten mindestens fünf Vollzeit-Jahre in der wissenschaftlichen Immunologie tätig sein.
Natura Foundation
Inhaber der Natura Foundation ist das niederländische Unternehmen "Bonusan B.V." aus Numansdorp, das Nahrungsergänzungsmittel und Gemmotherapiemittel anbietet.[6] Natura Foundation organisiert in mehreren Ländern die Ausbildung zum "Therapeuten in klinischer Psycho-Neuro-Immunologie" und zum noch fragwürdigeren "Orthomolekular Therapeut".[7] Mit Natura Foundation Hilfe war es bis 2012 auch möglich, an der Universität Girona (UdG) in Spanien einen Masterabschluß in "klinischer Psychoneuroimmunologie" zu erlangen; vormals war dies auch in Graz (UNI for LIFE Seminarveranstaltungs GmbH, Graz/Österreich[8]) möglich.[9]
Psychoneuroimmunologie
Die Psychoneuroimmunologie selbst ist eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Wechselwirkung von Psyche, Nervensystem und Immunsystem befasst.
Siehe auch
Zitat
- Der Wissenschaftszweig der klinischen Psycho-Neuro-Immunologie (kPNI) – von Robert Ader 1974 begründet – kommt dieser Forderung nach einem neuen Typus medizinischer Fachrichtungen und Therapeuten nach. Die kPNI vereinigt das Wissen über das Nervensystem, das Hormonsystem, das Immunsystem und über das Gehirn. So kann durch Ekel beispielsweise ein Lippenherpes ausbrechen oder durch chronischen Stress, immer dann eine Erkältung oder Migräne wenn der betroffene endlich einmal zur Ruhe kommt. Aber auch der Mangel an Schlaf hat Auswirkungen auf das Körpergewicht und Nahrung auf unsere Stimmung.
Die kPNI ist eine evolutionäre Medizin. Sie beschäftigt sich ausschließlich mit neuestem wissenschaftlich fundiertem Wissen über die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Organismus und den heutigen Lebensbedingungen in denen er sich befindet. Sie stellt unsere genetische Ausstattung und deren Anpassung an bestimmte Lebensweisen in den Vordergrund. Da unsere Gene sich der rasanten Entwicklung unseres Lebensstils mit veränderten Bewegungs- und Ernährungsverhaltens nicht anpassen können, sieht die evolutionäre Medizin hier viele Ursachen für unsere heutigen Zivilisationskrankheiten.
Die kPNI macht dieses Wissen für die praktische Umsetzung nutzbar und erarbeitet gemeinsam mit dem Klienten Lösungswege um Einfluss auf die körpereigenen Wirkungsmechanismen zu nehmen.[10]
Weblinks
- kpni.de
- www.naturafoundation.nl
- http://www.psiram.com/ge/images/9/91/Curriculum_PNI.pdf
Quellennachweise
- ↑ Europaeische Gesellschaft für klinische Psycho-Neuro-Immunologie e. V., Spitalgasse 202, D-84489 Burghausen
- ↑ Natura Foundation, Edisonstraat 66, 3281 NC Numansdorp
Natura Foundation P.O. Box 7279 NL-3280 AB Numansdorp - ↑ Zitat von NF-Webseite: Im Jahre 1999 wurde durch Bonusan BV das Ausbildungsinstitut Natura Foundation (www.vannature.nl) errichtet, um das vorhandene Wissen im Bereich der orthomolekularen Therapie und Phytotherapie mit (Para)Medizinern, die im Bereich der Komplementärmedizin tätig sind, zu teilen. In den letzten zehn Jahren hat sich Natura Foundation zu einem führenden Wissenszentrum innerhalb dieses Fachgebiets mit einer enormen Datenbank an Wissen und einem umfangreichen Netzwerk von Spezialisten entwickelt. Natura Foundation ist aktiv und fortschrittlich bei der Verbreitung von praktischer Fachinformation mit dem Ziel, Ärzte und Therapeuten vollständig über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse innerhalb dieses Fachgebietes auf dem Laufenden zu halten.
Zielsetzung Natura Foundation erfüllt die Notwendigkeit an Kenntnis auf dem Gebiet der Ernährungsmedizin und klinischer Psychoneuroimmunologie. Es besteht eine zunehmende Nachfrage von Personen, um selbst ihre körperliche und geistige Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern. Sowohl die Ernährungsmedizin als auch die klinische Psychoneuroimmunologie bieten eine klare und passende Antwort auf diese Frage. [...] Durch die richtige Kombination von Nahrungsmitteln mit denselben und/oder synergistisch wirkenden Substanzen innerhalb eines Rezeptes oder Menüs, wird ein potentielles Medikament und/oder präventives Mittel geschaffen. Ernährungsmedizin kann nur dann funktionieren, wenn die Basisernährung die erste therapeutische Wahl ist, und wenn die zugefügten Supplemente und pflanzentherapeutische Stoffe den Nahrungseffekt synergistisch beeinflussen. Nahrung in all ihren Formen hat eine Reihe spezifischer Effekte (u.a. auf den Energiestoffwechsel). Bewegung hat völlig andere Effekte. Zusammen bilden sie eine der effektivsten Kombinationen zur Behandlung häufig vorkommender Beschwerden.
