Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
Zeile 32: Zeile 32:  
Die spontane und nicht durch Therapien induzierte Selbstheilung ist beim Menschen im Falle vieler (meist harmloser Krankheiten) der Normalfall. Es wurde geschätzt, dass etwa vier Fünftel aller menschlichen Krankheiten irgendwann spontan abklingen und zu einem Ende gelangen, mit oder ohne bleibende Folgen. Autor Rothschuh ist der Meinung, dass die überwiegende Zahl von Erkrankungen spontan abheile, und zwar völlig unabhängig, ob eine medizinische Therapie durchgeführt wird oder nicht.<ref>Rothschuh KE (1978): Iatrologie. Zum Stand der klinisch-theoretischen Grundlagendiskussion. Eine Übersicht. In: Hippokrates 49/1978, S. 3-21</ref> Der Chirurg Matthias Schweiger<ref>Schweiger M. (2005): Medizin. Glaube, Spekulation oder Naturwissenschaft? Gibt es zur Schulmedizin eine Alternative? W. Zuckerschwerdt Verlag, München</ref> und Merrijoy Kelner<ref>Kelner M: Unkonventionelle Therapien von heute. C. H. Beck Verlag, München / KELNER M./WELLMAN B. (2000): Complementary and Alternative Medicine: Challenge and Change. Laylor & Francis Ltd.</ref> sind der Meinung, dass 80% aller Krankheiten ohne jegliche medizinische Hilfe spontan abheilen. Dies trifft allerdings nicht auf schwere, chronische Krankheiten wie Krebs zu. Neben der wichtigen Prävention ist es die Rolle des verantwortungsvollen Arztes und Therapeuten, frühestmöglich Hinweise auf zukünftige Zustände des Patienten zu finden, die ein effektives therapeutisches Handeln erforderlich machen.
 
Die spontane und nicht durch Therapien induzierte Selbstheilung ist beim Menschen im Falle vieler (meist harmloser Krankheiten) der Normalfall. Es wurde geschätzt, dass etwa vier Fünftel aller menschlichen Krankheiten irgendwann spontan abklingen und zu einem Ende gelangen, mit oder ohne bleibende Folgen. Autor Rothschuh ist der Meinung, dass die überwiegende Zahl von Erkrankungen spontan abheile, und zwar völlig unabhängig, ob eine medizinische Therapie durchgeführt wird oder nicht.<ref>Rothschuh KE (1978): Iatrologie. Zum Stand der klinisch-theoretischen Grundlagendiskussion. Eine Übersicht. In: Hippokrates 49/1978, S. 3-21</ref> Der Chirurg Matthias Schweiger<ref>Schweiger M. (2005): Medizin. Glaube, Spekulation oder Naturwissenschaft? Gibt es zur Schulmedizin eine Alternative? W. Zuckerschwerdt Verlag, München</ref> und Merrijoy Kelner<ref>Kelner M: Unkonventionelle Therapien von heute. C. H. Beck Verlag, München / KELNER M./WELLMAN B. (2000): Complementary and Alternative Medicine: Challenge and Change. Laylor & Francis Ltd.</ref> sind der Meinung, dass 80% aller Krankheiten ohne jegliche medizinische Hilfe spontan abheilen. Dies trifft allerdings nicht auf schwere, chronische Krankheiten wie Krebs zu. Neben der wichtigen Prävention ist es die Rolle des verantwortungsvollen Arztes und Therapeuten, frühestmöglich Hinweise auf zukünftige Zustände des Patienten zu finden, die ein effektives therapeutisches Handeln erforderlich machen.
   −
Nicht durch Therapien induzierbare Spontanremissionen (Spontanheilungen) bei bösartigem Krebs sind bis heute bei Erwachsenen die extreme Ausnahme (etwa 1&nbsp;Fall auf&nbsp;60.000 oder weniger), bei Kindern hingegen sind einige Krebsarten bekannt, die sich häufig spontan zurückbilden. Bei einigen seltenen Krebsarten im Kindesalter sind sogar Remissionen die Regel und nicht die Ausnahme. Eine einmal eingetretene vollständige Remission (therapiebedingt oder spontan) mit Nichtnachweisbarkeit des Tumors bedeutet leider nicht, dass Rezidive auszuschließen sind, also dass es trotzdem zu einem Rückfall kommen kann. Rückfälle sind jedoch immer seltener zu erwarten, je länger Tumorfreiheit besteht, sodass bei den meisten Krebserkrankungen nach einer erfolgreichen Therapie und einer bestimmten tumorfreien Zeit wieder die durchschnittliche Lebenserwartung von Gleichaltrigen erreicht werden kann (je nach Tumorart etwa im Bereich 5-10&nbsp;Jahre nach Therapie). Ab dann verlaufen die altersstandardisierten Überlebenskurven von ehemaligen Krebspatienten und des Vergleichskollektivs der gleichaltrigen Gesunden parallel. Bei einigen Krebsarten ist dies jedoch nicht in dieser Weise der Fall. Hier muss für die gesamte verbleibende Lebenszeit von einer gegenüber Gleichaltrigen niedrigeren Lebenserwartung ausgegangen werden.
+
Nicht durch Therapien induzierbare Spontanremissionen (Spontanheilungen) bei bösartigem Krebs sind bis heute bei Erwachsenen die extreme Ausnahme (etwa 1&nbsp;Fall auf&nbsp;60.000 oder weniger), bei Kindern hingegen sind einige Krebsarten bekannt, die sich häufig spontan zurückbilden. Bei einigen seltenen Krebsarten im Kindesalter sind sogar Remissionen die Regel und nicht die Ausnahme. Eine einmal eingetretene vollständige Remission (therapiebedingt oder spontan) mit Nichtnachweisbarkeit des Tumors bedeutet leider nicht, dass Rezidive auszuschließen sind, es kann also trotzdem zu einem Rückfall kommen. Rückfälle sind jedoch immer seltener zu erwarten, je länger Tumorfreiheit besteht, sodass bei den meisten Krebserkrankungen nach einer erfolgreichen Therapie und einer bestimmten tumorfreien Zeit wieder die durchschnittliche Lebenserwartung von Gleichaltrigen erreicht werden kann (je nach Tumorart etwa im Bereich 5-10&nbsp;Jahre nach Therapie). Ab dann verlaufen die altersstandardisierten Überlebenskurven von ehemaligen Krebspatienten und des Vergleichskollektivs der gleichaltrigen Gesunden parallel. Bei einigen Krebsarten ist dies jedoch nicht in dieser Weise der Fall. Hier muss für die gesamte verbleibende Lebenszeit von einer gegenüber Gleichaltrigen niedrigeren Lebenserwartung ausgegangen werden.
    
==Krebs und unberechtigte Schuldzuweisungen==
 
==Krebs und unberechtigte Schuldzuweisungen==
8.396

Bearbeitungen

Navigationsmenü