Inedia: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Inedia''' bezeichnet die vollständige '''Nahrungslosigkeit''' des Menschen, die laut Ansichten in [[Esoterik]]erkreisen auf Dauer dank einer [[Prana]]-Energie oder einer ungenau beschriebenen ''Lichtenergie'' überlebbar sei. Diese Annahmen widersprechen eklatant der Beobachtung, dass weltweit etwa 840 Milllionen Menschen durch den Hungertod bedroht sind. Erkenntnisse der Biologie und Medizin lassen auch keinen Zweifel daran, dass von außen zugeführte, chemisch gebundene Energie für das Leben notwendig ist, genauso wie die ausreichende Zufuhr an Trinkwasser.
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'''Inedia''' (''Inedia completa'', ''Asitie'', ''okkultes Fasten'', bzw. die ''Nahrungslosigkeit'') bezeichnet die vollständige '''Nahrungslosigkeit''' des Menschen, die laut Ansichten in [[Esoterik]]erkreisen auf Dauer dank einer [[Prana]]-Energie oder [[Lichtnahrung]] einer ungenau beschriebenen ''Lichtenergie'' überlebbar sei. Diese Annahmen widersprechen eklatant der Beobachtung, dass weltweit etwa 840 Milllionen Menschen durch den Hungertod bedroht sind. Erkenntnisse der Biologie und Medizin lassen auch keinen Zweifel daran, dass von außen zugeführte, chemisch gebundene Energie für das menschliche Leben notwendig ist, genauso wie die ausreichende Zufuhr an Trinkwasser.
  
Bereits in der Vergangenheit machten verschiedene Personen durch die Behauptung, ohne chemisch gebundene Nahrung auskommen zu können, auf sich aufmerksam. In keinem der Fälle gelang jedoch der Nachweis einer solchen Fähigkeit.
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Bereits in der Vergangenheit machten verschiedene Personen durch die Behauptung, ohne chemisch gebundene Nahrung auskommen zu können, auf sich aufmerksam. Einzelnen Hungerkünstlern gelang es sogar durch sensationelle Demonstrationen mit Eintrittsgeldern sich ein Vermögen zu verschaffen. In keinem der Fälle gelang jedoch der Nachweis einer solchen Fähigkeit. Bei diversen Hungerkünstlern konnte hingegen ihr Trick zur heimlichen Beschaffung von Nahrung erkannt werden.
  
 
Die Nennung einer eigenen, angeblichen Nahrungslosigkeit weckt im Allgemeinen das Interesse der Medien und kann die Verbreitung eigener Überzeugungen fördern.
 
Die Nennung einer eigenen, angeblichen Nahrungslosigkeit weckt im Allgemeinen das Interesse der Medien und kann die Verbreitung eigener Überzeugungen fördern.
  
Bei einigen der angeblich Nahrungslosen liegt der Verdacht einer schweren Essstörung, wie Anorexia nervosa oder Bulimie, nahe. In anderen Fällen kann auch eine religiöse Wahnvorstellung besondere Ernährungsformen oder die Entwicklung von [[Stigmata]] fördern.
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Bei einigen der angeblich Nahrungslosen liegt der Verdacht einer schweren Essstörung, wie Anorexia nervosa oder Bulimie, nahe. Der Münchner Psychologe Wolfgang Schmidbauer vermutet eine uneingestandene spirituell überhöhte Magersucht hinter dem Wunsch sich nicht mehr ernähren zu müssen. In anderen Fällen kann auch eine religiöse Wahnvorstellung besondere Ernährungsformen oder die Entwicklung von [[Stigmata]] fördern.
  
 
Dass eine Essstörung Triebkraft zahlreicher Nahrungsloser ist, wird dadurch plausibler, dass von diesen oft ein Übergewicht vor Beginn der angeblichen Nahrungslosigkeit bekannt ist.
 
Dass eine Essstörung Triebkraft zahlreicher Nahrungsloser ist, wird dadurch plausibler, dass von diesen oft ein Übergewicht vor Beginn der angeblichen Nahrungslosigkeit bekannt ist.
  
 
==Angeblich nahrungslose Personen==
 
==Angeblich nahrungslose Personen==
[[image:anorexia3.jpg|thumb]]
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[[image:anorexia3.jpg|300px|thumb]]
*[[Michael Werner]], anthroposophischer Chemiker
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[[image:Viktor Truviano Olga Podorovskaya.jpg|Fastenkünstler Viktor Truviano (ganz links) und Olga Podorovskaya (Zweite von rechts)|300px|thumb]]
*[[Judith von Halle]] behauptet, ohne Nahrung auszukommen, ja sogar dass Nahrung wie Gift für sie wäre.
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[[image:Olga Podorovskaya.jpg|Übergewichtige Olga Podorovskaya (ganz rechts) mit ihrem Prana-Hund|300px|thumb]]
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[[image:Nicola Pilartz.jpg|Nicola Pilartz|300px|thumb]]
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[[image:Robert Ganski Bewusst TV.jpg|Dauerfaster Robert Ganski bei [[Bewusst TV]] von [[Jo Conrad]]|300px|thumb]]
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*[[Judith von Halle]], eine Berliner [[Anthroposophie|Anthroposophin]], behauptet ohne Nahrung auszukommen, ja sogar dass Nahrung wie Gift für sie wäre.
 
*[[Therese Neumann]] aus Konnersreuth in Deutschland
 
*[[Therese Neumann]] aus Konnersreuth in Deutschland
 
*Ellen Greve, genannt [[Jasmuheen]] (Australien)
 
*Ellen Greve, genannt [[Jasmuheen]] (Australien)
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*Devraha Baba
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*[[Giri Bala]] (Indien)
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*[[Zinaida Baranova]], eine Russin, die seit dem Jahr 2000 nahrungslos sein soll
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*[[Ram Bahadur Bomjon]] (Palden Dorje)
 
*[[Wiley Brooks]] (USA)
 
*[[Wiley Brooks]] (USA)
*Katharina von Siena
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*Juergen Buche
*[[Niklaus von Flüe]]
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*Caribala Dassi
*[[Maria Furtner]] (1821-1884) ''die Wassertrinkerin von Frasdorf'' (Deutschland)
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*Vasanta Ejma
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*Xu Fan aus China soll neun Jahre ohne Nahrung gelebt haben
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*[[Maria Furtner]] (1821 - 1884) ''die Wassertrinkerin von Frasdorf'' (Deutschland)
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*[[Prahlad Jani]], ein indischer Yogi, der seit 74 Jahren (Stand 2010) nichts mehr gegessen haben soll
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*Benno Kehl, ein ehemaliger Franziskanermönch, der behauptet, sich drei Monate von "Licht" ernährt zu haben<ref>http://www.20min.ch/news/zuerich/story/Ex-Bruder-Benno-in-der-Kritik-17600847</ref> (Zitat: ''Man kann aber nur von Licht leben, wenn man innerlich stabil ist und die Welt achtet [...]'')
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*[[Hira Ratan Manek]] ein 63-jähriger Ingenieur aus Gujarati (Indien) mit angeblichen 411&nbsp;Tagen der Nahrungslosigkeit
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*[[Louise Lateau]]
 
*[[Alexandrina Maria da Costa]] (Portugal)
 
*[[Alexandrina Maria da Costa]] (Portugal)
*[[Hira Ratan Manek]] ein 63jähriger Ingenieur aus Gujarati (Indien) mit angeblichen 411 Tagen der Nahrungslosigkeit
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*Alfonsina Cottoni (Italien, 1902-1984)
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*Margit Martius aus Schweden
 
*[[Ann Moore]]
 
*[[Ann Moore]]
*[[Prahlad Jani]]
 
*[[Giri Bala]] (Indien)
 
*[[Ram Bahadur Bomjon]] (Palden Dorje)
 
*[[Evelyn Torrence]] (Evelyn Levy aus Brasilien-Florida) sowie Ehemann Steven Torrence
 
*[[Christopher Schneider]] (deutscher [[Heilpraktiker]] und Geistheiler)
 
 
*[[Barbara Moore]] (England)
 
*[[Barbara Moore]] (England)
*Sahajmuni Maharaj (ein Jain Mönch) soll 1995 201 Tage lang gefastet haben
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*Sahajmuni Maharaj (auch ''Sri Sahaj Muni Maharaj'', ein Jain-Mönch) soll 1995 für 201&nbsp;Tage gefastet haben
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*Judah Mehler
 
*Swami Narein
 
*Swami Narein
*Devraha Baba
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*Die Inderin Kumari Neerja aus dem Distrikt Jalaun im Staat Uttar Pradesh. Neerja behauptete nahrungslos zu sein. Bei einer Überprüfung durch die Indian Rationalist Association (IRA) im Jahr 1999 stellte sich jedoch heraus, dass der Raum, in dem sie sich aufhielt, eine versteckte Tür zu einer Toilette hatte und sie heimlich Nahrung erhielt.
*Buszia Wucher aus Rheinbach
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*Lidwina von Schiedam (1380 - 1433) soll angeblich 19&nbsp;Jahre nahrungslos gewesen sein
*Margit Martius aus Schweden
 
