Chiro-Scanner: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Chiro-Scanner''' ist ein [[pseudomedizin]]isches Gerät, das von [[Chiropraktik]]ern benutzt wird, um ''Subluxationen'' aufzuspüren; darunter verstehen die Anwender Fehlstellungen von Rückenwirbeln oder eingeklemmte Nerven. Er wird auch ''Toftness-Scanner'' genannt, nach seinem Erfinder, dem amerikanischen Arzt Irwing N. Toftness (1909-1990).
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Der '''Chiro-Scanner''' ist ein [[pseudomedizin]]isches Gerät, das von [[Chiropraktik]]ern benutzt wird, um [[Subluxation]]en aufzuspüren; darunter verstehen die Anwender aus dem Bereich der Chiropraktik Fehlstellungen von Rückenwirbeln oder eingeklemmte Nerven. In der wissenschaftlichen Medizin hat der Begriff Subluxation eine andere Bedeutung. Mit dem Begriff Subluxation werden unvollständige Ausrenkungen eines Gelenks bezeichnet. Der Gelenkkopf befindet sich bei Subluxationen noch teilweise in der Gelenkpfanne, im Gegensatz zur eigentlichen Luxation, bei der dies nicht mehr der Fall ist.  
  
Toftness behauptete, dass eingeklemmte Nerven eine elektromagnetische Strahlung mit der Frequenz 69,5&nbsp;GHz aussenden, die sein Gerät nachweisen könne.<ref name="pat"/> Dazu ist es aber nicht in der Lage, da es lediglich aus einem Zylinder mit einigen Linsen aus Kunststoff besteht. Außerdem durchdringt Strahlung im Millimeterwellenbereich (69,5&nbsp;GHz entsprechen rund 4&nbsp;mm) menschliches Gewebe praktisch nicht. Selbst wenn die behauptete Strahlung existieren würde, könnte sie also außerhalb des Körpers nicht nachgewiesen werden. Die angebliche Strahlung wird nicht optisch oder auf andere Weise angezeigt, sondern vom Anwender durch Berührung der körperabgewandten Fläche des Chiro-Scanners mit den Fingerspitzen "gespürt". Ein geschulter Anwender könne, wie es dazu in der Werbung heißt, "eine Veränderung in der Oberflächenspannung der Scanner-Deckenplatte spüren", wenn er damit über ein  "gestresstes Areal kommt". 1984 wurde Chiropraktikern in den USA der Gebrauch des Gerätes durch die FDA (Food and Drug Administration) untersagt.<ref>George J. Magner, III (2002): The Toftness Radiation Detector Is A Fraud. [http://www.quackwatch.org/01QuackeryRelatedTopics/Tests/toftness.html Quackwatch]</ref>
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Das Gerät wird auch ''Toftness-Scanner'' genannt, nach seinem Erfinder, dem amerikanischen Arzt Irwing&nbsp;N. Toftness (1909 - 1990).
  
Der Chiro-Scanner wird auch von einigen Chiropraktikern in Deutschland benutzt. Ein ''Bund Deutscher Chiropraktiker e.V.'', eigentlich eine Firma mit den Namen'' Chiropraktik-Akademie-Berlin GmbH & Co. KG'' und ''Chiro Shop Berlin GBR'' und nicht mit einem der in der ''Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin'' (DGMM) zusammengeschlossenen Chiropraktiker-Verbänden zu verwechseln, bewirbt den Chiro-Scanner als "das ultimative Diagnostik Gerät". Behauptet wird, "dass ein Kenner dieses Instrumentes j&nbsp;e&nbsp;d&nbsp;e körperliche Störung damit aufspürt". Angeboten wird der Chiro-Scanner von dem Verein als Einzelanfertigung für rund 1000&nbsp;Euro, allerdings nur in Verbindung mit einem Lehrgang in der "Toftness-Methode".
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Toftness behauptete, dass eingeklemmte Nerven eine elektromagnetische Strahlung mit der Frequenz 69,5&nbsp;GHz aussenden, die man mit seinem Gerät nachweisen könne.<ref name="pat"/> Dazu ist es aber nicht geeignet, da es lediglich aus einem Zylinder mit einigen Linsen aus Kunststoff besteht. Außerdem durchdringt Strahlung im Millimeterwellenbereich (69,5&nbsp;GHz entsprechen rund 4&nbsp;mm Wellenlänge) menschliches Gewebe praktisch nicht; selbst wenn die behauptete Strahlung existieren würde, könnte sie außerhalb des Körpers nicht nachgewiesen werden. Die angebliche Strahlung wird auch nicht optisch oder auf andere Weise angezeigt, sondern vom Anwender durch Reiben der körperabgewandten Fläche des Chiro-Scanners mit den Fingerspitzen "gespürt". Ein geschulter Anwender könne, wie es in der Werbung heißt, "eine Veränderung in der Oberflächenspannung der Scanner-Deckenplatte spüren", wenn er mit dem Gerät "über ein gestresstes Areal kommt".  
  
