Sennex Tumor-Therapie nach Warnke: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Wortmarke Sennex ist beim DPMA auf die Firma Warnke United Research & Development GmbH eingetragen. Sie soll für "elektronische Bionik-Geräte", Druckerzeugnisse und Software gelten. | Die Wortmarke Sennex ist beim DPMA auf die Firma Warnke United Research & Development GmbH eingetragen. Sie soll für "elektronische Bionik-Geräte", Druckerzeugnisse und Software gelten. | ||
− | Das Wirkprinzip und der Ablauf einer Behandlung werden von BionMed nicht öffentlich gemacht. Auch ist in wissenschaftlichen Datenbanken kein Eintrag zur Methode und zu den in der Werbung angedeuteten erfolgreichen klinischen Tests zu finden. Auf den BionMed-Webseiten wird nur ungenau ein mögliches Funktionsprinzip umrissen. Demnach solle das Gerät die Physiologie "nachahmen", da diese (Zitat) ''"bereits alle wesentlichen Informationen zur Initialisierung von Regenerationsprozessen in sich trägt."'' Ausgangspunkt der Methode sei zudem die Erkenntnis der Erfinder, ''"dass Proteine und Enzyme, die Bausteine des Lebens, u.a. durch physikalische Kräfte auf gewünschte Weise beeinflusst werden können."'' Ob die Sennex Tumor-Therapie nach dem anerkannten Prinzip der Elektroporation funktioniert, lässt sich auf Grund der fehlenden Literatur derzeit (2012) nicht klären. In Mitteilungen der Firma BionMed wird von einer "optimierten Elektroporation mit integrierter Kontrolle" gesprochen. Eine Patentierung des Verfahrens sei eingeleitet. | + | Das Wirkprinzip und der Ablauf einer Behandlung werden von BionMed nicht öffentlich gemacht. Auch ist in wissenschaftlichen Datenbanken kein Eintrag zur Methode und zu den in der Werbung angedeuteten erfolgreichen klinischen Tests zu finden. Auf den BionMed-Webseiten wird nur ungenau ein mögliches Funktionsprinzip umrissen. Demnach solle das Gerät die Physiologie "nachahmen", da diese (Zitat) ''"bereits alle wesentlichen Informationen zur Initialisierung von Regenerationsprozessen in sich trägt."'' Ausgangspunkt der Methode sei zudem die Erkenntnis der Erfinder, ''"dass Proteine und Enzyme, die Bausteine des Lebens, u.a. durch physikalische Kräfte auf gewünschte Weise beeinflusst werden können."'' |
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+ | Ob die Sennex Tumor-Therapie nach dem anerkannten Prinzip der Elektroporation funktioniert, lässt sich auf Grund der fehlenden Literatur derzeit (2012) nicht klären. In Mitteilungen der Firma BionMed wird von einer "optimierten Elektroporation mit integrierter Kontrolle" gesprochen. Eine Patentierung des Verfahrens sei eingeleitet. Möglicherweise ist die Patentanmeldung mit dem Titel ''Vorrichtung zur Stimulierung von Zellmembranen in biologischem Gewebe''<ref>DE 102010035587 A1: Vorrichtung zur Stimulierung von Zellmembranen in biologischem Gewebe. Anmeldedatum: 27.08.2010. Erfinder: Warnke, Ulrich, Dr.</ref> gemeint. Bei dieser Erfindung werden elektrische Impulse von etwa 100 µs Dauer an "in das Gewebe einstechbare Elektroden" gelegt, wodurch es zu einer "Stimulierung von Zellmembranen" kommen solle, auf deren Zweck nicht eingegangen wird. Es wird eine relativ niedrige maximale Feldstärke von etwa 1000 V/m genannt. Die Patentschrift enthält aber auch die Bemerkung, dass bei einer maximalen Feldstärke von etwa 1000 V/cm "eine noch intensivere, zum Absterben der Zelle führende Porenbildung" einsetze. Dieser Wert entspricht etwa der bei der so genannten Irreversiblen Elektroporation (siehe folgender Abschnitt) benutzten Feldstärke. | ||
==Elektroporation== | ==Elektroporation== |
Version vom 13. November 2012, 18:24 Uhr
Die Sennex Tumor-Therapie ist ein elektromedizinisch-alternativmedizinisches Behandlungsverfahren des Saarbrücker Biologen Ulrich Warnke, bei der ein Behandlungsgerät mit dem Namen "Pie Sys" der Firma BionMed Technologies GmbH aus Saarbrücken[1] zum Einsatz kommt. Die Firma wird von einem Sohn von Warnke geleitet. Nach Herstellerangaben soll das Verfahren für Hautkrebs und Tumoren dicht unter der Hautoberfläche geeignet sein. Dabei sei die Methode bei "jeder Histologie und Malignität" geeignet und habe "eine Erfolgsquote von 80%". Nach Herstellerangaben funktioniere die Therapie mittels einer Elektroporation[2] mit zwei Elektroden und führe zu einer Art "lokalen Chemotherapie". Dabei sollen gezielt nur Turmorzellen durch die zugeführte elektrische Ladung zerstört werden. Gesundes Gewebe werde nicht geschädigt.
