Nierenreinigung: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | *[http://www.bmj.com/content/328/7438/499.full Michelle P B Guppy, Sharon M Mickan, Chris B Del Mar, ''"Drink plenty of fluids": a systematic review of evidence for this recommendation in acute respiratory infections''. BMJ 328 : 499 doi: 10.1136/bmj.38028.627593.BE (26. Februar 2004)] | ||
==Quellennachweise== | ==Quellennachweise== |
Version vom 31. Juli 2011, 19:57 Uhr
Der Begriff Nierenreinigung ist nur aus der Alternativmedizin bekannt und bezeichnet Methoden, die zum Ziel haben sollen, nicht näher benannte "Schlacken", "Säuren" oder "Gifte" aus den Nieren zu entfernen, wobei häufig auch von einem so genannten Entschlacken gesprochen wird. Ein ähnlicher Begriff ist der einer Nierenspülung. Mitunter wird die gemeinte Nierenreinigung auch auf die Entfernung von Nierensteinen bezogen.
In der Urologie sind mit Nierenspülungen Spülungen der Harnleiter mittels eines Cystoskops gemeint.
Zur hier gemeinten alternativmedizinischen Nierenreinigung kursieren verschiedene Behandlungsvorschläge:
Nierenreinigung nach Hulda Clark
Von der verstorbenen amerikanischen Wunderheilerin Hulda Clark sind eine "Nierenreinigung nach Hulda Clark" und ein "Nierenreinigungsprogramm nach Hulda Clark" bekannt. Die Methoden werden im Internet auf zahlreichen Webseiten beworben und es werden die Zutaten dazu angeboten.
Nach Clark sei es notwendig, die Nieren mindestens zweimal im Jahr "zu reinigen". Dadurch würde es gelingen, alle vorhandenen Nierensteine aufzulösen, die praktisch "jeder habe": (Zitat)
- Sie können alle Ihre Nierensteine in sechs Wochen auflösen, in drei Tagen aber wieder neue bilden, wenn Sie schwarzen Tee, Kakao, Cola etc. trinken...Fast jeder hat Nierensteine und/oder Nierengries in irgendeiner Form, vor allem, wenn auch Gallensteine da sind.
Die Methode beruht auf vermehrtem Trinken von Flüssigkeiten, einem Tee aus verschiedenen Wurzeln, Vitamin B6, Nahrungsergänzungsmitteln, Glyzerin und Kräutern wie Petersilie.[1] In der Werbung zur Methode wird beleglos behauptet, dass diese Nierenreinigung zu einer "Auflösung von Nierensteinen und –kristallen" führe, und sich auch "arthritische und rheumatische Ablagerungen" auflösten. Nach Clark eigne sich diese Methode auch bei Anwesenheit von Nierenkrebs.[2]
"Nierenspülung" durch übermässige Flüssigkeitszufuhr
Ein häufig zu hörende Empfehlung zu einer Nierenspülung oder Nierenreinigung bezieht sich auf einen erhöhten Konsum von Flüssigkeiten, der die notwendigen täglichen Trinkmengen deutlich übersteigt. Alternativ gibt es auch Empfehlungen, die Flüssigkeiten aus einer Wassermelonendiät zu gewinnen. Wieder eine andere Art einer Nierenreinigung ist die Flüssigkeitszufuhr durch Infusionen mit physiologischer Kochsalzlösung.
In allen diesen Fällen wird angenommen, dass Organe wie die Nieren durch die ansteigende Bildung von Urin quasi "gewaschen" würden.
Zu beachten ist, dass übermässiger Wasserkonsum innerhalb kurzer Zeit zu einer "Wasserintoxikation" führen können. So ist ein Todesfall nach Konsum von 7 Litern Wasser bei einem Trinkversuch in den USA beobachtet worden.
Nierenreinigungstee
Mehrere Tees gelten als so genannte Blasen- oder Nierentees. Ein Beispiel ist der Brennnesseltee. Befürworter behaupten eine "enschlackende" Wirkung und "Durchspülung" der Niere.
Untersuchung Dan Negoianu und Stanley Goldfarb
Die US-amerikanischen Forscher Dan Negoianu und Stanley Goldfarb von der Universität von Pennsylvania in Philadelphia untersuchten die Frage nach der Nützlichkeit eines erhöhten täglichen Wasserkonsums. Sie zogen dazu alle zur Verfügung stehenden Studien zum Thema zu Rate. Im Ergebnis zeigte sich lediglich ein Vorteil für Sportler und Menschen, die sich in trockener Hitze aufhalten und bei einigen Krankheiten. Für den Alltag gesunder Menschen in gemäßigten Klimazonen zeichneten sich dagegen keine positiven Effekte ab.[3]
siehe auch
Literatur
- Negoianu D, Goldfarb S.J: Just add water., Am Soc Nephrol. 2008 Juni;19(6):1041-3. Epub 2008 Apr 2
- Michelle P B Guppy, Sharon M Mickan, Chris B Del Mar, "Drink plenty of fluids": a systematic review of evidence for this recommendation in acute respiratory infections. BMJ 328 : 499 doi: 10.1136/bmj.38028.627593.BE (26. Februar 2004)
Quellennachweise
- ↑ Hortensienwurzel, Wasserdostwurzel, Eibischwurzel, Goldrutentinktur, Ingwerwurzelkapseln, Bärentraubenkapseln, Glyzerin, Vitamin B6, Magnesiumoxid, Petersilie.
- ↑ Clark H: The Cure for All Advanced Cancers, S. 560ff.
- ↑ Negoianu D, Goldfarb S.J Just add water., Am Soc Nephrol. 2008 Juni;19(6):1041-3. Epub 2008 Apr 2.