Intravenöse Sauerstofftherapie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Intravenöse Sauerstofftherapie''' (''Oxyven, Oxyvenierung, Oxyvenierungstherapie nach Regelsberger, intravenöse Sauerstofftherapie, Sauerstoffinfusion, intravenöse Sauerstoffinsufflation, Sauerstoff Infusions Therapie (SIT), Komplexe intravenöse Sauerstofftherapie (KIS)'') ist eine [[pseudomedizin]]ische Behandlungsmethode aus dem Bereich der [[Sauerstoff-Therapie]]n, bei der einem Patienten Sauerstoff durch einen Katheter in eine Vene zugeführt wird. Zumeist wird die Behandlung kurmässig in 10-20 Einzelsitzungen angeboten, mit Gesamtkosten von etwa 600 Euro. Wegen fehlenden Nachweises einer Wirksamkeit über nehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten nicht. Der Gemeinsame Bundesausschuss zählte im Jahre 2006 die intravenöse Sauerstofftherapie zu den "Methoden, die nicht als vertragsärztliche Leistungen zu Lasten der Krankenkassen erbracht werden dürfen".<ref>Oxyvenierungstherapie nach Regelsberger - Zusammenfassender Bericht des Arbeitsausschusses "Ärztliche Behandlung" des Bundesausschusses der
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Die '''Intravenöse Sauerstofftherapie''' (''Oxyven, Oxyvenierung, Oxyvenierungstherapie nach Regelsberger OVR, intravenöse Sauerstofftherapie, Sauerstoffinfusion, intravenöse Sauerstoffinsufflation, Sauerstoff Infusions Therapie (SIT), Komplexe intravenöse Sauerstofftherapie (KIS)'') ist eine [[pseudomedizin]]ische Behandlungsmethode aus dem Bereich der [[Sauerstoff-Therapie]]n, bei der dem Patienten Sauerstoff durch einen Katheter in eine Vene zugeführt wird. Zumeist wird die Behandlung kurmäßig in 10 bis 20 Einzelsitzungen angeboten, mit Gesamtkosten von 600 bis 1000&nbsp;Euro. Wegen fehlenden Nachweises einer Wirksamkeit übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten nicht. Der Gemeinsame Bundesausschuss zählte im Jahr 2001 die intravenöse Sauerstofftherapie zu den "Methoden, die nicht als vertragsärztliche Leistungen zu Lasten der Krankenkassen erbracht werden dürfen".<ref>[http://www.g-ba.de/downloads/40-268-247/HTA-Oxyvenierungstherapie.pdf Oxyvenierungstherapie nach Regelsberger - Zusammenfassender Bericht des Arbeitsausschusses "Ärztliche Behandlung" des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen über die Beratungen gemäß §135 Abs.1 SGB V vom 30.03.2001]</ref>
Ärzte und Krankenkassen über die Beratungen gemäß §135 Abs.1 SGB V vom 30.03.2001</ref>
 
  
Befürworter glauben dennoch an eine Wirksamkeit der iv Sauerstofftherapie bei Durchblutungsstörungen aller Art, Raucherbein, der Makuladegeneration des Auges, Herzinfarkt, Schlaganfall, Polyneuropathien, Gedächtnisstörungen, Migräne, Tinnitus, Allergien, Asthma, Hauterkrankungen, Pilzerkrankungen oder Potenzstörungen.
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Aussagekräftige Untersuchungen liegen zu dieser Methode nicht vor. Andererseits gibt es mindestens 150 Veröffentlichungen zum Thema, inklusive subjektiver Beurteilungen von Anwendern, etwa in Form von Umfragen. Befürworter glauben dennoch an eine Wirksamkeit der intravenösen Sauerstofftherapie bei Durchblutungsstörungen aller Art, Raucherbein, der Makuladegeneration des Auges, Herzinfarkt, Schlaganfall, Polyneuropathien, Gedächtnisstörungen, Migräne, Tinnitus, Allergien, Asthma, Hauterkrankungen, Pilzerkrankungen oder Potenzstörungen. Außerdem werde die Methode bei Gewebsschwellungen (Ödemen) aller Art, bei Störungen des Immunsystems, Tumoren, längeren Kortisonbehandlungen, Behandlungen mit Antibiotika und bei Schlafstörungen erfolgreich angewandt. Als Nebenwirkung können Kopfschmerzen, Atemnot, Schwindel und Hustenreiz sowie bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung vermehrte Herzschmerzen auftreten.
  
