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− | '''Wave Transfer''' ist der Name eines [[pseudomedizin]]ischen Gerätes, mit dem angeblich die therapeutisch relevanten Eigenschaften von Substanzen wie [[Homöopathie|homöopathischen]] Präparaten, [[Nosode]]n, [[Bachblüten]] usw. auf eine andere Substanz, etwa isotonische Kochsalzlösung, Blut des Patienten oder einfach Wasser übertragen werden können. Einige Anwender behaupten, dass mittels Wave Transfer praktisch jedes Medikament, auch "[[schulmedizin]]ische" wie etwa Ritalin (siehe: [[Ritalinkritik]]), "homöopathisiert und dadurch in "verträglicherer" Form verabreicht werden könne.<ref name="eschenhof">http://www.praxis-eschenhof.de/technische-leistungen/wave-transfer.html Aufruf am | + | '''Wave Transfer''' ist der Name eines [[pseudomedizin]]ischen Gerätes, mit dem angeblich die therapeutisch relevanten Eigenschaften von Substanzen wie [[Homöopathie|homöopathischen]] Präparaten, [[Nosode]]n, [[Bachblüten]] usw. auf eine andere Substanz, etwa isotonische Kochsalzlösung, Blut des Patienten oder einfach Wasser übertragen werden können. Einige Anwender behaupten, dass mittels Wave Transfer praktisch jedes Medikament, auch "[[schulmedizin]]ische" wie etwa Ritalin (siehe: [[Ritalinkritik]]), "homöopathisiert und dadurch in "verträglicherer" Form verabreicht werden könne.<ref name="eschenhof">http://www.praxis-eschenhof.de/leistungs-spektrum/technische-leistungen/wave-transfer.html Aufruf am 27. September 2011</ref> |
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+ | Das Verfahren wurde von [[Wolfgang Ludwig]] entwickelt, einigen Quellen zufolge in Kooperation mit [[Dietrich Klinghardt]], der das Verfahren auch in seinen Seminaren vorstellt. Wave-Transfer-Geräte werden von der Firma AMS Advanced Medical Systems GmbH in Tauberbischofsheim hergestellt, die Eigentümer der Patente und Gebrauchsmuster Ludwigs ist. Das Gerät wird mit [[pseudowissenschaft]]lichem Gebrauch von physikalischen Fachbegriffen beworben. 2014 wurde es zu einem Preis von rund 2000 Euro angeboten. Aktuell (2021) scheint der Preis bei 2000 bis 5000 € zu liegen. | ||
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Das System besteht aus einem batteriebetriebenen Gerät und zwei Bechern mit Metallhülle, die mit gewöhnlichen Laborkabeln (Bananensteckern) daran angeschlossen sind. Der eine Becher ist mit dem Eingang des Gerätes verbunden und enthält die auch "Substrat" genannte Substanz, deren "Informationen", "Schwingungen" oder "Frequenzspektren" abgenommen werden sollen. Der andere ist am Ausgang angeschlossen und enthält eine Ampulle mit der Flüssigkeit, die die Informationen aufnehmen soll. Die Becher werden auch als Antennen bezeichnet. Am Gerät lassen sich unterschiedliche Verstärkungsfaktoren einstellen, ferner kann das Ausgangssignal wahlweise "in Phase" oder "invertiert" abgegeben werden. Die Übertragung der Informationen von der einen Substanz auf die andere soll 15 Sekunden dauern. | Das System besteht aus einem batteriebetriebenen Gerät und zwei Bechern mit Metallhülle, die mit gewöhnlichen Laborkabeln (Bananensteckern) daran angeschlossen sind. Der eine Becher ist mit dem Eingang des Gerätes verbunden und enthält die auch "Substrat" genannte Substanz, deren "Informationen", "Schwingungen" oder "Frequenzspektren" abgenommen werden sollen. Der andere ist am Ausgang angeschlossen und enthält eine Ampulle mit der Flüssigkeit, die die Informationen aufnehmen soll. Die Becher werden auch als Antennen bezeichnet. Am Gerät lassen sich unterschiedliche Verstärkungsfaktoren einstellen, ferner kann das Ausgangssignal wahlweise "in Phase" oder "invertiert" abgegeben werden. Die Übertragung der Informationen von der einen Substanz auf die andere soll 15 Sekunden dauern. | ||
