Arnold Hilgers: Unterschied zwischen den Versionen

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==Weblinks und Video==
 
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==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==

Version vom 18. Juni 2012, 13:35 Uhr

Arnold Hilgers (Bild: Fliege.de)

Arnold Hilgers (Jahrgang 1947) ist ein derzeit in Lüttich (Liege - Belgien) lebender deutscher Arzt, Buchautor, Unternehmer und Erfinder einer markenrechtlich geschützten und weitgehend von der Fachwelt ignorierten Krankheitslehre namens Hilgers Systems Medicine (HSM®). Trotz des Daueraufenthalts in Belgien scheint Hilgers seine private Düsseldorfer Praxis in der Kaiserswerther Strasse weiter zu betreiben.

Eng verbunden war oder ist Hilgers mit der Briefkasten-Firma[1] Sanoplan aus Brüssel[2] (siehe dazu Hilgers Systems Medicine), die Produkte zu seiner Therapie vertreibt und dem Brüsseler "Europäischen Institut für molekulare Medizin, angewandte Immunologie und Umweltmedizin" (EURIMM, vormals in Maastricht und vormals genannt ""Europäisches Institut für angewandte Immunologie und Umweltmedizin"). Das EURIMM wurde von Hilgers und dem Niederländer Christian de Bruijn (Christianus De Bruijn) geleitet und ist seit 2004 ein Unternehmen von Sanoplan b.v.b.a. De Bruijn war in der Vergangenheit Gutachter für die umstrittene Nanopartikelanalyse der Firma Indago.[3][4] Als eine weitere Lobbyorganisationen zu seiner Lehre wird das 2010 gegründete Arnold Hilgers Institute (AHI) in Heidelberg. Ganz offensichtlich gibt es dieses Institut aber nicht, oder wurde inzwischen geschlossen. Die MedPlus Labs GmbH ist inzwischen insolvent und geschlossen. Die ehemalige Geschäftsführerin der MedPlus Labs GmbH, ist die Sprechstundenhilfe Birgit Schorn, die inzwischen Geschäftsführerin der Nachfolgefirma "Medical Services UG" ist. Patienten müssen oder mussten an eine der beiden Firmen ihre Rechnungen bezahlen. Die Rechnungen wurden oder werden seit mindestens Anfang 2007 von dem belgischen Arzt Prof. de Baets gestellt. Bis Anfang 2010 wurden zusätzlich Rechnungen auf den Namen des holländischen Arztes Dr. Lamers gestellt. Arnold Hilgers befand sich seit 2005 in Privatinsolvenz.[5]

In der Öffentlichkeit wird Hilgers auch durch seine Gegnerschaft zur zuständigen Ärztekammer Nordrhein und verschiedenen Krankenkassen wahrgenommen, die offenbar seine Therapien nicht pauschal finanzieren möchten. Nach der im Internet verbreiteten Ansicht von Hilgers werde seine Hilgers Systems Medicine von der zuständigen Ärztekammer und der Rechtsprechung "verboten" und "kriminalisiert"[6] sowie "politisch marginalisiert"[7], auf Grund einer behaupteten "deutschen Kungelei".[8]

Kurzbiographie

Arnold Hilgers wurde 1947 geboren und studierte zunächst in Düsseldorf Betriebswirtschaft. Es folgte ein Studium der Humanmedizin und der Psychologie. Hilgers war Leiter eines in Brüssel residierenden "Europäischen Instituts für molekulare Medizin, angewandte Immunologie und Umweltmedizin" EURIMM.

