Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
41 Bytes hinzugefügt ,  00:35, 14. Nov. 2011
fmt
Zeile 12: Zeile 12:  
Dabei handelt es sich um Geräte und Produkte, die nachträglich die Qualität aufgezeichneter Daten auf CDs oder DVDs erhöhen sollen.<ref>www.teeundmusik.de/images/lads_stereo_12_2008.jpg</ref> Die Vorstellung, durch Manipulationen an CDs den Klang zu verbessern, ist jedoch technisch absurd.
 
Dabei handelt es sich um Geräte und Produkte, die nachträglich die Qualität aufgezeichneter Daten auf CDs oder DVDs erhöhen sollen.<ref>www.teeundmusik.de/images/lads_stereo_12_2008.jpg</ref> Die Vorstellung, durch Manipulationen an CDs den Klang zu verbessern, ist jedoch technisch absurd.
   −
* "Entmagnetisierer" für CDs. Da eine CD keinerlei ferromagnetische Bestandteile enthält, gibt es an ihr nichts zu (ent)magnetisieren. Doch selbst wenn das möglich wäre ist nicht plausibel, wie dadurch die optisch und digital gespeicherte Information beeinflusst werden sollte. Die Geräte kosten 400 bis 500 Euro. Ein 2200&nbsp;Euro teures Gerät namens Furutech Demag soll auch herkömmliche Schallplatten entmagnetisieren können.
+
* "Entmagnetisierer" für CDs. Da eine CD keinerlei ferromagnetische Bestandteile enthält, gibt es an ihr nichts zu (ent)magnetisieren. Doch selbst wenn das möglich wäre ist nicht plausibel, wie dadurch die optisch und digital gespeicherte Information beeinflusst werden sollte. Die Geräte kosten 400&nbsp;bis 500&nbsp;Euro. Ein 2.200&nbsp;Euro teures Gerät namens Furutech Demag soll auch herkömmliche Schallplatten entmagnetisieren können.
* Gelegentlich wird behauptet, die Wiedergabe würde sich verbessern, wenn man die Außenkante einer CD abschrägt. Eine Vorrichtung dafür kostet knapp 500 Euro, durch das Anschleifen würde "vagabundierendes Laserlicht" des Abstastlasers unschädlich gemacht und der Klang dadurch "luftiger, räumlicher, freier".
+
* Gelegentlich wird behauptet, die Wiedergabe würde sich verbessern, wenn man die Außenkante einer CD abschrägt. Eine Vorrichtung dafür kostet knapp 500&nbsp;Euro, durch das Anschleifen würde "vagabundierendes Laserlicht" des Abstastlasers unschädlich gemacht und der Klang dadurch "luftiger, räumlicher, freier".
 
* Auch ist ein "Original Transformer" erhältlich, der als ein Zauberstab aus einer Bronzelegierung mit "besonders feiner kristalliner Metallstruktur" beschrieben wird. Er wird sogar einzeln in Handarbeit getestet. Auf damit abgeriebene CDs, Kabel, Stecker oder Lautsprecherchassis würde "Energie" übertragen. Das führt laut Hersteller zu einer deutlichen Klangverbesserung. Insbesondere Frauenstimmen auf der CD sollen davon profitieren.
 
* Auch ist ein "Original Transformer" erhältlich, der als ein Zauberstab aus einer Bronzelegierung mit "besonders feiner kristalliner Metallstruktur" beschrieben wird. Er wird sogar einzeln in Handarbeit getestet. Auf damit abgeriebene CDs, Kabel, Stecker oder Lautsprecherchassis würde "Energie" übertragen. Das führt laut Hersteller zu einer deutlichen Klangverbesserung. Insbesondere Frauenstimmen auf der CD sollen davon profitieren.
    