Paleo-Diät als tägliche Nahrung: In den letzten Jahrhunderten hat sich unsere Ernährung schnell und einschneidend verändert. Vor hunderttausenden von Jahren lebten wir als Jäger und Sammler in der afrikanischen Savanne. Unsere Gene scheinen noch immer auf die Nahrung abgestimmt zu sein, die wir damals assen. Diese Ernährung wird auch paleolithische Ernährung oder Paleo-Diät genannt. Prof. Dr. Cordain und Prof. Dr. Muskiet sind zwei der Wissenschaftler, die viele Untersuchungen nach der Ernährung der Naturvölker verrichtet haben (siehe auch www.thepaleodiet.com). Obwohl natürlich die verschiedenen Völker nicht dieselbe Nahrung konsumieren, hat die Ernährung dennoch deutliche Übereinstimmungen, die alle in krassem Gegensatz zu unserer heutigen Ernährung stehen. Die Schlussfolgerung ist, dass die ideale Ernährung des Menschen eine Energieverteilung mit relativ mehr tierischem Eiweiss und weniger Kohlenhydraten hat. Der niedrigere Kohlenhydratgehalt wird durch Vermeidung von Getreideerzeugnissen und Zucker erreicht; lediglich über Obst, Gemüse und Knollen erhält der Körper nicht raffinierte Kohlenhydrate. Der Ausdruck ‘Nahrung als Medizin’ einschliesslich der Paleodiät als Basisernährung sind Ausgangspunkte für das gesamte Ausbildungsprogramm.
Supplementierung, eine Notwendigkeit?
Die heutigen, westlichen Lebensbedingungen (worunter Stress und toxische Belastung) verlangen viel von unserem Körper, und somit hat der Körper viele essentielle Nährstoffe für ein gutes Funktionieren nötig. Durch die intensiven Landbaumethoden der letzten Jahrzehnte hat sich die Qualität unserer Nahrung jedoch ernsthaft verschlechtert. Selbst bei einer gesunden Ernährung genügt die heutige Nahrung in vielen Fällen nicht. Für eine optimale Gesundheit, zur Vorbeugung und Behandlung häufig vorkommender Beschwerden sind Nahrungsergänzungsmittel und phytotherapeutische Stoffe unerlässlich.
Einführung
Die Ausbildung ‘Orthomolekular-Therapeut’ hat kürzlich hinsichtlich Gestaltung und Inhalt eine neue Fassung erhalten. Der Grund dieser Veränderung ist einfach: die weiten Entwicklungen der letzten zehn Jahre im Bereich von Heilkunde im allgemeinen und der orthomolekulären Heilkunde im besonderen. Tausende Untersuchungen haben in der zurückliegenden Periode dafür gesorgt, dass die Ernährungsheilkunde endlich den Platz erhält, den sie verdient: eine ernstzunehmende Disziplin innerhalb der Medizin. Das Werk von World Cancer Research Fund war hierbei bahnbrechend. Diese Organisation veröffentlichte in 2007 den bislang umfangreichsten medizinischen Untersuchungsbericht über den Einfluss von Ernährung und Bewegung zur Vorbeugung und Behandlung von Krebserkrankungen (www.wcrf.org).
Während der Ausbildung wird die orthomolekuläre Heilkunde vom breiten Fachgebiet der Ernährungsmedizin aus betrachtet. Dies bedeutet, dass neben dem Einsatz von Mikronutrienten, auch ‘whole food treatment’ und Behandlung mit Kräuter- und Pflanzenextrakten (Phytotherapie) Teil des Lehrplans ausmachen. Eine andere notwendige Veränderung in der Ausbildung betrifft die Aufnahme von Bewegung als Therapie. Nahrungsintervention geht eigentlich nicht ohne bewegungsbezogene Intervention. Beide Interventionen beeinflussen die Funktion fast aller Systeme des menschlichen Körpers mittels verschiedener, aber synergistisch wirkender Mechanismen. Der angebotene Unterrichtsstoff basiert auf neuesten wissenschaftlichen Studien und Theorien.
Quelle: [1] - ↑ DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR MEDIZINISCHE FITNESS E.V.
, Eupener Straße 135-137, D-
50933 Köln
[2] - ↑ http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=resoleomics
- ↑ Bonusan B.V., Edisonstraat 64, NL-3281 XB Numansdorp
- ↑ http://www.fortbildungszentrum.net/module.php5?datei=ausschreibung_orthomolekulare_therapie.pdf&fid=2&mod=files
- ↑ UNI for LIFE Seminarveranstaltungs GmbH, Universitätsplatz 3, A-8010 Graz
- ↑ http://www.naturafoundation.nl/?objectID=375
- ↑ http://blog.spielraum-bewegt.de/timo-bartel-ubernimmt-vorstandschaft-der-klinischen-psycho-neuro-immunologie/