Otto Mühl: Unterschied zwischen den Versionen

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(Sektenstruktur der Kommune)
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'''Otto Mühl''' (geb. 16. Juni 1925) ist ein österreichischer Aktionskünstler und Vertreter des Wiener Aktionismus.<ref>[http://www.ottomuehl.at/index1.html Homepage ottomuehl.at], gesehen 18. August 2011</ref> Vor allem ist er aber ein Sektengründer, der ähnlich wie [[Guy Claude Burger]] seine pädophilen, kriminellen Taten mit einem esoterischen Überbau rechtfertigen wollte. Er wurde 1991 wegen schwerem sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung von Unmündigen zu 7 Jahren Haft verurteilt.
 
'''Otto Mühl''' (geb. 16. Juni 1925) ist ein österreichischer Aktionskünstler und Vertreter des Wiener Aktionismus.<ref>[http://www.ottomuehl.at/index1.html Homepage ottomuehl.at], gesehen 18. August 2011</ref> Vor allem ist er aber ein Sektengründer, der ähnlich wie [[Guy Claude Burger]] seine pädophilen, kriminellen Taten mit einem esoterischen Überbau rechtfertigen wollte. Er wurde 1991 wegen schwerem sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung von Unmündigen zu 7 Jahren Haft verurteilt.
  
== Sektenstruktur der Kommune ==
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== Sektenstruktur der "Kommune" ==
Kritiker wie der aus der Kommune ausgeschiedene Andreas Schlothauer verweisen auf dessen starken autoritären Tendenzen: Mühl setzte sich beispielsweise selbst den Ritualen der Aktionsanalyse nicht aus. Bei der Brechung der „Körperpanzerung“ nach Wilhelm Reich sei als Experiment in einigen Einzelfällen etwa auch die so genannte „Watschenanalyse“ praktiziert worden, bei der sich der Analysand auf seine Hände zu setzen und von Seiten Mühls und seiner Therapieschüler auf dem Weg in die wieder erlebte Kindheit Ohrfeigen zu erdulden hatte. Mühl hatte auch die Idee der so genannten „Struktur“, einer Durchnummerierung der Kommunemitglieder im Sinne einer Hackordnung. Auch die Etablierung einer „ersten Frau“ und die Vorbereitung seines Sohnes auf die Nachfolge des Kommunegründers in der Spätphase der Kommune sprechen für extremen Autoritarismus des Sektengründers.  
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Kritiker wie der aus der Sekte ausgeschiedene Andreas Schlothauer verweisen auf dessen starken autoritären Tendenzen: Mühl setzte sich beispielsweise selbst den Ritualen der Aktionsanalyse nicht aus. Bei der Brechung der „Körperpanzerung“ nach Wilhelm Reich sei als Experiment in einigen Einzelfällen etwa auch die so genannte „Watschenanalyse“ praktiziert worden, bei der sich der Analysand auf seine Hände zu setzen und von Seiten Mühls und seiner Therapieschüler auf dem Weg in die wieder erlebte Kindheit Ohrfeigen zu erdulden hatte. Mühl hatte auch die Idee der so genannten „Struktur“, einer Durchnummerierung der Kommunemitglieder im Sinne einer Hackordnung. Auch die Etablierung einer „ersten Frau“ und die Vorbereitung seines Sohnes auf die Nachfolge des Kommunegründers in der Spätphase der Kommune sprechen für extremen Autoritarismus des Sektengründers.
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== Das Ende der Sekte ==
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Im Jahre 1988 wurde in Österreich ein Strafverfahren gegen Otto Mühl eröffnet, in dem auch Sekten-Mitglieder gegen ihn aussagten. Die Anklage legte dar, dass das „gemeinsame Aufziehen des Nachwuchses“ für Mühl den sexuellen Missbrauch sowie die Vergewaltigung von Kindern und Jugendlichen nicht ausgeschlossen habe. Dem setzte Mühl entgegen, dass alle sexuellen Handlungen stets nach den selbstgesetzten Regeln der Gruppe erfolgten, wobei Kinder gelernt hätten, frühzeitig und bewusst mit ihrer Sexualität umzugehen. Dass dies im Ergebnis einen klaren Widerspruch zu den Gesetzen in Österreich bildete, wollte Mühl nicht anerkennen und er wies Vorschläge seiner Berater, etwa durch Reue ein günstigeres Urteil zu erzielen, bis zuletzt ab. Daneben wurde auch die Weitergabe von „weichen Drogen“ an Jugendliche und öffentliche Kritik als Erziehungsmittel angegriffen. Otto Mühl wurde 1991 zu sieben Jahren Haft verurteilt, die er vollständig verbüßen musste. Der Staatsanwalt erklärte in seinem Plädoyer unter anderem: „Mühl hat Terror ausgeübt. … Otto Muehl hat mit Menschen experimentiert, er hat sie manipuliert... Die Jugendlichen waren nicht freiwillig dort, er hatte ihnen die Eltern genommen und damit die Möglichkeit, die Kommune zu verlassen.“ Nach Haftentlassung zog sich Muehl ins Ausland zurück. Seit 1998 lebt er in einer Gruppe mit 14 Erwachsenen und deren Kindern in Portugal.
  
