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| ==Unklarheit wegen der Vielzahl von Morinda-Pflanzenarten== | | ==Unklarheit wegen der Vielzahl von Morinda-Pflanzenarten== |
− | Um die Angelegenheit völlig zu verwirren, muss man sich als Verbraucher darüber klar sein, dass es eine ganze Reihe von Morinda-Pflanzen und Pflanzenbestandteilen gibt, denen im Gegensatz zu ''Morinda citrifolia'' tatsächlich klinische Wirkungen nachgesagt werden bzw. bei denen diese zum Teil auch schon belegt sind. Dabei handelt es sich um:
| + | Es gibt verschiedene Morinda-Pflanzen und Pflanzenbestandteilen, denen im Gegensatz zu ''Morinda citrifolia'' tatsächlich klinische Wirkungen nachgesagt werden bzw. bei denen diese zum Teil bereits belegt sind. Dabei handelt es sich um: |
| * die afrikanische ''Morinda lucida'' (Bonko-Frucht) und die afrikanische ''Morinda morindoides'', | | * die afrikanische ''Morinda lucida'' (Bonko-Frucht) und die afrikanische ''Morinda morindoides'', |
| * die chinesische ''Morinda officinalis'' (Shangshen), die haitianische ''Morinda royoc'' (Safran-Frucht), | | * die chinesische ''Morinda officinalis'' (Shangshen), die haitianische ''Morinda royoc'' (Safran-Frucht), |
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| * ''Morinda lucida'' zeigte im Tierversuch an Ratten, die mit Stretozotocin künstlich zu Diabetikern gemacht wurden, eine deutliche anti-diabetische Wirkung. Der methanolische Auszug aus ''Morinda lucida'' benth. (''Rubiaceae''), der allerdings aus den Blättern(!) der Pflanze gewonnen wurde, zeigte nach dreitägiger Fütterung der Tiere eine ebenso gute glukosesenkende Wirkung wie das Pharmakon Glibenclamid, welches die Ausscheidung von Insulin aus den Inselzellen der Bauchspeicheldrüse anregt (Olajide et al. 1999).<ref>Olajide OA, Awe SO, Makinde JM, Morebise O: Evaluation of the anti-diabetic property of Morinda lucida leaves in streptozotocin-diabetic rats. J Pharm Pharmacol 51: 1321-1324, 1999</ref> | | * ''Morinda lucida'' zeigte im Tierversuch an Ratten, die mit Stretozotocin künstlich zu Diabetikern gemacht wurden, eine deutliche anti-diabetische Wirkung. Der methanolische Auszug aus ''Morinda lucida'' benth. (''Rubiaceae''), der allerdings aus den Blättern(!) der Pflanze gewonnen wurde, zeigte nach dreitägiger Fütterung der Tiere eine ebenso gute glukosesenkende Wirkung wie das Pharmakon Glibenclamid, welches die Ausscheidung von Insulin aus den Inselzellen der Bauchspeicheldrüse anregt (Olajide et al. 1999).<ref>Olajide OA, Awe SO, Makinde JM, Morebise O: Evaluation of the anti-diabetic property of Morinda lucida leaves in streptozotocin-diabetic rats. J Pharm Pharmacol 51: 1321-1324, 1999</ref> |
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− | * Auszüge, die ebenfalls aus den Blättern von ''Morinda lucida'' gewonnen wurden, waren in der Lage, im Reagenzglas eine Verringerung der Aktivität der Malariaerreger Plasmodium falciparum um bis zu 60% zu erreichen (Tona et al. 1999).<ref>Tona L, Ngimbi NP, Tsakala M, Mesia K, Cimanga K, Aperes S, De Bruyne T, Pieters L, Totte J, Vlietinck AJ: Antimalarial activity of 20 crude extracts from nine african medical plants used in Kinshasa, Congo. J Ethnopharmacol 68: 193-203, 1999</ref> | + | * Ebenfalls aus den Blättern von ''Morinda lucida'' gewonnene Auszüge waren in der Lage, im Reagenzglas eine Verringerung der Aktivität der Malariaerreger Plasmodium falciparum um bis zu 60% zu erreichen (Tona et al. 1999).<ref>Tona L, Ngimbi NP, Tsakala M, Mesia K, Cimanga K, Aperes S, De Bruyne T, Pieters L, Totte J, Vlietinck AJ: Antimalarial activity of 20 crude extracts from nine african medical plants used in Kinshasa, Congo. J Ethnopharmacol 68: 193-203, 1999</ref> |