Als Erfinder gilt ein Arzt namens H.S. Regelsberger.
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Als Erfinder gilt ein Arzt namens H.S. Regelsberger jun. im Jahr 1954. Regelsberger definierte den Begriff "Oxyvenierung" so: ''"Oxyvenierung bedeutet langsame und portionierte Einspritzung von fabrikmäßig geliefertem Sauerstoffgas in die Vene des Menschen."'' Die Interessen der Behandler vertritt ein Verein "Deutsche Gesellschaft für Oxyvenierungstherapie e.V." aus Bad Iburg.
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In der früheren Sowjetunion wurde die Methode auch zum Doping im Sport eingesetzt.
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Neben der intravenösen Sauerstofftherapie existiert in der [[Alternativmedizin]] auch eine [[intravenöse Ozontherapie]].
  
 
==Methode==
 
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Dem liegenden Patienten wird Sauerstoff aus einem "Oxyven"-Gerät" in einer Menge von 1-2 ml pro Minute infundiert. Der zugeführte Sauerstoff soll sich sodann im Blut lösen.
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Dem liegenden Patienten wird Sauerstoff aus einem "Oxyven"-Gerät" in einer Menge von 1-2 ml pro Minute und insgesamt pro Sitzung 20-50 ml (in Einzelfällen bis zu 100 ml) infundiert. Wöchentlich wird die Sauerstoffmenge erhöht. Der zugeführte gasförmige Sauerstoff soll sich sodann im Blut lösen. Einzelne Behandler (z.B. [[Neuraltherapie|Neuraltherapeuten]]) führen auch gleichzeitige Zusatzbehandlungen mit Luminal (Regelsberger), Novocain, Euphyllin oder anderen Substanzen durch.
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Herstellerfirmen für die Oxyvenierungsgeräte sind oder waren: Medizin Technik W. Husemann aus Warmsen, H.-S. Vogel Gerätebau aus Bad Salzuflen, die Livinstar AG aus Marxen<ref>Livinstar AG, Bredenweg 2a, 21439 Marxen</ref> und die erloschene Kastl electronic GmbH & Co KG aus Lindenberg i.d. Pfalz. Die Livinstar AG bietet auch weitere pseudomedizinische Geräte an wie [[SCIO]], [[Biophoton]]en-[[Softlaser|Laser]], [[TheraCell]] Geräte, [[Timewaver]], [[Radionik]]systeme und [[Scenar]].
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==Siehe auch==
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*[[Intravenöse hyperbare Ozontherapie]] (auch Hyperbare Ozontherapie). Gemeint sind Eigenblutbehandlungen mit ozoniertem Blut. Das mit Zitrat oder Heparin ungerinnbar gemachte venöse Blut wird mit einem O3-O2 Gasgemisch (dieses Gemisch wird auch Oxyon genannt) vermengt und intramuskulär oder intravenös, gelegentlich auch intraarteriell gespritzt. Das Ozon stammt von einem Ozongenerator. der Ozonanteil variiert zwischen 0,05 bis 5%.<br>Methode der Hyperbaren grossen Eigenblutbehandlung: 50-200 (bis 300) ml venöses Blut werden unter Zugabe von Heparin oder Zitrat mit dem Ozon-Gemisch verschüttelt und dem Patienten sofort wieder in die Vene infundiert. Falls die Ozonanreicherung oder die Reinfusion unter Druck geschieht, wird dies die hyperbare Ozontherapie genannt.<br>Kleine Ozon - Eigenblutbehandlung: 5 –10 ml venöses Blut werden mit dem Ozon-Gemisch verschüttelt und venös reinjiziert, oder intramuskulär gespritzt.<br>Ozonsauerstoffhochdosistherapie (HOT) nach Lahodny
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*Ozonosan
  
 
==Quellennachweise==
 
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[[category:Therapie in der Pseudomedizin]]
 
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Aktuelle Version vom 11. Februar 2024, 22:03 Uhr

Die Intravenöse Sauerstofftherapie (Oxyven, Oxyvenierung, Oxyvenierungstherapie nach Regelsberger OVR, intravenöse Sauerstofftherapie, Sauerstoffinfusion, intravenöse Sauerstoffinsufflation, Sauerstoff Infusions Therapie (SIT), Komplexe intravenöse Sauerstofftherapie (KIS)) ist eine pseudomedizinische Behandlungsmethode aus dem Bereich der Sauerstoff-Therapien, bei der dem Patienten Sauerstoff durch einen Katheter in eine Vene zugeführt wird. Zumeist wird die Behandlung kurmäßig in 10 bis 20 Einzelsitzungen angeboten, mit Gesamtkosten von 600 bis 1000 Euro. Wegen fehlenden Nachweises einer Wirksamkeit übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten nicht. Der Gemeinsame Bundesausschuss zählte im Jahr 2001 die intravenöse Sauerstofftherapie zu den "Methoden, die nicht als vertragsärztliche Leistungen zu Lasten der Krankenkassen erbracht werden dürfen".[1]