 
*Maria d'Oignies aus Toulouse
 
*Maria d'Oignies aus Toulouse
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*Marthe Robin (auch ''Martha Robin'', geb. 1902 in Frankreich /Chateauneuf de Galaure, gest. 1981) verließ nie ihren Geburtsort. Seit 1928 soll sie angeblich nahrungslos gewesen sein. Täglich soll sie nur ein Glas Wasser und eine Hostie zu sich genommen haben. Nahrung soll sie stets erbrochen haben. Sie soll Schlaflosigkeit gequält haben. In Frankreich verbreitet der inzwischen berentete Psychiater Cyrus Irampour weiterhin den Mythos der angeblichen Nahrungslosigkeit.<ref>http://www.derives-sectes.gouv.fr/sites/default/files/publications/francais/ra2010_mise_en_ligne.pdf</ref>
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*Rosa von Lima (1586-1617, Schutzheilige Amerikas, soll 50&nbsp;Tage ohne Flüssigkeitszufuhr gelebt haben
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*Balayogini Sarasvati, aus Amma in Indien. Soll nur von Wasser gelebt haben
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*[[Christopher Schneider]] (deutscher [[Heilpraktiker]] und Geistheiler)
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*Danalak Shumi
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*Vona Tansey
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*[[Gaby Teroerde]], eine Steuerfachangestellte und [[Medium]] aus 84529&nbsp;Tittmoning (Deutschland). Sie behauptet eine Nahrungslosigkeit seit 2005. Nach anderen Angaben sei sie lediglich vier Jahre lang nahrungslos gewesen.
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*[[Evelyn Torrence]] (Evelyn Levy aus Brasilien-Florida) sowie Ehemann Steven Torrence
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*Sunyogi Umasankar soll von Sonnenlicht leben. Vom 17.&nbsp;August 1996 bis zum 7.&nbsp;Dezember 1996 soll er nahrungslos gewesen sein.
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*Will van Meer. Der Holländer lebt in Montana USA und soll mindestens 2&nbsp;Jahre nahrungslos gewesen sein.
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*Katharina von Siena
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*Alpais of Cudot
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*[[Niklaus von Flüe]]
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*Joachim M. Werdin
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*[[Michael Werner]], [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Chemiker
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*Der inzwischen verstorbene Schweizer Buszia Wucher aus Rheinbach bei Bonn, der behauptete, seit 1997 keine Nahrung mehr zu benötigen. Sein Körpergewicht soll konstant bei 55 kg gelegen haben.
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*Marie-Julie Jahenny (1850-1941) aus Frankreich
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*Viktor Truviano aus Ubud in der Tschechischen Republik. Truviano wurde in Argentinien geboren und behauptet, seit neun Jahren (seit 2009) nichts mehr zu essen oder zu trinken. Der offensichtlich schlafkranke Truviano gibt an, maximal vier Stunden am Tag zu schlafen und auch mehrere Tage in Folge wach zu bleiben. Auch lebe er permanent in einem Zustand des völligen Glücklichseins. Truviano lebt von den Einnahmen seiner kostenpflichtigen Kurse zum Thema der Nahrungslosigkeit.
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*Der Brite Nicolas Pilartz (geb. 1971 in Paris), mit aktuellem Wohnort Fabriano (Provinz Ancona) in Italien. Pilartz ist Sohn eines deutschen Vaters und einer italienischen Mutter. Der wohlgenährt aussehende Pilartz behauptet, nur einmal in der Woche zu essen, bei gleichzeitigem Bestreben, nur einmal im Monat zu essen. Täglich trinke er jedoch. 2012 habe er eine 21-tägige Übung des [[Lichtfasten]]s nach Jasmuheen durchgeführt. Eine Teilnehmerin eines 600€- Pilartz-Seminars mit Namen Helena Deza Linares berichtet darüber, dass Pilartz zweimal die Woche Fleisch esse und eine Vorliebe habe für foie gras (Stopfleber - 2005 wurde Foie gras von der französischen Nationalversammlung in einem Zusatz zum Landwirtschaftsgesetz zum nationalen und gastronomischen Kulturerbe erklärt und ist dadurch von französischen Tierschutzgesetzen ausgenommen) und Hühneschenkel. Pilartz erzählte selbst innerhalb von drei Tagen so viel gegessen zu haben, dass er zehn Kilogramm zugenommen habe.<br>In italienischen Tageszeitungen erschienen Berichte über den Tod eines italienischen Seminarteilnehmers mit Vornamen Vanni.<ref>Giuseppe Cruciani: Ce chi muore perche si scorda di respirare, Libero, 2.8.2017</ref><ref>https://www.nextquotidiano.it/magico-mondo-dei-respiriani-morto/</ref> Der 65jährige Mann aus Bergamo (Italien) nahm mit einer Gruppe von 40 zahlenden (600 €) Kunden an einer 21tägigen Fastenübung in der französischen Ortschaft Lentiourel unter der Leitung von Pilartz und seiner Freundin Raffaela Galoppi teil. Vanni starb am 16. Fastentag an einem Kreislaufversagen unter der Dusche am 25. Juli 2017. Das Seminar wurde fortgesetzt als ob nichts geschehen wäre. Seminarteilnehmer wurden aufgefordert über den Todesfall nichts zu berichten. Die gleiche Teilnehmerin berichtet auch über eine andere, 72jährige Teilnehmerin, die sich am Knie verletzte, deren Verletzung unbehandelt blieb und sich verschlechterte. Sie konnte schliesslich nicht mehr aufstehen und die anderen Seminarteilnehmer waren durch das Fasten derart geschwächt, dass sie ihr nicht helfen konnten. Pilartz soll der 72jährigen ein Verlassen der Gruppe ausgeredet haben. Es entwickelte sich eine Infektion, die sich bis herab zum Fuss ausdehnte im Krankenhaus behandelt werden musste. Obwohl es sich um eine potentiell gefährliche Fastenübung handelte, war kein Arzt zugegen und es wurden auch keine Hinweise zu möglichen Gefahren gegeben.<ref>http://edizionisicollanaexoterica.blogspot.com/2017/09/morti-ai-ritiri-digiuni-del-respiriano.html</ref>
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*[[Henri Monfort]] aus Nantes in Frankreich (geb. 25.11.1953 in Pointe du Raz, Bretagne) soll sich seit November 2002 nur durch "Prana" ernähren und keine feste Nahrung zu sich nehmen.<ref>http://nourriture.pranique.free.fr</ref> Er trinke jedoch Wasser, komme im Urlaub aber ohne Trinkwasserzufuhr aus. Auch brauche er angeblich prinzipiell kein Wasser. Er behauptet seine Körperzellen so umprogrammiert zu haben, dass sie eine "kosmische Energie" in Anspruch nehmen können. Dabei sollen ihm auch [[Visualisierung]]en helfen. Der Buchautor Monfort bezeichnet sich als [[Schamanismus|Schamane]] und bietet kostenpflichtige Kurse zum Thema Inedia an. Er verweigert eine medizinische Untersuchung seiner behaupteten Fähigkeiten.<ref>https://www.novinky.cz/zena/zdravi/254808-henri-monfort-clovek-ktery-uz-devet-let-nejedl.html</ref>
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*Erika Witthuhn (geb. 1936 in Hamburg) mit aktuellem Wohnort Belgien behauptet, seit 2001 keine herkömmliche Nahrung zu benötigen, da sie sich von Photonen ernähre. Gleichzeitg gibt sie jedoch an, nach einem anfänglichen Gewichtsverlust wieder einige Kilo an Gewicht zugenommen zu haben. Auch esse sie gelegentlich in Begleitung anderer Menschen und trinke auch Cappucino-Kaffee und "nasche Schokolade". Aufgenommene Nahrung verwandele sich in ihrem Körper in "goldenes Licht", sodass sie keine Toilette benötige.
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*Robert Ganski (geb. 1978) aus Deutschland wurde 2013 Vegetarier und behauptet, seit September 2015 keine herkömmliche Nahrung mehr zu benötigen. Nachdem er sich anfänglich von Fruchtsäften ernährt habe, benötige er zuletzt nur noch Trinkwasser. 2016 verkündete er zu versuchen, zukünftig auch auf Trinkwasser zu verzichten. Eine Toilette benötige er nicht mehr. Ein weiteres Interessengebiet seien auch bis zu acht Stunden andauernde Tantraübungen mit seiner Partnerin. Seine abwegigen Behauptungen wurden unkritisch von [[Bewusst TV]] von [[Jo Conrad]] sowie von [[Extremnews]] in der [[Truther]]szene weiterverbreitet.
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*Die 1942 geborene deutsche [[Yoga]]lehrerin Brigitte Scheib aus D-55494 Dichtelbach behauptet seit 1998 keine Nahrung mehr zu benötigen. Gelegentlich esse sie jedoch Pommes Frites von McDonald und esse bei Einladungen auch den Nachtisch.
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*Dirk Schröder (geb. 1954 in Altena/NRW) ist ein deutscher Buchautor, Reisejournalist und Fotograf aus dem Chiemgau. Schröder behauptet, seit 2007 keine herkömmliche Nahrung mehr zu benötigen. Allerdings gibt er selbst zu, in kleinen Mengen Nahrung (die Rede ist von Schokolade, Plätzchen oder Ziegenkäse) zu sich zu nehmen, mit der Begründung, ein "bewusstes Essen" und eine Zufriedenstellung der Sinne zu praktizieren. Wie bei anderen Personen auf dieser Liste wird die Deckung des eigenen Energiebedarfs durch Nahrungsmittel und kalorienhaltige Getränke verdrängt und bestritten. Schröder beruft sich unter anderem auf den Nachfahren amerikanischer Ureinwohner Archie Fire Lame Deer, dessen sell-out Geschäfte als Vermarkter uramerikanischer Traditionen an Ausländer innerhalb seiner Ethnie in Verruf geriet, zumal Fire Lame Deer keine Ausbildung als medicine person durchlaufen hat.
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*Olga Podorovskaya ist eine russische übergewichtige Dauerfasterin mit einem Körpergewicht von rund 100 kg. Auch ihrem Hund (der auf Bildern einen gut genährten Eindruck macht) gibt die Raucherin Podorovskaya nach eigenen Angaben nichts zu essen, da dieser sich wie sie von "Prana" ernähre. Sie finanziert sich durch das Organisieren von 500€ teuren Seminaren (''System der Unsterblichkeit'') und "Sexual-Tantra"-Kursen und bietet Reisen nach Indien an. Sie ist Gründerin einer International Breatharianism Association.
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*Der Israeli Ray Maor behauptet, seit dem Jahr 2012 keine herkömmliche Nahrung mehr zu benötigen. Er betreibt die Firma Ray Maor Inc., über die er seine Dienstleistungen als "Lichtnahrungslehrer" vermarktet. Wie viele andere angeblich Nahrungslose gibt er an, Wasser, Tee und Säfte unbekannter Art zu trinken. Maor wollte seine Wunderfähigkeiten im israelischen Fernsehen (The Real Face פנים אמיתיות - Amnon Levi Show) beweisen. Ein unbekannter Millionär "G" wollte 100.000 US Dollar für einen erfolgreichen Test bieten. Maor scheiterte jedoch bei einem Versuch, im September 2013 unter medizinischer Aufsicht in einer kleinen Villa unter kontrollierten Bedingungen acht Tage in Folge zu fasten und auch nichts zu trinken. Bereits am dritten Tag (mit 4 Kilo Gewichtsverlust) erlitt Maor einen "leichten Schwindel" als er aufstehen wollte und man ihn stützen musste. Am siebten Tag zeigte sich, dass der zunehmend verwirrte Maor bereits 9,2 Kilo Gewicht verloren hatte. Er verweigerte den obligatorischen täglichen Bluttest. Das Experiment musste zum Schutz des Patienten abgebrochen werden.<ref>https://www.rtl.de/cms/lichtnahrung-nach-sieben-tagen-fiel-ray-maor-ins-delirium-2085200.html</ref>
  
Viele dieser Personen gaben bekannt, sich durch Licht oder [[Prana]] zu ernähren.
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Viele dieser Personen gaben bekannt, sich durch Licht oder [[Prana]] zu ernähren. Die Kalorien eingenommener Nahrungsmittel wird in der Regel unterschätzt oder geleugnet.
  
 
==Breatherianismus==
 
==Breatherianismus==
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==Liquidarier==
 
==Liquidarier==
Unter denjenigen, die angeben sich kalorienfrei zu ''ernähren'', finden sich auch die sogenannten Liquidarier, die kalorienhaltige Flüssigkeiten zu sich nehmen. Der Übergang zum sogenannten Saftfasten oder zur parenteralen Ernährung (künstliche Infusionen von zuckerhaltigen Lösungen in der Intensivmedizin) ist hier fließend.
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Unter denjenigen, die angeben, sich kalorienfrei zu ernähren, finden sich auch die so genannten Liquidarier, die kalorienhaltige Flüssigkeiten zu sich nehmen. Der Übergang zum so genannten Saftfasten oder zur parenteralen Ernährung (künstliche Infusionen von zuckerhaltigen Lösungen in der Intensivmedizin) ist hier fließend.
  
