Josef Holzer: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Sepp Holzer wuchs auf dem Hof seiner Eltern auf, dem Krameterhof im österreichischen Lungau bei Ramingstein in 1300 m Höhe über dem Meeresspiegel. Nach seiner Zeit in der | + | Sepp Holzer wuchs auf dem Hof seiner Eltern auf, dem Krameterhof im österreichischen Lungau bei Ramingstein in 1300 m Höhe über dem Meeresspiegel. Nach seiner Zeit in der Volksschule absolvierte Holzer eine Ausbildung zum Obstbaumwärter und durchlief zusätzlich eine Sprengausbildung und eine Fischereiausbildung am Mondsee. |
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+ | 1962 übernahm Holzer den elterlichen Hof. Danach begann er dort eine eigene Anbaumethode zu praktizieren, die er als naturnah bezeichnet. Seine Anbaumethode ähnelt der [[Permakultur]] (Bill Mollison) und wird daher auch als [http://en.wikipedia.org/wiki/Holzer_Permaculture|Holzer'sche Permakultur] oder Holzer'sche alpine Permakultur bezeichnet. Der Hof wurde schrittweise zu einer Art Erlebnishof für Besucher und Touristen umgewandelt. Holzers Einnahmen stammen zum großen Teil aus dem Verkauf von Büchern, Seminargebühren und Hofführungen. Seine eigene Landwirtschaft selbst soll dagegen nur einen kleinen Teil seines Einkommens ausmachen. Besuche und Führungen auf genau vorgeschriebenen Wegen wurden kostenpflichtig, mit Kosten von 30 Euro pro Person. Im Internet finden sich Berichte darüber, dass Besucher, die kritische Fragen zur Holzer'schen Permakultur stellten, des Hofs verwiesen wurden. | ||
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− | Holzer ist auch als Landwirtschaftsberater tätig und bietet dazu Dienstleistungen an. Neben einigen mehr oder weniger erfolgreichen Projekten Holzers sind mehrere von ihm beratene Projekte dramatisch gescheitert und endeten für die betroffenen Eigentümer in einem wirtschaftlichen Desaster. In mehreren Fällen wurde Holzer gerichtlich zur Leistung von | + | Holzer ist auch als Landwirtschaftsberater tätig und bietet dazu Dienstleistungen an. Neben einigen mehr oder weniger erfolgreichen Projekten Holzers sind mehrere von ihm beratene Projekte dramatisch gescheitert und endeten für die betroffenen Eigentümer in einem wirtschaftlichen Desaster. In mehreren Fällen wurde Holzer gerichtlich zur Leistung von Schadenersatz verurteilt. Das ebenfalls von Holzer beratene Projekt Jena-Hof in Jennersdorf im Burgenland endete in einer nachhaltigen Zerstörung des Grundes mit massiven Hangrutschungen, wobei über die Schuldfrage ein Rechts- und Gutachterstreit anhängig ist. |
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==Holzer'sche Permakultur== | ==Holzer'sche Permakultur== | ||
− | Die Holzer'sche Permakultur ist eine Variante der Permakultur, die | + | Die Holzer'sche Permakultur ist eine Variante der Permakultur, die jedoch nicht im Rahmen wissenschaftlicher Forschung entstanden ist. Holzer versuchte insbesondere die besonderen klimatischen Bedingungen des in den Alpen gelegenen Krameterhofs durch Maßnahmen zu beeinflussen, die zu einer örtlichen Temperaturerhöhung (Mikroklima) mit Wachstumsförderungen führen sollen. Auch soll es durch entsprechende Maßnahmen möglich werden, Pflanzen anzubauen, die eigentlich mildere klimatische Bedingungen voraussetzen. |
− | Holzer setzte auf seinem 24 bis 45 Hektar großen Krameterhof Terrassen und Windbarrieren ein. Für den | + | Holzer setzte auf seinem 24 bis 45 Hektar großen Krameterhof Terrassen und Windbarrieren ein. Für den Terrassenbau wurde Maschinentechnik eingesetzt. Für die Landwirtschaft selbst setzte er aber auch Arbeitstiere ein, etwa Schweine zum Ziehen von Pflügen. |
==Auseinandersetzungen mit Behörden und der Permakulturszene, Holzer als "Agrarrebell"== | ==Auseinandersetzungen mit Behörden und der Permakulturszene, Holzer als "Agrarrebell"== | ||
− | Sepp Holzer lieferte sich jahrelange Auseinandersetzungen mit den Behörden und führte entsprechende Prozesse. Aber auch mit anderen Anhänger der Permakultur | + | Sepp Holzer lieferte sich jahrelange Auseinandersetzungen mit den Behörden und führte entsprechende Prozesse. Aber auch mit anderen Anhänger der Permakultur führte Sepp Holzer Auseinandersetzungen. |
==Werke== | ==Werke== | ||
− | *Sepp Holzer, Konrad Liebchen: Sepp Holzer – Der Agrar-Rebell. Leopold Stocker Verlag, Graz 2002 | + | *Sepp Holzer, Konrad Liebchen: Sepp Holzer – Der Agrar-Rebell. [[Leopold Stocker Verlag]], Graz 2002 |
*Sepp Holzer, Claudia Holzer, Josef Andreas Holzer: Sepp Holzers Permakultur – Praktische Anwendung für Garten, Obst und Landwirtschaft. Leopold Stocker Verlag, Graz 2004 | *Sepp Holzer, Claudia Holzer, Josef Andreas Holzer: Sepp Holzers Permakultur – Praktische Anwendung für Garten, Obst und Landwirtschaft. Leopold Stocker Verlag, Graz 2004 | ||
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==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
*http://de.wikipedia.org/wiki/Sepp_Holzer | *http://de.wikipedia.org/wiki/Sepp_Holzer | ||
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2019, 16:01 Uhr
Josef (Sepp) Holzer (geb. 24. Juli 1942 in Ramingstein, Österreich) ist ein österreichischer Landwirt und Buchautor. Holzer wohnt aktuell im Südburgenland ("Holzerhof"). Dort vermarktet er eine eigene Variante der Permakultur ("Holzer'sche Permakultur") gemeinsam mit dem Verein PermaVitae und bietet dazu Seminare und Lehrgänge an.
