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| Laut credo der Befürworter handelt es sich beim SFT um ein ''die schulmedizinischen Untersuchungen ergänzendes Diagnostikverfahren'', das ''derzeit schulmedizinisch nicht anerkannt wird''. Nach Angaben der Testbefürworter soll dieser "Stoffwechselstörungen" erkennbar machen, die unbehandelt die wahren Ursachen unterschiedlichster Krankheiten seien. In diesem Zusammenhang soll auch vom Endkunden verstanden werden, dass der Test auch zu einer ''"Überprüfung der wichtigsten Organfunktionen"'' geeignet sei. Als Vorteil wird in der Werbung zum Test darauf hingewiesen, dass dieser ''viele Organsysteme auf einmal analysiere''. | | Laut credo der Befürworter handelt es sich beim SFT um ein ''die schulmedizinischen Untersuchungen ergänzendes Diagnostikverfahren'', das ''derzeit schulmedizinisch nicht anerkannt wird''. Nach Angaben der Testbefürworter soll dieser "Stoffwechselstörungen" erkennbar machen, die unbehandelt die wahren Ursachen unterschiedlichster Krankheiten seien. In diesem Zusammenhang soll auch vom Endkunden verstanden werden, dass der Test auch zu einer ''"Überprüfung der wichtigsten Organfunktionen"'' geeignet sei. Als Vorteil wird in der Werbung zum Test darauf hingewiesen, dass dieser ''viele Organsysteme auf einmal analysiere''. |
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− | Einzige erkennbare Durchführende des Test ist die Düsseldorfer Laboratoriumsmedizinerin Barbara Bräuer, deren Unterschrift und Name auf den Testergebnissen erscheint. Bräuer war bereits als Durchführerin der Nanopartikelanalyse in Erscheinung getreten. Beworben wird der SFT-Test auf den Webseiten der Firma Evomed Diagnostics Aktiengesellschaft<ref>Evomed Diagnostics AG, Landwehrstraße 54, 64293 Darmstadt</ref> in Darmstadt<ref>http://evomed.com/pages/unsere-schwerpunkte/stoffwechsel/diagnostik.php</ref>, mit der die Indago kooperiert. Indago-Kunden wird beispielsweise von ihren Behandlern empfohlen Testverfahren der Evomed in Anspruch zu nehmen. Dazu gehört beispielsweise ein Evomed "ImuPro300"-Test, mit dem Nahrungsmittel-Allergien nachgewiesen werden sollen, auf die vorher der Stoffwechselfunktionstest einen Verdacht lieferte. Ein "CTL-Labor - Ortholab"<ref>CTL & Ortholabor GmbH, Wilhelm-Geiler-Str. 4, D-26643 Westerstede</ref> bietet diesen umstrittenen [[IgG-Lebensmittel-Allergietest]] Test für 450 Euro an. Derartige IgG-Tests können jedoch im Gegensatz zu IgE-Tests nach Expertenmeinung weder Allergien noch Lebensmittelunverträglichkeiten feststellen und die Ergebnisse sollten daher nicht zu Ernährungsempfehlungen herangezogen werden.<ref>http://www.aeda.de/pressinf/04-2004/03.htm</ref><ref>http://www.medizin-2000.de/allergologie/texte/laien/pm/aeda_11_04/dgai4.html</ref> Auch zeigte sich im Experiment, dass erhobene Befunde nur wenig reproduzierbar waren.<ref>Jenkins M, Vickers A. Unreliability of IgE/IgG4 antibody testing as a diagnostic tool in food intolerance. Clin Exp Allergy. 1998 Dec;28(12):1526-9.</ref> Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht. Das Verwaltungsgericht Lüneburg urteilte 2004, dass die IgG-Bestimmung im Gegensatz zur IgE-Bestimmung keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Methode zur Austestung einer Lebensmittelallergie sei.