− | Eine Besonderheit gegenüber Konkurrenzsystemen sei, dass die Becher längs elektrisch geteilt und die beiden Halbzylinder an | + | Eine Besonderheit gegenüber Konkurrenzsystemen sei, dass die Becher längs elektrisch geteilt und die beiden Halbzylinder an sogenannte symmetrische Verstärkereingänge und -ausgänge angeschlossen sind.<ref name="gebr">Gebrauchsmuster DE 29809278 U1: Neue Anordnung zur Übertragung elektromagnetischer Signale. Anmelder: Ludwig, Wolfgang. Bekanntmachungstag im Patentblatt: 08.10.1998. Inhaber: AMS Advanced Medical Systems GmbH, 97941 Tauberbischofsheim (bis 2005 W. Ludwig)</ref> Dadurch sei die Übertragung unempfindlich gegen externe Störsignale ("[[Elektrosmog]]") und die Signalqualität erheblich höher. |
Weiter im Dunkeln bleibt jedoch, was für ein elektrisches Signal eigentlich vom Becher bzw. vom Substrat ausgehen soll. Für die Existenz solcher Signale, deren Frequenzbereich zwischen 1 Hz und 200 kHz liege, gibt es keinerlei wissenschaftlichen Beleg. Fragwürdig ist auch die wahlweise einstellbare Invertierung des Signals, von der behauptet wird, dass sie besonders zur Unterstützung einer [[Entschlackung|Ausleitung]] von Giftstoffen, Viren oder gar Tumoren<ref name="eschenhof"/> vorteilhaft sei, da völlig unklar ist, wie die "Empfängersubstanz" zwischen invertiertem und nicht-invertiertem Signal unterscheiden können soll. | Weiter im Dunkeln bleibt jedoch, was für ein elektrisches Signal eigentlich vom Becher bzw. vom Substrat ausgehen soll. Für die Existenz solcher Signale, deren Frequenzbereich zwischen 1 Hz und 200 kHz liege, gibt es keinerlei wissenschaftlichen Beleg. Fragwürdig ist auch die wahlweise einstellbare Invertierung des Signals, von der behauptet wird, dass sie besonders zur Unterstützung einer [[Entschlackung|Ausleitung]] von Giftstoffen, Viren oder gar Tumoren<ref name="eschenhof"/> vorteilhaft sei, da völlig unklar ist, wie die "Empfängersubstanz" zwischen invertiertem und nicht-invertiertem Signal unterscheiden können soll. | ||
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Angebliche elektrische Signale von Nosoden und Ähnlichem werden auch bei der so genannten Medikamententestung im Rahmen der [[Elektroakupunktur nach Voll]] (EAV) abgenommen, wobei ebenfalls Metallbecher oder "Messwaben" benutzt werden. Dieses Konzept der EAV diente Ludwig als Ausgangspunkt für seine Erfindung. | Angebliche elektrische Signale von Nosoden und Ähnlichem werden auch bei der so genannten Medikamententestung im Rahmen der [[Elektroakupunktur nach Voll]] (EAV) abgenommen, wobei ebenfalls Metallbecher oder "Messwaben" benutzt werden. Dieses Konzept der EAV diente Ludwig als Ausgangspunkt für seine Erfindung. | ||