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Der Chiro-Scanner wird auch von einigen Chiropraktikern in Deutschland benutzt. Ein ''Bund Deutscher Chiropraktiker&nbsp;e.V.'' - eigentlich eine Firma mit den Namen'' Chiropraktik-Akademie-Berlin GmbH &&nbsp;Co.&nbsp;KG'' und ''Chiro Shop Berlin GBR'' und nicht mit einem der Chiropraktiker-Verbände zu verwechseln, die in der ''Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin'' (DGMM) zusammengeschlossenen sind - bewirbt den Chiro-Scanner als "das ultimative Diagnostik Gerät". Behauptet wird, "dass ein Kenner dieses Instrumentes j&nbsp;e&nbsp;d&nbsp;e körperliche Störung damit aufspürt". Angeboten wird der Chiro-Scanner von dem Verein als Einzelanfertigung für rund 1.000&nbsp;Euro, allerdings nur in Verbindung mit einem Lehrgang in der "Toftness-Methode".
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==Rechtslage==
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1984 wurde Chiropraktikern in den USA der Gebrauch des Gerätes durch die Aufsichtsbehörde FDA (Food and Drug Administration) untersagt, Kunden sollten vom Hersteller entschädigt werden.<ref>George J. Magner, III (2002): The Toftness Radiation Detector Is A Fraud. [http://www.quackwatch.org/01QuackeryRelatedTopics/Tests/toftness.html Quackwatch]</ref>
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2007 wurden in den USA 96 Geräte beschlagnahmt.
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2013 wurden der Toftness-Anbieter David Ray Toftness (Neffe von Irving N. Toftness) und seine Toftness Post-Graduate School in Wisconsin wegen illegaler Verbreitung nicht zugelassener Diagnosegeräte angeklagt. Die Beklagten erklärten sich für "schuldig" nicht zugelassene Geräte abgesetzt zu haben.
 
==Siehe auch==
 
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* [[Nervo-Scope]]
 
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==Quellen==
 
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Aktuelle Version vom 4. März 2014, 13:52 Uhr

Chiroscanner.jpg
Aufbau nach der Patentschrift[1]

Der Chiro-Scanner ist ein pseudomedizinisches Gerät, das von Chiropraktikern benutzt wird, um Subluxationen aufzuspüren; darunter verstehen die Anwender aus dem Bereich der Chiropraktik Fehlstellungen von Rückenwirbeln oder eingeklemmte Nerven. In der wissenschaftlichen Medizin hat der Begriff Subluxation eine andere Bedeutung. Mit dem Begriff Subluxation werden unvollständige Ausrenkungen eines Gelenks bezeichnet. Der Gelenkkopf befindet sich bei Subluxationen noch teilweise in der Gelenkpfanne, im Gegensatz zur eigentlichen Luxation, bei der dies nicht mehr der Fall ist.

Das Gerät wird auch Toftness-Scanner genannt, nach seinem Erfinder, dem amerikanischen Arzt Irwing N. Toftness (1909 - 1990).

Toftness behauptete, dass eingeklemmte Nerven eine elektromagnetische Strahlung mit der Frequenz 69,5 GHz aussenden, die man mit seinem Gerät nachweisen könne.[1] Dazu ist es aber nicht geeignet, da es lediglich aus einem Zylinder mit einigen Linsen aus Kunststoff besteht. Außerdem durchdringt Strahlung im Millimeterwellenbereich (69,5 GHz entsprechen rund 4 mm Wellenlänge) menschliches Gewebe praktisch nicht; selbst wenn die behauptete Strahlung existieren würde, könnte sie außerhalb des Körpers nicht nachgewiesen werden. Die angebliche Strahlung wird auch nicht optisch oder auf andere Weise angezeigt, sondern vom Anwender durch Reiben der körperabgewandten Fläche des Chiro-Scanners mit den Fingerspitzen "gespürt". Ein geschulter Anwender könne, wie es in der Werbung heißt, "eine Veränderung in der Oberflächenspannung der Scanner-Deckenplatte spüren", wenn er mit dem Gerät "über ein gestresstes Areal kommt".

Der Chiro-Scanner wird auch von einigen Chiropraktikern in Deutschland benutzt. Ein Bund Deutscher Chiropraktiker e.V. - eigentlich eine Firma mit den Namen Chiropraktik-Akademie-Berlin GmbH & Co. KG und Chiro Shop Berlin GBR und nicht mit einem der Chiropraktiker-Verbände zu verwechseln, die in der Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin (DGMM) zusammengeschlossenen sind - bewirbt den Chiro-Scanner als "das ultimative Diagnostik Gerät". Behauptet wird, "dass ein Kenner dieses Instrumentes j e d e körperliche Störung damit aufspürt". Angeboten wird der Chiro-Scanner von dem Verein als Einzelanfertigung für rund 1.000 Euro, allerdings nur in Verbindung mit einem Lehrgang in der "Toftness-Methode".

Rechtslage

1984 wurde Chiropraktikern in den USA der Gebrauch des Gerätes durch die Aufsichtsbehörde FDA (Food and Drug Administration) untersagt, Kunden sollten vom Hersteller entschädigt werden.[2]

2007 wurden in den USA 96 Geräte beschlagnahmt.

2013 wurden der Toftness-Anbieter David Ray Toftness (Neffe von Irving N. Toftness) und seine Toftness Post-Graduate School in Wisconsin wegen illegaler Verbreitung nicht zugelassener Diagnosegeräte angeklagt. Die Beklagten erklärten sich für "schuldig" nicht zugelassene Geräte abgesetzt zu haben.

Siehe auch

Quellen

  1. 1,0 1,1 US Patent 3,626,930: Lens radiation collecting and sensing device. Inventor: Irwing N. Toftness. Patented: Dec 14, 1971
  2. George J. Magner, III (2002): The Toftness Radiation Detector Is A Fraud. Quackwatch