==Sonderform Lichtfasten==
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==Sonderformen der Enährungslosigkeit==
siehe eigenständigen Artikel [[Lichtfasten]].
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* [[Lichtfasten]], Ernährung durch "Licht" oder [[Prana]]
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* [[Sungazing|Sungazing oder Sonnenschauen]], eine gefährliche Methode bei der der Anwender über lange Zeit (bis zu einer Stunde) bei geöffneten Augen in das Sonnenlicht blickt, in der Hoffnung sich auf diese esoterische Weise zu "ernähren". Augenschäden und Blindheit können die Folge sein.
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* Sokushinbutsu (siehe weiter unten)
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* Hungerstreik
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* Selbsttötung durch Nahrungsentzug und Wasserentzug. Mehrere bekannte Persönlichkeiten verstarben nach selbst gewählter Nahrungslosigkeit oder religiösen Fastenpraktiken:
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**Der russische Schriftsteller Nikolai Wassiljewitsch Gogol verstarb an den Folgen strengen religiösen Fastens im Alter von 42&nbsp;Jahren.
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**Die französische Philosophin Simone Weil verstarb 1943 an Hunger und einer Herzinsuffizienz infolge von Tuberkulose.
  
 
==Wissenschaftliche Einwände==
 
==Wissenschaftliche Einwände==
Bislang konnte das behauptete Phänomen der Inedia nie in einer kontrollierten wissenschaftlichen Untersuchung nachgewiesen werden. Bei allen bislang veröffentlichen Untersuchungen gab es prinzipiell Täuschungsmöglichkeiten, bzw. wurden diese sogar genau bekannt. Mehrere Untersuchungen aus Indien ließen den Beobachteten jeweils die Möglichkeit offen entweder über Nacht nach Hause zu gehen (Beispiel: [[Ram Bahadur Bomjon]]) oder stundenlang Besucher während des Untersuchungszeitraumes zu empfangen. Die Studien wurden zudem häufig von den selben Untersuchern durchgeführt, die gleichzeitig auch als Befürworter des Breatherianismus oder bestimmten religiös motivierten Fastenformen gelten. Mehrere der Personen, die von sich behaupteten, sich nicht herkömmlich ernähren zu können, wurden in flagranti dabei beobachtet wie sie Nahrung zu sich nahmen.
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[[image:Kalorimeter.jpg|Kalorimeter-Prinzip zur Messung des Grundumsatzes und Gasaustausch|left|thumb]]
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[[image:Hungeroedem.jpg|Hungerödem bei einem dreijährigen hungernden Kenianer (Bildquelle: Der Spiegel<ref>http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-46431-16.html</ref>|thumb]]
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Bislang konnte das behauptete Phänomen der Inedia nie in einer kontrollierten wissenschaftlichen Untersuchung nachgewiesen werden. Bei allen bislang veröffentlichen Untersuchungen gab es prinzipiell Täuschungsmöglichkeiten, bzw. wurden diese sogar genau bekannt. Mehrere Untersuchungen aus Indien ließen den Beobachteten jeweils die Möglichkeit offen entweder über Nacht nach Hause zu gehen (Beispiel: [[Ram Bahadur Bomjon]]) oder stundenlang Besucher während des Untersuchungszeitraumes zu empfangen. Die Studien wurden zudem häufig von den selben Untersuchern durchgeführt, die gleichzeitig auch als Befürworter des Breatherianismus oder bestimmten religiös motivierten Fastenformen gelten. Mehrere der Personen, die von sich behaupteten, sich nicht herkömmlich ernähren zu können, wurden in flagranti dabei beobachtet wie sie Nahrung zu sich nahmen.<br><br>
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==Fakten zum absoluten Fasten / Nulldiät des Menschen==
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[[image:anorexia.jpg|left|thumb|Magersüchtige]]
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Ein gesunder erwachsener Mensch übersteht 21&nbsp;Tage der Nahrungslosigkeit, erst recht wenn dabei, wie beim Saftfasten, in meist unbekannter Menge kalorienhaltige Fruchtsäfte getrunken werden. Nach Aussagen von Experten kann ein gesunder Erwachsener etwa 50-80&nbsp;Tage der Nahrungslosigkeit bei ausreichender Wasserzufuhr überstehen, bei adipösen Menschen kann sich dieser Zeitraum auch weiter verlängern. Aus Beobachtungen an Hungerstreikenden (Holger Meins, Bobby Sands) ist bekannt, dass diese nach 50&nbsp;bis 60&nbsp;Tagen der Nahrungslosigkeit am Hungertod verstarben. Der Ire Terence MacSwiney starb nach 74&nbsp;Tagen des Hungerstreiks in britischer Haft.
  
==Fakten zum absoluten Fasten / Nulldiät==
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Im Jahre 2003 trat der Aktionskünstler David Blaine als [[Hungerkünstler]] auf und verbrachte 44&nbsp;Tage ohne feste Nahrung in einem Glaskasten, der in London über der Themse aufgehängt wurde. Blaine nahm in dieser Zeit rund 25&nbsp;Kilogramm ab und wurde danach im Krankenhaus behandelt.
[[Bild:anorexia.jpg|thumb|Magersüchtige]]
 
Ein gesunder erwachsener Mensch übersteht 21 Tage der Nahrungslosigkeit, erst recht wenn dabei wie beim Saftfasten in meist unbekannter Menge kalorienhaltige Fruchtsäfte getrunken werden. Nach Aussagen von Experten kann ein gesunder Erwachsener etwa 50-80 Tage der Nahrungslosigkeit bei ausreichender Wasserzufuhr überstehen, bei adipösen Menschen kann sich dieser Zeitraum auch weiter verlängern. Aus Beobachtungen an Hungerstreikenden (Holger Meins, Bobby Sands) ist bekannt, dass diese nach 50 bis 60 Tagen der Nahrungslosigkeit am Hungertod verstarben. Der völlige Entzug von Trinkwasser kann bei niedrigen Temperaturen von gesunden Erwachsenen etwa maximal 10 Tage überlebt werden.
 
  
 
==Nahrungslosigkeit und der lebensnotwendige Kohlenstoff==
 
==Nahrungslosigkeit und der lebensnotwendige Kohlenstoff==
 
[[image:hunger.jpg|unfreiwillig Hungernde|thumb]]
 
[[image:hunger.jpg|unfreiwillig Hungernde|thumb]]
Pro Minute atmet der Mensch 5 Liter Atemluft ein und aus. Pro Tag atmet er dadurch etwa 1 kg CO2 aus, der darin enthaltene Kohlenstoff wiegt 270 Gramm. Dafür nimmt er zwingend Sauerstoff auf, ein Mensch kann ja ohne die Atmung nicht überleben. Bei Nahrungslosigkeit verliert also ein Mensch pro Tag 270 Gramm Kohlenstoff, den er auch nicht durch die Atmung oder andere Vorgänge aufnehmen kann. Im Monat sind das dann etwa 8 kg Kohlenstoff und in einem ganzen Jahr 98 kg, was mehr ist, als ein übliches menschliches Körpergewicht. Die CO2-Konzentration in der Einatmungsluft liegt bei nur 0,03%, was gegenüber der Konzentration in der Ausatmungsluft (4%) vernachlässigbar wenig ist (Verhältnis 0,7%), das Einatmen von Kohlenstoff zum Überleben ist also nicht möglich: der Kohlenstoff muss über die Ernährung (oder über Infusionen) zugeführt werden, weil die Bilanz negativ ist. Bei völliger Nahrungslosigkeit verliert ein Mensch analog zur negativen Kohlenstoffbilanz auch täglich Wasser durch (temperaturabhängige) Hautverdunstung und über seine Ausscheidungen. Die Folge der Nahrungslosigkeit ist jedem Falle eine messbare Gewichtsreduktion und ein konstant gehaltenes Körpergewicht ist nur mit Wasser und/oder Nahrungsaufnahme möglich. Ein dauerhaftes Überleben ohne Zufuhr von Wasser und geeigneter Nahrung ist daher nicht möglich und wurde bislang nie nachgewiesen.
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Pro Minute atmet der Mensch 5&nbsp;Liter Atemluft ein und aus. Pro Tag atmet er dadurch etwa 1&nbsp;kg CO<sub>2</sub> aus, der darin enthaltene Kohlenstoff wiegt 270&nbsp;Gramm. Dafür nimmt er zwingend Sauerstoff auf, ein Mensch kann ja ohne die Atmung nicht überleben. Bei Nahrungslosigkeit verliert also ein Mensch pro Tag 270&nbsp;Gramm Kohlenstoff, den er auch nicht durch die Atmung oder andere Vorgänge aufnehmen kann. Im Monat sind das dann etwa 8&nbsp;kg Kohlenstoff und in einem ganzen Jahr 98&nbsp;kg, was mehr ist, als das übliche menschliche Körpergewicht. Die CO<sub>2</sub>-Konzentration in der Einatmungsluft liegt bei nur 0,03%, was gegenüber der Konzentration in der Ausatmungsluft (4%) vernachlässigbar wenig ist (Verhältnis 0,7%). Das Einatmen von Kohlenstoff zum Überleben ist also nicht möglich: Der Kohlenstoff muss über die Ernährung (oder über Infusionen) zugeführt werden, weil die Bilanz negativ ist. Bei völliger Nahrungslosigkeit verliert ein Mensch analog zur negativen Kohlenstoffbilanz auch täglich Wasser durch (temperaturabhängige) Hautverdunstung und über seine Ausscheidungen. Die Folge der Nahrungslosigkeit ist jedem Fall eine messbare Gewichtsreduktion und ein konstant gehaltenes Körpergewicht ist nur mit Wasser und/oder Nahrungsaufnahme möglich. Ein dauerhaftes Überleben ohne Zufuhr von Wasser und geeigneter Nahrung ist daher nicht möglich und wurde bislang nie nachgewiesen.
  