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− | * Mit Extrakten, die aus den Wurzeln von ''Morinda morindoides'' gewonnen wurden (Tona et al. 1998)<ref>Tona L, Kambu K, Ngimbi NP, Cimanga K, Vlietinck AJ: Antiamoebic and phytochemical screening of some congolese medical plants. J Ethnopharmacol 61: 57-65, 1998</ref>, konnte ebenfalls im Reagenzglas demonstriert werden, dass das Wachstum bestimmter Erreger von Darmkrankheiten (sog. Amöben) gehemmt werden konnte. Allerdings schnitt der Pflanzenextrakt nicht so gut ab wie das Medikament Metronidazol. | + | * Mit Extrakten, die aus den Wurzeln von ''Morinda morindoides'' gewonnen wurden (Tona et al. 1998)<ref>Tona L, Kambu K, Ngimbi NP, Cimanga K, Vlietinck AJ: Antiamoebic and phytochemical screening of some congolese medical plants. J Ethnopharmacol 61: 57-65, 1998</ref>, konnte ebenfalls im Reagenzglas demonstriert werden, dass das Wachstum bestimmter Erreger von Darmkrankheiten (so genannte Amöben) gehemmt werden konnte. Allerdings erreichte der Pflanzenextrakt nicht so gute Ergebnisse wie das Medikament Metronidazol. |
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− | * Cimanga et al. (1997) isolierten aus den Blättern von ''Morinda morindoides'' ein Kaempferol (7-O-(alpha-L-rhamnopyranosyl-(1-->6)-(beta-D-glucopyranosyl-(1-->2)-beta-D-glucopyranosid), das in der Lage war, ein bestimmtes Untersystem der menschlichen Immunabwehr - das sog. Komplementsystem - dosisabhängig zu hemmen. Dabei wurde sowohl der klassische als auch der alternative Aktivierungsweg gehemmt. Die Substanz wurde von den Autoren Morindaosid getauft. Da sie das Abwehrsystem hemmt, kann sie im Einzelfall entzündungshemmende Wirkung haben. Da das Komplementsystem jedoch dafür zuständig ist, fremde Bakterienoberflächen zu markieren und zum Angriff durch Abwehrzellen freizugeben bzw. eindringende Antigene, die bereits mit spezifischen IgG- oder IgM-Antikörpern markiert sind, zu erkennen und somit ebenfalls zur Verstärkung der Immunabwehr beizutragen, ist das Kaempferol offenbar nicht dazu geeignet, die Immunabwehr zu stärken.<ref>Cimanga K, De Bruyne T, Van Poel B, Ma Y, Claeys M, Pieters L, Kambu K, Tona L, Bakana P, Van den Berghe D, Vlietinck AJ: Complement-modulating properties of a kaempferol 7-O-rhamnosylsophoroside from the leaves of Morinda morindoides. Planta Med 63: 220-223, 1997</ref> | + | * Cimanga et al. (1997) isolierten aus den Blättern von ''Morinda morindoides'' ein Kaempferol (7-O-(alpha-L-rhamnopyranosyl-(1-->6)-(beta-D-glucopyranosyl-(1-->2)-beta-D-glucopyranosid), das in der Lage war, ein bestimmtes Untersystem der menschlichen Immunabwehr - das so genannte Komplementsystem - dosisabhängig zu hemmen. Dabei wurde sowohl der klassische als auch der alternative Aktivierungsweg gehemmt. Die Substanz wurde von den Autoren Morindaosid genannt. Da sie das Abwehrsystem hemmt, kann sie im Einzelfall entzündungshemmende Wirkung haben. Da das Komplementsystem jedoch dafür zuständig ist, fremde Bakterienoberflächen zu markieren und zum Angriff durch Abwehrzellen freizugeben bzw. eindringende Antigene, die bereits mit spezifischen IgG- oder IgM-Antikörpern markiert sind, zu erkennen und somit ebenfalls zur Verstärkung der Immunabwehr beizutragen, ist das Kaempferol offenbar nicht dazu geeignet, die Immunabwehr zu stärken.<ref>Cimanga K, De Bruyne T, Van Poel B, Ma Y, Claeys M, Pieters L, Kambu K, Tona L, Bakana P, Van den Berghe D, Vlietinck AJ: Complement-modulating properties of a kaempferol 7-O-rhamnosylsophoroside from the leaves of Morinda morindoides. Planta Med 63: 220-223, 1997</ref> |
