Monacolin-K: Unterschied zwischen den Versionen

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Durch Monascus purpureus fermentierter Reis enthält so genannte Monacoline: Substanzen, die im menschlichen Körper die Cholesterinsynthese hemmen. Sie waren Ausgangspunkt für die Entwicklung entsprechender "Lipidsenker" (HMG-CoA-Reduktasehemmer, Statine). Bekannte Wirkstoffe sind Mevinolin oder Lovastatin (Mevacor).
 
Durch Monascus purpureus fermentierter Reis enthält so genannte Monacoline: Substanzen, die im menschlichen Körper die Cholesterinsynthese hemmen. Sie waren Ausgangspunkt für die Entwicklung entsprechender "Lipidsenker" (HMG-CoA-Reduktasehemmer, Statine). Bekannte Wirkstoffe sind Mevinolin oder Lovastatin (Mevacor).
  
Ein Problem bei der Einnahme von Reismehlpräparaten ist die Gefahr der Verunreinigung mit Citrinin, einem nierenschädlichen Mykotoxin. In einer Studie der University of Pennsylvania aus dem Jahr 2010 wurde Citrinin in einem Drittel aller untersuchten Produkte gefunden.<ref>Gordon RY, Cooperman T, Obermeyer W, Becker DJ. Marked variability of monacolin levels in commercial red yeast rice products: buyer beware! Arch Intern Med. 2010 Oct 25;170(19):1722-7</ref> Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass der Monacolin-K-Gehalt bei erhältlichen Produkten sehr variabel und laut einer Untersuchung häufig nicht auf der Verpackung ersichtlich ist.<ref>Gordon RY, Cooperman T, Obermeyer W, Becker DJ. Marked variability of monacolin levels in commercial red yeast rice products: buyer beware! Arch Intern Med. 2010 Oct 25;170(19):1722-7. CONCLUSIONS: We found striking variability in monacolin content in 12 proprietary RYR products and the presence of citrinin in one-third of the formulations tested. Although RYR may have potential as an alternative lipid-lowering agent, our findings suggest the need for improved standardization of RYR products and product labeling. Until this occurs, physicians should be cautious in recommending RYR to their patients for the treatment of hyperlipidemia and primary and secondary prevention of cardiovascular disease.</ref>
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Ein Problem bei der Herstellung von Reismehlpräparaten ist die Gefahr der Verunreinigung mit Citrinin, einem krebserregenden und nierenschädlichen Mykotoxin. In einer Studie der University of Pennsylvania aus dem Jahr 2010 wurde Citrinin in einem Drittel aller untersuchten Produkte gefunden.<ref>Gordon RY, Cooperman T, Obermeyer W, Becker DJ. Marked variability of monacolin levels in commercial red yeast rice products: buyer beware! Arch Intern Med. 2010 Oct 25;170(19):1722-7</ref> Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass der Monacolin-K-Gehalt bei erhältlichen Produkten sehr variabel und laut einer Untersuchung häufig nicht auf der Verpackung ersichtlich ist.<ref>Gordon RY, Cooperman T, Obermeyer W, Becker DJ. Marked variability of monacolin levels in commercial red yeast rice products: buyer beware! Arch Intern Med. 2010 Oct 25;170(19):1722-7. CONCLUSIONS: We found striking variability in monacolin content in 12 proprietary RYR products and the presence of citrinin in one-third of the formulations tested. Although RYR may have potential as an alternative lipid-lowering agent, our findings suggest the need for improved standardization of RYR products and product labeling. Until this occurs, physicians should be cautious in recommending RYR to their patients for the treatment of hyperlipidemia and primary and secondary prevention of cardiovascular disease.</ref>
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Eine Kommision der Deutschen Forschungsgesellschaft führte 2012 eine toxikologische Bewertung des Rotschimmelreises durch. Sie kritisierte die unzureichende Datenlage zur Sicherheit und bewertet Rotschimmelreis als derzeit "''nicht sicheres Lebensmittel/Nahrungsergänzungsmittel.''"<ref>http://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/2012/sklm_rotschimmelreis_121218.pdf Seite 17</ref>
  
