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Version vom 3. August 2008, 17:56 Uhr
Geisterflecke (englisch: Orbs) sind diffuse, helle und kreisrunde Überlagerungen auf photographischen Aufnahmen die insbesondere bei Bltzlichtaufnahmen häufig sind und als photographische Artefakte anzusehen sind.
in der Esoterik
Geisterflecken werden oft im esoterischen oder UFO-Umfeld mit als paranormal erscheinenden Effekten fälschlich in Zusammenhang gebracht, obwohl ihr Zustandekommen physikalisch aus den Erkenntnissen der Oprik widerspruchslos erklärbar ist. Es handelt sich also dann regelmässig um Erklärungsversuche nach dem sogenannten umgekehrten Rasiermesser Ockham Prinzip: anstatt naheliegenden Erklärungen zu folgen, sollen abwegige Hypothesen herhalten.
in der Wissenschaft
Das Streulicht eines Blitzes wird von kleine Teilchen, die zwischen Bildmotiv und Kamera schweben, zurückgeworfen. Durch die durch die Nähe und den Fokus bedingte Unschärfe entstehen hierbei grosse, grobe scheibenförmige Lichtbilder. Die Abbildung der Teilchen ist hierbei deutlich größer als das Teilchen selbst. Die Form des Orbs orientiert sich hierbei an der Form der jeweiligen Blende. Typische Teilchen die zu Geisterflecken führen sind:
- Schneeflocken
- Staubpartikel
- Regentropfen
typische Eigenschaften
- Je dichter sich die Streuzentren vor der Kamera befinden beziehungsweise je unschärfer die Abbildung ist, desto größer und unschärfer werden die Streuscheiben.
- Die Größe der Geisterflecke wird umso kleiner, je kleiner die Blende der Kamera eingestellt wird, entsprechend der damit verbundenen Schärfe beziehungsweise Schärfentiefe.
- Die Helligkeit der Geisterflecke ist nach einer Handregel bei quasi-punktförmigen Streuzentren weitgehend unabhängig vom Abstand, da das hellere Streulicht von näheren Streuzentren insgesamt auf eine größere, unscharf abgebildete Fläche verteilt wird. Dies widerspricht der üblichen Berechnung, wonach die Helligkeit der von mit Blitzlicht bestrahlten Objekte quadratisch mit deren Entfernung abnimmt.
- Bei Aufnahmen ohne Blitzlicht sind die Streuzentren in der Regel nicht erkennbar. Längere Belichtungszeiten ohne künstliche Beleuchtung reduzieren die Wahrscheinlichkeit, wobei allerdings auch andere Lichtquellen als Ursache sekundär in Frage kommen, wie zum Beispiel Lampen, die Sonne, et cetera.
- Das Auftreten von Geisterflecken kann durch die Verwendung von Streulichtblenden nicht vermindert werden.
Anwendung
Das Wissen um die Mechanismen bei der Entstehung von Geisterflecken ermöglicht eine künstlerische Verwendung, etwa durch verschiedene Blendenformen oder künstliche Erzeugung. Linsenreflektionen und Unschärfen punktförmiger Lichtquellen beziehungsweise der Sonne bilden ähnliche Fragmente und Bildartefakte.
ähnliche Phänomene
Sich bewegende Insekten können ebenfalls merkwürdig erscheinende Lichtspuren oder Orbs auf photographischen Aufnahmen erzeugen wenn sie wie die obigen Partikel unscharf abgebildet werden. Sie wurden daher oft als vermeintliche UFO's angesehen.
Ringartefakt in der Radiologie.
Beispiele
Ein typisches Beispiel für vermeintlich paranormale Geisterfleckernsichtungen finden sich auf der Webseite von Alexander Tarasov. Sein Physikstudium scheint ihn nicht befähigt zu haben Artefakte zu erkennen. Seine Orbs sind dann eben Äther-Schnitte [1]. Weitere pseudowissenschaftliche Überlegungen finden sich im Internet in der The Orbszone.
Literatur
- Gary E. Schwartz & Katherine Creath (2005): Anomalous Orbic "Spirit" Photographs? A Conventional Optical Explanation, in: Journal of Scientific Exploration, Vol. 19, No. 3, pp. 343-258. PDF online
- Klaus Heinemann & Dr. Míceál Ledwith (2007): " The Orb Project " ISBN-10: 1582701822 ISBN-13: 978-1582701820 deutscher Titel (August 2008) : „Das Orb Projekt – Auf der Suche nach Energiephänomenen mit Digitalfotografie“
Weblinks
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