Amalgam: Unterschied zwischen den Versionen

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In der [[Alternativmedizin]] spielt die Diskussion um Amalgamfüllungen (Zahnamalgam) in Zähnen eine besondere Rolle. Die Anwesenheit von Zahnamalgamen wird dabei mit einer großen Zahl unterschiedlichster Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Gleichzeitig finden sich im selben Umfeld eine Vielzahl von Behandlern und Ärzten, die [[Entschlackung|"Gift-Ausleitungen"]] anbieten, beispielsweise mit Chelatbildnern (EDTA) oder nach dem [[Cutler-Protokoll]]. Hinzu kommen Zahnärzte, die "Amalgam-Sanierungen" anbieten, also die Entfernung sämtlicher amalgamhaltiger Zahnfüllungen. Ein Austausch intakter Amalgamfüllungen wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet, wie das Bundessozialgericht wiederholt festgestellt hat.<ref>BSG, Urteil vom 6.&nbsp;Oktober 1999 [http://www.lexetius.com/2000/9/4 B1 KR 13/97 R]</ref><ref>BSG, Urteil vom 30.&nbsp;Oktober 2002 [http://juris.bundessozialgericht.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bsg&Datum=2006&nr=8536&linked=urt B1 KR 31/01 R]</ref>
 
In der [[Alternativmedizin]] spielt die Diskussion um Amalgamfüllungen (Zahnamalgam) in Zähnen eine besondere Rolle. Die Anwesenheit von Zahnamalgamen wird dabei mit einer großen Zahl unterschiedlichster Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Gleichzeitig finden sich im selben Umfeld eine Vielzahl von Behandlern und Ärzten, die [[Entschlackung|"Gift-Ausleitungen"]] anbieten, beispielsweise mit Chelatbildnern (EDTA) oder nach dem [[Cutler-Protokoll]]. Hinzu kommen Zahnärzte, die "Amalgam-Sanierungen" anbieten, also die Entfernung sämtlicher amalgamhaltiger Zahnfüllungen. Ein Austausch intakter Amalgamfüllungen wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet, wie das Bundessozialgericht wiederholt festgestellt hat.<ref>BSG, Urteil vom 6.&nbsp;Oktober 1999 [http://www.lexetius.com/2000/9/4 B1 KR 13/97 R]</ref><ref>BSG, Urteil vom 30.&nbsp;Oktober 2002 [http://juris.bundessozialgericht.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bsg&Datum=2006&nr=8536&linked=urt B1 KR 31/01 R]</ref>
  
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Über gesundheitliche Gefahren, die bei der propagierten Entfernung von Amalgamfüllungen entstehen, geben wissenschaftliche Studien Auskunft.<ref>David Warwick, Matt Young, Joe Palmer, Robin Warwick Erme, "Mercury vapor volatilization from particulate generated from dental amalgam removal with a high-speed dental drill – a significant source of exposure", J Occup Med Toxicol. 2019; 14: 22., doi: 10.1186/s12995-019-0240-2, PMCID: PMC6637613, PMID: 31346345<br>Results<br>We showed that drilling dental amalgam generates particulate that volatilizes significant amounts of mercury vapor generally for more than an hour after removal. The levels of mercury vapor created by this procedure frequently exceed the safety thresholds of several jurisdictions and agencies.<br>Conclusions<br>A significant, underrecognized source of localized exposure to mercury vapor was identified in this study. The vapor was created by microgram levels of particulate generated from dental amalgam removal with a high-speed dental drill, even when all feasible engineering controls were used to reduce mercury exposure. This exposure may explain why dental workers incur health effects when safety thresholds are not breached. The dispersion patterns for the particulate are not known, so the use of effective skin barriers and inhalation protection are required during amalgam removal to protect the dental worker from this form of occupational mercury exposure. Standard methodologies for occupational mercury exposure assessment appear to be inadequate when assessing mercury exposure during amalgam removal.</ref><ref>https://www.zmk-aktuell.de/fachgebiete/allgemeine-zahnheilkunde/story/quantitative-messung-zum-nachweis-von-quecksilberdampf-bei-der-entfernung-und-bearbeitung-von-amalgamfuellungen__13233.html?sc_src=email_13526748&sc_lid=824477647&sc_uid=NWg1xdLSpr&sc_llid=23601</ref>
 
==Zahnamalgam==
 
==Zahnamalgam==
 
In der Zahnmedizin wird eine Legierung des Quecksilbers mit anderen Metallen, wie Silber, Kupfer, Indium, Zinn und Zink, in großem Umfang als Zahnfüllungsmaterial eingesetzt, und zwar heute ausschließlich in der Form von Silberamalgam.
 
