Prolotherapie: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Prolotherapie''' oder '''Proliferationstherapie''' ist der Name eines so genannten "Umstimmungsverfahrens", bei der Injektionen im Bereich der Wirbelsäule zum Einsatz kommen um Schmerzzustände wie "Kreuzschmerzen" zu behandeln. Injiziert wird dabei an den kleinen Wirbelgelenken der Wirbelsäule. An diesen Orten werden Substanzen injiziert, die einen denervierenden und straffenden Prozess bei "ausgeleierten" Gelenkkapseln auslösen sollen und auch eine lokale Entzündung auslösen sollen. Die therapeutisch gewollte Entzündung soll Nervengewebe lokal schädigen und zur Entstehung von Narbengewebe führen. Entstehende zusätzliche Schmerzen nach der Therapie werden durch Anwendung von Eis von aussen gelindert.
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'''Prolotherapie''' oder '''Proliferationstherapie''' (von lat. "proles" und "ferre", auch "Sklerosierungstherapie") ist der Name eines so genannten "Umstimmungsverfahrens" in der Orthopädie, bei der Injektionen im Bereich der Wirbelsäule zum Einsatz kommen, um Schmerzzustände wie "Kreuzschmerzen" zu behandeln. Injiziert wird dabei an den kleinen Wirbelgelenken der Wirbelsäule. An diesen Orten werden Substanzen injiziert (zum Beispiel Mischung eines Lokalanästhetikums und Dextrose, oder Traubenzucker oder Phenol oder Lebertranöl), die einen denervierenden und straffenden Prozess bei "ausgeleierten" Gelenkkapseln und auch eine lokale Entzündung auslösen sollen. Die therapeutisch gewollte Entzündung soll Nervengewebe lokal schädigen und zur Entstehung von Narbengewebe führen. Einige Anwender behaupten hingegen das Gegenteil: durch die Injektion soll eine lokal entzündliche Reaktion hervorrufen werden, die zu einer therapeutisch wirksamen, erhöhten Durchblutung und zum erneuerten Wuchs von "geschwächtem Gewebe" führe. Wieder andere Anwender behaupten, dass die Proliferationstherapie behandelte Bänder festige und stabilisiere.
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Entstehende zusätzliche Schmerzen nach der Therapie werden durch Anwendung von Eis von außen gelindert.
  
 
Zur "Umstimmung" kommen aber auch [[Homöopathie|homöopathische]] Präparate zum Einsatz.  
 
Zur "Umstimmung" kommen aber auch [[Homöopathie|homöopathische]] Präparate zum Einsatz.  
  
