Peter Fitzek: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. August 2011, 11:22 Uhr

Peter Fitzek ist Esoteriker, Anhänger der Germanischen Neuen Medizin und Vorsitzender des in Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt) ansässiges Vereins Ganzheitliche Wege e.V. (eingetragen am 10.05.2006 im Vereinsregister des Amtsgerichtes Stendal mit der Nr. VR 30815) [1], Vorsitzender des Vereins „NeuDeutschland“ (kein Eintrag im Vereinsregister) dem jeweils eine private Krankenkasse mit der Bezeichnung „NeuDeutsche Gesundheitskasse“[2], eine Rentenkasse namens „NeuDeutsche Rentenkasse“[3], eine „Kooperationskasse“ [4] sowie das „Lichtzentrum Wittenberg“[5] angehören. Vorstandsvorsitzender aller drei Kassen ist Peter Fitzek. Die Vereine sowie die Kassen sind in der Coswiger Str. 7 in 06886 Luth. Wittenberg ansässig. Ferner ist Fitzek Erfinder des sogenannten „Engelgeldes“, einer Art Ersatzwährung.[6]

Fitzeks Vorstellungen werden u.a. in Jeet TV gesendet.[7]

Lichtzentrum Wittenberg

Im Lichtzentrum Wittenberg werden verschiedene esoterische Tages- und Wochenendseminare angeboten. Themen solcher Seminare sind z.B.:

  • Licht und seine biologische Bedeutung
  • KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse
  • Aura-Chakren-Energiearbeit
  • Die Macht der Gedanken - Teil I
  • Die Entwicklungsgesetze des Lebens
  • Rückführungsseminar
  • Meditationsseminar
  • Ritualistik
  • Pendel- und Tarotseminare

Die Inhalte des Seminars „KREBS im Lichte neuester Erkenntnisse“ haben unter anderem die Vorstellungen der Germanischen Neuen Medizin des selbsternannten Krebswunderheilers Ryke Geerd Hamer zum Inhalt. [8]

Vor allem in den Wochenendseminaren werden braunesoterische Themen zu einem über einen „neuen deutschen Staat“ angeboten, wie z.B. „Wie schafft man einen neuen Staat?“ und „Ausbildung zum Neudeutschen Staatsbeamten und zum internationalen Amtsträger“ [9][10]

Teil des Lichtzentrums ist auch ein kleiner Verlage, der nach eigener Aussage „Bücher und andere Schriften, die der Bewusstseinsentwicklung“ verlegt. Neben einer geplanten Zeitschrift wurde ein erstes eigenes Buch mit dem Titel „Wege zur Entdeckung feinstofflicher Welten herausgegeben.[11]

Des Weiteren ist dem Lichtzentrum ein Laden, der verschiedene esoterische Produkte vertreibt, angegliedert.

NeuDeutsche Gesundheitskasse

Die NeuDeutsche Gesundheitskasse (NDGK) ist eine Art private Krankheitsunterstützung, die sich nach eigenem Verständnis nicht als Kranken- sondern als „Unterstützerkasse“ sieht. Vorstandsvorsitzender der NDGK ist Peter Fitzek. Mitglieder können „bewusste“ und gesunde Menschen werden, kranken Menschen wird vor ihren Eintritt empfohlen, an einem „Gesundheitsseminar“ des Lichtzentrums Wittenberg teilzunehmen.[12] Die NDGK erstattet auch den Besuch von Heilpraktikern und von kostenlosen Gesundheitsschulungen des Lichtzentrums Wittenberg.[13] Zukünftig ist geplant, die freie Auswahl eines Arztes oder Heilpraktikers einzuschränken, indem eine Liste von Ärzten und Heilpraktikern erstellt werden soll, die im Sinne der NDGK und damit Fitzeks Vorstellungen von Gesundheit arbeiten. Da Fitzek offensichtlich Anhänger von Hamers Germanischer Neuer Medizin ist, könnte dies entsprechende gesundheitliche Konsequenzen haben.

