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'''Waltraud Fryda''' (geb. 22. März 1927) ist eine deutsche Ärztin und Erfinderin der umstrittenen "Adrenalinmangel-Krebs-Hypothese" sowie einer entsprechenden Außenseitermethode zur Krebsbehandlung.
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'''Waltraud Fryda''' (22. März 1927 - 18. August 2009) war eine deutsche Ärztin und Erfinderin der umstrittenen "Adrenalinmangel-Krebs-Hypothese" sowie einer entsprechenden Außenseitermethode zur Krebsbehandlung.
  
 
==Adrenalinmangel-Krebs-Hypothese nach Fryda==
 
==Adrenalinmangel-Krebs-Hypothese nach Fryda==
Nach Fryda sei Krebs die Folge eines Glukose-Verwertungsproblems und sei damit eine Stoffwechselkrankheit. Durch Dauerstress habe der Körper nicht mehr genügend Adrenalin, um Zucker in den Zellen abzubauen. Stress führe zur Erschöpfung des adrenalinproduzierenden Systems und die Folge mangelnder Adrenalinausschüttung sei eine Verlangsamung des Stoffwechsels mit Nachlassen der (RMS Rechtsmilchsäure erzeugenden) Muskeltätigkeit und Nachlassen der Sauerstoffversorgung des Gewebes. Es komme sodann zu Abwehrreaktionen vom vagotonen oder lymphatischen Typ und nach Erschöpfung auch dieser Möglichkeiten durch jahrelange Überforderung schließlich auch zum Versiegen der Bildung von glykogenolytischen Ersatz-Hormonen und damit zur kompletten Anergie meint Fryda. In der Folge komme es zur anaeroben Gärung (siehe [[Warburg Hypothese]]) und zur unkontrollierten Zellteilung. Dieser Prozess sei jedoch prinzipiell umkehrbar.
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Nach Fryda sei Krebs die Folge eines Glucose-Verwertungsproblems und damit eine Stoffwechselkrankheit. Durch Dauerstress habe der Körper nicht mehr genügend Adrenalin, um Zucker in den Zellen abzubauen. Stress führe zur Erschöpfung des adrenalinproduzierenden Systems und die Folge mangelnder Adrenalinausschüttung sei eine Verlangsamung des Stoffwechsels mit Nachlassen der (RMS Rechtsmilchsäure erzeugenden) Muskeltätigkeit und Nachlassen der Sauerstoffversorgung des Gewebes. Es komme dann zu Abwehrreaktionen vom vagotonen oder lymphatischen Typ und nach Erschöpfung auch dieser Möglichkeiten durch jahrelange Überforderung schließlich auch zum Versiegen der Bildung von glykogenolytischen Ersatz-Hormonen und damit zur kompletten Anergie, meint Fryda. In der Folge komme es zur anaeroben Gärung (siehe [[Warburg-Hypothese]]) und zur unkontrollierten Zellteilung. Dieser Prozess sei jedoch prinzipiell umkehrbar.
  
 
==Therapie nach Fryda==
 
==Therapie nach Fryda==
 
Zur Therapie gehören Stressabbau, eine [[Krebsdiät]] und die Gabe [[Orthomolekulare Medizin|orthomolekularer]] [[Nahrungsergänzungsmittel]].
 
Zur Therapie gehören Stressabbau, eine [[Krebsdiät]] und die Gabe [[Orthomolekulare Medizin|orthomolekularer]] [[Nahrungsergänzungsmittel]].
  
Während der Behandlung soll der Patient weitestgehend auf kohlenhydratreiche Kost verzichten. Durch die Gabe rechtsdrehender Milchsäure soll das Gewebe ''entsäuert'' werden. Den Patienten wird empfohlen, viel zu trinken, um angeblich anfallende Toxine und Säuren auszuschwemmen. Dazu seien Obstsäfte gut geeignet. Unterstützt werden soll dieser Vorgang durch Leberinfusionen und [[Entschlackung|sogenannte Ausleitungsmittel]].  
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Während der Behandlung soll der Patient weitestgehend auf kohlenhydratreiche Kost verzichten. Durch die Gabe rechtsdrehender Milchsäure soll das Gewebe "entsäuert" werden. Den Patienten wird empfohlen, viel zu trinken, um angeblich anfallende Toxine und Säuren auszuschwemmen. Dazu seien Obstsäfte gut geeignet. Unterstützt werden soll dieser Vorgang durch Leberinfusionen und [[Entschlackung|so genannte Ausleitungsmittel]].
  
