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Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät von der Hayschen Trennkost ab und hält die zugrundeliegende Theorie für ''wissenschaftlich nicht haltbar''. Sie verweist unter anderem darauf, dass eine Vielzahl von Lebensmitteln sowohl Kohlenhydrate wie auch Eiweiße und Fette enthält.<ref>Deutsche Gesellschaft für Ernährung: ''Haysche Trennkost ist als langfristige Ernährungsform nicht zu empfehlen'', DGE-special 02/98 vom 21. April 1998</ref> | Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät von der Hayschen Trennkost ab und hält die zugrundeliegende Theorie für ''wissenschaftlich nicht haltbar''. Sie verweist unter anderem darauf, dass eine Vielzahl von Lebensmitteln sowohl Kohlenhydrate wie auch Eiweiße und Fette enthält.<ref>Deutsche Gesellschaft für Ernährung: ''Haysche Trennkost ist als langfristige Ernährungsform nicht zu empfehlen'', DGE-special 02/98 vom 21. April 1998</ref> | ||
==Kurzbiographie== | ==Kurzbiographie== | ||
− | Hay studierte Ende des 19. Jahrhunderts Medizin am New York University Medical College | + | Hay studierte Ende des 19. Jahrhunderts Medizin am New York University Medical College, arbeitete anschließend 16 Jahre als Arzt und Chirurg und gründete ein eigenes Sanatorium. |
==Hay Diät ("Trennkost nach Hay")== | ==Hay Diät ("Trennkost nach Hay")== | ||
− | Hay beschäftigte | + | Hay beschäftigte sich mit Ernährungsfragen und entwickelte ab 1907 im Selbstversuch eine komplizierte Diät, die als Hay-Diät bekannt wurde. Die der Trennkost zugrunde liegenden Theorien sind medizinisch mittlerweile widerlegt.<ref>http://www.ernaehrung.de/tipps/diaeten/diaeten15.php</ref> Hay glaubte, dass der Steinzeitmensch sich überwiegend von Pflanzen, Früchten und Gräsern ernährt und tierisches Eiweiß und Fleisch nur in geringen Mengen verzehrt habe. Er kam zu dem Schluss, dass sich die Jäger und Sammler vergangener Zeiten mit einer Art pflanzlicher Trennkost ernährten. Hay ging davon aus, dass der Mensch zu 80 Prozent aus basischen und zu 20 Prozent aus sauren Elementen bestehe und ein so genanntes [[Übersäuerung|"Säuren-Basen-Verhältnis"]] für den gesunden Menschen eine Voraussetzung sei. Hay bevorzugte vorwiegend Lebensmittel, die er als "Basenbildner" ansah. |
− | + | Die Kost soll zu aus 80% aus Basenbildnern bestehen (Obst, Gemüse, Salat, Milch, Butter, Joghurt) und zu 20% aus Säurebildnern (Fleisch, Käse, Fisch, Kartoffeln, Vollkornbrot). Neutral sollen sich nach Hay Nüsse, viele Gemüse und Gewürze verhalten. | |
− | + | Hay trennte streng nach kohlenhydratreichen und eiweißreichen Mahlzeiten. Nach dieser Ernährungslehre sollen täglich drei Mahlzeiten eingenommen werden. Die erste Mahlzeit soll nur basische Lebensmittel beinhalten, Mahlzeit 2 Eiweiße, Gemüse, Früchte und Salate und Mahlzeit 3 Salate, Gemüse und Früchte. | |
− | In Deutschland wurde die Hay-Diät später von Ludwig Walb als "Trennkost" | + | Zur Hay-Diät liegt eine einzige peer-reviewte Studie vor, die keinen Wirksamkeitsnachweis im Sinne des Erfinders Hay aufzeigen konnte.<ref>Golay A, Allaz A, Ybarra J, Bianchi P, Saraiva S, Mensi N, Gomis R, de Tonnac N: ''Similar weight loss with low-energy food combining or balanced diets'', Int. J. Obes. Relat. Metab. Disord. volume 24, 4, Seiten 492–496 (2000). pmid 10805507, doi=10.1038/sj.ijo.0801185</ref> |
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+ | Die Haysche Trennkost fand mehrere Nachahmerverfahren, so beispielsweise die "nutripathy" nach Gary A. Martin oder die KFZ-Diät nach Olaf Adam. Eine andere Variante ist die so genannte Insulin-Trennkost von Detlef Pape. Auch die [[Montignac-Methode]] basiert teilweise auf dem Ansatz der Trennkost. | ||
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+ | In Deutschland wurde die Hay-Diät später von Ludwig Walb als "Trennkost" propagiert. | ||
Das "Deutsche Ernährungsberatungs- und -informationsnetz" (DEBInet) schreibt zur Hayschen Trennkost: | Das "Deutsche Ernährungsberatungs- und -informationsnetz" (DEBInet) schreibt zur Hayschen Trennkost: | ||
