Biowetter: Unterschied zwischen den Versionen

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Das sogenannte '''Biowetter''' beinhaltet Vorhersagen über den Einfluss des Wetters auf die individuelle Gesundheit und das Wohlbefinden einer Person (Wetterfühligkeit), wie zum Beispiel das Auftreten von Kopf- und Narbenschmerzen, Kreislaufproblemen, innerer Unruhe, Schlafstörungen und anderer Befindlichkeitsstörungen. Meist soll dies im Zusammenhang mit aufziehenden Wetterereignissen auftreten, zum Beispiel bei Änderungen des Luftdrucks im Vorfeld von heftigen Wetterumschwüngen wie zum Beispiel einem Sturmtief. Ein Zusammenhang zwischen dem vorherrschenden oder aufziehenden Wetter und auftretenden gesundheitlichen Problemen bzw. dem Wohlbefinden ist jedoch wissenschaftlich nicht erwiesen.
  
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Zur Behandlung von Wetterfühligkeit werden zahlreiche Scharlatanerieprodukte wie [[PEMF|Magnetfelddecken]], [[Zirbenholz]], [[China-Lampe]]n und [[Apfelessig]] angeboten, die allesamt wirkungslos und nicht selten völlig überteuert sind.
  
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==Einfluss meteorologischer Größen auf den Menschen==
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Einige physikalische Größen des Wetters können Einfluss auf den menschlichen Körper haben: Sonniges Wetter mit erhöhten UV-Licht kann Hautverbrennungen verursachen, trübes Novemberwetter deprimierte Stimmung oder Kälte Erfrierungen. Auch sind Zusammenhänge von trockenem, leicht windigem Wetter, blühenden Pflanzen, Pollenflug und Allergien erwiesen.
  
Biowetter beinhaltet Vorhersagen über den Einfluss des Wetters auf die individuelle Gesundheit und das Wohlbefinden einer Person (Wetterfühligkeit), wie zum Beispiel das Auftreten von Kopf- und Narbenschmerzen, Kreislaufproblemen, innerer Unruhe, Schlafstörungen und anderer Befindlichkeitsstörungen. Meist sollen dies im Zusammenhange mit aufziehenden Wetterereignissen auftreten, zum Beispiel bei Änderungen des Luftdrucks im Vorfeld von Wetterumschwüngen. Ein Zusammenhang zwischen dem Wetter und auftretenden gesundheitlichen Problemen bzw. dem Wohlbefinden ist wissenschaftlich nicht erwiesen.
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Daneben könnten kleinste, aber wiederholte Luftdruckschwankungen, die als atmosphärische Wellen einem Wetterumschwung vorgelagert sind, bei chronisch Kranken Beschwerden und auslösen. Dies ist besonders stark bei Föhnlagen und beim Durchzug von Fronten der Fall. Dieser Effekt ist jedoch wissenschaftlich noch nicht erklärt und beruht auf reinen Beobachtungen<ref>Unter normalen Bedingungen lastet auf jedem Menschen der durchschnittliche Druck von rund 20 Tonnen Luft, auf jedem Quadratzentimeter unserer Haut immerhin noch ein Kilogramm. Fällt der Luftdruck beispielsweise durch ein Sturmtief innerhalb weniger Stunden um zehn Hektopascal, verringert sich das auf dem Körper lastende Gewicht um immerhin 400 Kilogramm. Unser Organismus gleicht solche Be- oder Entlastungen durch einen mit der Außenwelt im Gleichgewicht stehenden Innendruck aus. Angesichts dieser Größenordnungen fallen die minimalen Schwankungen der „Schwerewellen“ kaum ins Gewicht. Siehe: http://www.scinexx.de/dossier-detail-138-6.html</ref>.  
 