Hilgers Systems Medicine (HSM®)

Die von Arnold Hilgers entwickelte Krankheitslehre der "Hilgers System Medicine" weist dem Immunsystem eine entscheidende Bedeutung für eine Vielzahl an Erkrankungen zu; die jeweiligen Behauptungen zu Immunsystem-bezogenen Erkrankungen reichen nach Hilgers von "A wie ADHS bis Z wie Zoster-Infektion". Die zur HSM aufgestellten Behauptungen stellen dabei gleichzeitig eine eigene, in sich geschlossene Krankheitslehre dar, die in Teilen mit Erkenntnissen der wissenschaftlichen Medizin unvereinbar ist oder die sich lediglich auf in der Medizin diskutierte Hypothesen und ausgesuchte Literatur berufen kann.

Hilgers befasste sich ausführlicher mit dem Chronischen Erschöpfungssyndrom (auch als CFS bekannt), das in Deutschland etwa Ende der achziger Jahre als mögliche eigenständige Krankheit aus den USA "herüberschwappte". Obwohl aus Expertensicht die Ursache der Störung nicht sicher bekannt ist[9][10], es keinen Labortest gibt und auch keine gesicherte Therapie für das chronische Erschöpfungssyndrom bekannt ist, entwickelte Hilgers eine eigenständige Lehre zur Entstehung des CFS und eine darauf aufbauende Therapie.

Therapeutisch kommen in der HSM diverse Produkte der Hilgers-Firma Sanoplan (Sanostar, PowerPack, Sanovir, SP-Omega 3 - Marine Liquid und Gammaplan) sowie die in der Pseudo- und Alternativmedizin bekannte Vitamin-C-Infusion zum Einsatz.

Eine eingehendere Erörterung der Hilgers Systems Medicine findet sich im eigenständigen Artikel Hilgers Systems Medicine.

Werke und Veröffentlichungen

Zusammen mit Inge Hofmann ist Hilgers Autor mehrerer an Laien und Patienten gerichteter Werke:

  • Arnold Hilgers / Inge Hofmann: CFS - Chaos im Immunsystem, Bastei Lübbe Verlag 1994/2004. Kurzrezension: [11]
  • Arnold Hilgers / Inge Hofmann: Food Intolerance, Mosaik Verlag
  • Arnold Hilgers / Inge Hofmann: Ewig jung mit DHEA? Das Wunderhormon gegen das Altern, Mosaik Verlag
  • Arnold Hilgers / Inge Hofmann: Fitmacher fürs Immunsystem - Vitalstoffe, die Abwehrschwächen besiegen und vor Krankheiten schützen. Mit Diagnosetest u. Kurprogramm, 1999 Goldmann Verlag
  • Arnold Hilgers / Inge Hofmann: Melatonin, die Pille für Gesundheit und ewige Jugend? Was ist dran an dem Wunderhormon? Eine kritische Betrachtung über Nutzen und Risiken, 1996, Mosaik Verlag
  • Arnold Hilgers / Inge Hofmann: Gesund oder krank - Das Immunsystem entscheidet, 1995, Springer Verlag, Berlin

Weblinks und Video

Quellennachweise

  1. Sint-Annacenter [1]
  2. Sanoplan b.v.b.a., Sint-Annadreef 68 b, B - 1020 Brussel
  3. http://xy44.de/indago/debruijn.html
  4. http://xy44.de/indago/debruijn-2.html
  5. Amtsgericht Düsseldorf, Aktenzeichen: 500 IN 29/03, 503 IN 98/09
  6. http://arnold-hilgers-institute.com/tl/popscience-news-reader-de/items/plum-blossom-foundation.html
  7. http://arnold-hilgers-institute.com/tl/dr-hilgers-website-de.html
  8. http://arnold-hilgers.com/wp/
  9. Afari N, Buchwald D (2003). "Chronic fatigue syndrome: a review". Am J Psychiatr 160 (2): 221–36. DOI:10.1176/appi.ajp.160.2.221. PMID 12562565
  10. "Chronic Fatigue Syndrome Causes". Centers for Disease Control and Prevention. 15.10.2010
  11. Uebel, K. Horst: Arnold Hilgers, Inge Hofmann: CFS — Chaos im Immunsystem, Dtsch Arztebl 1994; 91(27): A-1860