==Wasserbilanz==
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==Fakten zum Wasserentzug==
Über die ''persperatio insensibilis'' verliert der Mensch (temperaturabhängig) täglich etwa 800 ml Wasser über Haut und abgeatmeten Wasserdampf, andererseits bilden sich etwa 300 ml Wasser durch Oxidationsprozesse. Die Bilanz ist also negativ. Wasser muss daher über Getränke oder Nahrung aufgenommen werden.
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[[image:Zahradka.jpg|Hungerkünstler Zdenek Zahradka|thumb]]
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Der völlige Entzug von Trinkwasser kann bei niedrigen Temperaturen von gesunden Erwachsenen maximal etwa 10&nbsp;Tage überlebt werden, wie bei Schiffbrüchigen beobachtet wurde. Das Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet ein Überleben ohne Wasser mit 18&nbsp;Tagen.
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Die amerikanische Komapatientin Terri Schiavo, der durch Gerichtsbeschluss Wasser und Nahrung entzogen wurden, starb nach 13&nbsp;Tagen durch Verdursten.
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2004 ließ sich der 50-jährige tschechische Magier Zdenek Zahradka ("Fakir Ben Ghan")&nbsp;[http://ben.ghan.sweb.cz/] 10&nbsp;Tage in einem Holzsarg ohne Nahrung und Trinkwasser einschließen und laut einem Bericht in einer Zeitschrift überlebte er. Allerdings hatte er Zugang zu Frischluft. Er verlor bei seinem Versuch 8,5&nbsp;kg an Gewicht. Nach seinem Bericht soll ihn das Durstgefühl am meisten gestört haben.
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Im Jahre 1998 überlebte der Feuerwehrmann [http://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Bogucki Robert Bogucki] aus Alaska 12&nbsp;Tage ohne Wasser und fast ohne Nahrung in der Wüste "Great Sandy Desert" im westlichen Australien.
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Andreas Mihavecz aus Vorarlberg (Österreich), der 1979 irrtümlich in einer Arrestzelle vergessen wurde, überlebte 18&nbsp;Tage ohne Nahrung und „trank“ nur Kondenswassertropfen, die die Wände hinab rannen.
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Die '''Wasserbilanz''': Über die ''persperatio insensibilis'' verliert der Mensch (temperaturabhängig) täglich etwa 800&nbsp;ml Wasser über Haut und abgeatmeten Wasserdampf, andererseits bilden sich etwa 300&nbsp;ml Wasser durch Oxidationsprozesse. Die Bilanz ist also negativ. Bereits ab einem Wasserverlust des menschlichen Körpers von 0,5–3 Prozent verspürt der Betroffene Durst. Wasser muss daher über Getränke oder Nahrung aufgenommen werden.
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==Fakten zum Hungerstoffwechsel==
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[[image:Levanzin1.jpg|Beginn eines wiss. Fastenversuchs|320px|thumb]]
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[[image:Levanzin2.jpg|Zustand nach 31&nbsp;Tagen des kontrollierten Fastens|320px|thumb]]
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[[image:Fasten1.jpg|Blutzucker und Ketonkörper während einer Fastenperiode bei einem zuvor normal Ernährten|280px|thumb]]
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[[image:Fasten2.jpg|Typische Veränderung des Körpergewichts eines anfangs "normal" Ernährten|280px|thumb]]
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Der Stoffwechsel des hungernden Menschen ist seit langem ein wissenschaftliches Forschungsthema, und es liegen eine Fülle an Erkenntnissen zum Thema vor. Prinzipiell ist der Mensch zur Speicherung chemisch gebundener Energie fähig. Der Mensch verfügt über circa 15&nbsp;kg Speicherfett (141.000&nbsp;kcal), das zur Versorgung für etwa 50&nbsp;bis 60&nbsp;Tage ausreicht. Etwa 6&nbsp;kg verwertbare Eiweiße sorgen für Energie für etwa 10&nbsp;bis 12&nbsp;Tage (24.000&nbsp;kcal).
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In der Medizin werden verschiedene Phasen des Hungerstoffwechsels unterschieden:(<ref>http://www.dgem.de/termine/berlin2003/lochs.pdf</ref>)
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*Absorptive Phase, die sich nach der Nahrungsaufnahme bis zur 3.&nbsp;Stunde erstreckt. Traubenzucker durch die Nahrung wird rasch innerhalb von etwa 30&nbsp;Minuten verbraucht, durch Einwirkung des Hormons Insulin wird Traubenzucker (Glucose) in die Muskel aufgenommen. Gleichzeitig wird Glykogen ("Stärke") in den Glykogenspeichern des Menschen (Leber, Muskel) gespeichert, und Speicherfett in den Fettdepots gespeichert. Es findet eine Zunahme der Eiweißsynthese statt.
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*Postabsorptive Phase, für den Zeitraum 3&nbsp;bis 9&nbsp;Stunden nach letzter Nahrungsaufnahme. In diesem Zeitraum findet eine Umkehr der Glykogeneinlagerung statt: Die Stärke aus den Speichern wird nun genutzt und zu Traubenzucker zurückverwandelt.
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*Hungerphase
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**Frühe Hungerphase, mit Beginn 24&nbsp;Stunden nach Nahrungsaufnahme. 24&nbsp;Stunden nach letzter Nahrungsaufnahme ist der aus der letzten Nahrung stammende Traubenzucker längst verbraucht, und die Glykogenspeicher sind entleert. Etwa 2&nbsp;bis 3&nbsp;Tage nach Nahrungsentzug beginnt die Konzentration von Ketonkörpern im Blut (Ketonämie) anzusteigen. Allerdings gibt es auch Menschen, die auf Grund einer bestimmten Ernährungsweise eine beständig erhöhte Ketonämie aufweisen. ([[Ketogene Ernährung]])
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**Adaptierte Hungerphase, ab 5&nbsp;Tagen der Nahrungslosigkeit. Dieser Zeitraum ist durch Energieeinsparungsmechanismen und den Fettabbau gekennzeichnet. Täglich werden etwa 150&nbsp;g Triglyceride (Körperfett) aus dem Fettgewebe zu Fettsäuren und Glycerin abgebaut. Es beginnt die Phase der Hungeradapation, also der Anpassung des Organismus an die fehlende Nahrungszufuhr. In den Muskeln findet eine vermehrte ß-Oxidation von Fettsäuren zu Acetyl-CoA statt, die im Citratcyclus zur ATP-Gewinnung genutzt wird. Ketonkörper erscheinen vermehrt im Blut. Diese stammen aus der ß-Oxidation von Fettsäuren. Die Hungeradaptation führt zur Glucoseeinsparung, statt eines Glukosebedarfs von anfänglich 5&nbsp;Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, sinkt der Bedarf im Hungerzustand auf etwa 2&nbsp;bis 3&nbsp;Gramm ab. Zu einem späteren Zeitpunkt wird sogar nur noch etwa 1&nbsp;Gramm pro kg und Tag benötigt. Der Mensch lebt nun sozusagen "auf Sparflamme". Allgemein ein Zustand der unfreiwillig Millionen Menschen in unterschiedlicher Ausprägung in Hungergebieten der Welt betrifft. In den späten Hungerphasen kommt es zum gefährlichen Abbau von Eiweißen. Der Mensch verfügt im Durchschnitt über etwa 12&nbsp;kg Eiweiße, von denen er im Hungerzustand 50&nbsp;bis 80&nbsp;Gramm pro Tag verlieren kann. Den größten Substanzverlust erleidet dabei die Leber, die um bis zu 40% ihres Gewichts verlieren kann. Es können sich Hungerödeme durch Wasseransammlung im Gewebe bilden, als Zeichen des Eiweißmangels. Der Eiweißverlust wirkt sich auch auf das Immunsystem aus: Es kann zu häufigeren Infekten kommen.
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Durch die vermehrte Synthese von Ketonkörpern kann eine metabolische Azidose entstehen, eine bestehende Gicht-Erkrankung macht sich nun bemerkbar. In der Hungerphase sinkt die Körpertemperatur als Zeichen der Senkung des Grundumsatzes etwas ab, Fastende verspüren dann auch den Bedarf sich wärmer anzuziehen.
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Das Körpergewicht sinkt deutlich, dies jedoch in Abhängigkeit zur vorangehenden Ernährungsweise. Zu Beginn kann der Gewichtsverlust (auch durch Wasserverluste) bei gut ernährten oder übergewichtigen Menschen bis zu einem Kilogramm pro Tag betragen, später verringert sich der Verlust auf 200&nbsp;bis 500&nbsp;Gramm pro Tag. Nach einer Woche sinkt das Körpergewicht eines normal Ernährten um etwa 13%, nach einem Monat um etwa 21%.
  
 
==Sokushinbutsu==
 
==Sokushinbutsu==
[[image:Itigelov.jpg|Hambo Lama Itigelov|thumb]]Als Sokushinbutsu (即身仏) wird in Japan ein fortgesetztes Fasten und Selbstvergiften zur Selbsttötung und Selbstmumifizierung bezeichnet, dass in der Vergangenheit von einigen buddhistischen Mönchen in Nordjapan (Präfektur Yamagata) vor ihrem Lebensende praktiziert wurde. Die Bezeichnung Sokushinbutsu bezieht sich sowohl auf den Sterbeprozess als auch auf die Mönche selbst. Die Angaben zu Sokushinbutsu sind von vielen Mythen begleitet, die es schwer machen, die eigentlichen Fakten von Legenden zu trennen.
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[[image:Itigelov.jpg|Hambo Lama Itigelov|left|thumb]]
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Als Sokushinbutsu (即身仏) wird in Japan ein fortgesetztes Fasten und Selbstvergiften zur Selbsttötung und Selbstmumifizierung bezeichnet, dass in der Vergangenheit von einigen buddhistischen Mönchen in Nordjapan (Präfektur Yamagata) vor ihrem Lebensende praktiziert wurde. Die Bezeichnung Sokushinbutsu bezieht sich sowohl auf den Sterbeprozess als auch auf die Mönche selbst. Die Angaben zu Sokushinbutsu sind von vielen Mythen begleitet, die es schwer machen, die eigentlichen Fakten von Legenden zu trennen.
  
 
Sokushinbutsu wurde vom japanischen Buddhisten Kobo Daishi eingeführt und ist heute in Japan per Gesetz verboten. Die Sokushibutsu waren Mitglieder der Shingon-Sekte und wurden gezielt lange Zeit auf ihren Sterbeprozess und Selbstmumifizierung vorbereitet. Etwa zwanzig Mönche sollen erfolgreich Sokushinbutsu durchgeführt haben und etwa sechs von ihnen werden öffentlich in Tempeln als Mumie ausgestellt. Zu ihnen gehört Hambo Lama Itigelov.
 
Sokushinbutsu wurde vom japanischen Buddhisten Kobo Daishi eingeführt und ist heute in Japan per Gesetz verboten. Die Sokushibutsu waren Mitglieder der Shingon-Sekte und wurden gezielt lange Zeit auf ihren Sterbeprozess und Selbstmumifizierung vorbereitet. Etwa zwanzig Mönche sollen erfolgreich Sokushinbutsu durchgeführt haben und etwa sechs von ihnen werden öffentlich in Tempeln als Mumie ausgestellt. Zu ihnen gehört Hambo Lama Itigelov.
  
 
Den Sokushinbutsu-Mönchen wird nachgesagt, zu ihrem Lebensende, bis auf Piniennadeln, immer weniger gegessen und getrunken zu haben, um eigenes Körperfett abzubauen, um auszutrocknen und schließlich zu verhungern. Gleichzeitig nahmen sie Gifte zu sich. Bekannt ist, dass sie sich mit Arsen oder Brom vergifteten. Der Legende nach sollen allein die Vergiftung, der Wasserentzug und der geringe Restfettgehalt zu einer erfolgreichen Mumifizierung geführt haben. Dennoch ist ebenfalls bekannt, dass die Leichen nach ihrem Tod mit Salz zum Wasserentzug bedeckt wurden.
 