Das Verfahren soll als so genannte "Sklerosierungstherapie" im Jahre 1870 von dem tschechischen Arzt Dvořák erfunden worden sein. Damals wurden keine Schmerzmittel gespritzt, vielmehr erfolgte lediglich eine mehrfache lokale Perforation des betroffenen Gewebes mit einer Nadelspitze. Die Benutzung sklerosierender Lösungen wurde erst später als mögliche Option eingeführt. Der Arzt Peter Smrz entwickelte die Sklerosierungstherapie dann zur Proliferationstherapie weiter.
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Das Verfahren soll als so genannte "Sklerosierungstherapie" im Jahre 1870 von dem tschechischen Arzt Dvořák erfunden worden sein. Damals wurden keine Schmerzmittel gespritzt, vielmehr erfolgte lediglich eine mehrfache lokale Perforation des betroffenen Gewebes mit einer Nadelspitze. Die Benutzung sklerosierender Lösungen wurde erst später als mögliche Option eingeführt. Der Arzt Peter Smrz entwickelte die Sklerosierungstherapie dann zur Proliferationstherapie weiter. Häufig wird auch der amerikanisch Arzt Gustav Hemwall als Erfinder der heutigen Prolotherapie genannt.
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Die Prolotherapie wird auch in der Veterinärmedizin eingesetzt und ist vor allem in den USA als "proliferation therapy", "regenerative injection therapy", oder "proliferative injection therapy" populär.
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Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland übernehmen die Kosten nicht. Ein Cochrane Review von 2007 kam nach Berücksichtigung von fünf wissenschaftlichen Studien zum Ergebnis, dass aus den Studien kein Wirksamkeitsnachweis für die Prolotherapie alleine abzuleiten und die Studienlage "unklar" ist.<ref>https://www.cochrane.org/CD004059/BACK_prolotherapy-injections-for-chronic-low-back-pain</ref>
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==Prolozon(e)-Therapie==
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Als [[Prolozon Therapie|Prolozon Therapie]] (engl. prolozone-therapy) wird eine Variante der Prolotherapie bezeichnet, bei der Ozon-Injektionen (nach anderen Angaben: ein Ozon-Sauerstoffgemisch) in Gelenke zur Anwendung kommen. Beabsichtigt ist dabei die Behandlung von Schmerzzuständen auf Grund einer Anthrose oder Gelenkentzündung. Eine Quelle bezeichnet Prolozone (engl. Bezeichnung) als ein [[Homöopathie|homöopathisches]] Heilmittel aus einem hochverdünntem Gemisch aus Ozon und Sauerstoff, welches von einem Arzt mit Namen Frank Shallenberger erfunden worden sei.
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Von Befürwortern wird auch eine Knorpelregeneration durch die Prolozonbehandlung behauptet.
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Im deutschsprachigen Raum sind Prolozonbehandlungen so gut wie kein diskutiertes Thema und daher kein Gegenstand wissenschaftlicher Befassung gewesen (Stand: 2019). Im englischsprachigen Raum findet sich hingegen häufiger die Nennung einer Prolozone-Behandlung, vor allem in alternativmedizinischen Medien sowie von ihrem wahrscheinlichen Erfinder Shallenberger und in einer einzigen "Fachzeitschrift" für Prolotherapie. Mitunter wird die Prolozone-Therapie (engl.) auch als "Prolotherapy with prolozone" bezeichnet. Zu Prolozone lässt sich in medizinischen Datenbanken eine Studie aus dem Iran zur hier beschriebenen Prolotherapie im Vergleich zur Prolozon-Therapie finden.<ref>Hashemi M, Jalili P, Mennati S, Koosha A, Rohanifar R, Madadi F, Razavi SS, Taheri F., The Effects of Prolotherapy With Hypertonic Dextrose Versus Prolozone (Intraarticular Ozone) in Patients With Knee Osteoarthritis, Anesth Pain Med. Okt. 2015 17;5(5):e27585. doi: 10.5812/aapm.27585</ref>
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Anwender einer beabsichtigten Prolozon(e)-Therapie stehen vor dem Problem der Beschaffung eines entsprechenden Fertigarzneimittels. Im Dezember 2019 lässt sich kein Hersteller für ein Arzneimittel mit Namen Prolozon oder Prolozone finden.
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==Siehe auch==
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*[[Indirekte Grenzstranginjektion nach Mink]]
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==Weblinks==
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*http://de.wikipedia.org/wiki/Proliferationstherapie
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*https://respectfulinsolence.com/2017/04/25/the-death-of-jade-erick-why-state-licensure-doesnt-protect-patients-from-naturopathic-quackery/
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==Quellennachweise==
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<references/>
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[[category:Therapie in der Pseudomedizin]]

Aktuelle Version vom 25. Dezember 2019, 16:45 Uhr

Prolotherapie oder Proliferationstherapie (von lat. "proles" und "ferre", auch "Sklerosierungstherapie") ist der Name eines so genannten "Umstimmungsverfahrens" in der Orthopädie, bei der Injektionen im Bereich der Wirbelsäule zum Einsatz kommen, um Schmerzzustände wie "Kreuzschmerzen" zu behandeln. Injiziert wird dabei an den kleinen Wirbelgelenken der Wirbelsäule. An diesen Orten werden Substanzen injiziert (zum Beispiel Mischung eines Lokalanästhetikums und Dextrose, oder Traubenzucker oder Phenol oder Lebertranöl), die einen denervierenden und straffenden Prozess bei "ausgeleierten" Gelenkkapseln und auch eine lokale Entzündung auslösen sollen. Die therapeutisch gewollte Entzündung soll Nervengewebe lokal schädigen und zur Entstehung von Narbengewebe führen. Einige Anwender behaupten hingegen das Gegenteil: durch die Injektion soll eine lokal entzündliche Reaktion hervorrufen werden, die zu einer therapeutisch wirksamen, erhöhten Durchblutung und zum erneuerten Wuchs von "geschwächtem Gewebe" führe. Wieder andere Anwender behaupten, dass die Proliferationstherapie behandelte Bänder festige und stabilisiere.

