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Meist ist die Methode mit weiteren Annahmen, [[Verschwörungstheorie]]n oder Ideologien verknüpft und wird auch als mögliche ökologische Alternative zur Gentechnologie verstanden.
 
Meist ist die Methode mit weiteren Annahmen, [[Verschwörungstheorie]]n oder Ideologien verknüpft und wird auch als mögliche ökologische Alternative zur Gentechnologie verstanden.
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Als Entdecker werden die beiden Schweizer Chemiker Guido Ebner und Heinz Schürch angegeben, die beim Basler Chemieunternehmen Ciba-Geigy (heute Novartis) bis in die 1990er Jahre das Verhalten von Organismen untersucht haben, die starken elektrostatischen Feldern ausgesetzt wurden. 1987 sollen sie eigenen Angaben zufolge die Methode des Urzeit-Code entdeckt haben und 1989 wurde von Ciba-Geigy ein Patent zu einem neuartigen Fischzuchtverfahren angemeldet. Nach Ebners Tod wurde der Urzeit-Code von dessem Sohn Daniel weiter propagiert und es wurde ein ''Guido Ebner Institut'' gegründet. Interessanterweise residiert das ''Guido Ebner Institut'' in Dornach bei Basel, einer Hochburg der [[Anthroposophie]]. Ebner und Schürch gründeten eine eigene Firma namens ''Institute for Pharmaceutical Research'' in der Nähe von Basel, die später pleite ging. Im Namen dieser Firma meldete Guido Ebner 1997 ein weiteres Patent an. Darin wird die Auswirkung von elektrostatischen Feldern auf verschiedenste Spezies (Kresse, Weizen, Mais, Farn, Mikroorganismen, Bakterien) im Frühstadium beschrieben, bei denen es unter Anwendung von Hochspannung laut Patentschrift zu einer Veränderung der Genexpressionsmuster, der Morphologie und der Entwicklungs- und Wachstumseffizienz kommen soll.
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Als Entdecker werden die beiden Schweizer Chemiker Guido Ebner und Heinz Schürch angegeben, die beim Basler Chemieunternehmen Ciba-Geigy (heute Novartis) bis in die 1990er Jahre das Verhalten von Organismen untersuchten, die starken elektrostatischen Feldern ausgesetzt wurden. 1987 sollen sie eigenen Angaben zufolge die Methode des Urzeit-Code entdeckt haben und 1989 meldete Ciba-Geigy ein Patent zu einem neuartigen Fischzuchtverfahren. Nach Ebners Tod propagierte dessen Sohn Daniel den Urzeit-Code weiter und es wurde ein ''Guido Ebner Institut'' gegründet. Interessanterweise residiert das ''Guido Ebner Institut'' in Dornach bei Basel, einer Hochburg der [[Anthroposophie]]. Ebner und Schürch gründeten eine eigene Firma namens ''Institute for Pharmaceutical Research'' in der Nähe von Basel, die später pleite ging. Im Namen dieser Firma meldete Guido Ebner 1997 ein weiteres Patent an. Darin wird die Auswirkung von elektrostatischen Feldern auf verschiedenste Spezies (Kresse, Weizen, Mais, Farn, Mikroorganismen, Bakterien) im Frühstadium beschrieben, bei denen es unter Anwendung von Hochspannung laut Patentschrift zu einer Veränderung der Genexpressionsmuster, der Morphologie und der Entwicklungs- und Wachstumseffizienz kommen soll.
    
Pflanzenarten, die über die beschriebene Methode verändert werden, müssten neu charakterisiert werden, um zugelassen zu werden.
 