===Kabel-Voodoo===
 
===Kabel-Voodoo===
*Lautsprecherkabel. Es sind Lautsprecherkabel im Handel, die einen unnötig großen Leiterquerschnitt aufweisen oder aus unnötig teuren Materialien ("Reinsilber-Kabel") hergestellt werden. Bestrebungen, den Widerstand der Lautsprecherkabel wesentlich unter 1&nbsp;&Omega; (Ohm) zu senken, sind aber schon deshalb technisch unsinnig, weil in Reihe mit den Anschlüssen immer der Ohmsche Widerstand des Lautsprechers liegt (also der Kupferwiderstand der Schwingspule). Bei einem 8-Ohm-Lautsprecher beträgt dieser typisch 3 bis 4&nbsp;&Omega;. Für die üblichen Kabellängen im Wohnzimmer reicht deshalb ein Leiterquerschnitt von 1,5&nbsp;mm<sup>2</sup> völlig aus. Die Kapazität zwischen den Leitern eines Lautsprecherkabels kann entgegen den Behauptungen einiger Hifi-Enthusiasten ebenfalls vernachlässigt werden. Ein 10&nbsp;m langes Kabel hat eine Kapazität von vielleicht 1&nbsp;nF. Damit beträgt der kapazitive Widerstand zwischen den Adern selbst bei 20&nbsp;kHz noch etwa 8&nbsp;k&Omega; und ist damit gegenüber der parallel liegenden Quellimpedanz des Verstärkers von weit unter 1&nbsp;&Omega; irrelevant. Auch die Induktivität des Kabels spielt keine Rolle, und zwar schon allein deshalb, weil sie im Ersatzschaltbild in Serie mit der sehr viel größeren Induktivität der Schwingspule des Lautsprechers liegt.<ref>M. Zollner, E. Zwicker: Elektroakustik. 3. Auflage, Kap. 6 "Betriebsverhalten von realen Wandlern". Springer-Verlag 1993</ref> Manche Hersteller verkaufen auch so genannte "aktive Lautsprecherkabel" oder es wird ein absurdes Konzept von klanglich "eingebrannten" Kabeln vertreten, die sich von baugleichen Kabeln durch einen besseren Höreindruck unterscheiden würden. Für den Niederfrequenzbereich ist auch der aus der Hochfrequenztechnik bekannte Skineffekt unerheblich.
+
*Lautsprecherkabel. Es sind Lautsprecherkabel im Handel, die einen unnötig großen Leiterquerschnitt aufweisen oder aus unnötig teuren Materialien ("Reinsilber-Kabel") hergestellt werden. Bestrebungen, den Widerstand der Lautsprecherkabel wesentlich unter 1&nbsp;&Omega; (Ohm) zu senken, sind aber schon deshalb technisch unsinnig, weil in Reihe mit den Anschlüssen immer der Ohmsche Widerstand des Lautsprechers liegt (also der Kupferwiderstand der Schwingspule). Bei einem 8-Ohm-Lautsprecher beträgt dieser typisch 3&nbsp;bis 4&nbsp;&Omega;. Für die üblichen Kabellängen im Wohnzimmer reicht deshalb ein Leiterquerschnitt von 1,5&nbsp;mm<sup>2</sup> völlig aus. Die Kapazität zwischen den Leitern eines Lautsprecherkabels kann entgegen den Behauptungen einiger Hifi-Enthusiasten ebenfalls vernachlässigt werden. Ein 10&nbsp;m langes Kabel hat eine Kapazität von vielleicht 1&nbsp;nF. Damit beträgt der kapazitive Widerstand zwischen den Adern selbst bei 20&nbsp;kHz noch etwa 8&nbsp;k&Omega; und ist damit gegenüber der parallel liegenden Quellimpedanz des Verstärkers von weit unter 1&nbsp;&Omega; irrelevant. Auch die Induktivität des Kabels spielt keine Rolle, und zwar schon allein deshalb, weil sie im Ersatzschaltbild in Serie mit der sehr viel größeren Induktivität der Schwingspule des Lautsprechers liegt.<ref>M. Zollner, E. Zwicker: Elektroakustik. 3. Auflage, Kap. 6 "Betriebsverhalten von realen Wandlern". Springer-Verlag 1993</ref> Manche Hersteller verkaufen auch so genannte "aktive Lautsprecherkabel" oder es wird ein absurdes Konzept von klanglich "eingebrannten" Kabeln vertreten, die sich von baugleichen Kabeln durch einen besseren Höreindruck unterscheiden würden. Für den Niederfrequenzbereich ist auch der aus der Hochfrequenztechnik bekannte Skineffekt unerheblich.
 
*Kabelklang. Es werden Kabel zur Verbindung von Heimelektronikkomponenten beworben, denen vom Hersteller bestimmte Wundereigenschaften zugeschrieben werden. So gebe es Kabel, bei deren Einsatz es zu einer Erhöhung der Dynamik komme, oder einer "verbesserten Tiefenstaffelung" oder "besonders guten Räumlichkeit". Bei Kabeln mit niedriger Leitungskapazität und einem sehr dünnen Innenleiter könne es bei "hochohmigen" Anwendungen (z.B. Röhrentechnik) zu einem "Mikrofonieeffekt" durch das Kabel selbst kommen.
 
