Vaginastick: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Vaginasticks werden vor allem im englischsprachigen Raum vertrieben. Im | + | Vaginasticks werden vor allem im englischsprachigen Raum vertrieben. Im deutschsprachigen Raum sind die Sticks beispielsweise über das chinesische Portal www.alibaba.com erhältlich. Dort wird das Produkt ohne nähere Inhaltsangaben und Sicherheitshinweise auf deutsch offeriert.<ref>www.german.alibaba.com/product-gs/direct-manufacture-tighten-vagina-stick-60184741543.html</ref> |
==Inhaltsstoffe und Wirkung== | ==Inhaltsstoffe und Wirkung== | ||
| − | + | Die Wirkung der Stäbchen soll von verschiedenen, angeblich indonesischen Kräutern und Extrakten wie Maduraberg-Wurzel<ref> Die Bezeichnung Maduraberg ist in der Botanik nicht bekannt. Wahrscheinlich handelt es sich um Yamswurzel</ref> und Geißblatt sowie chinesischem Perlenpulver und [https://de.wikipedia.org/wiki/Borneole Borneol] herrühren. Dies bewirkt zum einen den aromatischen Geruch, zum anderen durch das Perlenpulver eine adstringierende Wirkung. Geißblatt soll früher als schweiß- und harntreibende Arzneidroge verwendet worden sein und in dem Stäbchen flüssigkeitsziehend und austrocknend wirken.<ref>In der Artendatenbank des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) [http://www.floraweb.de/pflanzenarten/nutzung.xsql?suchnr=3499&sipnr=3499& FloraWeb] wird diese Verwendung des Wald-Geißblattes (''Lonicera periclymenum'') zwar nicht aufgeführt, aber als „Pflanze mit ethnobotanischer Bedeutung (z.B. Zauber-/Hexenpflanze, Aphrodisiakum, psychoaktiv“ bezeichnet</ref> | |
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Das Stäbchen soll ca. 15 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt werden und nicht länger als zwei Minuten dort verbleiben. Die Wirkung soll sofort eintreten. Die Produzenten versprechen durch die Verwendung der Stäbchen eine Bereicherung des Sexuallebens. Während der Menstruation und einer Schwangerschaft sollen die Stäbchen nicht verwendet werden. | Das Stäbchen soll ca. 15 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt werden und nicht länger als zwei Minuten dort verbleiben. Die Wirkung soll sofort eintreten. Die Produzenten versprechen durch die Verwendung der Stäbchen eine Bereicherung des Sexuallebens. Während der Menstruation und einer Schwangerschaft sollen die Stäbchen nicht verwendet werden. | ||
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==Ähnliche Anwendungen== | ==Ähnliche Anwendungen== | ||
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==Quellenverzeichnis und Fußnoten== | ==Quellenverzeichnis und Fußnoten== | ||
Aktuelle Version vom 8. Mai 2016, 07:48 Uhr
Vaginasticks sind tampon- bzw. zigarrenförmige Stäbchen, die zum Einführen in die Scheide bestimmt sind und damit beworben werden, diese zu reinigen und zu verengen, wodurch ein „Jungfrauen-Effekt“ herbeigeführt werde. Die Werbung verspricht „Sex wie beim ersten Mal“.
Zudem sollen die Vaginasticks auch gegen Menstruationsbeschwerden helfen und vaginalen Ausfluss „reduzieren oder komplett eliminieren“. Angeblich sollen diese Stäbchen „seit Jahrhunderten“ von Frauen in Asien, Arabien und Persien genutzt werden. Die Kräuter sollten der Traditionellen Chinesischen Medizin entstammen.
Vertrieb
Vaginasticks werden vor allem im englischsprachigen Raum vertrieben. Im deutschsprachigen Raum sind die Sticks beispielsweise über das chinesische Portal www.alibaba.com erhältlich. Dort wird das Produkt ohne nähere Inhaltsangaben und Sicherheitshinweise auf deutsch offeriert.[1]
Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Wirkung der Stäbchen soll von verschiedenen, angeblich indonesischen Kräutern und Extrakten wie Maduraberg-Wurzel[2] und Geißblatt sowie chinesischem Perlenpulver und Borneol herrühren. Dies bewirkt zum einen den aromatischen Geruch, zum anderen durch das Perlenpulver eine adstringierende Wirkung. Geißblatt soll früher als schweiß- und harntreibende Arzneidroge verwendet worden sein und in dem Stäbchen flüssigkeitsziehend und austrocknend wirken.[3]
Das Stäbchen soll ca. 15 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt werden und nicht länger als zwei Minuten dort verbleiben. Die Wirkung soll sofort eintreten. Die Produzenten versprechen durch die Verwendung der Stäbchen eine Bereicherung des Sexuallebens. Während der Menstruation und einer Schwangerschaft sollen die Stäbchen nicht verwendet werden.
Die Wirkung besteht darin, dass durch die starke Belastung mit ätherischen Ölen und die adstringierende Wirkung des Perlenpulvers die Scheide austrocknet. Zudem bewirkt die chemische Reizung das Anschwellen der Schleimhäute infolge einer lokalen Entzündungsreaktion. Eine Straffung oder Stärkung der Scheidenmuskulatur, wie dies in den Werbeaussagen der Anbieter behauptet wird, findet nicht statt. Eine Wirkung gegen Menstruationsbeschwerden ist nicht wissenschaftlich nachgewiesen.
Ähnliche Anwendungen
Im Subsahara-Afrika führen sich Frauen Pulver, meist zerriebene Kräuter oder Aluminiumhydroxid, in die Vagina ein. Dadurch werden alle Flüssigkeiten und Sekrete gebunden. Während des Geschlechtsverkehrs entsteht eine höhere Reibung („trockener Sex“).
Risiken
Durch das Austrocknen der Schleimhäute kommt es während des Geschlechtsverkehrs zu einer höheren Reibung. Dies kann bei der Frau zu Schmerzen und Verletzungen der Vaginalschleimhaut sowie beim Mann zu Schmerzen an der empfindlichen Eichelhaut führen. Daneben werden die natürliche Barrierefunktion und das Scheidenmillieu gestört, was die Übertragung von Geschlechtskrankheiten und von HIV begünstigt.[4]
Da die Inhaltsstoffe der Stäbchen nicht vollständig bzw. nicht eindeutig deklariert werden, sind weitere Nebenwirkungen, zum Beispiel toxische und/oder allergische Wirkungen, nicht auszuschließen.
Quellenverzeichnis und Fußnoten
- ↑ www.german.alibaba.com/product-gs/direct-manufacture-tighten-vagina-stick-60184741543.html
- ↑ Die Bezeichnung Maduraberg ist in der Botanik nicht bekannt. Wahrscheinlich handelt es sich um Yamswurzel
- ↑ In der Artendatenbank des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) FloraWeb wird diese Verwendung des Wald-Geißblattes (Lonicera periclymenum) zwar nicht aufgeführt, aber als „Pflanze mit ethnobotanischer Bedeutung (z.B. Zauber-/Hexenpflanze, Aphrodisiakum, psychoaktiv“ bezeichnet
- ↑ Vaginasticks für den Jungfrau-Effekt Apotheke ad hoc, abgerufen am 9. Februar 2016