Pflanzenarten, die über die beschriebene Methode verändert werden, müssten neu charakterisiert werden, um zugelassen zu werden.
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[[image:wurmfarn.jpg|250px|Abb. 2: Wurmfarn|thumb]]
 
[[image:wurmfarn.jpg|250px|Abb. 2: Wurmfarn|thumb]]
 
[[image:urfarn.jpg|Abb. 3: Angebliche Urform des Wurmfarns|250px|thumb]]
 
[[image:urfarn.jpg|Abb. 3: Angebliche Urform des Wurmfarns|250px|thumb]]
In diversen Fernsehauftritten und auf mehreren Webseiten wird seit einiger Zeit behauptet, dass sich das Pflanzenwachstum in einem statischen Hochspannungsfeld beschleunige und dass in einem Hochspannungfeld fossile Tier- und Pfanzenarten, aber auch solche, die erst in historischer Zeit ausgestorben sind, auf geheimnisvolle Weise wieder zum Leben erweckt werden können. Elektrostatische Felder werden andererseits aber auch zu den Feldern gezählt, denen im Rahmen des [[Elektrosmog]] ansonsten nur negative Effekte zugesprochen werden.
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In diversen Fernsehauftritten und auf mehreren Webseiten wird seit einiger Zeit behauptet, dass sich das Pflanzenwachstum in einem statischen Hochspannungsfeld beschleunige und in einem Hochspannungfeld fossile Tier- und Pfanzenarten, aber auch solche, die erst in historischer Zeit ausgestorben sind, auf geheimnisvolle Weise wieder zum Leben erweckt werden können. Elektrostatische Felder werden andererseits aber auch zu den Feldern gezählt, denen im Rahmen des [[Elektrosmog]] ansonsten nur negative Effekte zugesprochen werden.
    
Als Beispiel für eine derartige Erweckung wird die Regenbogenforelle genannt, die erfolgreich in eine angebliche "ursprüngliche Wildform" zurückverwandelt worden sei, wie sie vor Jahrhunderten existiert habe. Eine ''Fischuntersuchungsstelle der Eidgenossenschaft in Bern'' soll vorgestellte Forellen angeblich als eine Urform der Forelle bezeichnet haben, die vor ca. 150 Jahren ausgestorben sei. Abbildung 1 zeigt im oberen Teil eine normale Regenbogenforelle im Vergleich zum unterem Bild, auf dem angeblich die Urform der Regenbogenforelle zu sehen ist, die sich entwickelt haben soll, nachdem der Laich mit einem elektrostatischen Feld behandelt wurde, erkennbar an dem "Lachshaken" am Unterkiefer des Fisches. Eine naturwissenschaftliche Erklärung für ihre jetzige Existenz gebe es angeblich nicht.  
 
Als Beispiel für eine derartige Erweckung wird die Regenbogenforelle genannt, die erfolgreich in eine angebliche "ursprüngliche Wildform" zurückverwandelt worden sei, wie sie vor Jahrhunderten existiert habe. Eine ''Fischuntersuchungsstelle der Eidgenossenschaft in Bern'' soll vorgestellte Forellen angeblich als eine Urform der Forelle bezeichnet haben, die vor ca. 150 Jahren ausgestorben sei. Abbildung 1 zeigt im oberen Teil eine normale Regenbogenforelle im Vergleich zum unterem Bild, auf dem angeblich die Urform der Regenbogenforelle zu sehen ist, die sich entwickelt haben soll, nachdem der Laich mit einem elektrostatischen Feld behandelt wurde, erkennbar an dem "Lachshaken" am Unterkiefer des Fisches. Eine naturwissenschaftliche Erklärung für ihre jetzige Existenz gebe es angeblich nicht.  
Bei der auf dem unteren Bild erkennbaren Struktur handelt es sich um einen [http://de.wikipedia.org/wiki/Laichhaken Lachshaken (auch Laichhaken genannt)] der in der Biologie als ein unspektakuläres sekundäres Geschlechtsmerkmal erwachsener männlicher Salmoniden bekannt ist. Er entsteht durch veränderte Hormonpegel und bildet sich wieder zurück, sollten die Tiere die Laichzeit überleben. Auch unfruchtbare Hybriden wie die Tigerforelle (Salvelinus fontinalis x Salmo trutta) bilden den Laichhaken aus.
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Bei der auf dem unteren Bild erkennbaren Struktur handelt es sich um einen [http://de.wikipedia.org/wiki/Laichhaken Lachshaken (auch Laichhaken genannt)] der in der Biologie als unspektakuläres sekundäres Geschlechtsmerkmal erwachsener männlicher Salmoniden bekannt ist. Er entsteht durch veränderte Hormonpegel und bildet sich wieder zurück, sollten die Tiere die Laichzeit überleben. Auch unfruchtbare Hybriden wie die Tigerforelle (Salvelinus fontinalis x Salmo trutta) bilden den Laichhaken aus.
    