<ref>VG Lüneburg, AZ: 1 A 219/02, Urteil vom 26. Mai 2004</ref> Kunden des SFT werden somit zu immer weiteren unnötigen und kostspieligen Tests aufgefordert. Die Evomed AG ist auch Lieferant von TAVARLIN-Produkten, die Krebspatienten erwerben sollen, die sich nach der Methode [[Krebsdiät nach Coy]] (nach Johannes Coy) behandeln lassen. | + | Einzige erkennbare Durchführende des Test ist die Düsseldorfer Laboratoriumsmedizinerin Barbara Bräuer, deren Unterschrift und Name auf den Testergebnissen erscheint. Bräuer war bereits als Durchführerin der Nanopartikelanalyse in Erscheinung getreten. Beworben wird der SFT auf den Webseiten der Firma Evomed Diagnostics Aktiengesellschaft<ref>Evomed Diagnostics AG, Landwehrstraße 54, 64293 Darmstadt</ref> in Darmstadt<ref>http://evomed.com/pages/unsere-schwerpunkte/stoffwechsel/diagnostik.php</ref>, mit der die Indago kooperiert. Indago-Kunden wird beispielsweise von ihren Behandlern empfohlen, Testverfahren der Evomed in Anspruch zu nehmen. Dazu gehört beispielsweise ein Evomed "ImuPro300"-Test, mit dem Nahrungsmittel-Allergien nachgewiesen werden sollen, auf die vorher der Stoffwechselfunktionstest einen Verdacht lieferte. Ein "CTL-Labor - Ortholab"<ref>CTL & Ortholabor GmbH, Wilhelm-Geiler-Str. 4, D-26643 Westerstede</ref> bietet diesen umstrittenen [[IgG-Lebensmittel-Allergietest]] Test für 450 Euro an. Derartige IgG-Tests können jedoch im Gegensatz zu IgE-Tests nach Expertenmeinung weder Allergien noch Lebensmittelunverträglichkeiten feststellen und die Ergebnisse sollten daher nicht zu Ernährungsempfehlungen herangezogen werden.<ref>http://www.aeda.de/pressinf/04-2004/03.htm</ref><ref>http://www.medizin-2000.de/allergologie/texte/laien/pm/aeda_11_04/dgai4.html</ref> Auch zeigte sich im Experiment, dass erhobene Befunde nur wenig reproduzierbar waren.<ref>Jenkins M, Vickers A. Unreliability of IgE/IgG4 antibody testing as a diagnostic tool in food intolerance. Clin Exp Allergy. 1998 Dec;28(12):1526-9.</ref> Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht. Das Verwaltungsgericht Lüneburg urteilte 2004, dass die IgG-Bestimmung im Gegensatz zur IgE-Bestimmung keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Methode zur Austestung einer Lebensmittelallergie sei.<ref>VG Lüneburg, AZ: 1 A 219/02, Urteil vom 26. Mai 2004</ref> Kunden des SFT werden somit zu immer weiteren unnötigen und kostspieligen Tests aufgefordert. Die Evomed AG ist auch Lieferant von TAVARLIN-Produkten, die Krebspatienten erwerben sollen, die sich nach der Methode [[Krebsdiät nach Coy]] (nach Johannes Coy) behandeln lassen. |
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| Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten dieser Methode in Höhe von etwa 70 - 100 Euro nicht. Der Patient erhält die Rechnung über seinen behandelnden Therapeuten. | | Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten dieser Methode in Höhe von etwa 70 - 100 Euro nicht. Der Patient erhält die Rechnung über seinen behandelnden Therapeuten. |
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| ==Verfahren Stoffwechselfunktionstest== | | ==Verfahren Stoffwechselfunktionstest== |
| [[image:SFT2.jpg|Musterbefund|350px|thumb]] | | [[image:SFT2.jpg|Musterbefund|350px|thumb]] |
− | Der SFT wird mit (Voll-)Blut von Patienten durchgeführt. Nach den spärlichen Informationen die zum Test vorliegen, soll angenommen werden, dass durch ein "spezielles Verfahren" das entnommene Blut auf Vorhandensein von Stoffwechselprodukten untersucht wird: | + | Der SFT wird mit (Voll-)Blut von Patienten durchgeführt. Nach den spärlichen Informationen, die zum Test vorliegen, soll angenommen werden, dass durch ein "spezielles Verfahren" das entnommene Blut auf Vorhandensein von Stoffwechselprodukten untersucht wird: |