Entstehende zusätzliche Schmerzen nach der Therapie werden durch Anwendung von Eis von außen gelindert.

Zur "Umstimmung" kommen aber auch homöopathische Präparate zum Einsatz.

Das Verfahren soll als so genannte "Sklerosierungstherapie" im Jahre 1870 von dem tschechischen Arzt Dvořák erfunden worden sein. Damals wurden keine Schmerzmittel gespritzt, vielmehr erfolgte lediglich eine mehrfache lokale Perforation des betroffenen Gewebes mit einer Nadelspitze. Die Benutzung sklerosierender Lösungen wurde erst später als mögliche Option eingeführt. Der Arzt Peter Smrz entwickelte die Sklerosierungstherapie dann zur Proliferationstherapie weiter. Häufig wird auch der amerikanisch Arzt Gustav Hemwall als Erfinder der heutigen Prolotherapie genannt.

Die Prolotherapie wird auch in der Veterinärmedizin eingesetzt und ist vor allem in den USA als "proliferation therapy", "regenerative injection therapy", oder "proliferative injection therapy" populär.

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland übernehmen die Kosten nicht. Ein Cochrane Review von 2007 kam nach Berücksichtigung von fünf wissenschaftlichen Studien zum Ergebnis, dass aus den Studien kein Wirksamkeitsnachweis für die Prolotherapie alleine abzuleiten und die Studienlage "unklar" ist.[1]

Prolozon(e)-Therapie

Als Prolozon Therapie (engl. prolozone-therapy) wird eine Variante der Prolotherapie bezeichnet, bei der Ozon-Injektionen (nach anderen Angaben: ein Ozon-Sauerstoffgemisch) in Gelenke zur Anwendung kommen. Beabsichtigt ist dabei die Behandlung von Schmerzzuständen auf Grund einer Anthrose oder Gelenkentzündung. Eine Quelle bezeichnet Prolozone (engl. Bezeichnung) als ein homöopathisches Heilmittel aus einem hochverdünntem Gemisch aus Ozon und Sauerstoff, welches von einem Arzt mit Namen Frank Shallenberger erfunden worden sei.

Von Befürwortern wird auch eine Knorpelregeneration durch die Prolozonbehandlung behauptet.

Im deutschsprachigen Raum sind Prolozonbehandlungen so gut wie kein diskutiertes Thema und daher kein Gegenstand wissenschaftlicher Befassung gewesen (Stand: 2019). Im englischsprachigen Raum findet sich hingegen häufiger die Nennung einer Prolozone-Behandlung, vor allem in alternativmedizinischen Medien sowie von ihrem wahrscheinlichen Erfinder Shallenberger und in einer einzigen "Fachzeitschrift" für Prolotherapie. Mitunter wird die Prolozone-Therapie (engl.) auch als "Prolotherapy with prolozone" bezeichnet. Zu Prolozone lässt sich in medizinischen Datenbanken eine Studie aus dem Iran zur hier beschriebenen Prolotherapie im Vergleich zur Prolozon-Therapie finden.[2]

Anwender einer beabsichtigten Prolozon(e)-Therapie stehen vor dem Problem der Beschaffung eines entsprechenden Fertigarzneimittels. Im Dezember 2019 lässt sich kein Hersteller für ein Arzneimittel mit Namen Prolozon oder Prolozone finden.

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise

  1. https://www.cochrane.org/CD004059/BACK_prolotherapy-injections-for-chronic-low-back-pain
  2. Hashemi M, Jalili P, Mennati S, Koosha A, Rohanifar R, Madadi F, Razavi SS, Taheri F., The Effects of Prolotherapy With Hypertonic Dextrose Versus Prolozone (Intraarticular Ozone) in Patients With Knee Osteoarthritis, Anesth Pain Med. Okt. 2015 17;5(5):e27585. doi: 10.5812/aapm.27585