Ein nach der Urzeit-Code-Methode behandelter Wurmfarn (siehe Abb. 2) sei auch erfolgreich "zurück"-verwandelt worden, in eine Erscheinungsform, wie sie angeblich vor 300 Millionen Jahren existiert habe (s.Abb. 3).
 
Ein nach der Urzeit-Code-Methode behandelter Wurmfarn (siehe Abb. 2) sei auch erfolgreich "zurück"-verwandelt worden, in eine Erscheinungsform, wie sie angeblich vor 300 Millionen Jahren existiert habe (s.Abb. 3).
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Ein Urmais wie er einst in Südamerika gesprossen sein soll, habe sich aus normalem Mais entwickelt. Dabei hätten sich bis zu zwölf Kolben pro Stiel gebildet.
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Ein Urmais, wie er einst in Südamerika gesprossen sein soll, habe sich aus normalem Mais entwickelt. Dabei hätten sich bis zu zwölf Kolben pro Stiel gebildet.
    
==Methode==
 
==Methode==
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Der Schweizer Buchautor und Herausgeber der Zeitschrift für [[Okkultismus]] und [[Verschwörungstheorie]]n [[Mysteries]] [[Luc Bürgin]] brachte über den Urzeit-Code ein Buch heraus. Bürgin will auch herausgefunden haben, dass an den deutschen Universitäten in Mainz und Freiburg die Ergebnisse von Ebner und Schürch reproduziert und bestätigt worden sein sollen. Drei Professoren sollen dazu stehen, darunter der Schweizer Nobelpreisträger Werner Arber.
 
Der Schweizer Buchautor und Herausgeber der Zeitschrift für [[Okkultismus]] und [[Verschwörungstheorie]]n [[Mysteries]] [[Luc Bürgin]] brachte über den Urzeit-Code ein Buch heraus. Bürgin will auch herausgefunden haben, dass an den deutschen Universitäten in Mainz und Freiburg die Ergebnisse von Ebner und Schürch reproduziert und bestätigt worden sein sollen. Drei Professoren sollen dazu stehen, darunter der Schweizer Nobelpreisträger Werner Arber.
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Als 1996 Bastler nach Anregung durch die Ebner-Schürch–Versuche in Internetforen über Versuche mit Hochspannungszellen an Pflanzen (Tulpen mit Stacheln) und Spinnentieren berichteten, wurde dies auch Thema bei der Süddeutschen Zeitung und bei Stern TV. Warnungen machten die Runde, dass aus Hackern Genhacker werden könnten, die Urzeitmonster wiedererwecken könnten. Bei Stern TV zeigte sich ein derartiger Genhacker auch nur im Profil verdeckt und behauptete, aus Spinnen ''kleine Saurier'' hervorgezaubert zu haben und zum Beweis einen Glaskasten mit Elektronik vorzeigte. Anregungen hätte er aus dem Anzapfen von Daten bei Ciba-Geigy erhalten, die der Konzern ansonsten aber geheimhalte.
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Als 1996 Bastler nach Anregung durch die Ebner-Schürch–Versuche in Internetforen über Versuche mit Hochspannungszellen an Pflanzen (Tulpen mit Stacheln) und Spinnentieren berichteten, wurde dies auch Thema bei der Süddeutschen Zeitung und bei Stern TV. Warnungen machten die Runde, dass aus Hackern Genhacker werden, die Urzeitmonster wiedererwecken könnten. Bei Stern TV zeigte sich ein derartiger Genhacker auch nur im Profil verdeckt und behauptete, aus Spinnen ''kleine Saurier'' hervorgezaubert zu haben und zum Beweis einen Glaskasten mit Elektronik vorzeigte. Anregungen hätte er aus dem Anzapfen von Daten bei Ciba-Geigy erhalten, die der Konzern ansonsten aber geheimhalte.
    