 
Zur Behandlung von Wetterfühligkeit werden zahlreiche Scharlatanerieprodukte angeboten, wie Magnetfelddecken, [[Zirbenholz]],
 
 
 
==Einfluss meteorologischer Größen auf den Menschen==
 
Einige physikalische Größen des Wetters können Einfluss auf den menschlichen Körper haben: Sonniges Wetter mit erhöhten UV-Licht kann Hautverbrennungen verursachen, trübes Novemberwetter deprimierte Stimmung oder Kälte Erfrierungen. Auch sind Zusammenhänge von trockenem, leicht windigem Wetter, blühenden Pflanzen, Pollenflug und Allergien erwiesen. Daneben könnten kleinste, aber wiederholte Luftdruckschwankungen, die als atmosphärische Wellen einem Wetterumschwung vorgelagert sind, bei chronisch Kranken Beschwerden auslösen. Die ist besonders bei besonders stark bei Föhnlagen und beim Durchzug von Fronten der Fall. Dieser Effekt ist jedoch wissenschaftlich noch nicht erklärt und beruht auf reinen Beobachtungen<ref>Unter normalen Bedingungen lastet auf jedem Menschen der durchschnittliche Druck von rund 20 Tonnen Luft, auf jedem Quadratzentimeter unserer Haut immerhin noch ein Kilogramm. Fällt der Luftdruck beispielsweise durch ein Sturmtief innerhalb weniger Stunden um zehn Hektopascal, verringert sich das auf dem Körper lastende Gewicht um immerhin 400 Kilogramm. Unser Organismus gleicht solche Be- oder Entlastungen durch einen mit der Außenwelt im Gleichgewicht stehenden Innendruck aus. Angesichts dieser Größenordnungen fallen die minimalen Schwankungen der „Schwerewellen“ kaum ins Gewicht. Siehe: http://www.scinexx.de/dossier-detail-138-6.html</ref>.  
 
  
Bei wechselndem Luftdruck, starken Änderungen von Temperatur und Luftdruck hingegen sind keine kausalen Zusammenhängen auf konkrete Beschwerden erwiesen. Die in den Medien zahlreich verbreiteten Biowetterberichte hingegen können die Aufmerksamkeit von Personen auf das Wetter lenken, die so eine zufällig zeitgleich auftretende Befindlichkeitsstörung unrichtigerweise auf das Wetter zurückführt. Ebenso ist eine Vorhersage bestimmter Beschwerden im Zusammenhang mit Wetterprognosen nicht seriös. Der Vorhersagewert ist hier wie bei einem [[Horoskop]] zu werten.
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Bei wechselndem Luftdruck, starken Änderungen von Temperatur und Luftdruck hingegen sind keine kausalen Zusammenhänge zum Auftreten konkreter Beschwerden erwiesen. Die in den Medien zahlreich verbreiteten Biowetterberichte hingegen können die Aufmerksamkeit von Personen auf das Wetter lenken, die so eine zufällig zeitgleich auftretende Befindlichkeitsstörung fälschlicherweise auf das Wetter zurückführen. Ebenso ist eine Vorhersage bestimmter Beschwerden im Zusammenhang mit Wetterprognosen nicht seriös. Der Vorhersagewert ist hier wie bei einem [[Horoskop]] zu sehen.
  
Würden physikalische Größen wie Luftdruck, Temperatur und Leuftfeuchtigkeit derart stark auf den Menschen einwirken, müssten auch Fahrten mit dem Aufzug über mehrere Etagen (Luftdruckabnahme von 1 hPa je 8 m Höhe bezogen auf Meeresspiegelhöhe), der Wechsel von beheizten Räumen ins Freie (in der kalten Jahreszeit mehr als 20 Kelvin Temperaturunterschied) sowie Saunabesuche ebenfalls solche Beschwerden hervorrufen.
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Würden physikalische Größen wie Luftdruck, Temperatur und Leuftfeuchtigkeit derart stark auf den Menschen einwirken, müssten auch Fahrten mit dem Aufzug über mehrere Etagen (Luftdruckabnahme von 1 hPa je 8 m Höhe bezogen auf Meeresspiegelhöhe), der Wechsel von beheizten Räumen ins Freie oder anders herum (in der kalten Jahreszeit mehr als 20 Kelvin Temperaturunterschied) sowie Saunabesuche ebenfalls solche Beschwerden hervorrufen.
  
