Bandwurm-Diät: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Die '''Bandwurm-Therapie''' oder '''Bandwurm-Diät''' (engl. ''tapeworm diet'' oder ''tapeworm therapy'') ist eine gefährliche [[pseudomedizin]]ische diätetische Behandlung mit dem Ziel der Beseitigung des Übergewichts ohne gleichzeitig Ernährungsgewohnheiten zu ändern oder zu hungern. Hintergedanke dieser Methode ist die Reduktion der eigenen Kalorienzufuhr durch das gleichzeitige Wachstum von Bandwürmern im eigenen Körper. Menschen die sich der Bandwurm Therapie/Diät aussetzen, gefährden nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch die | ||
Die Methode war zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA populär. Aktuell wird die Bandwurm-Therapie unter anderem in Mexiko für etwa 1500 US-Dollar angeboten, insbesondere werden die Behandlungen US-Amerikanern angeboten. | Die Methode war zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA populär. Aktuell wird die Bandwurm-Therapie unter anderem in Mexiko für etwa 1500 US-Dollar angeboten, insbesondere werden die Behandlungen US-Amerikanern angeboten. | ||
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| − | Über das Internet können problemlos Bandwurmeier erworben werden, die dann eingenommen werden. Eine andere Variante besteht darin Bandwurmzysten von Rindern oral einzunehmen. Diese | + | Über das Internet können problemlos Bandwurmeier erworben werden, die dann eingenommen werden. Eine andere Variante besteht darin, Bandwurmzysten von Rindern oral einzunehmen. Diese Maßnahmen sollen dann zur Besiedelung des Verdauungskanals durch Bandwürmer führen. Das Wachstum und die Vermehrung der Bandwürmer soll zu einer Abnahme der für den menschlichen Körper zur Verfügung stehenden Kalorien und Nährstoffe führen. Der Mensch wird somit zum Konkurrenten der Bandwürmer um Nährstoffe. In der Folge kann es zur Abnahme des Körpergewichts kommen. Auch von Bandwürmern freigesetzte Enzyme können die Verdauung im Darm hemmen. Bandwürmer als Parasiten entziehen dem Körper aber lediglich Mineralstoffe und Vitamine, keine Kalorien. |
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==Gefahren und Komplikationen== | ==Gefahren und Komplikationen== | ||
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Gefahren einer Bandwurmbesiedelung: | Gefahren einer Bandwurmbesiedelung: | ||
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*Bildung von Zysten in der Leber, in den Augen, im Hirn oder im Rückenmark. An diesen Zysten kann ein Mensch Lähmungen erleiden oder sogar versterben. | *Bildung von Zysten in der Leber, in den Augen, im Hirn oder im Rückenmark. An diesen Zysten kann ein Mensch Lähmungen erleiden oder sogar versterben. | ||
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*Wasseransammlungen im Bauchraum (Aszites) | *Wasseransammlungen im Bauchraum (Aszites) | ||
*Die Besiedelung mit Bandwürmern kann zu einer Unter- oder Fehlernährung führen. | *Die Besiedelung mit Bandwürmern kann zu einer Unter- oder Fehlernährung führen. | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
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==Quellennachweise== | ==Quellennachweise== | ||
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Aktuelle Version vom 2. Juni 2016, 22:37 Uhr
Die Bandwurm-Therapie oder Bandwurm-Diät (engl. tapeworm diet oder tapeworm therapy) ist eine gefährliche pseudomedizinische diätetische Behandlung mit dem Ziel der Beseitigung des Übergewichts ohne gleichzeitig Ernährungsgewohnheiten zu ändern oder zu hungern. Hintergedanke dieser Methode ist die Reduktion der eigenen Kalorienzufuhr durch das gleichzeitige Wachstum von Bandwürmern im eigenen Körper. Menschen, die sich der Bandwurm Therapie/Diät aussetzen, gefährden nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch die ihrer Kontaktpersonen.
Die Methode war zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA populär. Aktuell wird die Bandwurm-Therapie unter anderem in Mexiko für etwa 1500 US-Dollar angeboten, insbesondere werden die Behandlungen US-Amerikanern angeboten.
In der Publikumspresse wurde über einen Fall einer unfreiwilligen Bandwurm-Diät berichtet. Demnach gab eine Mutter ihrer übergewichtigen Tochter Bandwurmeier ins Essen, damit diese einen Schönheitswettbewerb gewinnen sollte. Als plötzlich der Bauch des Mädchens durch Wasseransammlung anschwoll und diese in eine Klinik kam, wurde die Ursache erkannt.[1]
Methode
Über das Internet können problemlos Bandwurmeier erworben werden, die dann eingenommen werden. Eine andere Variante besteht darin, Bandwurmzysten von Rindern oral einzunehmen. Diese Maßnahmen sollen dann zur Besiedelung des Verdauungskanals durch Bandwürmer führen. Das Wachstum und die Vermehrung der Bandwürmer soll zu einer Abnahme der für den menschlichen Körper zur Verfügung stehenden Kalorien und Nährstoffe führen. Der Mensch wird somit zum Konkurrenten der Bandwürmer um Nährstoffe. In der Folge kann es zur Abnahme des Körpergewichts kommen. Auch von Bandwürmern freigesetzte Enzyme können die Verdauung im Darm hemmen. Bandwürmer als Parasiten entziehen dem Körper aber lediglich Mineralstoffe und Vitamine, keine Kalorien.
Wenn die gewünschte Abnahme des Körpergewichts erreicht wird, wird ein Antiwurmmittel gegeben, um die Bandwürmer im Darm wieder abzutöten. Ohne Abtötung können Bandwürmer bis zu 25 Jahre im menschlichen Körper verbleiben.
Allerdings ist durch einen Jo-Jo- oder Reboundeffekt mit einer raschen Rückkehr des vorherigen Körpergewichts zu rechnen, falls Ernährungsgewohnheiten beibehalten werden.
Gefahren und Komplikationen
Die Bandwurm-Therapie ist nicht ungefährlich. Die Besiedelung mit Bandwürmen kann zu schweren Erkrankungen führen. Bandwurmzysten von Rindern können auch Zysten von Bandwürmern von Schweinen enthalten, was die Gefährlichkeit der Methode erhöht. Auch besteht die Möglichkeit, andere Personen aus dem Umfeld ungewollt zu infizieren. Ein Bandwurm im Darm scheidet pro Tag bis zu 200.000 Bandwurmeier aus. Es lässt sich nicht verhindern, dass sich diese Bandwurmeier in der Umgebung verteilen und dort von anderen Menschen aufgenommen werden. Bandwurmeier sind extrem klein und widerstandsfähig, auch bei perfekter Hygiene lässt sich ihre Verbreitung nicht verhindern.
Gefahren einer Bandwurmbesiedelung:
- Bildung von Zysten in der Leber, in den Augen, im Hirn oder im Rückenmark. An diesen Zysten kann ein Mensch Lähmungen erleiden oder sogar versterben.
- Ein Darmverschluss durch Bandwürmer kann ebenso tödliche Folgen haben.
- Wasseransammlungen im Bauchraum (Aszites)
- Die Besiedelung mit Bandwürmern kann zu einer Unter- oder Fehlernährung führen.