Die Reaktion der Experten war einhellig: "Wir haben uns schlapp gelacht", äußerte sich Alex Olek vom Max-Planck-Institut (MPI) für molekulare Genetik in Berlin. "Die Behauptung, man könne Gene durch elektrische Felder revitalisieren, ist absoluter Unsinn", erklärt auch Kasper Zechel, Biophysiker vom MPI in Göttingen. "Köstlich" fand der Kölner Physikprofessor Günter Nimtz die "revolutionären Resultate" (laut "Stern TV") der beiden Schweizer, weil seiner Meinung nach die ihm bekannte Versuchsanordnung so konzipiert worden sei, dass dort, wo sich die vermeintlich elektrisch beeinflussten Zellen befinden, "gar kein elektrisches Feld ist".
 
Die Reaktion der Experten war einhellig: "Wir haben uns schlapp gelacht", äußerte sich Alex Olek vom Max-Planck-Institut (MPI) für molekulare Genetik in Berlin. "Die Behauptung, man könne Gene durch elektrische Felder revitalisieren, ist absoluter Unsinn", erklärt auch Kasper Zechel, Biophysiker vom MPI in Göttingen. "Köstlich" fand der Kölner Physikprofessor Günter Nimtz die "revolutionären Resultate" (laut "Stern TV") der beiden Schweizer, weil seiner Meinung nach die ihm bekannte Versuchsanordnung so konzipiert worden sei, dass dort, wo sich die vermeintlich elektrisch beeinflussten Zellen befinden, "gar kein elektrisches Feld ist".
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==Verschwörungstheorien um den Urzeit-Code==
 
==Verschwörungstheorien um den Urzeit-Code==
Die angeblich einfache Methode zur vermeintlichen "Rückholung" ausgestorbener Pflanzen- und Tierarten sowie die elektrische Stimulation des Pflanzenwachstums werde laut Anhängern des Urzeit-Codes angeblich von der Firma Ciba-Geigy geheim gehalten und Unterlagen unter Verschluss gehalten. Dabei wird Ciba-Geigy unterstellt, dass das Verfahren mit angeblichem Ur-Getreide aus dem Elektrofeld im Vergleich zu modernen Saatgutzüchtungen zu resistent gegenüber Schädlingen sei und daher weniger Pestizide benötige und höhere Erträge liefere. Wissenschaftlich hätten die beiden Erfinder auch über den Urzeit-Code nicht publizieren "dürfen", daher gebe es keine seriöse Fachliteratur zum Thema und sie mussten sich "auf Druck der Bevölkerung" an das Fernsehen richten.
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Die angeblich einfache Methode zur vermeintlichen "Rückholung" ausgestorbener Pflanzen- und Tierarten sowie die elektrische Stimulation des Pflanzenwachstums werde laut Anhängern des Urzeit-Codes angeblich von der Firma Ciba-Geigy geheim und Unterlagen unter Verschluss gehalten. Dabei wird Ciba-Geigy unterstellt, dass das Verfahren mit angeblichem Ur-Getreide aus dem Elektrofeld im Vergleich zu modernen Saatgutzüchtungen zu resistent gegenüber Schädlingen sei und daher weniger Pestizide benötige und höhere Erträge liefere. Wissenschaftlich hätten die beiden Erfinder auch über den Urzeit-Code nicht publizieren "dürfen", daher gebe es keine seriöse Fachliteratur zum Thema, so dass sie sich "auf Druck der Bevölkerung" an das Fernsehen hätten richten müssen.
    
Tatsächlich jedoch lassen sich Einzelheiten aus den Ebner-Patenten ersehen. Ciba-Geigy veröffentlichte auch eine Pressemeldung, in der erklärt wurde, Forschungen zur Anwendung von Hochspannung bei der Pflanzenzüchtung nicht weiter zu betreiben.
 
Tatsächlich jedoch lassen sich Einzelheiten aus den Ebner-Patenten ersehen. Ciba-Geigy veröffentlichte auch eine Pressemeldung, in der erklärt wurde, Forschungen zur Anwendung von Hochspannung bei der Pflanzenzüchtung nicht weiter zu betreiben.
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Bei all den Versuchen ist allerdings unklar, ob durch diese Methode tatsächlich direkte phylogenetische Vorfahren von Organismen gezüchtet werden konnten, da die tatsächlichen Urformen in den allermeisten Fällen unbekannt sind, da Fossilfunde keine eindeutigen Unterscheidungen zwischen einem direkten Vorfahren einer Spezies und einem parallelen Entwicklungszweig zulassen.
 
