Schumann-Strahlung: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Ursache der Strahlung sind die weltweit gleichzeitig ablaufenden | + | Die Ursache der Strahlung sind die weltweit gleichzeitig ablaufenden Blitze bei Gewittern, die jeweils ein örtliches, starkes elektromagnetisches Spektrum abgeben, das Sferics genannt wird und beispielsweise mit einem Mittelwellenradio gut als lauter Krach- oder Knacklaut wahrnehmebar ist. Diese elektromagnetischen Wellen bilden bei bestimmten Frequenzen sogenannte Resonanzen deren Frequenz sich aus dem Umfang der Erdkugel und der Lichtgeschwindigkeit ergeben. |
− | Der mittlere Erdumfang beträgt 39.985.427 m (am Äquator 40.075.004 m, Polumfang 39.940.638 m). Bei einer Ausbreitungsgeschwindigkeit von 299.792.458 m/s (Vakuum) ergeben sich für den mittleren Erdumfang dabei rechnerisch fast exakt 7,5 Hz. | + | Der mittlere Erdumfang beträgt 39.985.427 m (am Äquator 40.075.004 m, Polumfang 39.940.638 m). Bei einer Ausbreitungsgeschwindigkeit von 299.792.458 m/s (Vakuum) ergeben sich für den mittleren Erdumfang dabei rechnerisch fast exakt 7,5 Hz. Funkwellen mit einer Frequenz von etwa 7,5-8 Hz haben eine Wellenlänge, die dem Erdumfang entspricht. |
− | Durch | + | Durch bestimmte Effekte in der Ionosphäre verringert sich aber die Ausbreitungsgeschwindigkeit auf etwa 96 % der Vakuumlichtgeschwindigkeit. Diese sehr niederfrequenten Wellen breiten sich hauptsächlich in der nur wenig leitfähigen Atmosphäre zwischen dem elektrisch gut leitenden Erdboden und der gut leitenden Ionosphäre aus. |
Wellen, die sich nach einer Erdumrundung wieder in der gleichen Phase befinden (oder der Erdumfang ist ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge) werden verstärkt, andere löschen sich aus. Dadurch ergibt sich eine Resonanzfrequenz von durchschnittlich etwa 7,8 Hz, die z. B. durch die Jahreszeiten und andere Einflüsse schwankt. Auch bei Vielfachen dieser Frequenz liegt eine Schumann-Resonanz vor. | Wellen, die sich nach einer Erdumrundung wieder in der gleichen Phase befinden (oder der Erdumfang ist ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge) werden verstärkt, andere löschen sich aus. Dadurch ergibt sich eine Resonanzfrequenz von durchschnittlich etwa 7,8 Hz, die z. B. durch die Jahreszeiten und andere Einflüsse schwankt. Auch bei Vielfachen dieser Frequenz liegt eine Schumann-Resonanz vor. | ||
− | Die messbaren Feldstärken sind gering. Bei | + | Die messbaren Feldstärken sind gering. Bei 7,8 Hz bei 0,0002 nT liegen. |
Das Phänomen wurde 1952 von Winfried Otto Schumann und Herbert L. König entdeckt. Bereits früher war die Existenz derartiger Resonanzen theoretisch vorhergesagt worden. Die elektromagnetischen Wellen werden lokal leicht durch künstlich erzeugte Wechselfelder (zB 50 Hz) verdeckt. | Das Phänomen wurde 1952 von Winfried Otto Schumann und Herbert L. König entdeckt. Bereits früher war die Existenz derartiger Resonanzen theoretisch vorhergesagt worden. Die elektromagnetischen Wellen werden lokal leicht durch künstlich erzeugte Wechselfelder (zB 50 Hz) verdeckt. | ||
In [[Esoterik|esoterischen]] Kreisen wird die Haupkomponente der Schumann-Strahlung häufig fälschlich mit Anteilen des Spektrums des menschlichen EEG's in Verbindung gebracht. | In [[Esoterik|esoterischen]] Kreisen wird die Haupkomponente der Schumann-Strahlung häufig fälschlich mit Anteilen des Spektrums des menschlichen EEG's in Verbindung gebracht. |
Version vom 30. Juli 2008, 21:09 Uhr
Die Schumann-Strahlung ist eine schwache elektromagnetische Strahlung natürlichen Ursprungs. Der Frequenzbereich in dem dieses Strahlung nachgewiesen werden kann liegt zwischen etwa 7 und 30 Hz. Dieser Frequenzbereich wird auch ELF-Bereich genannt (extremely low frequency).
Die Ursache der Strahlung sind die weltweit gleichzeitig ablaufenden Blitze bei Gewittern, die jeweils ein örtliches, starkes elektromagnetisches Spektrum abgeben, das Sferics genannt wird und beispielsweise mit einem Mittelwellenradio gut als lauter Krach- oder Knacklaut wahrnehmebar ist. Diese elektromagnetischen Wellen bilden bei bestimmten Frequenzen sogenannte Resonanzen deren Frequenz sich aus dem Umfang der Erdkugel und der Lichtgeschwindigkeit ergeben.
Der mittlere Erdumfang beträgt 39.985.427 m (am Äquator 40.075.004 m, Polumfang 39.940.638 m). Bei einer Ausbreitungsgeschwindigkeit von 299.792.458 m/s (Vakuum) ergeben sich für den mittleren Erdumfang dabei rechnerisch fast exakt 7,5 Hz. Funkwellen mit einer Frequenz von etwa 7,5-8 Hz haben eine Wellenlänge, die dem Erdumfang entspricht.
Durch bestimmte Effekte in der Ionosphäre verringert sich aber die Ausbreitungsgeschwindigkeit auf etwa 96 % der Vakuumlichtgeschwindigkeit. Diese sehr niederfrequenten Wellen breiten sich hauptsächlich in der nur wenig leitfähigen Atmosphäre zwischen dem elektrisch gut leitenden Erdboden und der gut leitenden Ionosphäre aus. Wellen, die sich nach einer Erdumrundung wieder in der gleichen Phase befinden (oder der Erdumfang ist ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge) werden verstärkt, andere löschen sich aus. Dadurch ergibt sich eine Resonanzfrequenz von durchschnittlich etwa 7,8 Hz, die z. B. durch die Jahreszeiten und andere Einflüsse schwankt. Auch bei Vielfachen dieser Frequenz liegt eine Schumann-Resonanz vor.
Die messbaren Feldstärken sind gering. Bei 7,8 Hz bei 0,0002 nT liegen.
Das Phänomen wurde 1952 von Winfried Otto Schumann und Herbert L. König entdeckt. Bereits früher war die Existenz derartiger Resonanzen theoretisch vorhergesagt worden. Die elektromagnetischen Wellen werden lokal leicht durch künstlich erzeugte Wechselfelder (zB 50 Hz) verdeckt.
In esoterischen Kreisen wird die Haupkomponente der Schumann-Strahlung häufig fälschlich mit Anteilen des Spektrums des menschlichen EEG's in Verbindung gebracht.