Den Sokushinbutsu-Mönchen wird nachgesagt, zu ihrem Lebensende, bis auf Piniennadeln, immer weniger gegessen und getrunken zu haben, um eigenes Körperfett abzubauen, um auszutrocknen und schließlich zu verhungern. Gleichzeitig nahmen sie Gifte zu sich. Bekannt ist, dass sie sich mit Arsen oder Brom vergifteten. Der Legende nach sollen allein die Vergiftung, der Wasserentzug und der geringe Restfettgehalt zu einer erfolgreichen Mumifizierung geführt haben. Dennoch ist ebenfalls bekannt, dass die Leichen nach ihrem Tod mit Salz zum Wasserentzug bedeckt wurden.
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==Tiere, die sich durch Licht "ernähren"==
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[[image:Elysia.jpg|Elysia chlorotica (Bildquelle: sbe.umaine.edu/symbio/3Slug/3about.html)|300px|thumb]]
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Eine der wenigen tierischen Lebewesen, die sich (wenigstens zeitweise) durch Licht "ernähren" können, sind z.B. Arten der Gattung ''Elysia'' aus der Ordnung der Hinterkiemerschnecken (''Opisthobranchia''). Die grüne Samtschnecke (''Elysia viridis'') beispielsweise ist eine im Meer lebende bis zu 3&nbsp;cm große Schnecke aus Mittelmeer, Atlantik, Nordsee und westlicher Ostsee. Die grüne Samtschnecke weidet Algen, deren Chloroplasten im Körper weiter als ''Kleptoplastide''&nbsp;[http://de.wikipedia.org/wiki/Kleptoplastid] Photosynthese betreiben und dadurch bei Lichteinfall in flachem Wasser die Schnecke mit ernähren, sodass diese mehrere Monate ohne Nahrung auskommen kann.<ref>R.K. Trench, J.E. Boyle and D.C. Smith (1973). "The Association between Chloroplasts of Codium fragile and the Mollusc Elysia viridis. I. Characteristics of isolated Codium chloroplasts." Proceedings of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences 184: 51–61. doi:10.1098/rspb.1973.0030 [http://www.journals.royalsoc.ac.uk/content/y34k381723063106/]</ref><ref>R.K. Trench, J.E. Boyle and D.C. Smith (1973). "The Association between Chloroplasts of Codium fragile and the Mollusc Elysia viridis. II. Chloroplast Ultrastructure and Photosynthetic Carbon Fixation in E. viridis". Proceedings of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences 184: 63–81. doi:10.1098/rspb.1973.0031 [http://www.journals.royalsoc.ac.uk/content/07x671g01u037283/]</ref><ref>R.K. Trench, J.E. Boyle and D.C. Smith (1974). "The Association between Chloroplasts of Codium Fragile and the Mollusc Elysia viridis. III. Movement of Photosynthetically Fixed 14C in Tissues of Intact Living E. viridis and in Tridachia crispata". Proceedings of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences 185: 453–464. doi:10.1098/rspb.1974.0029 [http://www.journals.royalsoc.ac.uk/content/8041133619x77516/]</ref>
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Auch die an den amerikanischen Küsten beheimatete Schnecke ''Elysia chlorotica'' kann sich durch Aufnahme von Chloroplasten der Alge ''Vaucheria litorea'' indirekt von Licht "ernähren".<ref>Rumpho-Kennedy, M.E., Tyler, M., Dastoor, F.P., Worful, J., Kozlowski, R., & Tyler, M. (2006). Symbio: a look into the life of a solar-powered sea slug. [sbe.umaine.edu/symbio/index.html]</ref><ref>Mujer, C.V., Andrews, D.L., Manhart, J.R., Pierce, S.K., & Rumpho, M.E. (1996). Chloroplast genes are expressed during intracellular symbiotic association of Vaucheria litorea plastids with the sea slug Elysia chlorotica. Cell Biology, 93, 12333-12338</ref>
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Daneben existieren verschiedene Quallenarten, die durch symbiontische Algen in der Lage sind, sich durch Licht zu "ernähren".<ref>http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Rippenquallen.html#Ern%C3%A4hrung</ref>
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Siehe auch Blog "Gedankenabfall": [http://gedankenabfall.blogspot.com/2010/07/das-einzige-tier-das-photosynthese.html Artikel vom 13.&nbsp;Juli 2010 ''Das einzige Tier, das Photosynthese betreibt''.]<br>
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==Siehe auch==
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*[[Orthorexia nervosa]], krankhafter und krankmachender Versuch einer gesunden Ernährung
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Vandereycken, Walter: Hungerkünstler, Fastenwunder, Magersucht : eine Kulturgeschichte der Essstörungen. Dt. Taschenbuch-Verl., 1992. ISBN: 3423115246
 
*Vandereycken, Walter: Hungerkünstler, Fastenwunder, Magersucht : eine Kulturgeschichte der Essstörungen. Dt. Taschenbuch-Verl., 1992. ISBN: 3423115246
 
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*Heusser P, Wolf U, Vonwiller HM, Messerli N, Laederach-Hofmann K., ''Nutrition with 'light and water'? In strict isolation for 10 days without food - a critical case study'', Forsch Komplementmed. 2008 Aug;15(4):203-9. Epub 2008 Aug 15.
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*Frommel D, Gautier M, Questiaux E, Schwarzenberg L. ''Voluntary total fasting: a challenge for the medical community'', Lancet. 1984 Jun 30;1(8392):1451-2.
 +
*Westerterp KR, Plaqui G, Goris AHC: ''water loss in function of energy intake, physical activity and season'', British journal nutrition, 2005, 93, 199-203 [http://journals.cambridge.org/action/displayFulltext?type=1&fid=917992&jid=BJN&volumeId=93&issueId=02&aid=917980 Text]
 
*Hori, Ichori ‘Self-Mummified Buddhas in Japan. An Aspect of the Shugen-Do (”Mountain Asceticism”) Sect’ History of Religions, Vol. 1, No. 2 (Winter, 1962), pp. 222-242.
 
*Hori, Ichori ‘Self-Mummified Buddhas in Japan. An Aspect of the Shugen-Do (”Mountain Asceticism”) Sect’ History of Religions, Vol. 1, No. 2 (Winter, 1962), pp. 222-242.
 
*Sharf, Robert H. ‘The Idolization of Enlightenment: On the Mummification of Ch’an Masters in Medieval China’ History of Religions, Vol. 32, No. 1 (Aug., 1992), pp. 1-31
 
*Sharf, Robert H. ‘The Idolization of Enlightenment: On the Mummification of Ch’an Masters in Medieval China’ History of Religions, Vol. 32, No. 1 (Aug., 1992), pp. 1-31
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*GAYRAL L. F.: ''L'inédie''. in: ''Confrontations psychiatriques''. 1989, vol. 22, no31, S. 305-318 ISSN 0153-9329
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*Pütter A: ''Der Hungertod'', Naturwissenschaften, Heft 9, 2 / Januar 1921. DOI 10.1007/BF01485835
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==Kasuistiken==
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*H. Stöger, M. Wilders-Truschnig, M. Schmid, W. Petek, H. Samonigg: ''Skorbut nach Suizidversuch durch Verhungern'', Dtsch med Wochenschr 1994; 119(16): 589-592 - DOI: 10.1055/s-2008-1058734
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
*[http://home.iae.nl/users/lightnet/health/breatharianslinks.htm Liste angeblicher Inedianer]
 
*[http://home.iae.nl/users/lightnet/health/breatharianslinks.htm Liste angeblicher Inedianer]
*http://skepticblog.org/2008/11/13/the-incorruptible-hambo-lama-itigelov/  
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*[http://www.sueddeutsche.de/wissen/frage-der-woche-darben-ohne-narben-1.277523 Berit Uhlmann: ''Frage der Woche Darben ohne Narben?'', Süddeutsche Zeitung, 4.2.2008]
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*http://www.sueddeutsche.de/wissen/71/431821/text/
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* http://skepticblog.org/2008/11/13/the-incorruptible-hambo-lama-itigelov/ (englisch)
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{{OtherLang|fr=Inédie}}
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==Quellennachweise==
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<references/>
  
 
[[category:Angebliche Nahrungslosigkeit]]
 
[[category:Angebliche Nahrungslosigkeit]]
 
[[category:Esoterik]]
 
[[category:Esoterik]]
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[[category:Fasten]]
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[[category:Essstörung]]
 
[[category:Überholte und/oder widerlegte Hypothese]]
 
[[category:Überholte und/oder widerlegte Hypothese]]

Aktuelle Version vom 19. Februar 2021, 13:21 Uhr

Magersüchtige

Inedia (Inedia completa, Asitie, okkultes Fasten, bzw. die Nahrungslosigkeit) bezeichnet die vollständige Nahrungslosigkeit des Menschen, die laut Ansichten in Esoterikerkreisen auf Dauer dank einer Prana-Energie oder Lichtnahrung einer ungenau beschriebenen Lichtenergie überlebbar sei. Diese Annahmen widersprechen eklatant der Beobachtung, dass weltweit etwa 840 Milllionen Menschen durch den Hungertod bedroht sind. Erkenntnisse der Biologie und Medizin lassen auch keinen Zweifel daran, dass von außen zugeführte, chemisch gebundene Energie für das menschliche Leben notwendig ist, genauso wie die ausreichende Zufuhr an Trinkwasser.

Bereits in der Vergangenheit machten verschiedene Personen durch die Behauptung, ohne chemisch gebundene Nahrung auskommen zu können, auf sich aufmerksam. Einzelnen Hungerkünstlern gelang es sogar durch sensationelle Demonstrationen mit Eintrittsgeldern sich ein Vermögen zu verschaffen. In keinem der Fälle gelang jedoch der Nachweis einer solchen Fähigkeit. Bei diversen Hungerkünstlern konnte hingegen ihr Trick zur heimlichen Beschaffung von Nahrung erkannt werden.

Die Nennung einer eigenen, angeblichen Nahrungslosigkeit weckt im Allgemeinen das Interesse der Medien und kann die Verbreitung eigener Überzeugungen fördern.

Bei einigen der angeblich Nahrungslosen liegt der Verdacht einer schweren Essstörung, wie Anorexia nervosa oder Bulimie, nahe. Der Münchner Psychologe Wolfgang Schmidbauer vermutet eine uneingestandene spirituell überhöhte Magersucht hinter dem Wunsch sich nicht mehr ernähren zu müssen. In anderen Fällen kann auch eine religiöse Wahnvorstellung besondere Ernährungsformen oder die Entwicklung von Stigmata fördern.

Dass eine Essstörung Triebkraft zahlreicher Nahrungsloser ist, wird dadurch plausibler, dass von diesen oft ein Übergewicht vor Beginn der angeblichen Nahrungslosigkeit bekannt ist.