Bei all den Versuchen ist allerdings unklar, ob durch diese Methode tatsächlich direkte phylogenetische Vorfahren von Organismen gezüchtet werden konnten, da die tatsächlichen Urformen in den allermeisten Fällen unbekannt sind, da Fossilfunde keine eindeutigen Unterscheidungen zwischen einem direkten Vorfahren einer Spezies und einem parallelen Entwicklungszweig zulassen.
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Aus wissenschaftlicher Sicht ist es zudem völlig unplausibel, aus welchem Grund ursprünglichere Formen von Kulturpflanzen höhere Erträge liefern sollten als die derzeitigen Hochleistungssorten. Beispielsweise liefern ältere Weizensorten wie Emmer und Einkorn um Größenordnungen niedrigere Erträge als heutige Weizensorten. Es sind weder rezente, noch fossile oder historisch überlieferte Beispiele bekannt, wo Wildarten höhere Erträge liefern als domestizierte Arten.
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Aus wissenschaftlicher Sicht ist es zudem völlig unplausibel, aus welchem Grund ursprünglichere Formen von Kulturpflanzen höhere Erträge liefern sollten als die derzeitigen Hochleistungssorten. Beispielsweise liefern ältere Weizensorten wie Emmer und Einkorn um Größenordnungen niedrigere Erträge als heutige Weizensorten. Es sind weder rezente, noch fossile oder historisch überlieferte Beispiele bekannt, in denen Wildarten höhere Erträge liefern als domestizierte Arten.
    
An der Universität Mainz, Institut für Allgemeine Botanik (Leitung: Gunter&nbsp;M. Rothe), wurden die Ebner-Schürch-Versuche offenbar 2001-2002 wiederholt. Der Diplomand Axel Schoen führte dazu analoge Hochspannungsexperimente durch; die Diplomarbeit wird mit der Jahresangabe 2001 angegeben.<ref>Schoen, Axel. Auswirkungen elektrostatischer Felder auf das Keimverhalten und die Ontogenie verschiedener Getreidearten. 2001. Biologie-Diplomarbeit. Universität Mainz, Institut für Allgemeine Botanik</ref> Eine Veröffentlichung der Experimente in einem Journal erfolgte nicht, die Diplomarbeit wurde jedoch auszugsweise in einem Buch zitiert. Einem Aachener Biologen namens Rauschen, der die Arbeit im Jahre 2008 einsehen wollte, wurde nach mehrmaligen Anfragen mitgeteilt, dass die Arbeiten nicht abgeschlossen seien. Er solle doch stattdessen das Buch des Journalisten und Laien Luc Bürgin kaufen. Später erhielt er jedoch Kopien von Auszügen der Diplomarbeit, so wie sie ab der Seite&nbsp;196 im Buch von Bürgin wiedergegeben sind.<ref>Bürgin L: Der Urzeit-Code, Herbig Verlag<br>[[image:Buergin1.jpg|thumb|left]][[image:Buergin2.jpg|thumb|left]][[image:Buergin3.jpg|thumb|left]]</ref> Es wurden lediglich Keimungsrate und Pflanzenwuchshöhe im E-Feld untersucht. Aus den Unterlagen ist keine Dosis-Wirkungs-Beziehung erkennbar. Die Pflanzen wurden demnach mit 1.111&nbsp;V/cm, 2.222&nbsp;V/cm, 3.333&nbsp;V/cm, 4.444&nbsp;V/cm und 5.555&nbsp;V/cm (manchmal auch mit 5.554&nbsp;V/cm) behandelt. Bei einigen Kulturpflanzen traten Effekte nur bei einer einzelnen Behandlung auf, mal bei der niedrigsten, mal bei der höchsten, manchmal bei einer mittleren Behandlung. Der Effekt erscheint dabei in den allermeisten Fällen nicht mit der benutzten Spannung in Bezug zu stehen. Die Effekte sind bei den einzelnen Pflanzen extrem unterschiedlich. Manchmal findet eine deutliche Steigerung der Keimrate oder der Pflanzengröße statt, in anderen Fällen sind beide oder nur einer der Parameter deutlich erniedrigt. In weiteren Fällen ist gar kein Einfluss erkennbar. Bei Versuchen mit Mais fiel auf, dass mehr Blütenstände gebildet wurden, bei ''Lemna minor'' (Kleine Wasserlinse, Familie der Aronstabgewächse) wurden höhere Teilungsraten beobachtet (bis 470% höher als in der Kontrolle). Das bedeutet, dass im Grunde gar nicht erwiesen ist, ob auch ein höherer Ertrag erzielt wird. Zudem ist nicht klar, wie sich die Zusammensetzung (zum Beispiel Wassergehalt) der Pflanzen ändert. Ein häufigere Zellteilung kann prinzipiell auch als Stressreaktion verstanden werden.
 