 
Monacolinhaltige Lebensmittel können in der EU mit zugelassenen [[Health Claims]] beworben werden. Als Angabe ist erlaubt: ''"Monacolin K aus Rotschimmelreis trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei."'' Als „Bedingungen für die Verwendung der Angabe“ wird Folgendes genannt: ''"Die Angabe darf nur für Lebensmittel verwendet werden, deren Verzehr eine tägliche Aufnahme von 10 mg Monacolin K aus Rotschimmelreis gewährleistet. Damit die Angabe zulässig ist, sind die Verbraucher darüber zu unterrichten, dass sich die positive Wirkung bei einer täglichen Aufnahme von 10 mg Monacolin K aus Rotschimmelreiszubereitungen einstellt."''
 
Monacolinhaltige Lebensmittel können in der EU mit zugelassenen [[Health Claims]] beworben werden. Als Angabe ist erlaubt: ''"Monacolin K aus Rotschimmelreis trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei."'' Als „Bedingungen für die Verwendung der Angabe“ wird Folgendes genannt: ''"Die Angabe darf nur für Lebensmittel verwendet werden, deren Verzehr eine tägliche Aufnahme von 10 mg Monacolin K aus Rotschimmelreis gewährleistet. Damit die Angabe zulässig ist, sind die Verbraucher darüber zu unterrichten, dass sich die positive Wirkung bei einer täglichen Aufnahme von 10 mg Monacolin K aus Rotschimmelreiszubereitungen einstellt."''
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*[[Pu-Erh-Tee]]
 
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==Weblinks==
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==Literatur==
*http://www.mayoclinic.com/health/red-yeast-rice/NS_patient-redyeast (englisch)
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*Deutsche Forschungsgemeinschaft: ''Toxikologische Bewertung von Rotschimmelreis'' [http://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/2012/sklm_rotschimmelreis_121218.pdf PDF]. Endfassung vom 18. Dezember 2012
*http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/2304.htm (englisch)
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*European Food Safety Authority (EFSA): ''Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to monacolin K from red yeast rice and maintenance of normal blood LDL cholesterol concentrations.'' [http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/2304.htm] [http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/doc/2304.pdf PDF] EFSA Journal 2011;9(7):2304, 28. Juli 2011
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*Monografie (englisch): [http://www.mayoclinic.com/health/red-yeast-rice/NS_patient-redyeast Red yeast rice (Monascus purpureus)]. Mayo Clinic, Rochester, USA, 1. November 2013
  
 
==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==

Version vom 9. Juni 2015, 12:13 Uhr

Monacolin-K ist der Name eines Produkts, das aus fermentiertem gekochtem Reis (Rot fermentierter Reis, Rotschimmelreis, chinesisch Xuezhikang, Zhibituo oder Angkak) gewonnen wird. Der für die Fermentierung verantwortliche Schimmelpilz ist Monascus purpureus. Getrocknet und gemahlen ist er als rotes Reismehl bekannt. Auch gibt es Zubereitungen mit Alkohol. Chinesische Bezeichnungen lauten Hong Qu, Zhi Tai oder Xue Zhi Kang.

Rotschimmelreis ist ein traditionelles chinesisches Lebensmittel. Rotes Reismehl wird zum Färben von Fleisch und Fleischgerichten wie Pekingente verwendet.

Durch Monascus purpureus fermentierter Reis enthält so genannte Monacoline: Substanzen, die im menschlichen Körper die Cholesterinsynthese hemmen. Sie waren Ausgangspunkt für die Entwicklung entsprechender "Lipidsenker" (HMG-CoA-Reduktasehemmer, Statine). Bekannte Wirkstoffe sind Mevinolin oder Lovastatin (Mevacor).