Fryda und ihre Schüler setzen außerdem auf Zubereitungen aus tierischer Erbsubstanz (sog. [[Regeneresen|Regeneresen - Präparate]]). Diese Präparate aus tierischem Gewebe sollen zu einer Erhöhung der Eigenproduktion von Adrenalin dienen.
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Fryda und ihre Schüler setzen außerdem auf Zubereitungen aus tierischer Erbsubstanz (so gen. [[Regeneresen|Regeneresen-Präparate]]). Diese Präparate aus tierischem Gewebe sollen zu einer Erhöhung der Eigenproduktion von Adrenalin dienen.
  
 
==Kritik==
 
==Kritik==
Ein Beweis für die Wirkung der Therapie ist unbekannt, angebliche Heilerfolge die selektiv erwähnt werden sind nicht in einem wissenschaftlichen Sinne dokumentiert. Viele der angewendeten Mittel sind in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassen. Krebspatienten, die oft viel Gewicht verloren haben, sollten besonders vorsichtig mit Diäten sein, die sie schwächen könnten.
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Ein Beweis für die Wirkung der Therapie ist unbekannt. Angebliche Heilerfolge, die selektiv erwähnt werden, sind nicht in einem wissenschaftlichen Sinne dokumentiert. Viele der angewendeten Mittel sind in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassen. Krebspatienten, die oft viel Gewicht verloren haben, sollten besonders vorsichtig mit Diäten sein, die sie schwächen könnten.
 
 
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
*Fryda W: "Adrenalinmangel als Ursache der Krebsentstehung"  
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*Fryda W: "Adrenalinmangel als Ursache der Krebsentstehung"
 
*Fryda W: "Diagnose: Krebs"
 
*Fryda W: "Diagnose: Krebs"
  
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Aktuelle Version vom 16. November 2017, 20:56 Uhr

Waltraud Fryda

Waltraud Fryda (22. März 1927 - 18. August 2009) war eine deutsche Ärztin und Erfinderin der umstrittenen "Adrenalinmangel-Krebs-Hypothese" sowie einer entsprechenden Außenseitermethode zur Krebsbehandlung.

Adrenalinmangel-Krebs-Hypothese nach Fryda

Nach Fryda sei Krebs die Folge eines Glucose-Verwertungsproblems und damit eine Stoffwechselkrankheit. Durch Dauerstress habe der Körper nicht mehr genügend Adrenalin, um Zucker in den Zellen abzubauen. Stress führe zur Erschöpfung des adrenalinproduzierenden Systems und die Folge mangelnder Adrenalinausschüttung sei eine Verlangsamung des Stoffwechsels mit Nachlassen der (RMS Rechtsmilchsäure erzeugenden) Muskeltätigkeit und Nachlassen der Sauerstoffversorgung des Gewebes. Es komme dann zu Abwehrreaktionen vom vagotonen oder lymphatischen Typ und nach Erschöpfung auch dieser Möglichkeiten durch jahrelange Überforderung schließlich auch zum Versiegen der Bildung von glykogenolytischen Ersatz-Hormonen und damit zur kompletten Anergie, meint Fryda. In der Folge komme es zur anaeroben Gärung (siehe Warburg-Hypothese) und zur unkontrollierten Zellteilung. Dieser Prozess sei jedoch prinzipiell umkehrbar.

Therapie nach Fryda

Zur Therapie gehören Stressabbau, eine Krebsdiät und die Gabe orthomolekularer Nahrungsergänzungsmittel.

Während der Behandlung soll der Patient weitestgehend auf kohlenhydratreiche Kost verzichten. Durch die Gabe rechtsdrehender Milchsäure soll das Gewebe "entsäuert" werden. Den Patienten wird empfohlen, viel zu trinken, um angeblich anfallende Toxine und Säuren auszuschwemmen. Dazu seien Obstsäfte gut geeignet. Unterstützt werden soll dieser Vorgang durch Leberinfusionen und so genannte Ausleitungsmittel.

Fryda und ihre Schüler setzen außerdem auf Zubereitungen aus tierischer Erbsubstanz (so gen. Regeneresen-Präparate). Diese Präparate aus tierischem Gewebe sollen zu einer Erhöhung der Eigenproduktion von Adrenalin dienen.

Kritik

Ein Beweis für die Wirkung der Therapie ist unbekannt. Angebliche Heilerfolge, die selektiv erwähnt werden, sind nicht in einem wissenschaftlichen Sinne dokumentiert. Viele der angewendeten Mittel sind in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassen. Krebspatienten, die oft viel Gewicht verloren haben, sollten besonders vorsichtig mit Diäten sein, die sie schwächen könnten.

Literatur

  • Fryda W: "Adrenalinmangel als Ursache der Krebsentstehung"
  • Fryda W: "Diagnose: Krebs"