Aussagekräftige Untersuchungen liegen zu dieser Methode nicht vor. Andererseits gibt es mindestens 150 Veröffentlichungen zum Thema, inklusive subjektiver Beurteilungen von Anwendern, etwa in Form von Umfragen. Befürworter glauben dennoch an eine Wirksamkeit der intravenösen Sauerstofftherapie bei Durchblutungsstörungen aller Art, Raucherbein, der Makuladegeneration des Auges, Herzinfarkt, Schlaganfall, Polyneuropathien, Gedächtnisstörungen, Migräne, Tinnitus, Allergien, Asthma, Hauterkrankungen, Pilzerkrankungen oder Potenzstörungen. Außerdem werde die Methode bei Gewebsschwellungen (Ödemen) aller Art, bei Störungen des Immunsystems, Tumoren, längeren Kortisonbehandlungen, Behandlungen mit Antibiotika und bei Schlafstörungen erfolgreich angewandt. Als Nebenwirkung können Kopfschmerzen, Atemnot, Schwindel und Hustenreiz sowie bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung vermehrte Herzschmerzen auftreten.

Als Erfinder gilt ein Arzt namens H.S. Regelsberger jun. im Jahr 1954. Regelsberger definierte den Begriff "Oxyvenierung" so: "Oxyvenierung bedeutet langsame und portionierte Einspritzung von fabrikmäßig geliefertem Sauerstoffgas in die Vene des Menschen." Die Interessen der Behandler vertritt ein Verein "Deutsche Gesellschaft für Oxyvenierungstherapie e.V." aus Bad Iburg.

In der früheren Sowjetunion wurde die Methode auch zum Doping im Sport eingesetzt.

Neben der intravenösen Sauerstofftherapie existiert in der Alternativmedizin auch eine intravenöse Ozontherapie.

Methode

Dem liegenden Patienten wird Sauerstoff aus einem "Oxyven"-Gerät" in einer Menge von 1-2 ml pro Minute und insgesamt pro Sitzung 20-50 ml (in Einzelfällen bis zu 100 ml) infundiert. Wöchentlich wird die Sauerstoffmenge erhöht. Der zugeführte gasförmige Sauerstoff soll sich sodann im Blut lösen. Einzelne Behandler (z.B. Neuraltherapeuten) führen auch gleichzeitige Zusatzbehandlungen mit Luminal (Regelsberger), Novocain, Euphyllin oder anderen Substanzen durch.

Herstellerfirmen für die Oxyvenierungsgeräte sind oder waren: Medizin Technik W. Husemann aus Warmsen, H.-S. Vogel Gerätebau aus Bad Salzuflen, die Livinstar AG aus Marxen[2] und die erloschene Kastl electronic GmbH & Co KG aus Lindenberg i.d. Pfalz. Die Livinstar AG bietet auch weitere pseudomedizinische Geräte an wie SCIO, Biophotonen-Laser, TheraCell Geräte, Timewaver, Radioniksysteme und Scenar.

Siehe auch

  • Intravenöse hyperbare Ozontherapie (auch Hyperbare Ozontherapie). Gemeint sind Eigenblutbehandlungen mit ozoniertem Blut. Das mit Zitrat oder Heparin ungerinnbar gemachte venöse Blut wird mit einem O3-O2 Gasgemisch (dieses Gemisch wird auch Oxyon genannt) vermengt und intramuskulär oder intravenös, gelegentlich auch intraarteriell gespritzt. Das Ozon stammt von einem Ozongenerator. der Ozonanteil variiert zwischen 0,05 bis 5%.
    Methode der Hyperbaren grossen Eigenblutbehandlung: 50-200 (bis 300) ml venöses Blut werden unter Zugabe von Heparin oder Zitrat mit dem Ozon-Gemisch verschüttelt und dem Patienten sofort wieder in die Vene infundiert. Falls die Ozonanreicherung oder die Reinfusion unter Druck geschieht, wird dies die hyperbare Ozontherapie genannt.
    Kleine Ozon - Eigenblutbehandlung: 5 –10 ml venöses Blut werden mit dem Ozon-Gemisch verschüttelt und venös reinjiziert, oder intramuskulär gespritzt.
    Ozonsauerstoffhochdosistherapie (HOT) nach Lahodny
  • Ozonosan

Quellennachweise