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| * Die Wurzeln von ''Morinda officinalis'' beinhalten verschiedene Substanzen wie vier verschiedene iridoide Glucoside, Iridoidlakton, Morindolid, Morofficinalosid, fünf verschiedene Anthraquinone, zwei Sterole und ein ursane-Triterpen (Yoshikawa et al. 1995), deren einzelne Wirkungen aber bis heute noch nicht geklärt sind.<ref>Yoshikawa M, Yamaguchi S, Nishisaka H, Yamahara J, Murakami N: Chemical constituents of chinese natural medicine, morindae radix, the dried roots of morinda officinalis how.: structures of morindolide and morofficinaloside. Chem Pharm Bull (Tokyo) 43: 1462-1265, 1995</ref> | | * Die Wurzeln von ''Morinda officinalis'' beinhalten verschiedene Substanzen wie vier verschiedene iridoide Glucoside, Iridoidlakton, Morindolid, Morofficinalosid, fünf verschiedene Anthraquinone, zwei Sterole und ein ursane-Triterpen (Yoshikawa et al. 1995), deren einzelne Wirkungen aber bis heute noch nicht geklärt sind.<ref>Yoshikawa M, Yamaguchi S, Nishisaka H, Yamahara J, Murakami N: Chemical constituents of chinese natural medicine, morindae radix, the dried roots of morinda officinalis how.: structures of morindolide and morofficinaloside. Chem Pharm Bull (Tokyo) 43: 1462-1265, 1995</ref> |
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− | * ''Morinda officinalis'' ist eine Pflanze mit weißen Blüten und einer Wurzel, die einen gelben Farbstoff liefert. In China wird sie als Ba ji tiane in den Provinzen Guangdong, Guangxi und Fujian angebaut, um die Wurzel zeitig im Frühjahr zu ernten. Diese enthält Morindin und Vitamin C. Die Wurzel wurde bereits im chinesischen Altertum (1. nachchristliches Jahrhundert) im Buch Shen non ben cao jing (="Wurzeln und Heilkräuter des gestaltenden Landmannes") erwähnt. Der Wurzelextrakt soll die Nierentätigkeit anregen, bei Unfruchtbarkeit und Impotenz helfen, unregelmäßige Periodenblutungen normalisieren, Schmerzen lindern und bei Blasenkatarrh und Harnschwäche, häufigem Harnlassen und Harninkontinenz wirksam sein (Chevallier 1999<ref>Chevallier A: Die BLV-Enzyklopädie der Heilpflanzen. BVL Verlagsgesellschaft München, S.235, 1999</ref>). | + | * ''Morinda officinalis'' ist eine Pflanze mit weißen Blüten und einer Wurzel, die einen gelben Farbstoff liefert. In China wird sie als Ba ji tiane in den Provinzen Guangdong, Guangxi und Fujian angebaut und die Wurzel wird zeitig im Frühjahr geerntet. Diese enthält Morindin und Vitamin C. Die Wurzel wurde bereits im chinesischen Altertum (1. nachchristliches Jahrhundert) im Buch Shen non ben cao jing (="Wurzeln und Heilkräuter des gestaltenden Landmannes") erwähnt. Der Wurzelextrakt soll die Nierentätigkeit anregen, bei Unfruchtbarkeit und Impotenz helfen, unregelmäßige Periodenblutungen normalisieren, Schmerzen lindern und bei Blasenkatarrh und Harnschwäche, häufigem Harnlassen und Harninkontinenz wirksam sein (Chevallier 1999<ref>Chevallier A: Die BLV-Enzyklopädie der Heilpflanzen. BVL Verlagsgesellschaft München, S.235, 1999</ref>). |
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| ==Was ist der Inhalt von Morinda citrifolia (Noni-Saft)?== | | ==Was ist der Inhalt von Morinda citrifolia (Noni-Saft)?== |