Hormesis: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''Hormesis''' (griech.: „Anregung, Anstoß“) ist eine von Paracelsus formulierte Hypothese, dass geringe Dosen schädlicher oder giftiger Substanzen oder anderer Noxen eine positive Wirkung auf den Organismus haben können. | + | '''Hormesis''' (griech.: „Anregung, Anstoß“) ist eine von Paracelsus formulierte Hypothese, dass geringe Dosen schädlicher oder giftiger Substanzen oder anderer Noxen (etwa physikalischer Natur) eine positive Wirkung auf den Organismus haben können. |
Bei medizinisch wirksamen Substanzen ist ein solcher dosisabhängiger Umkehreffekt gut nachweisbar (z. B. Digitalis, Colchicin oder Opium). Bei einer Reihe anderer giftiger Verbindungen ist die Existenz des Hormesis-Effekts umstritten. | Bei medizinisch wirksamen Substanzen ist ein solcher dosisabhängiger Umkehreffekt gut nachweisbar (z. B. Digitalis, Colchicin oder Opium). Bei einer Reihe anderer giftiger Verbindungen ist die Existenz des Hormesis-Effekts umstritten. |
Version vom 29. August 2012, 09:49 Uhr
Hormesis (griech.: „Anregung, Anstoß“) ist eine von Paracelsus formulierte Hypothese, dass geringe Dosen schädlicher oder giftiger Substanzen oder anderer Noxen (etwa physikalischer Natur) eine positive Wirkung auf den Organismus haben können.
Bei medizinisch wirksamen Substanzen ist ein solcher dosisabhängiger Umkehreffekt gut nachweisbar (z. B. Digitalis, Colchicin oder Opium). Bei einer Reihe anderer giftiger Verbindungen ist die Existenz des Hormesis-Effekts umstritten.
Hormetische Effekte zeichnen sich durch eine nach oben oder unten geöffnete J- oder U-förmige Dosis-Wirkungs-Kurve aus. Hormetische Effekte kommen in unterschiedlichen Kontexten vor und haben unterschiedliche ihnen zugrundeliegende Mechanismen.
Der Hormesis-Effekt wird teilweise zur Begründung der Wirkungsweise der Homöopathie verwendet. Die Homöopathie verwendet unter Anderem auch Giftstoffe in extrem verdünnter Form gegen Krankheiten, die dieselben Symptome aufweisen. Dies wird im hormetischen Sinn als Wirkung einer überschießenden Antwort des Körpers auf den Reiz des Medikaments zu gedeutet. In der Praxis werden jedoch oft so hohe „Potenzierungen“ (Verdünnungen) verwendet, dass kaum noch ein Molekül des ursprünglichen Stoffes in einer Medikamentendosis enthalten ist. Die behauptete Wirkung wird von Verfechtern der Homöopathie deshalb einer daher vor allem einer "Gedächtnisfähigkeit“ des Verdünnungsmediums zugeschrieben.
Strahlenhormesis / Radiohormesis
Auch zur schädigenden Wirkung ionisierender Strahlung liegen Hypothesen zu einer möglichen Strahlenhormesis oder Radiohormesis vor. Auch über diese Hypothesen wird in Fachkreisen sehr kontrovers diskutiert.[1] Auf eine mögliche Strahlenhormesis berufen sich mitunter Befürworter der Kernenergie.
Quellenverzeichnis
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