An der Universität Mainz, Institut für Allgemeine Botanik (Leitung: Gunter&nbsp;M. Rothe), wurden die Ebner-Schürch-Versuche offenbar 2001-2002 wiederholt. Der Diplomand Axel Schoen führte dazu analoge Hochspannungsexperimente durch; die Diplomarbeit wird mit der Jahresangabe 2001 angegeben.<ref>Schoen, Axel. Auswirkungen elektrostatischer Felder auf das Keimverhalten und die Ontogenie verschiedener Getreidearten. 2001. Biologie-Diplomarbeit. Universität Mainz, Institut für Allgemeine Botanik</ref> Eine Veröffentlichung der Experimente in einem Journal erfolgte nicht, die Diplomarbeit wurde jedoch auszugsweise in einem Buch zitiert. Einem Aachener Biologen namens Rauschen, der die Arbeit im Jahre 2008 einsehen wollte, wurde nach mehrmaligen Anfragen mitgeteilt, dass die Arbeiten nicht abgeschlossen seien. Er solle doch stattdessen das Buch des Journalisten und Laien Luc Bürgin kaufen. Später erhielt er jedoch Kopien von Auszügen der Diplomarbeit, so wie sie ab der Seite&nbsp;196 im Buch von Bürgin wiedergegeben sind.<ref>Bürgin L: Der Urzeit-Code, Herbig Verlag<br>[[image:Buergin1.jpg|thumb|left]][[image:Buergin2.jpg|thumb|left]][[image:Buergin3.jpg|thumb|left]]</ref> Es wurden lediglich Keimungsrate und Pflanzenwuchshöhe im E-Feld untersucht. Aus den Unterlagen ist keine Dosis-Wirkungs-Beziehung erkennbar. Die Pflanzen wurden demnach mit 1.111&nbsp;V/cm, 2.222&nbsp;V/cm, 3.333&nbsp;V/cm, 4.444&nbsp;V/cm und 5.555&nbsp;V/cm (manchmal auch mit 5.554&nbsp;V/cm) behandelt. Bei einigen Kulturpflanzen traten Effekte nur bei einer einzelnen Behandlung auf, mal bei der niedrigsten, mal bei der höchsten, manchmal bei einer mittleren Behandlung. Der Effekt erscheint dabei in den allermeisten Fällen nicht mit der benutzten Spannung in Bezug zu stehen. Die Effekte sind bei den einzelnen Pflanzen extrem unterschiedlich. Manchmal findet eine deutliche Steigerung der Keimrate oder der Pflanzengröße statt, in anderen Fällen sind beide oder nur einer der Parameter deutlich erniedrigt. In weiteren Fällen ist gar kein Einfluss erkennbar. Bei Versuchen mit Mais fiel auf, dass mehr Blütenstände gebildet wurden, bei ''Lemna minor'' (Kleine Wasserlinse, Familie der Aronstabgewächse) wurden höhere Teilungsraten beobachtet (bis 470% höher als in der Kontrolle). Das bedeutet, dass im Grunde gar nicht erwiesen ist, ob auch ein höherer Ertrag erzielt wird. Zudem ist nicht klar, wie sich die Zusammensetzung (zum Beispiel Wassergehalt) der Pflanzen ändert. Ein häufigere Zellteilung kann prinzipiell auch als Stressreaktion verstanden werden.
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