Angeblich nahrungslose Personen

Anorexia3.jpg
Fastenkünstler Viktor Truviano (ganz links) und Olga Podorovskaya (Zweite von rechts)
Übergewichtige Olga Podorovskaya (ganz rechts) mit ihrem Prana-Hund
Nicola Pilartz
Dauerfaster Robert Ganski bei Bewusst TV von Jo Conrad
  • Judith von Halle, eine Berliner Anthroposophin, behauptet ohne Nahrung auszukommen, ja sogar dass Nahrung wie Gift für sie wäre.
  • Therese Neumann aus Konnersreuth in Deutschland
  • Ellen Greve, genannt Jasmuheen (Australien)
  • Devraha Baba
  • Giri Bala (Indien)
  • Zinaida Baranova, eine Russin, die seit dem Jahr 2000 nahrungslos sein soll
  • Ram Bahadur Bomjon (Palden Dorje)
  • Wiley Brooks (USA)
  • Juergen Buche
  • Caribala Dassi
  • Vasanta Ejma
  • Xu Fan aus China soll neun Jahre ohne Nahrung gelebt haben
  • Maria Furtner (1821 - 1884) die Wassertrinkerin von Frasdorf (Deutschland)
  • Prahlad Jani, ein indischer Yogi, der seit 74 Jahren (Stand 2010) nichts mehr gegessen haben soll
  • Benno Kehl, ein ehemaliger Franziskanermönch, der behauptet, sich drei Monate von "Licht" ernährt zu haben[1] (Zitat: Man kann aber nur von Licht leben, wenn man innerlich stabil ist und die Welt achtet [...])
  • Hira Ratan Manek ein 63-jähriger Ingenieur aus Gujarati (Indien) mit angeblichen 411 Tagen der Nahrungslosigkeit
  • Louise Lateau
  • Alexandrina Maria da Costa (Portugal)
  • Alfonsina Cottoni (Italien, 1902-1984)
  • Margit Martius aus Schweden
  • Ann Moore
  • Barbara Moore (England)
  • Sahajmuni Maharaj (auch Sri Sahaj Muni Maharaj, ein Jain-Mönch) soll 1995 für 201 Tage gefastet haben
  • Judah Mehler
  • Swami Narein
  • Die Inderin Kumari Neerja aus dem Distrikt Jalaun im Staat Uttar Pradesh. Neerja behauptete nahrungslos zu sein. Bei einer Überprüfung durch die Indian Rationalist Association (IRA) im Jahr 1999 stellte sich jedoch heraus, dass der Raum, in dem sie sich aufhielt, eine versteckte Tür zu einer Toilette hatte und sie heimlich Nahrung erhielt.
  • Lidwina von Schiedam (1380 - 1433) soll angeblich 19 Jahre nahrungslos gewesen sein
  • Maria d'Oignies aus Toulouse
  • Marthe Robin (auch Martha Robin, geb. 1902 in Frankreich /Chateauneuf de Galaure, gest. 1981) verließ nie ihren Geburtsort. Seit 1928 soll sie angeblich nahrungslos gewesen sein. Täglich soll sie nur ein Glas Wasser und eine Hostie zu sich genommen haben. Nahrung soll sie stets erbrochen haben. Sie soll Schlaflosigkeit gequält haben. In Frankreich verbreitet der inzwischen berentete Psychiater Cyrus Irampour weiterhin den Mythos der angeblichen Nahrungslosigkeit.[2]
  • Rosa von Lima (1586-1617, Schutzheilige Amerikas, soll 50 Tage ohne Flüssigkeitszufuhr gelebt haben
  • Balayogini Sarasvati, aus Amma in Indien. Soll nur von Wasser gelebt haben
  • Christopher Schneider (deutscher Heilpraktiker und Geistheiler)
  • Danalak Shumi
  • Vona Tansey
  • Gaby Teroerde, eine Steuerfachangestellte und Medium aus 84529 Tittmoning (Deutschland). Sie behauptet eine Nahrungslosigkeit seit 2005. Nach anderen Angaben sei sie lediglich vier Jahre lang nahrungslos gewesen.
  • Evelyn Torrence (Evelyn Levy aus Brasilien-Florida) sowie Ehemann Steven Torrence
  • Sunyogi Umasankar soll von Sonnenlicht leben. Vom 17. August 1996 bis zum 7. Dezember 1996 soll er nahrungslos gewesen sein.
  • Will van Meer. Der Holländer lebt in Montana USA und soll mindestens 2 Jahre nahrungslos gewesen sein.
  • Katharina von Siena
  • Alpais of Cudot
  • Niklaus von Flüe
  • Joachim M. Werdin
  • Michael Werner, anthroposophischer Chemiker
  • Der inzwischen verstorbene Schweizer Buszia Wucher aus Rheinbach bei Bonn, der behauptete, seit 1997 keine Nahrung mehr zu benötigen. Sein Körpergewicht soll konstant bei 55 kg gelegen haben.
  • Marie-Julie Jahenny (1850-1941) aus Frankreich
  • Viktor Truviano aus Ubud in der Tschechischen Republik. Truviano wurde in Argentinien geboren und behauptet, seit neun Jahren (seit 2009) nichts mehr zu essen oder zu trinken. Der offensichtlich schlafkranke Truviano gibt an, maximal vier Stunden am Tag zu schlafen und auch mehrere Tage in Folge wach zu bleiben. Auch lebe er permanent in einem Zustand des völligen Glücklichseins. Truviano lebt von den Einnahmen seiner kostenpflichtigen Kurse zum Thema der Nahrungslosigkeit.
  • Der Brite Nicolas Pilartz (geb. 1971 in Paris), mit aktuellem Wohnort Fabriano (Provinz Ancona) in Italien. Pilartz ist Sohn eines deutschen Vaters und einer italienischen Mutter. Der wohlgenährt aussehende Pilartz behauptet, nur einmal in der Woche zu essen, bei gleichzeitigem Bestreben, nur einmal im Monat zu essen. Täglich trinke er jedoch. 2012 habe er eine 21-tägige Übung des Lichtfastens nach Jasmuheen durchgeführt. Eine Teilnehmerin eines 600€- Pilartz-Seminars mit Namen Helena Deza Linares berichtet darüber, dass Pilartz zweimal die Woche Fleisch esse und eine Vorliebe habe für foie gras (Stopfleber - 2005 wurde Foie gras von der französischen Nationalversammlung in einem Zusatz zum Landwirtschaftsgesetz zum nationalen und gastronomischen Kulturerbe erklärt und ist dadurch von französischen Tierschutzgesetzen ausgenommen) und Hühneschenkel. Pilartz erzählte selbst innerhalb von drei Tagen so viel gegessen zu haben, dass er zehn Kilogramm zugenommen habe.
    In italienischen Tageszeitungen erschienen Berichte über den Tod eines italienischen Seminarteilnehmers mit Vornamen Vanni.[3][4] Der 65jährige Mann aus Bergamo (Italien) nahm mit einer Gruppe von 40 zahlenden (600 €) Kunden an einer 21tägigen Fastenübung in der französischen Ortschaft Lentiourel unter der Leitung von Pilartz und seiner Freundin Raffaela Galoppi teil. Vanni starb am 16. Fastentag an einem Kreislaufversagen unter der Dusche am 25. Juli 2017. Das Seminar wurde fortgesetzt als ob nichts geschehen wäre. Seminarteilnehmer wurden aufgefordert über den Todesfall nichts zu berichten. Die gleiche Teilnehmerin berichtet auch über eine andere, 72jährige Teilnehmerin, die sich am Knie verletzte, deren Verletzung unbehandelt blieb und sich verschlechterte. Sie konnte schliesslich nicht mehr aufstehen und die anderen Seminarteilnehmer waren durch das Fasten derart geschwächt, dass sie ihr nicht helfen konnten. Pilartz soll der 72jährigen ein Verlassen der Gruppe ausgeredet haben. Es entwickelte sich eine Infektion, die sich bis herab zum Fuss ausdehnte im Krankenhaus behandelt werden musste. Obwohl es sich um eine potentiell gefährliche Fastenübung handelte, war kein Arzt zugegen und es wurden auch keine Hinweise zu möglichen Gefahren gegeben.[5]
  • Henri Monfort aus Nantes in Frankreich (geb. 25.11.1953 in Pointe du Raz, Bretagne) soll sich seit November 2002 nur durch "Prana" ernähren und keine feste Nahrung zu sich nehmen.[6] Er trinke jedoch Wasser, komme im Urlaub aber ohne Trinkwasserzufuhr aus. Auch brauche er angeblich prinzipiell kein Wasser. Er behauptet seine Körperzellen so umprogrammiert zu haben, dass sie eine "kosmische Energie" in Anspruch nehmen können. Dabei sollen ihm auch Visualisierungen helfen. Der Buchautor Monfort bezeichnet sich als Schamane und bietet kostenpflichtige Kurse zum Thema Inedia an. Er verweigert eine medizinische Untersuchung seiner behaupteten Fähigkeiten.[7]
  • Erika Witthuhn (geb. 1936 in Hamburg) mit aktuellem Wohnort Belgien behauptet, seit 2001 keine herkömmliche Nahrung zu benötigen, da sie sich von Photonen ernähre. Gleichzeitg gibt sie jedoch an, nach einem anfänglichen Gewichtsverlust wieder einige Kilo an Gewicht zugenommen zu haben. Auch esse sie gelegentlich in Begleitung anderer Menschen und trinke auch Cappucino-Kaffee und "nasche Schokolade". Aufgenommene Nahrung verwandele sich in ihrem Körper in "goldenes Licht", sodass sie keine Toilette benötige.
  • Robert Ganski (geb. 1978) aus Deutschland wurde 2013 Vegetarier und behauptet, seit September 2015 keine herkömmliche Nahrung mehr zu benötigen. Nachdem er sich anfänglich von Fruchtsäften ernährt habe, benötige er zuletzt nur noch Trinkwasser. 2016 verkündete er zu versuchen, zukünftig auch auf Trinkwasser zu verzichten. Eine Toilette benötige er nicht mehr. Ein weiteres Interessengebiet seien auch bis zu acht Stunden andauernde Tantraübungen mit seiner Partnerin. Seine abwegigen Behauptungen wurden unkritisch von Bewusst TV von Jo Conrad sowie von Extremnews in der Trutherszene weiterverbreitet.
  • Die 1942 geborene deutsche Yogalehrerin Brigitte Scheib aus D-55494 Dichtelbach behauptet seit 1998 keine Nahrung mehr zu benötigen. Gelegentlich esse sie jedoch Pommes Frites von McDonald und esse bei Einladungen auch den Nachtisch.
  • Dirk Schröder (geb. 1954 in Altena/NRW) ist ein deutscher Buchautor, Reisejournalist und Fotograf aus dem Chiemgau. Schröder behauptet, seit 2007 keine herkömmliche Nahrung mehr zu benötigen. Allerdings gibt er selbst zu, in kleinen Mengen Nahrung (die Rede ist von Schokolade, Plätzchen oder Ziegenkäse) zu sich zu nehmen, mit der Begründung, ein "bewusstes Essen" und eine Zufriedenstellung der Sinne zu praktizieren. Wie bei anderen Personen auf dieser Liste wird die Deckung des eigenen Energiebedarfs durch Nahrungsmittel und kalorienhaltige Getränke verdrängt und bestritten. Schröder beruft sich unter anderem auf den Nachfahren amerikanischer Ureinwohner Archie Fire Lame Deer, dessen sell-out Geschäfte als Vermarkter uramerikanischer Traditionen an Ausländer innerhalb seiner Ethnie in Verruf geriet, zumal Fire Lame Deer keine Ausbildung als medicine person durchlaufen hat.
  • Olga Podorovskaya ist eine russische übergewichtige Dauerfasterin mit einem Körpergewicht von rund 100 kg. Auch ihrem Hund (der auf Bildern einen gut genährten Eindruck macht) gibt die Raucherin Podorovskaya nach eigenen Angaben nichts zu essen, da dieser sich wie sie von "Prana" ernähre. Sie finanziert sich durch das Organisieren von 500€ teuren Seminaren (System der Unsterblichkeit) und "Sexual-Tantra"-Kursen und bietet Reisen nach Indien an. Sie ist Gründerin einer International Breatharianism Association.
  • Der Israeli Ray Maor behauptet, seit dem Jahr 2012 keine herkömmliche Nahrung mehr zu benötigen. Er betreibt die Firma Ray Maor Inc., über die er seine Dienstleistungen als "Lichtnahrungslehrer" vermarktet. Wie viele andere angeblich Nahrungslose gibt er an, Wasser, Tee und Säfte unbekannter Art zu trinken. Maor wollte seine Wunderfähigkeiten im israelischen Fernsehen (The Real Face פנים אמיתיות - Amnon Levi Show) beweisen. Ein unbekannter Millionär "G" wollte 100.000 US Dollar für einen erfolgreichen Test bieten. Maor scheiterte jedoch bei einem Versuch, im September 2013 unter medizinischer Aufsicht in einer kleinen Villa unter kontrollierten Bedingungen acht Tage in Folge zu fasten und auch nichts zu trinken. Bereits am dritten Tag (mit 4 Kilo Gewichtsverlust) erlitt Maor einen "leichten Schwindel" als er aufstehen wollte und man ihn stützen musste. Am siebten Tag zeigte sich, dass der zunehmend verwirrte Maor bereits 9,2 Kilo Gewicht verloren hatte. Er verweigerte den obligatorischen täglichen Bluttest. Das Experiment musste zum Schutz des Patienten abgebrochen werden.[8]

Viele dieser Personen gaben bekannt, sich durch Licht oder Prana zu ernähren. Die Kalorien eingenommener Nahrungsmittel wird in der Regel unterschätzt oder geleugnet.