 
==Quellenverzeichnis==
 
==Quellenverzeichnis==

Aktuelle Version vom 9. Juli 2018, 13:28 Uhr

Das sogenannte Biowetter beinhaltet Vorhersagen über den Einfluss des Wetters auf die individuelle Gesundheit und das Wohlbefinden einer Person (Wetterfühligkeit), wie zum Beispiel das Auftreten von Kopf- und Narbenschmerzen, Kreislaufproblemen, innerer Unruhe, Schlafstörungen und anderer Befindlichkeitsstörungen. Meist soll dies im Zusammenhang mit aufziehenden Wetterereignissen auftreten, zum Beispiel bei Änderungen des Luftdrucks im Vorfeld von heftigen Wetterumschwüngen wie zum Beispiel einem Sturmtief. Ein Zusammenhang zwischen dem vorherrschenden oder aufziehenden Wetter und auftretenden gesundheitlichen Problemen bzw. dem Wohlbefinden ist jedoch wissenschaftlich nicht erwiesen.

Zur Behandlung von Wetterfühligkeit werden zahlreiche Scharlatanerieprodukte wie Magnetfelddecken, Zirbenholz, China-Lampen und Apfelessig angeboten, die allesamt wirkungslos und nicht selten völlig überteuert sind.

Einfluss meteorologischer Größen auf den Menschen

Einige physikalische Größen des Wetters können Einfluss auf den menschlichen Körper haben: Sonniges Wetter mit erhöhten UV-Licht kann Hautverbrennungen verursachen, trübes Novemberwetter deprimierte Stimmung oder Kälte Erfrierungen. Auch sind Zusammenhänge von trockenem, leicht windigem Wetter, blühenden Pflanzen, Pollenflug und Allergien erwiesen.

Daneben könnten kleinste, aber wiederholte Luftdruckschwankungen, die als atmosphärische Wellen einem Wetterumschwung vorgelagert sind, bei chronisch Kranken Beschwerden und auslösen. Dies ist besonders stark bei Föhnlagen und beim Durchzug von Fronten der Fall. Dieser Effekt ist jedoch wissenschaftlich noch nicht erklärt und beruht auf reinen Beobachtungen[1].

Bei wechselndem Luftdruck, starken Änderungen von Temperatur und Luftdruck hingegen sind keine kausalen Zusammenhänge zum Auftreten konkreter Beschwerden erwiesen. Die in den Medien zahlreich verbreiteten Biowetterberichte hingegen können die Aufmerksamkeit von Personen auf das Wetter lenken, die so eine zufällig zeitgleich auftretende Befindlichkeitsstörung fälschlicherweise auf das Wetter zurückführen. Ebenso ist eine Vorhersage bestimmter Beschwerden im Zusammenhang mit Wetterprognosen nicht seriös. Der Vorhersagewert ist hier wie bei einem Horoskop zu sehen.

Würden physikalische Größen wie Luftdruck, Temperatur und Leuftfeuchtigkeit derart stark auf den Menschen einwirken, müssten auch Fahrten mit dem Aufzug über mehrere Etagen (Luftdruckabnahme von 1 hPa je 8 m Höhe bezogen auf Meeresspiegelhöhe), der Wechsel von beheizten Räumen ins Freie oder anders herum (in der kalten Jahreszeit mehr als 20 Kelvin Temperaturunterschied) sowie Saunabesuche ebenfalls solche Beschwerden hervorrufen.

Quellenverzeichnis

  1. Unter normalen Bedingungen lastet auf jedem Menschen der durchschnittliche Druck von rund 20 Tonnen Luft, auf jedem Quadratzentimeter unserer Haut immerhin noch ein Kilogramm. Fällt der Luftdruck beispielsweise durch ein Sturmtief innerhalb weniger Stunden um zehn Hektopascal, verringert sich das auf dem Körper lastende Gewicht um immerhin 400 Kilogramm. Unser Organismus gleicht solche Be- oder Entlastungen durch einen mit der Außenwelt im Gleichgewicht stehenden Innendruck aus. Angesichts dieser Größenordnungen fallen die minimalen Schwankungen der „Schwerewellen“ kaum ins Gewicht. Siehe: http://www.scinexx.de/dossier-detail-138-6.html