Kurzbiographie
Sepp Holzer wuchs auf dem Hof seiner Eltern auf, dem Krameterhof im österreichischen Lungau bei Ramingstein in 1300 m Höhe über dem Meeresspiegel. Nach seiner Zeit in der Volksschule absolvierte Holzer eine Ausbildung zum Obstbaumwärter und durchlief zusätzlich eine Sprengausbildung und eine Fischereiausbildung am Mondsee.
1962 übernahm Holzer den elterlichen Hof. Danach begann er dort eine eigene Anbaumethode zu praktizieren, die er als naturnah bezeichnet. Seine Anbaumethode ähnelt der Permakultur (Bill Mollison) und wird daher auch als Permakultur oder Holzer'sche alpine Permakultur bezeichnet. Der Hof wurde schrittweise zu einer Art Erlebnishof für Besucher und Touristen umgewandelt. Holzers Einnahmen stammen zum großen Teil aus dem Verkauf von Büchern, Seminargebühren und Hofführungen. Seine eigene Landwirtschaft selbst soll dagegen nur einen kleinen Teil seines Einkommens ausmachen. Besuche und Führungen auf genau vorgeschriebenen Wegen wurden kostenpflichtig, mit Kosten von 30 Euro pro Person. Im Internet finden sich Berichte darüber, dass Besucher, die kritische Fragen zur Holzer'schen Permakultur stellten, des Hofs verwiesen wurden.
Sepp Holzer als Landwirtschaftsberater
Holzer ist auch als Landwirtschaftsberater tätig und bietet dazu Dienstleistungen an. Neben einigen mehr oder weniger erfolgreichen Projekten Holzers sind mehrere von ihm beratene Projekte dramatisch gescheitert und endeten für die betroffenen Eigentümer in einem wirtschaftlichen Desaster. In mehreren Fällen wurde Holzer gerichtlich zur Leistung von Schadenersatz verurteilt. Das ebenfalls von Holzer beratene Projekt Jena-Hof in Jennersdorf im Burgenland endete in einer nachhaltigen Zerstörung des Grundes mit massiven Hangrutschungen, wobei über die Schuldfrage ein Rechts- und Gutachterstreit anhängig ist.
Holzer'sche Permakultur
Die Holzer'sche Permakultur ist eine Variante der Permakultur, die jedoch nicht im Rahmen wissenschaftlicher Forschung entstanden ist. Holzer versuchte insbesondere die besonderen klimatischen Bedingungen des in den Alpen gelegenen Krameterhofs durch Maßnahmen zu beeinflussen, die zu einer örtlichen Temperaturerhöhung (Mikroklima) mit Wachstumsförderungen führen sollen. Auch soll es durch entsprechende Maßnahmen möglich werden, Pflanzen anzubauen, die eigentlich mildere klimatische Bedingungen voraussetzen.
Holzer setzte auf seinem 24 bis 45 Hektar großen Krameterhof Terrassen und Windbarrieren ein. Für den Terrassenbau wurde Maschinentechnik eingesetzt. Für die Landwirtschaft selbst setzte er aber auch Arbeitstiere ein, etwa Schweine zum Ziehen von Pflügen.
Auseinandersetzungen mit Behörden und der Permakulturszene, Holzer als "Agrarrebell"
Sepp Holzer lieferte sich jahrelange Auseinandersetzungen mit den Behörden und führte entsprechende Prozesse. Aber auch mit anderen Anhänger der Permakultur führte Sepp Holzer Auseinandersetzungen.
Werke
- Sepp Holzer, Konrad Liebchen: Sepp Holzer – Der Agrar-Rebell. Leopold Stocker Verlag, Graz 2002
- Sepp Holzer, Claudia Holzer, Josef Andreas Holzer: Sepp Holzers Permakultur – Praktische Anwendung für Garten, Obst und Landwirtschaft. Leopold Stocker Verlag, Graz 2004