 
== Weblinks==
 
== Weblinks==

Version vom 17. August 2011, 22:20 Uhr

Otto Mühl (geb. 16. Juni 1925) ist ein österreichischer Aktionskünstler und Vertreter des Wiener Aktionismus.[1] Vor allem ist er aber ein Sektengründer, der ähnlich wie Guy Claude Burger seine pädophilen, kriminellen Taten mit einem esoterischen Überbau rechtfertigen wollte. Er wurde 1991 wegen schwerem sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung von Unmündigen zu 7 Jahren Haft verurteilt.

Sektenstruktur der "Kommune"

Kritiker wie der aus der Sekte ausgeschiedene Andreas Schlothauer verweisen auf dessen starken autoritären Tendenzen: Mühl setzte sich beispielsweise selbst den Ritualen der Aktionsanalyse nicht aus. Bei der Brechung der „Körperpanzerung“ nach Wilhelm Reich sei als Experiment in einigen Einzelfällen etwa auch die so genannte „Watschenanalyse“ praktiziert worden, bei der sich der Analysand auf seine Hände zu setzen und von Seiten Mühls und seiner Therapieschüler auf dem Weg in die wieder erlebte Kindheit Ohrfeigen zu erdulden hatte. Mühl hatte auch die Idee der so genannten „Struktur“, einer Durchnummerierung der Kommunemitglieder im Sinne einer Hackordnung. Auch die Etablierung einer „ersten Frau“ und die Vorbereitung seines Sohnes auf die Nachfolge des Kommunegründers in der Spätphase der Kommune sprechen für extremen Autoritarismus des Sektengründers.

Das Ende der Sekte

Im Jahre 1988 wurde in Österreich ein Strafverfahren gegen Otto Mühl eröffnet, in dem auch Sekten-Mitglieder gegen ihn aussagten. Die Anklage legte dar, dass das „gemeinsame Aufziehen des Nachwuchses“ für Mühl den sexuellen Missbrauch sowie die Vergewaltigung von Kindern und Jugendlichen nicht ausgeschlossen habe. Dem setzte Mühl entgegen, dass alle sexuellen Handlungen stets nach den selbstgesetzten Regeln der Gruppe erfolgten, wobei Kinder gelernt hätten, frühzeitig und bewusst mit ihrer Sexualität umzugehen. Dass dies im Ergebnis einen klaren Widerspruch zu den Gesetzen in Österreich bildete, wollte Mühl nicht anerkennen und er wies Vorschläge seiner Berater, etwa durch Reue ein günstigeres Urteil zu erzielen, bis zuletzt ab. Daneben wurde auch die Weitergabe von „weichen Drogen“ an Jugendliche und öffentliche Kritik als Erziehungsmittel angegriffen. Otto Mühl wurde 1991 zu sieben Jahren Haft verurteilt, die er vollständig verbüßen musste. Der Staatsanwalt erklärte in seinem Plädoyer unter anderem: „Mühl hat Terror ausgeübt. … Otto Muehl hat mit Menschen experimentiert, er hat sie manipuliert... Die Jugendlichen waren nicht freiwillig dort, er hatte ihnen die Eltern genommen und damit die Möglichkeit, die Kommune zu verlassen.“ Nach Haftentlassung zog sich Muehl ins Ausland zurück. Seit 1998 lebt er in einer Gruppe mit 14 Erwachsenen und deren Kindern in Portugal.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Homepage ottomuehl.at, gesehen 18. August 2011