Ein Problem bei der Herstellung von Reismehlpräparaten ist die Gefahr der Verunreinigung mit Citrinin, einem krebserregenden und nierenschädlichen Mykotoxin. In einer Studie der University of Pennsylvania aus dem Jahr 2010 wurde Citrinin in einem Drittel aller untersuchten Produkte gefunden.[1] Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass der Monacolin-K-Gehalt bei erhältlichen Produkten sehr variabel und laut einer Untersuchung häufig nicht auf der Verpackung ersichtlich ist.[2]

Eine Kommision der Deutschen Forschungsgesellschaft führte 2012 eine toxikologische Bewertung des Rotschimmelreises durch. Sie kritisierte die unzureichende Datenlage zur Sicherheit und bewertet Rotschimmelreis als derzeit "nicht sicheres Lebensmittel/Nahrungsergänzungsmittel."[3]

Monacolinhaltige Lebensmittel können in der EU mit zugelassenen Health Claims beworben werden. Als Angabe ist erlaubt: "Monacolin K aus Rotschimmelreis trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei." Als „Bedingungen für die Verwendung der Angabe“ wird Folgendes genannt: "Die Angabe darf nur für Lebensmittel verwendet werden, deren Verzehr eine tägliche Aufnahme von 10 mg Monacolin K aus Rotschimmelreis gewährleistet. Damit die Angabe zulässig ist, sind die Verbraucher darüber zu unterrichten, dass sich die positive Wirkung bei einer täglichen Aufnahme von 10 mg Monacolin K aus Rotschimmelreiszubereitungen einstellt."

Immer wieder ist Monacolin-K (Lovastatin oder andere Statine) im Gespräch als Mittel zur Behandlung von Krebserkrankungen. Studien wurden bei verschiedenen Krebsarten durchgeführt. Derzeit (Stand 2012) kann aus durchgeführten klinischen Studien nicht abgeleitet werden, dass mit diesen Wirkstoffen beim Menschen ein relevanter tumorhemmender Effekt zu erzielen ist. Hinzu kommen Nebenwirkungen bei begleitender (komplementärer) Anwendung, die zu berücksichtigen sind.[4][5][6] Allerdings werden Statine weiterhin auf eine mögliche Eignung als krebshemmende Substanzen untersucht.

Siehe auch

Literatur

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft: Toxikologische Bewertung von Rotschimmelreis PDF. Endfassung vom 18. Dezember 2012
  • European Food Safety Authority (EFSA): Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to monacolin K from red yeast rice and maintenance of normal blood LDL cholesterol concentrations. [1] PDF EFSA Journal 2011;9(7):2304, 28. Juli 2011
  • Monografie (englisch): Red yeast rice (Monascus purpureus). Mayo Clinic, Rochester, USA, 1. November 2013

Quellennachweise

  1. Gordon RY, Cooperman T, Obermeyer W, Becker DJ. Marked variability of monacolin levels in commercial red yeast rice products: buyer beware! Arch Intern Med. 2010 Oct 25;170(19):1722-7
  2. Gordon RY, Cooperman T, Obermeyer W, Becker DJ. Marked variability of monacolin levels in commercial red yeast rice products: buyer beware! Arch Intern Med. 2010 Oct 25;170(19):1722-7. CONCLUSIONS: We found striking variability in monacolin content in 12 proprietary RYR products and the presence of citrinin in one-third of the formulations tested. Although RYR may have potential as an alternative lipid-lowering agent, our findings suggest the need for improved standardization of RYR products and product labeling. Until this occurs, physicians should be cautious in recommending RYR to their patients for the treatment of hyperlipidemia and primary and secondary prevention of cardiovascular disease.
  3. http://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/2012/sklm_rotschimmelreis_121218.pdf Seite 17
  4. Jakobisiak M, Golab J., Potential antitumor effects of statins (Review). Int J Oncol. 2003 Oct;23(4):1055-69
  5. Katz, MS (2005). "Therapy insight: Potential of statins for cancer chemoprevention and therapy". Nature clinical practice. Oncology 2 (2): 82–9. doi:10.1038/ncponc0097. PMID 16264880
  6. Bardou M, Barkun A, Martel M. "Effect of statin therapy on colorectal cancer.", Gut. 2010 Nov;59(11):1572-85. Epub 2010 Jul 26