Cutler-Protokoll: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Psiram
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 6: Zeile 6:
  
 
==DMSA==
 
==DMSA==
Die Dimercaptobersteinsäure (DMSA) wird in der akademischen Medizin als Komplexbildner für radioaktive Technetiumisotope eingesetzt. Eine weitere Indikation sind nachgewiesene akute Schwermetallvergiftungen mit Quecksilber, Blei oder Arsen. Bei kindlichen Bleivergiftungen wird beispielsweise ein Einsatz bei Bleivergiftungen mit Blutkonzentrationen über 45 µg/dL. Dann wird DMSA in Form von Infusionen eingesetzt. Das Umweltbundesamt kommt in einer Mitteilung "Einsatz von Chelatbildnern in der Umweltmedizin?" zum Ergebnis, dass bei chronischen Schwermetallvergiftungen – mit Ausnahme der Bleiintoxikation im Kindesalter – keine ausreichenden Daten für einen sinnvollen Einsatz von DMSA vorliegen.<ref>''[http://www.umweltdaten.de/gesundheit/monitor/chelat.pdf Einsatz von Chelatbildnern in der Umweltmedizin?]'' Bekanntmachung des Umweltbundesamtes, ''Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz'' 42 (19), (1999), S.&nbsp;823–824.</ref> DMSA ist ganz offensichtlich nicht in der Lage die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden.
+
Die Dimercaptobersteinsäure (DMSA) wird in der akademischen Medizin als Komplexbildner für radioaktive Technetiumisotope eingesetzt. Eine weitere Indikation sind nachgewiesene akute Schwermetallvergiftungen mit Quecksilber, Blei oder Arsen. Bei kindlichen Bleivergiftungen wird beispielsweise ein Einsatz bei Bleivergiftungen mit Blutkonzentrationen über 45 µg/dL. Dann wird DMSA in Form von Infusionen eingesetzt. Das Umweltbundesamt kommt in einer Mitteilung "Einsatz von Chelatbildnern in der Umweltmedizin?" zum Ergebnis, dass bei chronischen Schwermetallvergiftungen – mit Ausnahme der Bleiintoxikation im Kindesalter – keine ausreichenden Daten für einen sinnvollen Einsatz von DMSA vorliegen.<ref>''[http://www.umweltdaten.de/gesundheit/monitor/chelat.pdf Einsatz von Chelatbildnern in der Umweltmedizin?]'' Bekanntmachung des Umweltbundesamtes, ''Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz'' 42 (19), (1999), S.&nbsp;823–824.</ref> DMSA ist ganz offensichtlich nicht in der Lage die Blut-Hirn-Schranke des Menschen zu überwinden.<ref>Rooney, James (2007). "The role of thiols, dithiols, nutritional factors and interacting ligands in the toxicology of mercury". Toxicology 234 (3): 145–156. doi:10.1016/j.tox.2007.02.016. PMID 17408840</ref><ref>Guzzi, GianPaolo; Caterina A.M. La Porta (2008). "Molecular mechanisms triggered by mercury". Toxicology 244 (1): 1–12. doi:10.1016/j.tox.2007.11.002. PMID 18077077</ref>
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==

Version vom 16. August 2012, 21:11 Uhr

Das Cutler-Protokoll (ALA/DMSA Mercury Detoxification Protocol) beschreibt eine Methode zur so genannten "Ausleitung" von Schwermetallen wie Quecksilber aus dem menschlichen Körper. Eingesetzt werden dazu verschiedene Substanzen, unter anderem Dimercaptobersteinsäure (Dimercaptosuccinic acid, DMSA) und α-Liponsäure (alpha lipoic acid - ALA). Die Rede ist auch von Dimercaptopropansulfonsäure, Dimaval.

Die Methode wird von Befürwortern beispielsweise bei angenommenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Zahnamalgame eingesetzt. Kunden wird meist empfohlen mehrere Tests durchzuführen, unter anderem ein Haartest.

Die Methode ist nach ihrem Erfinder, dem US-amerikanischen Chemiker Andrew Hall (Andy) Cutler benannt.

DMSA

Die Dimercaptobersteinsäure (DMSA) wird in der akademischen Medizin als Komplexbildner für radioaktive Technetiumisotope eingesetzt. Eine weitere Indikation sind nachgewiesene akute Schwermetallvergiftungen mit Quecksilber, Blei oder Arsen. Bei kindlichen Bleivergiftungen wird beispielsweise ein Einsatz bei Bleivergiftungen mit Blutkonzentrationen über 45 µg/dL. Dann wird DMSA in Form von Infusionen eingesetzt. Das Umweltbundesamt kommt in einer Mitteilung "Einsatz von Chelatbildnern in der Umweltmedizin?" zum Ergebnis, dass bei chronischen Schwermetallvergiftungen – mit Ausnahme der Bleiintoxikation im Kindesalter – keine ausreichenden Daten für einen sinnvollen Einsatz von DMSA vorliegen.[1] DMSA ist ganz offensichtlich nicht in der Lage die Blut-Hirn-Schranke des Menschen zu überwinden.[2][3]

Literatur

  • Rooney J: The role of thiols, dithiols, nutritional factors and interacting ligands in the toxicology of mercury. In: Toxicology. 234, Nr. 3, 2007, S. 145-156. doi:10.1016/j.tox.2007.02.016

Weblinks

Quellennachweise

  1. Einsatz von Chelatbildnern in der Umweltmedizin? Bekanntmachung des Umweltbundesamtes, Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 42 (19), (1999), S. 823–824.
  2. Rooney, James (2007). "The role of thiols, dithiols, nutritional factors and interacting ligands in the toxicology of mercury". Toxicology 234 (3): 145–156. doi:10.1016/j.tox.2007.02.016. PMID 17408840
  3. Guzzi, GianPaolo; Caterina A.M. La Porta (2008). "Molecular mechanisms triggered by mercury". Toxicology 244 (1): 1–12. doi:10.1016/j.tox.2007.11.002. PMID 18077077