Breatherianismus

Anhänger des Breatherianismus halten sich für atemernährt und glauben, Energie durch den Atem gewinnen zu können.

Liquidarier

Unter denjenigen, die angeben, sich kalorienfrei zu ernähren, finden sich auch die so genannten Liquidarier, die kalorienhaltige Flüssigkeiten zu sich nehmen. Der Übergang zum so genannten Saftfasten oder zur parenteralen Ernährung (künstliche Infusionen von zuckerhaltigen Lösungen in der Intensivmedizin) ist hier fließend.

Sonderformen der Enährungslosigkeit

  • Lichtfasten, Ernährung durch "Licht" oder Prana
  • Sungazing oder Sonnenschauen, eine gefährliche Methode bei der der Anwender über lange Zeit (bis zu einer Stunde) bei geöffneten Augen in das Sonnenlicht blickt, in der Hoffnung sich auf diese esoterische Weise zu "ernähren". Augenschäden und Blindheit können die Folge sein.
  • Sokushinbutsu (siehe weiter unten)
  • Hungerstreik
  • Selbsttötung durch Nahrungsentzug und Wasserentzug. Mehrere bekannte Persönlichkeiten verstarben nach selbst gewählter Nahrungslosigkeit oder religiösen Fastenpraktiken:
    • Der russische Schriftsteller Nikolai Wassiljewitsch Gogol verstarb an den Folgen strengen religiösen Fastens im Alter von 42 Jahren.
    • Die französische Philosophin Simone Weil verstarb 1943 an Hunger und einer Herzinsuffizienz infolge von Tuberkulose.

Wissenschaftliche Einwände

Kalorimeter-Prinzip zur Messung des Grundumsatzes und Gasaustausch
Hungerödem bei einem dreijährigen hungernden Kenianer (Bildquelle: Der Spiegel[9]

Bislang konnte das behauptete Phänomen der Inedia nie in einer kontrollierten wissenschaftlichen Untersuchung nachgewiesen werden. Bei allen bislang veröffentlichen Untersuchungen gab es prinzipiell Täuschungsmöglichkeiten, bzw. wurden diese sogar genau bekannt. Mehrere Untersuchungen aus Indien ließen den Beobachteten jeweils die Möglichkeit offen entweder über Nacht nach Hause zu gehen (Beispiel: Ram Bahadur Bomjon) oder stundenlang Besucher während des Untersuchungszeitraumes zu empfangen. Die Studien wurden zudem häufig von den selben Untersuchern durchgeführt, die gleichzeitig auch als Befürworter des Breatherianismus oder bestimmten religiös motivierten Fastenformen gelten. Mehrere der Personen, die von sich behaupteten, sich nicht herkömmlich ernähren zu können, wurden in flagranti dabei beobachtet wie sie Nahrung zu sich nahmen.

Fakten zum absoluten Fasten / Nulldiät des Menschen

Magersüchtige

Ein gesunder erwachsener Mensch übersteht 21 Tage der Nahrungslosigkeit, erst recht wenn dabei, wie beim Saftfasten, in meist unbekannter Menge kalorienhaltige Fruchtsäfte getrunken werden. Nach Aussagen von Experten kann ein gesunder Erwachsener etwa 50-80 Tage der Nahrungslosigkeit bei ausreichender Wasserzufuhr überstehen, bei adipösen Menschen kann sich dieser Zeitraum auch weiter verlängern. Aus Beobachtungen an Hungerstreikenden (Holger Meins, Bobby Sands) ist bekannt, dass diese nach 50 bis 60 Tagen der Nahrungslosigkeit am Hungertod verstarben. Der Ire Terence MacSwiney starb nach 74 Tagen des Hungerstreiks in britischer Haft.

Im Jahre 2003 trat der Aktionskünstler David Blaine als Hungerkünstler auf und verbrachte 44 Tage ohne feste Nahrung in einem Glaskasten, der in London über der Themse aufgehängt wurde. Blaine nahm in dieser Zeit rund 25 Kilogramm ab und wurde danach im Krankenhaus behandelt.

Nahrungslosigkeit und der lebensnotwendige Kohlenstoff

unfreiwillig Hungernde

Pro Minute atmet der Mensch 5 Liter Atemluft ein und aus. Pro Tag atmet er dadurch etwa 1 kg CO2 aus, der darin enthaltene Kohlenstoff wiegt 270 Gramm. Dafür nimmt er zwingend Sauerstoff auf, ein Mensch kann ja ohne die Atmung nicht überleben. Bei Nahrungslosigkeit verliert also ein Mensch pro Tag 270 Gramm Kohlenstoff, den er auch nicht durch die Atmung oder andere Vorgänge aufnehmen kann. Im Monat sind das dann etwa 8 kg Kohlenstoff und in einem ganzen Jahr 98 kg, was mehr ist, als das übliche menschliche Körpergewicht. Die CO2-Konzentration in der Einatmungsluft liegt bei nur 0,03%, was gegenüber der Konzentration in der Ausatmungsluft (4%) vernachlässigbar wenig ist (Verhältnis 0,7%). Das Einatmen von Kohlenstoff zum Überleben ist also nicht möglich: Der Kohlenstoff muss über die Ernährung (oder über Infusionen) zugeführt werden, weil die Bilanz negativ ist. Bei völliger Nahrungslosigkeit verliert ein Mensch analog zur negativen Kohlenstoffbilanz auch täglich Wasser durch (temperaturabhängige) Hautverdunstung und über seine Ausscheidungen. Die Folge der Nahrungslosigkeit ist jedem Fall eine messbare Gewichtsreduktion und ein konstant gehaltenes Körpergewicht ist nur mit Wasser und/oder Nahrungsaufnahme möglich. Ein dauerhaftes Überleben ohne Zufuhr von Wasser und geeigneter Nahrung ist daher nicht möglich und wurde bislang nie nachgewiesen.

Fakten zum Wasserentzug

Hungerkünstler Zdenek Zahradka

Der völlige Entzug von Trinkwasser kann bei niedrigen Temperaturen von gesunden Erwachsenen maximal etwa 10 Tage überlebt werden, wie bei Schiffbrüchigen beobachtet wurde. Das Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet ein Überleben ohne Wasser mit 18 Tagen.

Die amerikanische Komapatientin Terri Schiavo, der durch Gerichtsbeschluss Wasser und Nahrung entzogen wurden, starb nach 13 Tagen durch Verdursten.

2004 ließ sich der 50-jährige tschechische Magier Zdenek Zahradka ("Fakir Ben Ghan") [4] 10 Tage in einem Holzsarg ohne Nahrung und Trinkwasser einschließen und laut einem Bericht in einer Zeitschrift überlebte er. Allerdings hatte er Zugang zu Frischluft. Er verlor bei seinem Versuch 8,5 kg an Gewicht. Nach seinem Bericht soll ihn das Durstgefühl am meisten gestört haben.

Im Jahre 1998 überlebte der Feuerwehrmann Robert Bogucki aus Alaska 12 Tage ohne Wasser und fast ohne Nahrung in der Wüste "Great Sandy Desert" im westlichen Australien.

Andreas Mihavecz aus Vorarlberg (Österreich), der 1979 irrtümlich in einer Arrestzelle vergessen wurde, überlebte 18 Tage ohne Nahrung und „trank“ nur Kondenswassertropfen, die die Wände hinab rannen.

Die Wasserbilanz: Über die persperatio insensibilis verliert der Mensch (temperaturabhängig) täglich etwa 800 ml Wasser über Haut und abgeatmeten Wasserdampf, andererseits bilden sich etwa 300 ml Wasser durch Oxidationsprozesse. Die Bilanz ist also negativ. Bereits ab einem Wasserverlust des menschlichen Körpers von 0,5–3 Prozent verspürt der Betroffene Durst. Wasser muss daher über Getränke oder Nahrung aufgenommen werden.

Fakten zum Hungerstoffwechsel

Beginn eines wiss. Fastenversuchs
Zustand nach 31 Tagen des kontrollierten Fastens
Blutzucker und Ketonkörper während einer Fastenperiode bei einem zuvor normal Ernährten
Typische Veränderung des Körpergewichts eines anfangs "normal" Ernährten

Der Stoffwechsel des hungernden Menschen ist seit langem ein wissenschaftliches Forschungsthema, und es liegen eine Fülle an Erkenntnissen zum Thema vor. Prinzipiell ist der Mensch zur Speicherung chemisch gebundener Energie fähig. Der Mensch verfügt über circa 15 kg Speicherfett (141.000 kcal), das zur Versorgung für etwa 50 bis 60 Tage ausreicht. Etwa 6 kg verwertbare Eiweiße sorgen für Energie für etwa 10 bis 12 Tage (24.000 kcal).