So heißt es dementsprechend auch in den Vertragsbedingungen der NDGK: "Die Kosten für Krebsbehandlungen im Sinne der Schulmedizin sowie Organtransplantationen, Impfungen und deren Folgekosten werden nur in Ausnahmefällen erstattet. Voraussetzung zur Unterstützungsleistungsgewährung bei Krankenhausgeburten ist der Besuch des Seminars "Entwicklungsgesetze des Lebens"."[14]

Vertragsgegenstand ist ferner ein Fragebogen, der u.a. folgende unwissenschaftliche, z.T. gefährliche Behandlungsmethoden abfragt und damit vertraglich festlegt:[15]

"Welche Therapie wunschen Sie im Falle der Diagnostizierung einer Krebserkrankung?
"Welche Behandlung wünschen Sie im Falle der Diagnose eines bevorstehenden Organversagens mit angeratener Organtransplantation (was im Behandlungsfalle dann auch eine Bluttransfusion mit sich bringen wurde)?
  • Organtransplantation mit Bluttransfusion
  • Organtransplantation ohne Bluttransfusion
  • Abwarten und Ernahrungs- und Lebensweise umstellen
  • Abwarten und eventuell ein Sterben in Kauf nehmen
  • Geistheilung durch einen angeratenen Heiler
  • Therapie in Eigenbehandlung
  • Behandlung durch einen Geistlichen Ihres Glaubens
  • Behandlung in einem alternativen Behandlungszentrum, ohne die durch den Arzt angeratene Organtransplantation"

Mit Verfügung vom 1. Dezember 2010 untersagt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Herrn Peter Fitzek als Betreiber der "NeuDeutschen Gesundheitskasse" (vormals: "Der Gesundheitsfond") das Betreiben des Versicherungsgeschäfts und ordnet die Abwicklung an die BaFin hat Herrn Peter Fitzek, Wittenberg, als Betreiber der so genannten NeuDeutschen Gesundheitskasse (vormals: "Der Gesundheitsfond") das unerlaubte Betreiben des Versicherungsgeschäfts untersagt und die unverzügliche Abwicklung der unerlaubt betriebenen Geschäfte angeordnet.[16] Seitdem wird die NDGK nicht als eine der Versicherungsaufsicht unterliegenden Krankenversicherung, sondern lediglich als Unterstützerkasse betrieben.

NeuDeutschland

Fitzek gründete diese Vereinigung mit dem Ziel, eine neue, utopische Staatsform in Deutschland - einen Scheinstaat - zu schaffen, welche „die Vorzüge der einzelnen Staatsformen miteinander kombiniert und die jeweiligen Nachteile abschafft“. So sollen z.B. Steuerm völlig abgeschafft werden.[17] Wie ein solcher Staat aufgebaut werden soll und wie er angeblich funktionieren kann, wird in entsprechenden Seminaren im Lichtzentrum Wittenberg behandelt.

Der Verein ist auch Anbieter von privaten Schildern, die als Autokennzeichen verwendet werden sollen. Kunden wird dabei vermittelt, sie müssten bei Kauf der Schilder keine KFZ-Steuer mehr entrichten. Auch wird behauptet, dass Käufer zukünftig ihre Bußgeldbescheide in einem Scheinstaat "NeuDeutschland" entrichten müssten. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 120 Euro. Angenommen wird aber auch so genanntes "Engelgeld".

Wegen Nutzung eines solchen amtlich nicht zugelassenen Kennzeichens ("ND 1 WB") wurde Fitzek von der 8. Strafkammer des Landgerichts Dessau zu 150 Tagessätzen à zwölf Euro verurteilt. Das Nummernschild ist kein amtliches Kennzeichen, sondern eines, das geeignet ist, den Anschein eines amtlichen Kennzeichens zu erwecken, hieß es in der Urteilsbegründung.[18]

Quellenverzeichnis