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− | '''Alpha FM''' (Furfurol, Furfural, Furfuraldehyd, Alpha Furyl Methanal, Alfa FM nach Drobil) ist ein | + | '''Alpha FM''' (Furfurol, Furfural, Furfuraldehyd, Alpha Furyl Methanal, Alfa FM nach Drobil) ist ein Mittel gegen Krebs ohne Wirksamkeitsnachweis, das auch unter der irreführenden Bezeichnung '''Schluckimpfung gegen Krebs''' oder ''Ionenaustauschtheorie'' bekannt ist. Furfuraldehyd (Furfurol) ist chemisch ein heterozyklisches Aldehyd und ein farbloses, flüchtiges, bei Licht- und Lufteinwirkung rötliches bis dunkelbraunes, giftiges Öl. Es riecht auffällig nach Bittermandel und ist in Wasser kaum, in Ölen und Fetten jedoch leicht löslich. |
− | Es wird als Selektivlösemittel bei der Ölraffination, zur industriellen Herstellung von | + | Es wird als Selektivlösemittel bei der Ölraffination, zur industriellen Herstellung von Tetrahydrofuran, Furfurylalkohol sowie Furan-Harzen (Kunstharz) benutzt und wurde früher zur Färbung von Kraftstoffen verwendet. Alpha FM ist nicht im Sinne des Arzneimittelgesetzes (AMG) zugelassen. Die oxidationsempfindliche Substanz wurde mit Weichgelatine (wegen der schleimhautangreifenden Wirkung) rezepturmäßig in Apotheken in Deutschland auf ärztliche Verschreibung hergestellt und verkauft. Ein wissenschaftlicher Nachweis oder Studien zu Alpha FM fehlen.<ref>http://www.uniklinik-freiburg.de/tumorzentrum/live/Patienten-Info/Broschueren/komplementaere_verfahren_pat2006.pdf</ref> Darüber hinaus ist diese Substanz selbst als krebserregend bekannt (Kategorie 3B).<ref>www.dguv.de/bgia/stoffdatenbank</ref><ref>http://www.dguv.de/bgia/de/pub/rep/pdf/rep07/biar0608/0608.pdf</ref><ref>http://chem.sis.nlm.nih.gov/chemidplus/ProxyServlet?objectHandle=DBMaint&actionHandle=default&nextPage=jsp/chemidlite/ResultScreen.jsp&TXTSUPERLISTID=000098011</ref> |
− | Erfinder der "Alpha-FM-Therapie" ist der österreichische Arzt Rudolf Drobil, der auch an eine tumorpräventive Wirkung dieser krebserregenden Substanz glaubte. Auf die Idee Furfurol einzusetzen habe ihn der in New York tätige Arzt F. Proewig gebracht <ref>Proewig: "Krebstest und Krebstherapie mit Furfuraldehyd'' in ''Der Krebsarzt'' (Österreich)</ref> | + | Erfinder der "Alpha-FM-Therapie" ist der österreichische Arzt Rudolf Drobil, der auch an eine tumorpräventive Wirkung dieser krebserregenden Substanz glaubte. Auf die Idee, Furfurol einzusetzen, habe ihn der in New York tätige Arzt F. Proewig gebracht.<ref>Proewig: "Krebstest und Krebstherapie mit Furfuraldehyd'' in ''Der Krebsarzt'' (Österreich)</ref> Proewig wiederum berief sich auf die Warburg-Hypothese über einen krebstypischen Energiestoffwechsel. |
− | + | Alpha FM soll nach Aussagen seiner Befürworter tumorzerstörende Wirkungen haben, aber für Körperzellen ansonsten unschädlich sein. Das Mittel soll spezifisch den Stoffwechsel von Krebszellen stören können, was zu einer "Selbstzerstörung" von Tumoren führe, insbesondere bei Hautkrebsen und Melanomen. | |
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Aktuelle Version vom 25. April 2015, 16:52 Uhr
Alpha FM (Furfurol, Furfural, Furfuraldehyd, Alpha Furyl Methanal, Alfa FM nach Drobil) ist ein Mittel gegen Krebs ohne Wirksamkeitsnachweis, das auch unter der irreführenden Bezeichnung Schluckimpfung gegen Krebs oder Ionenaustauschtheorie bekannt ist. Furfuraldehyd (Furfurol) ist chemisch ein heterozyklisches Aldehyd und ein farbloses, flüchtiges, bei Licht- und Lufteinwirkung rötliches bis dunkelbraunes, giftiges Öl. Es riecht auffällig nach Bittermandel und ist in Wasser kaum, in Ölen und Fetten jedoch leicht löslich.
Es wird als Selektivlösemittel bei der Ölraffination, zur industriellen Herstellung von Tetrahydrofuran, Furfurylalkohol sowie Furan-Harzen (Kunstharz) benutzt und wurde früher zur Färbung von Kraftstoffen verwendet. Alpha FM ist nicht im Sinne des Arzneimittelgesetzes (AMG) zugelassen. Die oxidationsempfindliche Substanz wurde mit Weichgelatine (wegen der schleimhautangreifenden Wirkung) rezepturmäßig in Apotheken in Deutschland auf ärztliche Verschreibung hergestellt und verkauft. Ein wissenschaftlicher Nachweis oder Studien zu Alpha FM fehlen.[1] Darüber hinaus ist diese Substanz selbst als krebserregend bekannt (Kategorie 3B).[2][3][4]
Erfinder der "Alpha-FM-Therapie" ist der österreichische Arzt Rudolf Drobil, der auch an eine tumorpräventive Wirkung dieser krebserregenden Substanz glaubte. Auf die Idee, Furfurol einzusetzen, habe ihn der in New York tätige Arzt F. Proewig gebracht.[5] Proewig wiederum berief sich auf die Warburg-Hypothese über einen krebstypischen Energiestoffwechsel.
Alpha FM soll nach Aussagen seiner Befürworter tumorzerstörende Wirkungen haben, aber für Körperzellen ansonsten unschädlich sein. Das Mittel soll spezifisch den Stoffwechsel von Krebszellen stören können, was zu einer "Selbstzerstörung" von Tumoren führe, insbesondere bei Hautkrebsen und Melanomen.
Alfa FM wurde auch von Thomas Kroiss propagiert.
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ http://www.uniklinik-freiburg.de/tumorzentrum/live/Patienten-Info/Broschueren/komplementaere_verfahren_pat2006.pdf
- ↑ www.dguv.de/bgia/stoffdatenbank
- ↑ http://www.dguv.de/bgia/de/pub/rep/pdf/rep07/biar0608/0608.pdf
- ↑ http://chem.sis.nlm.nih.gov/chemidplus/ProxyServlet?objectHandle=DBMaint&actionHandle=default&nextPage=jsp/chemidlite/ResultScreen.jsp&TXTSUPERLISTID=000098011
- ↑ Proewig: "Krebstest und Krebstherapie mit Furfuraldehyd in Der Krebsarzt (Österreich)