Grüntee-Extrakt: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. März 2011, 09:52 Uhr
Grüntee-Extrakt ist ein aus den Blättern des Teestrauches (Camelia sinensis) gewonnenes Nahrungsergänzungsmittel, dem man verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen nachsagt. So soll Grüner Tee vorbeugend und therapeutisch gegen Krebs, Multiple Sklerose, Alzheimer und andere neurogenerative Krankheiten helfen sowie bei der Gewichtsreduktion helfen.
Grüner Tee stammt von derselben Pflanze wie Schwarzer oder Roter Tee. Im Gegensatz zu diesen werden die Blätter Grünen Tees nicht fermentiert. Grünteeextrakt wird hergestellt, indem die Blätter des Teestrauches erhitzt werden und darauf folgend ein wässrig-alkoholischer Auszug daraus erzeugt wird. Dieser wird konzentriert und getrocknet. Grünteeextrakt wird entweder als Pulver in Kapseln oder in flüssiger Form vermarktet.
Inhaltsstoffe
Grüner Tee enthält Polyphenole, insbesondere Epigallocatechingallat (EGCG), Quercetin und Chlorogensäure sowie Koffein. Die meisten gesundheitsfördernden Wirkungen des Grünen Tees werden den Catechinen zugeschrieben, die dem Tee seinen bitteren Geschmack verleihen. Grüner Tee enthält mehr Gerbstoffe (Tannine) als schwarzer Tee. Deshalb schmeckt er herber als dieser.
Studienlage
In der in Japan durchgeführten und über 11 Jahre laufenden sogenannten Ohsaki-Studie mit 40.530 Erwachsenen im Alter von 40 bis 79 Jahren wurde festgestellt, dass Grüner Tee positive Eigenschaften auf das Herz-Kreislauf-System hat.
Demnach sank die Sterberate bei männlichen Testteilnehmern, die mindestens fünf Tassen täglich tranken, um 12 Prozent, bei Frauen um 23 Prozent. Besonders Todesfälle wegen Herz-Kreislauferkrankungen waren seltener, auch hier bei Frauen deutlicher (31 / 22 Prozent). Eine Reduzierung der Sterblichkeit durch Krebserkrankungen wurde in dieser Studie nicht festgestellt.[1]
Andere Studien zeigten in Tierversuchen eine krebshemmende Wirkung auf experimentell ausgelöste Tumoren der Haut, der Lunge, der Brust, des Dünndarms, der Speiseröhre, der Bauchspeicheldrüse, des Darms und der Leber. Allerdings sind die Befunde im Menschen nicht so eindeutig und werden kontrovers diskutiert. [2][3]
Hirofumi Tachibana et. al. von der Kyushu-Universität in Fukuoka zeigten an Lungenkrebszellen in Vitro, dass ein wachstumshemmender Effekt von EGCG bei bestimmten Krebszellen schon in Konzentrationen auftrat, die beim Teetrinken leicht erreicht werden.[4] Ob sich diese Befunde auch am Menschen zeigen, ist unklar.
Ob Grüner Tee auch Chorea Huntington, Multiple Sklerose und Alzheimer vorbeugen oder günstig beeinflussen kann, ist am Menschen noch nicht erwiesen. Es gibt dazu lediglich in-Vitro- oder Tierversuche.[5]<tref>http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/1053.php</ref>
Für eine gewichtsreduzierende Wirkung von Grünen Tee gibt es keine wissenschaftlichen Belege.
Gefahren
Manche Menschen entwickeln durch die Langzeiteinnahme von Grünteeextrakt schwerwiegende Leberprobleme, die bis hin zum Leberversagen führen können[6]
Eine Sichtung verschiedener Studien durch Chung Yang et. al. „Chemical Research in Toxicology“ zeigte, dass beim Genuss von mehr als zehn Tassen grünen Tees am Tag können seine Leber- und Nierenschäden auftreten können, da zu hohe Dosen an Polyphenolen toxisch wirken. [7] Ein toxische Dosis könnte bereits mit der Einnahme der Kapseln erreicht werden.
Quellenverzeichnis
- ↑ Shinichi K et-al., Green tea consumption and mortality due to cardiovascular disease, cancer and all causes in Japan, in JAMA, 296/2006, S. 1255–65.
- ↑ Tachibana et al. Nat. Struct. Mol. Biol. 2004
- ↑ Krebsvorbeugende und krebshemmende Wirkung von Tee Dr. Barbara Bertram, Abteilung Molekulare Toxikologie, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg
- ↑ http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/238969.html
- ↑ http://hmg.oxfordjournals.org/content/15/18/2743.full
- ↑ http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/muenster/nachrichten/1503502_Gefaehrliche_Kapseln_63_Jaehrige_starb_fast_an_Leberversagen.html
- ↑ Lambert JD et.al., Possible Controversy over Dietary Polyphenols: Benefits vs Risks, in Chemical Research in Toxicology, 20/2007, S. 583–5.