− | Ein Übertragen oder "Überschwingen" von Informationen von einer – häufig homöopathischen – Substanz wird für diverse pseudomedizinische Methoden und Produkte behauptet. Dem Wave Transfer sehr ähnlich ist beispielsweise die Variante der Firma [[Rayonex]]. Zu nennen ist ferner ein Gerät namens "Nosofax" | + | Ein Übertragen oder "Überschwingen" von Informationen von einer – häufig homöopathischen – Substanz wird für diverse pseudomedizinische Methoden und Produkte behauptet. Dem Wave Transfer sehr ähnlich ist beispielsweise die Variante der Firma [[Rayonex]]. Zu nennen ist ferner ein Gerät namens "Nosofax", das sein Erfinder Hans-Peter Schabert auch als "[[Nosode]]nmacher" bezeichnet.<ref>Hans-Peter Schabert, Friedrich-Bauer-Str. 28, 91058 Erlangen, www.nosofax.de</ref><ref>Offenlegungsschrift DE 10347195 A1: Verstärker für medizinisch relevante elektromagnetische Information in wässrigen Substraten. Anmelder: Schabert, Hans-Peter. Anmeldedatum: 10.10.2003. Verfahren erloschen: 05.11.2011</ref> Dessen Wirkung könne man mit einer vom ihm entwickelten Variante der [[Kinesiologie]] namens [[Visitest]] nachweisen. Eine vergleichbare Übertragung von Informationen soll mit [[Orgonakkumulator|Orgon-Kopierstationen]] bewerkstelligt werden können; eine Rolle spielt sie auch bei der [[Holopathie]] und bei einem Gerät der Firma [[Horisan]]. Auch der Esoterik-Autor [[Dieter Broers]] will ein Gerät erfunden haben, das die therapeutischen Merkmale eines Medikaments auf Wasser übertragen können soll.<ref>Offenlegungsschrift DE 19520942 A1: Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels. Erfinder: Broers, Dieter, Dr. Anmeldedatum: 02.06.1995. Verfahren erloschen: 04.06.2002</ref> Geräte zum Übertragen von "medizinischen Informationen" auf Substanzen sind im englischsprachigen Raum auch unter der Bezeichnung [[Remedy Maker]] bekannt geworden. |
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+ | *https://skepp.be/nl/apparatuur/wave-transfer | ||
==Quellen== | ==Quellen== |
Aktuelle Version vom 15. Februar 2021, 14:57 Uhr
Wave Transfer ist der Name eines pseudomedizinischen Gerätes, mit dem angeblich die therapeutisch relevanten Eigenschaften von Substanzen wie homöopathischen Präparaten, Nosoden, Bachblüten usw. auf eine andere Substanz, etwa isotonische Kochsalzlösung, Blut des Patienten oder einfach Wasser übertragen werden können. Einige Anwender behaupten, dass mittels Wave Transfer praktisch jedes Medikament, auch "schulmedizinische" wie etwa Ritalin (siehe: Ritalinkritik), "homöopathisiert und dadurch in "verträglicherer" Form verabreicht werden könne.[1]
Das Verfahren wurde von Wolfgang Ludwig entwickelt, einigen Quellen zufolge in Kooperation mit Dietrich Klinghardt, der das Verfahren auch in seinen Seminaren vorstellt. Wave-Transfer-Geräte werden von der Firma AMS Advanced Medical Systems GmbH in Tauberbischofsheim hergestellt, die Eigentümer der Patente und Gebrauchsmuster Ludwigs ist. Das Gerät wird mit pseudowissenschaftlichem Gebrauch von physikalischen Fachbegriffen beworben. 2014 wurde es zu einem Preis von rund 2000 Euro angeboten. Aktuell (2021) scheint der Preis bei 2000 bis 5000 € zu liegen.
Verfahren
Das System besteht aus einem batteriebetriebenen Gerät und zwei Bechern mit Metallhülle, die mit gewöhnlichen Laborkabeln (Bananensteckern) daran angeschlossen sind. Der eine Becher ist mit dem Eingang des Gerätes verbunden und enthält die auch "Substrat" genannte Substanz, deren "Informationen", "Schwingungen" oder "Frequenzspektren" abgenommen werden sollen. Der andere ist am Ausgang angeschlossen und enthält eine Ampulle mit der Flüssigkeit, die die Informationen aufnehmen soll. Die Becher werden auch als Antennen bezeichnet. Am Gerät lassen sich unterschiedliche Verstärkungsfaktoren einstellen, ferner kann das Ausgangssignal wahlweise "in Phase" oder "invertiert" abgegeben werden. Die Übertragung der Informationen von der einen Substanz auf die andere soll 15 Sekunden dauern.