In der Medizin werden verschiedene Phasen des Hungerstoffwechsels unterschieden:([10])

  • Absorptive Phase, die sich nach der Nahrungsaufnahme bis zur 3. Stunde erstreckt. Traubenzucker durch die Nahrung wird rasch innerhalb von etwa 30 Minuten verbraucht, durch Einwirkung des Hormons Insulin wird Traubenzucker (Glucose) in die Muskel aufgenommen. Gleichzeitig wird Glykogen ("Stärke") in den Glykogenspeichern des Menschen (Leber, Muskel) gespeichert, und Speicherfett in den Fettdepots gespeichert. Es findet eine Zunahme der Eiweißsynthese statt.
  • Postabsorptive Phase, für den Zeitraum 3 bis 9 Stunden nach letzter Nahrungsaufnahme. In diesem Zeitraum findet eine Umkehr der Glykogeneinlagerung statt: Die Stärke aus den Speichern wird nun genutzt und zu Traubenzucker zurückverwandelt.
  • Hungerphase
    • Frühe Hungerphase, mit Beginn 24 Stunden nach Nahrungsaufnahme. 24 Stunden nach letzter Nahrungsaufnahme ist der aus der letzten Nahrung stammende Traubenzucker längst verbraucht, und die Glykogenspeicher sind entleert. Etwa 2 bis 3 Tage nach Nahrungsentzug beginnt die Konzentration von Ketonkörpern im Blut (Ketonämie) anzusteigen. Allerdings gibt es auch Menschen, die auf Grund einer bestimmten Ernährungsweise eine beständig erhöhte Ketonämie aufweisen. (Ketogene Ernährung)
    • Adaptierte Hungerphase, ab 5 Tagen der Nahrungslosigkeit. Dieser Zeitraum ist durch Energieeinsparungsmechanismen und den Fettabbau gekennzeichnet. Täglich werden etwa 150 g Triglyceride (Körperfett) aus dem Fettgewebe zu Fettsäuren und Glycerin abgebaut. Es beginnt die Phase der Hungeradapation, also der Anpassung des Organismus an die fehlende Nahrungszufuhr. In den Muskeln findet eine vermehrte ß-Oxidation von Fettsäuren zu Acetyl-CoA statt, die im Citratcyclus zur ATP-Gewinnung genutzt wird. Ketonkörper erscheinen vermehrt im Blut. Diese stammen aus der ß-Oxidation von Fettsäuren. Die Hungeradaptation führt zur Glucoseeinsparung, statt eines Glukosebedarfs von anfänglich 5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, sinkt der Bedarf im Hungerzustand auf etwa 2 bis 3 Gramm ab. Zu einem späteren Zeitpunkt wird sogar nur noch etwa 1 Gramm pro kg und Tag benötigt. Der Mensch lebt nun sozusagen "auf Sparflamme". Allgemein ein Zustand der unfreiwillig Millionen Menschen in unterschiedlicher Ausprägung in Hungergebieten der Welt betrifft. In den späten Hungerphasen kommt es zum gefährlichen Abbau von Eiweißen. Der Mensch verfügt im Durchschnitt über etwa 12 kg Eiweiße, von denen er im Hungerzustand 50 bis 80 Gramm pro Tag verlieren kann. Den größten Substanzverlust erleidet dabei die Leber, die um bis zu 40% ihres Gewichts verlieren kann. Es können sich Hungerödeme durch Wasseransammlung im Gewebe bilden, als Zeichen des Eiweißmangels. Der Eiweißverlust wirkt sich auch auf das Immunsystem aus: Es kann zu häufigeren Infekten kommen.

Durch die vermehrte Synthese von Ketonkörpern kann eine metabolische Azidose entstehen, eine bestehende Gicht-Erkrankung macht sich nun bemerkbar. In der Hungerphase sinkt die Körpertemperatur als Zeichen der Senkung des Grundumsatzes etwas ab, Fastende verspüren dann auch den Bedarf sich wärmer anzuziehen.

Das Körpergewicht sinkt deutlich, dies jedoch in Abhängigkeit zur vorangehenden Ernährungsweise. Zu Beginn kann der Gewichtsverlust (auch durch Wasserverluste) bei gut ernährten oder übergewichtigen Menschen bis zu einem Kilogramm pro Tag betragen, später verringert sich der Verlust auf 200 bis 500 Gramm pro Tag. Nach einer Woche sinkt das Körpergewicht eines normal Ernährten um etwa 13%, nach einem Monat um etwa 21%.

Sokushinbutsu

Hambo Lama Itigelov

Als Sokushinbutsu (即身仏) wird in Japan ein fortgesetztes Fasten und Selbstvergiften zur Selbsttötung und Selbstmumifizierung bezeichnet, dass in der Vergangenheit von einigen buddhistischen Mönchen in Nordjapan (Präfektur Yamagata) vor ihrem Lebensende praktiziert wurde. Die Bezeichnung Sokushinbutsu bezieht sich sowohl auf den Sterbeprozess als auch auf die Mönche selbst. Die Angaben zu Sokushinbutsu sind von vielen Mythen begleitet, die es schwer machen, die eigentlichen Fakten von Legenden zu trennen.

Sokushinbutsu wurde vom japanischen Buddhisten Kobo Daishi eingeführt und ist heute in Japan per Gesetz verboten. Die Sokushibutsu waren Mitglieder der Shingon-Sekte und wurden gezielt lange Zeit auf ihren Sterbeprozess und Selbstmumifizierung vorbereitet. Etwa zwanzig Mönche sollen erfolgreich Sokushinbutsu durchgeführt haben und etwa sechs von ihnen werden öffentlich in Tempeln als Mumie ausgestellt. Zu ihnen gehört Hambo Lama Itigelov.

Den Sokushinbutsu-Mönchen wird nachgesagt, zu ihrem Lebensende, bis auf Piniennadeln, immer weniger gegessen und getrunken zu haben, um eigenes Körperfett abzubauen, um auszutrocknen und schließlich zu verhungern. Gleichzeitig nahmen sie Gifte zu sich. Bekannt ist, dass sie sich mit Arsen oder Brom vergifteten. Der Legende nach sollen allein die Vergiftung, der Wasserentzug und der geringe Restfettgehalt zu einer erfolgreichen Mumifizierung geführt haben. Dennoch ist ebenfalls bekannt, dass die Leichen nach ihrem Tod mit Salz zum Wasserentzug bedeckt wurden.

Tiere, die sich durch Licht "ernähren"

Elysia chlorotica (Bildquelle: sbe.umaine.edu/symbio/3Slug/3about.html)

Eine der wenigen tierischen Lebewesen, die sich (wenigstens zeitweise) durch Licht "ernähren" können, sind z.B. Arten der Gattung Elysia aus der Ordnung der Hinterkiemerschnecken (Opisthobranchia). Die grüne Samtschnecke (Elysia viridis) beispielsweise ist eine im Meer lebende bis zu 3 cm große Schnecke aus Mittelmeer, Atlantik, Nordsee und westlicher Ostsee. Die grüne Samtschnecke weidet Algen, deren Chloroplasten im Körper weiter als Kleptoplastide [5] Photosynthese betreiben und dadurch bei Lichteinfall in flachem Wasser die Schnecke mit ernähren, sodass diese mehrere Monate ohne Nahrung auskommen kann.[11][12][13]

Auch die an den amerikanischen Küsten beheimatete Schnecke Elysia chlorotica kann sich durch Aufnahme von Chloroplasten der Alge Vaucheria litorea indirekt von Licht "ernähren".[14][15]

Daneben existieren verschiedene Quallenarten, die durch symbiontische Algen in der Lage sind, sich durch Licht zu "ernähren".[16]

Siehe auch Blog "Gedankenabfall": Artikel vom 13. Juli 2010 Das einzige Tier, das Photosynthese betreibt.

Siehe auch

Literatur

  • Vandereycken, Walter: Hungerkünstler, Fastenwunder, Magersucht : eine Kulturgeschichte der Essstörungen. Dt. Taschenbuch-Verl., 1992. ISBN: 3423115246
  • Heusser P, Wolf U, Vonwiller HM, Messerli N, Laederach-Hofmann K., Nutrition with 'light and water'? In strict isolation for 10 days without food - a critical case study, Forsch Komplementmed. 2008 Aug;15(4):203-9. Epub 2008 Aug 15.
  • Frommel D, Gautier M, Questiaux E, Schwarzenberg L. Voluntary total fasting: a challenge for the medical community, Lancet. 1984 Jun 30;1(8392):1451-2.
  • Westerterp KR, Plaqui G, Goris AHC: water loss in function of energy intake, physical activity and season, British journal nutrition, 2005, 93, 199-203 Text
  • Hori, Ichori ‘Self-Mummified Buddhas in Japan. An Aspect of the Shugen-Do (”Mountain Asceticism”) Sect’ History of Religions, Vol. 1, No. 2 (Winter, 1962), pp. 222-242.
  • Sharf, Robert H. ‘The Idolization of Enlightenment: On the Mummification of Ch’an Masters in Medieval China’ History of Religions, Vol. 32, No. 1 (Aug., 1992), pp. 1-31
  • GAYRAL L. F.: L'inédie. in: Confrontations psychiatriques. 1989, vol. 22, no31, S. 305-318 ISSN 0153-9329
  • Pütter A: Der Hungertod, Naturwissenschaften, Heft 9, 2 / Januar 1921. DOI 10.1007/BF01485835

Kasuistiken

  • H. Stöger, M. Wilders-Truschnig, M. Schmid, W. Petek, H. Samonigg: Skorbut nach Suizidversuch durch Verhungern, Dtsch med Wochenschr 1994; 119(16): 589-592 - DOI: 10.1055/s-2008-1058734

Weblinks


Anderssprachige Psiram-Artikel

Quellennachweise

  1. http://www.20min.ch/news/zuerich/story/Ex-Bruder-Benno-in-der-Kritik-17600847
  2. http://www.derives-sectes.gouv.fr/sites/default/files/publications/francais/ra2010_mise_en_ligne.pdf
  3. Giuseppe Cruciani: Ce chi muore perche si scorda di respirare, Libero, 2.8.2017
  4. https://www.nextquotidiano.it/magico-mondo-dei-respiriani-morto/
  5. http://edizionisicollanaexoterica.blogspot.com/2017/09/morti-ai-ritiri-digiuni-del-respiriano.html
  6. http://nourriture.pranique.free.fr
  7. https://www.novinky.cz/zena/zdravi/254808-henri-monfort-clovek-ktery-uz-devet-let-nejedl.html
  8. https://www.rtl.de/cms/lichtnahrung-nach-sieben-tagen-fiel-ray-maor-ins-delirium-2085200.html
  9. http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-46431-16.html
  10. http://www.dgem.de/termine/berlin2003/lochs.pdf
  11. R.K. Trench, J.E. Boyle and D.C. Smith (1973). "The Association between Chloroplasts of Codium fragile and the Mollusc Elysia viridis. I. Characteristics of isolated Codium chloroplasts." Proceedings of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences 184: 51–61. doi:10.1098/rspb.1973.0030 [1]
  12. R.K. Trench, J.E. Boyle and D.C. Smith (1973). "The Association between Chloroplasts of Codium fragile and the Mollusc Elysia viridis. II. Chloroplast Ultrastructure and Photosynthetic Carbon Fixation in E. viridis". Proceedings of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences 184: 63–81. doi:10.1098/rspb.1973.0031 [2]
  13. R.K. Trench, J.E. Boyle and D.C. Smith (1974). "The Association between Chloroplasts of Codium Fragile and the Mollusc Elysia viridis. III. Movement of Photosynthetically Fixed 14C in Tissues of Intact Living E. viridis and in Tridachia crispata". Proceedings of the Royal Society of London. Series B, Biological Sciences 185: 453–464. doi:10.1098/rspb.1974.0029 [3]
  14. Rumpho-Kennedy, M.E., Tyler, M., Dastoor, F.P., Worful, J., Kozlowski, R., & Tyler, M. (2006). Symbio: a look into the life of a solar-powered sea slug. [sbe.umaine.edu/symbio/index.html]
  15. Mujer, C.V., Andrews, D.L., Manhart, J.R., Pierce, S.K., & Rumpho, M.E. (1996). Chloroplast genes are expressed during intracellular symbiotic association of Vaucheria litorea plastids with the sea slug Elysia chlorotica. Cell Biology, 93, 12333-12338
  16. http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Rippenquallen.html#Ern%C3%A4hrung