Jomol: Unterschied zwischen den Versionen

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*http://www.der-arzneimittelbrief.net/Jahrgang1997/Ausgabe05Seite33.htm
 
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Aktuelle Version vom 4. Oktober 2019, 10:22 Uhr

Jomol ® ist ein umstrittenes alternativmedizinisches Heilmittel, das seinen Befürwortern zufolge gegen eine Vielzahl von Krebsarten einsetzbar sein soll. Die Wirkung von Jomol soll auf einer Stimulation des Immunsystems durch Bestandteile von Bakterien beruhen. Die entsprechende Jomol-Therapie geht auf den deutschen Chirurgen Udo Ehrenfeld (1942-2001) [1] zurück, der Jomol 1983 als Diagnostikum patentierte.[2][3] 1984 gründete Ehrenfeld die JOMOL Pharma GmbH in Regensburg zur Vermarktung von Jomol. Von der Bezirksregierung Oberpfalz wurde Jomol als Arzneimittel eingestuft, was Auflagen bei der Herstellung mit sich bringt. In der Folge wanderte Ehrenfeld nach Brasilien aus, wo er 2001 starb.

Bezüge bestehen zur seit langem wegen Erfolglosigkeit überholten Coley-Therapie (Coley's Toxin) sowie zur Anwendung des Tuberkulose-Impfstoffs BCG bei einigen Krebsarten (z.B. Blasenkrebs). Spontane Remissionen (teilweise dauerhaft) traten in der Vergangenheit gelegentlich nach bakteriellen Infektionen auf und waren offenbar die Basis für entsprechende Therapien wie Jomol.

Die Jomol-Therapie gilt als eine Außenseitermethode ohne wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis.[4] Die gesetzliche Krankenversicherung erstattet die Kosten nicht.[5]

Als Nebenwirkung kann hohes Fieber auftreten.

Zusammensetzung

Jomol besteht aus einer wässrigen Suspension von Zellwandbestandteilen des Bakteriums Nocardia Opaca (Rhodococcus rhodochrous) aus der Gattung der Strahlenpilze. Der Extrakt beinhaltet hauptsächlich Oligopeptide und Polysaccharide. Die exakte chemische Zusammensetzung ist unbekannt. Jomol soll nach Angaben der Befürworter oral eingenommen oder injiziert werden.

Unterstellter Wirkungsmechanismus

Jomol soll sich selektiv an Krebsgewebe binden und es für Killerzellen erkennbar machen sowie gleichzeitig die körpereigene Abwehr aktivieren. Bei der Jomol-"Carrier-Zytostase" werden Zellgifte an die Jomolbestandteile gekoppelt, um einen zytopathischen Effekt zu erzielen.

Jomol in der Krebsdiagnostik

Mit Technetium angereichertes Jomol (Jomo tech) oder mit Indium markiertes Jomol (als Jomo) wird auch zur Diagnostik eingesetzt.

Rechtliche Lage

Jomol ist kein Fertigarzneimittel und kann aufgrund fehlender Zulassung nicht in der Apotheke erworben werden.

Siehe auch

  • BG MUN (BG MUN forte)
  • Vaccineurin, Coley Toxin

Literatur und Quellennachweise

  1. Jomol Pharma GmbH, Regensburg
  2. http://www.google.de/patents?id=hM8iAAAAEBAJ&printsec=abstract&zoom=4&dq=jomol&ie=ISO-8859-1
  3. http://www.freepatentsonline.com/EP0199085B1.html
  4. Allewelt MC, Hauser SP., JOMOL--immunostimulation and rejection of tumor cells?, Schweiz Rundsch Med Prax. 1997 May 14;86(20):856-60 [1]
  5. Verfahren B1KR19/96R vom 23.7.98

Weblinks