Die Wortmarke Sennex ist beim DPMA auf die Firma Warnke United Research & Development GmbH eingetragen. Sie soll für "elektronische Bionik-Geräte", Druckerzeugnisse und Software gelten.
Das Wirkprinzip und der Ablauf einer Behandlung werden von BionMed nicht öffentlich gemacht. Auch ist in wissenschaftlichen Datenbanken kein Eintrag zur Methode und zu den in der Werbung angedeuteten erfolgreichen klinischen Tests zu finden. Auf den BionMed-Webseiten wird nur ungenau ein mögliches Funktionsprinzip umrissen. Demnach solle das Gerät die Physiologie "nachahmen", da diese (Zitat) "bereits alle wesentlichen Informationen zur Initialisierung von Regenerationsprozessen in sich trägt." Ausgangspunkt der Methode sei zudem die Erkenntnis der Erfinder, "dass Proteine und Enzyme, die Bausteine des Lebens, u.a. durch physikalische Kräfte auf gewünschte Weise beeinflusst werden können."
Ob die Sennex Tumor-Therapie nach dem anerkannten Prinzip der Elektroporation funktioniert, lässt sich auf Grund der fehlenden Literatur derzeit (2012) nicht klären. In Mitteilungen der Firma BionMed wird von einer "optimierten Elektroporation mit integrierter Kontrolle" gesprochen. Eine Patentierung des Verfahrens sei eingeleitet. Möglicherweise ist die Patentanmeldung mit dem Titel Vorrichtung zur Stimulierung von Zellmembranen in biologischem Gewebe[3] gemeint. Bei dieser Erfindung werden elektrische Impulse von etwa 100 µs Dauer an "in das Gewebe einstechbare Elektroden" gelegt, wodurch es zu einer "Stimulierung von Zellmembranen" kommen solle, auf deren Zweck nicht eingegangen wird. Es wird eine relativ niedrige maximale Feldstärke von etwa 1000 V/m genannt. Die Patentschrift enthält aber auch die Bemerkung, dass bei einer maximalen Feldstärke von etwa 1000 V/cm "eine noch intensivere, zum Absterben der Zelle führende Porenbildung" einsetze. Dieser Wert entspricht etwa der bei der so genannten Irreversiblen Elektroporation (siehe folgender Abschnitt) benutzten Feldstärke.
Elektroporation
Die angesprochene Elektroporation ist ein technisch anerkanntes Verfahren, das in der Gentechnik, Molekularbiologie und Lebensmitteltechnik zur Permeabilitätserhöhung von Zellen oder zur Sterilisation eingesetzt wird. Bei einer Elektroporation wird die Zellmembran durch Spannungspulse von maximal einigen Millisekunden Dauer beispielsweise für DNA oder Arzneimittel permeabel gemacht. Bei den meisten Verfahren der Elektroporation wird das elektrische Feld auf isolierte Proben bzw. auf Körperflüssigkeiten angewendet. Gegenwärtig wird auch wissenschaftlich untersucht, inwieweit die Elektroporation zur Behandlung von Krebserkrankungen geeignet ist. Die Technik wird als Irreversible Elektroporation (IRE) bezeichnet, dabei werden Elektroden in die Nähe ds Tumors gebracht. Durch den elektrischen Impuls erzeugte Poren in der Zellwand der Tumorzellen sollen diese absterben. Ein kommerzielles IRE-Gerät wurde beispielsweise von der US-Firma AngioDynamics unter dem Namen NanoKnife auf den Markt gebracht.[4] Das System ist in den USA für das Entfernen von Weichgewebe zugelassen, nicht aber für die Behandlung spezifischer Krankheiten. Wegen Werbung mit Vokabeln wie "treatment" und "therapy" wurde AngioDynamics daraufhin im Januar 2011 von der Food and Drug Administration FDA verwarnt.[5][6]
Siehe auch
Quellennachweise
- ↑ BionMed Technologies GmbH, Science Park 2, Universität des Saarlandes, D-66123 Saarbrücken. Geschäftsführender Gesellschafter: Thomas U. Warnke
- ↑ Elektroporation in der englischsprachigen Wikipedia und in der deutschsprachigen Wikipedia
- ↑ DE 102010035587 A1: Vorrichtung zur Stimulierung von Zellmembranen in biologischem Gewebe. Anmeldedatum: 27.08.2010. Erfinder: Warnke, Ulrich, Dr.
- ↑ http://www.angiodynamics.com/products/nanoknife
- ↑ AngioDynamics Warned by FDA on NanoKnife Promotion. Bloomberg, 26. Januar 2011
- ↑ http://www.fda.gov/ICECI/EnforcementActions/WarningLetters/2011/ucm242346.htm WARNING LETTER, JAN 21 2011