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| :''..Es werden viele Stoffe aus dem Blut identifiziert, die beim Stoffwechsel der Organe anfallen - die sogenannten Stoffwechselprodukte oder auch Metaboliten genannt..''<ref>http://indago-group.de/cms/index.php?view=,4,2</ref> | | :''..Es werden viele Stoffe aus dem Blut identifiziert, die beim Stoffwechsel der Organe anfallen - die sogenannten Stoffwechselprodukte oder auch Metaboliten genannt..''<ref>http://indago-group.de/cms/index.php?view=,4,2</ref> |
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− | Wie bei der [[Nanopartikelanalyse]] auch, wird behauptet, dass in einem "ersten Schritt" das Blut ''"in chemische Elemente umwandelt"'' werde, wobei ein aus Mineralölraffinerien und industriellen Petrochemie her bekanntes "thermisches Cracking" zum Einsatz käme. In einem zweiten Schritt soll eine "Re-Suspension mit hochreinem Wasser" erfolgen, der eine "Filtration" folge, aus der eine Lösung entsteht, die den Stoffwechsel des Organismus "abbilden" soll. In der Lösung sollen sich "kolloidale Nanokristalle" befinden, die mittels Lichtstreuung analysiert werden sollen. Auch werde die Lösung getrocknet und mit Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie und dem EDX-Verfahren ([http://de.wikipedia.org/wiki/Energiedispersive_R%C3%B6ntgenspektroskopie Energiedispersive Röntgenspektroskopie]) untersucht um "charakterisiert" zu werden. | + | Wie bei der [[Nanopartikelanalyse]] auch wird behauptet, dass in einem "ersten Schritt" das Blut ''"in chemische Elemente um[ge]wandelt"'' werde, wobei ein aus Mineralölraffinerien und industrieller Petrochemie bekanntes "thermisches Cracking" zum Einsatz komme. In einem zweiten Schritt soll eine "Re-Suspension mit hochreinem Wasser" erfolgen, der eine "Filtration" folge, aus der eine Lösung entsteht, die den Stoffwechsel des Organismus "abbilden" soll. In der Lösung sollen sich "kolloidale Nanokristalle" befinden, die mittels Lichtstreuung analysiert werden sollen. Auch werde die Lösung getrocknet und mit Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie und dem EDX-Verfahren ([http://de.wikipedia.org/wiki/Energiedispersive_R%C3%B6ntgenspektroskopie Energiedispersive Röntgenspektroskopie]) untersucht, um "charakterisiert" zu werden. |
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| Die gemeinten Stoffwechselprodukte, die teilweise in den Testergebnissen benannt werden, sollen eine Beurteilung der "Funktionsfähigkeit" von Systemen wie dem Immunsystem, Verdauungssystem, Hormonsystem oder eines "Leber-Nieren-Systems" ermöglichen. Die einzelnen Ergebnisseiten des SFT-Befunds zeigen das jeweilige Testergebnis in Zahlenform an. Zu den jeweiligen Zahlenwerte werden jedoch keine Einheiten genannt. Stattdessen werden die Zahlenwerte in Bezug zu einem horizontalen Balken gesetzt, der die angeblichen Normalwerte anzeigen soll. | | Die gemeinten Stoffwechselprodukte, die teilweise in den Testergebnissen benannt werden, sollen eine Beurteilung der "Funktionsfähigkeit" von Systemen wie dem Immunsystem, Verdauungssystem, Hormonsystem oder eines "Leber-Nieren-Systems" ermöglichen. Die einzelnen Ergebnisseiten des SFT-Befunds zeigen das jeweilige Testergebnis in Zahlenform an. Zu den jeweiligen Zahlenwerte werden jedoch keine Einheiten genannt. Stattdessen werden die Zahlenwerte in Bezug zu einem horizontalen Balken gesetzt, der die angeblichen Normalwerte anzeigen soll. |