− | :''Die Aussagen über die Verdauung und den Säure-Basen-Haushalt sind schlichtweg falsch. Eine Trennung von Eiweiß und Kohlenhydraten ist nicht möglich, weil viele Lebensmittel beide Hauptnährstoffe enthalten. Kohlenhydrat- und eiweißspaltende Enzyme werden gleichzeitig in den Darm abgegeben, so dass beim gesunden Menschen eine gleichzeitige Verdauung von Kohlenhydraten und Eiweiß gewährleistet ist.''<ref>http://www.ernaehrung.de/tipps/diaeten/diaeten15.php</ref> | + | :''"Die Aussagen über die Verdauung und den Säure-Basen-Haushalt sind schlichtweg falsch. Eine Trennung von Eiweiß und Kohlenhydraten ist nicht möglich, weil viele Lebensmittel beide Hauptnährstoffe enthalten. Kohlenhydrat- und eiweißspaltende Enzyme werden gleichzeitig in den Darm abgegeben, so dass beim gesunden Menschen eine gleichzeitige Verdauung von Kohlenhydraten und Eiweiß gewährleistet ist."''<ref>http://www.ernaehrung.de/tipps/diaeten/diaeten15.php</ref> |
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
*http://de.wikipedia.org/wiki/Trennkost | *http://de.wikipedia.org/wiki/Trennkost | ||
+ | *http://www.inform24.de/hay.html | ||
==Quellennachweise== | ==Quellennachweise== |
Aktuelle Version vom 2. Juni 2015, 16:10 Uhr
Howard Hay (geb. 1866, gest. 1940) war ein US-amerikanischer Arzt und Buchautor sowie Erfinder der Trennkost.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät von der Hayschen Trennkost ab und hält die zugrundeliegende Theorie für wissenschaftlich nicht haltbar. Sie verweist unter anderem darauf, dass eine Vielzahl von Lebensmitteln sowohl Kohlenhydrate wie auch Eiweiße und Fette enthält.[1]
Kurzbiographie
Hay studierte Ende des 19. Jahrhunderts Medizin am New York University Medical College, arbeitete anschließend 16 Jahre als Arzt und Chirurg und gründete ein eigenes Sanatorium.
Hay Diät ("Trennkost nach Hay")
Hay beschäftigte sich mit Ernährungsfragen und entwickelte ab 1907 im Selbstversuch eine komplizierte Diät, die als Hay-Diät bekannt wurde. Die der Trennkost zugrunde liegenden Theorien sind medizinisch mittlerweile widerlegt.[2] Hay glaubte, dass der Steinzeitmensch sich überwiegend von Pflanzen, Früchten und Gräsern ernährt und tierisches Eiweiß und Fleisch nur in geringen Mengen verzehrt habe. Er kam zu dem Schluss, dass sich die Jäger und Sammler vergangener Zeiten mit einer Art pflanzlicher Trennkost ernährten. Hay ging davon aus, dass der Mensch zu 80 Prozent aus basischen und zu 20 Prozent aus sauren Elementen bestehe und ein so genanntes "Säuren-Basen-Verhältnis" für den gesunden Menschen eine Voraussetzung sei. Hay bevorzugte vorwiegend Lebensmittel, die er als "Basenbildner" ansah.
Die Kost soll zu aus 80% aus Basenbildnern bestehen (Obst, Gemüse, Salat, Milch, Butter, Joghurt) und zu 20% aus Säurebildnern (Fleisch, Käse, Fisch, Kartoffeln, Vollkornbrot). Neutral sollen sich nach Hay Nüsse, viele Gemüse und Gewürze verhalten.
Hay trennte streng nach kohlenhydratreichen und eiweißreichen Mahlzeiten. Nach dieser Ernährungslehre sollen täglich drei Mahlzeiten eingenommen werden. Die erste Mahlzeit soll nur basische Lebensmittel beinhalten, Mahlzeit 2 Eiweiße, Gemüse, Früchte und Salate und Mahlzeit 3 Salate, Gemüse und Früchte.
Zur Hay-Diät liegt eine einzige peer-reviewte Studie vor, die keinen Wirksamkeitsnachweis im Sinne des Erfinders Hay aufzeigen konnte.[3]
Die Haysche Trennkost fand mehrere Nachahmerverfahren, so beispielsweise die "nutripathy" nach Gary A. Martin oder die KFZ-Diät nach Olaf Adam. Eine andere Variante ist die so genannte Insulin-Trennkost von Detlef Pape. Auch die Montignac-Methode basiert teilweise auf dem Ansatz der Trennkost.
In Deutschland wurde die Hay-Diät später von Ludwig Walb als "Trennkost" propagiert.
Das "Deutsche Ernährungsberatungs- und -informationsnetz" (DEBInet) schreibt zur Hayschen Trennkost:
- "Die Aussagen über die Verdauung und den Säure-Basen-Haushalt sind schlichtweg falsch. Eine Trennung von Eiweiß und Kohlenhydraten ist nicht möglich, weil viele Lebensmittel beide Hauptnährstoffe enthalten. Kohlenhydrat- und eiweißspaltende Enzyme werden gleichzeitig in den Darm abgegeben, so dass beim gesunden Menschen eine gleichzeitige Verdauung von Kohlenhydraten und Eiweiß gewährleistet ist."[4]
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Haysche Trennkost ist als langfristige Ernährungsform nicht zu empfehlen, DGE-special 02/98 vom 21. April 1998
- ↑ http://www.ernaehrung.de/tipps/diaeten/diaeten15.php
- ↑ Golay A, Allaz A, Ybarra J, Bianchi P, Saraiva S, Mensi N, Gomis R, de Tonnac N: Similar weight loss with low-energy food combining or balanced diets, Int. J. Obes. Relat. Metab. Disord. volume 24, 4, Seiten 492–496 (2000). pmid 10805507, doi=10.1038/sj.ijo.0801185
- ↑ http://www.ernaehrung.de/tipps/diaeten/diaeten15.php