In der Zahnmedizin wird eine Legierung des Quecksilbers mit anderen Metallen, wie Silber, Kupfer, Indium, Zinn und Zink, in großem Umfang als Zahnfüllungsmaterial eingesetzt, und zwar heute ausschließlich in der Form von Silberamalgam.

Aktuelle Version vom 16. Januar 2024, 11:36 Uhr

Amalgam (Gr. μαλακός „weich“ , d.h. das „Nicht-Erweichende“, nach anderer Etymologie von arab. al malagma = erweichende Salbe) ist in der Chemie eine Legierung des Quecksilbers. Als Amalgam im weiteren Sinne werden oft auch Vermischungen anderer Stoffe bezeichnet, meist die Legierung mehrerer Metalle.

In der Alternativmedizin spielt die Diskussion um Amalgamfüllungen (Zahnamalgam) in Zähnen eine besondere Rolle. Die Anwesenheit von Zahnamalgamen wird dabei mit einer großen Zahl unterschiedlichster Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Gleichzeitig finden sich im selben Umfeld eine Vielzahl von Behandlern und Ärzten, die "Gift-Ausleitungen" anbieten, beispielsweise mit Chelatbildnern (EDTA) oder nach dem Cutler-Protokoll. Hinzu kommen Zahnärzte, die "Amalgam-Sanierungen" anbieten, also die Entfernung sämtlicher amalgamhaltiger Zahnfüllungen. Ein Austausch intakter Amalgamfüllungen wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet, wie das Bundessozialgericht wiederholt festgestellt hat.[1][2]

Über gesundheitliche Gefahren, die bei der propagierten Entfernung von Amalgamfüllungen entstehen, geben wissenschaftliche Studien Auskunft.[3][4]

Zahnamalgam

In der Zahnmedizin wird eine Legierung des Quecksilbers mit anderen Metallen, wie Silber, Kupfer, Indium, Zinn und Zink, in großem Umfang als Zahnfüllungsmaterial eingesetzt, und zwar heute ausschließlich in der Form von Silberamalgam.

Literatur

  • Melchart D, Wühr E, Weidenhammer W, Kremers L: A multicenter survey of amalgam fillings and subjective complaints in non-selected patients in the dental practice. Eur J Oral Sci. 1998 Jun;106(3):770-7. PMID 9672099

Weblinks

Quellennachweise

  1. BSG, Urteil vom 6. Oktober 1999 B1 KR 13/97 R
  2. BSG, Urteil vom 30. Oktober 2002 B1 KR 31/01 R
  3. David Warwick, Matt Young, Joe Palmer, Robin Warwick Erme, "Mercury vapor volatilization from particulate generated from dental amalgam removal with a high-speed dental drill – a significant source of exposure", J Occup Med Toxicol. 2019; 14: 22., doi: 10.1186/s12995-019-0240-2, PMCID: PMC6637613, PMID: 31346345
    Results
    We showed that drilling dental amalgam generates particulate that volatilizes significant amounts of mercury vapor generally for more than an hour after removal. The levels of mercury vapor created by this procedure frequently exceed the safety thresholds of several jurisdictions and agencies.
    Conclusions
    A significant, underrecognized source of localized exposure to mercury vapor was identified in this study. The vapor was created by microgram levels of particulate generated from dental amalgam removal with a high-speed dental drill, even when all feasible engineering controls were used to reduce mercury exposure. This exposure may explain why dental workers incur health effects when safety thresholds are not breached. The dispersion patterns for the particulate are not known, so the use of effective skin barriers and inhalation protection are required during amalgam removal to protect the dental worker from this form of occupational mercury exposure. Standard methodologies for occupational mercury exposure assessment appear to be inadequate when assessing mercury exposure during amalgam removal.
  4. https://www.zmk-aktuell.de/fachgebiete/allgemeine-zahnheilkunde/story/quantitative-messung-zum-nachweis-von-quecksilberdampf-bei-der-entfernung-und-bearbeitung-von-amalgamfuellungen__13233.html?sc_src=email_13526748&sc_lid=824477647&sc_uid=NWg1xdLSpr&sc_llid=23601