Eine Besonderheit gegenüber Konkurrenzsystemen sei, dass die Becher längs elektrisch geteilt und die beiden Halbzylinder an sogenannte symmetrische Verstärkereingänge und -ausgänge angeschlossen sind.[2] Dadurch sei die Übertragung unempfindlich gegen externe Störsignale ("Elektrosmog") und die Signalqualität erheblich höher.
Weiter im Dunkeln bleibt jedoch, was für ein elektrisches Signal eigentlich vom Becher bzw. vom Substrat ausgehen soll. Für die Existenz solcher Signale, deren Frequenzbereich zwischen 1 Hz und 200 kHz liege, gibt es keinerlei wissenschaftlichen Beleg. Fragwürdig ist auch die wahlweise einstellbare Invertierung des Signals, von der behauptet wird, dass sie besonders zur Unterstützung einer Ausleitung von Giftstoffen, Viren oder gar Tumoren[1] vorteilhaft sei, da völlig unklar ist, wie die "Empfängersubstanz" zwischen invertiertem und nicht-invertiertem Signal unterscheiden können soll.
Ähnliche Konzepte
Angebliche elektrische Signale von Nosoden und Ähnlichem werden auch bei der so genannten Medikamententestung im Rahmen der Elektroakupunktur nach Voll (EAV) abgenommen, wobei ebenfalls Metallbecher oder "Messwaben" benutzt werden. Dieses Konzept der EAV diente Ludwig als Ausgangspunkt für seine Erfindung.
Ein Übertragen oder "Überschwingen" von Informationen von einer – häufig homöopathischen – Substanz wird für diverse pseudomedizinische Methoden und Produkte behauptet. Dem Wave Transfer sehr ähnlich ist beispielsweise die Variante der Firma Rayonex. Zu nennen ist ferner ein Gerät namens "Nosofax", das sein Erfinder Hans-Peter Schabert auch als "Nosodenmacher" bezeichnet.[3][4] Dessen Wirkung könne man mit einer vom ihm entwickelten Variante der Kinesiologie namens Visitest nachweisen. Eine vergleichbare Übertragung von Informationen soll mit Orgon-Kopierstationen bewerkstelligt werden können; eine Rolle spielt sie auch bei der Holopathie und bei einem Gerät der Firma Horisan. Auch der Esoterik-Autor Dieter Broers will ein Gerät erfunden haben, das die therapeutischen Merkmale eines Medikaments auf Wasser übertragen können soll.[5] Geräte zum Übertragen von "medizinischen Informationen" auf Substanzen sind im englischsprachigen Raum auch unter der Bezeichnung Remedy Maker bekannt geworden.
Weblinks
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 http://www.praxis-eschenhof.de/leistungs-spektrum/technische-leistungen/wave-transfer.html Aufruf am 27. September 2011
- ↑ Gebrauchsmuster DE 29809278 U1: Neue Anordnung zur Übertragung elektromagnetischer Signale. Anmelder: Ludwig, Wolfgang. Bekanntmachungstag im Patentblatt: 08.10.1998. Inhaber: AMS Advanced Medical Systems GmbH, 97941 Tauberbischofsheim (bis 2005 W. Ludwig)
- ↑ Hans-Peter Schabert, Friedrich-Bauer-Str. 28, 91058 Erlangen, www.nosofax.de
- ↑ Offenlegungsschrift DE 10347195 A1: Verstärker für medizinisch relevante elektromagnetische Information in wässrigen Substraten. Anmelder: Schabert, Hans-Peter. Anmeldedatum: 10.10.2003. Verfahren erloschen: 05.11.2011
- ↑ Offenlegungsschrift DE 19520942 A1: Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels. Erfinder: Broers, Dieter, Dr. Anmeldedatum: 02.06.1995. Verfahren erloschen: 04.06.2002