*Kabelklang. Es werden Kabel zur Verbindung von Heimelektronikkomponenten beworben, denen vom Hersteller bestimmte Wundereigenschaften zugeschrieben werden. So gebe es Kabel, bei deren Einsatz es zu einer Erhöhung der Dynamik komme, oder einer "verbesserten Tiefenstaffelung" oder "besonders guten Räumlichkeit". Bei Kabeln mit niedriger Leitungskapazität und einem sehr dünnen Innenleiter könne es bei "hochohmigen" Anwendungen (z.B. Röhrentechnik) zu einem "Mikrofonieeffekt" durch das Kabel selbst kommen.
*Netzkabel. Auch für die wenigen Meter von Verstärker zur Steckdose werden spezielle Kabel angeboten. Selbst unter Annahme einer "Hochleistungsparty" oder Veranstaltung, bei der zweimal 400 Watt eingesetzt werden, ergeben sich bei 1400 Watt Gesamtleistungsaufnahme Spitzenströme von weniger als 7&nbsp;A aus dem Netz und bei einem üblichen zwei Meter langen Netzkabel von 0,75&nbsp;mm<sup>2</sup> ergibt sich ein nur sehr geringer und "unhörbarer" Spannungsabfall von 0,6 Volt.
+
*Netzkabel. Auch für die wenigen Meter von Verstärker zur Steckdose werden spezielle Kabel angeboten. Selbst unter Annahme einer "Hochleistungsparty" oder Veranstaltung, bei der zweimal 400&nbsp;Watt eingesetzt werden, ergeben sich bei 1.400&nbsp;Watt Gesamtleistungsaufnahme Spitzenströme von weniger als 7&nbsp;A aus dem Netz und bei einem üblichen zwei Meter langen Netzkabel von 0,75&nbsp;mm<sup>2</sup> ergibt sich ein nur sehr geringer und "unhörbarer" Spannungsabfall von 0,6&nbsp;Volt.
    
===Voodoo-Sicherungen===
 
===Voodoo-Sicherungen===
*Im Handel sind beispielsweise 19,90 Euro teure Feinsicherungen einer Firma PADIS. Sie sollen die normalen Feinsicherungen ersetzen, wie sie auch in Hifi-Geräten eingebaut sind. Der etwa hundertfach höhere Preis wird damit begründet, dass sie induktionsarm, antimagnetisch und resonanzarm seien, alles Eigenschaften, die auf übliche Schmelzsicherungen aber genauso zutreffen. Der Hersteller bewirbt die Sicherungen damit, dass sich bei Anwendung eine "enorme Steigerung der Feindynamik und Auflösung" einstelle und "Luft um Instrumente und Stimmen greifbarer" erschienen.<ref>http://www.dienadel.de/PADIS+Progressive+Audio+Distribution+High-End+Performance+Feinsicherung+5x20mm.htm</ref><ref>Bericht über Sicherungen in ''Stereo'' 2/2008</ref>
+
*Im Handel sind beispielsweise 19,90&nbsp;Euro teure Feinsicherungen einer Firma PADIS. Sie sollen die normalen Feinsicherungen ersetzen, wie sie auch in Hifi-Geräten eingebaut sind. Der etwa hundertfach höhere Preis wird damit begründet, dass sie induktionsarm, antimagnetisch und resonanzarm seien, alles Eigenschaften, die auf übliche Schmelzsicherungen aber genauso zutreffen. Der Hersteller bewirbt die Sicherungen damit, dass sich bei Anwendung eine "enorme Steigerung der Feindynamik und Auflösung" einstelle und "Luft um Instrumente und Stimmen greifbarer" erschienen.<ref>http://www.dienadel.de/PADIS+Progressive+Audio+Distribution+High-End+Performance+Feinsicherung+5x20mm.htm</ref><ref>Bericht über Sicherungen in ''Stereo'' 2/2008</ref>
    
===Vorrichtungen zur Raumklangverbesserung===
 
===Vorrichtungen zur Raumklangverbesserung===
Zeile 34: Zeile 34:     
===Farbe und Lack===
 
===Farbe und Lack===
* Bestimmte Lacke, z.B. [[C37|C37-Lack]], auf Lautsprecher, Hifi-Geräte oder darin befindliche elektronische Bauteile aufgetragen, sollen den Klang verbessern. Berichtet wird sogar von Versuchen, die Soundqualität einer Sony Playstation durch Lackieren der Hauptplatine mit einem solchen Produkt anzuheben.
+
*Bestimmte Lacke, z.B. [[C37|C37-Lack]], auf Lautsprecher, Hifi-Geräte oder darin befindliche elektronische Bauteile aufgetragen, sollen den Klang verbessern. Berichtet wird sogar von Versuchen, die Soundqualität einer Sony Playstation durch Lackieren der Hauptplatine mit einem solchen Produkt anzuheben.
    
==Die Rolle der Fachzeitschriften==
 
==Die Rolle der Fachzeitschriften==
5.966

Bearbeitungen

Navigationsmenü