Mesmerismus: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Psiram
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Paralex)
Zeile 23: Zeile 23:
 
* Eckart W (1988): Geschichte der Medizin. Thieme Verlag, Stuttgart, 12. Auflage
 
* Eckart W (1988): Geschichte der Medizin. Thieme Verlag, Stuttgart, 12. Auflage
 
* Florey E (1995): Ars Magnetica. Franz Anton Mesmer. 1734-1815. Magier vom Bodensee. Universitätsverlag, Konstanz
 
* Florey E (1995): Ars Magnetica. Franz Anton Mesmer. 1734-1815. Magier vom Bodensee. Universitätsverlag, Konstanz
 +
 
{{Paralex}}
 
{{Paralex}}
 +
 
[[category:Esoterik]]
 
[[category:Esoterik]]
 
[[category:Alternativmedizin]]
 
[[category:Alternativmedizin]]
 +
[[category:Elektromedizin und Magnetfeldtherapien]]

Version vom 3. Juli 2008, 12:26 Uhr

Mesmerisieren
Franz Anton Mesmer

Als Mesmerismus (auch mesmerisieren) wird der Einsatz von statischen Magnetfeldern durch Permanetmagnete zu therapeutischen Zwecken in der Alternativmedizin genannt.

Im 18. und 19. Jahrhundert etablierte sich im Sammelsurium widerstreitender, unbewiesener Erklärungstheorien der Wahrnehmung medizinischer Realität der animalische oder thierische Magnetismus des Wiener Arztes Franz Anton Mesmer.

Mesmer glaubte an eine die Körperenergien regulierende Kraft als ein angereichertes, kosmisches Fluidum, das sich bestimmter Menschen als Vermittler bediene. Mesmer erzeugte mittels indirekter und direkter Manipulationen am Körper der Patienten heilsame Krisen, welche diesen in Trance oder Extase versetzten. Dazu benutzte er die sog. magnetischen Striche am Körper der Patienten, welche die ordnende Heilkraft des Magnetiseurs direkt auf die gestörten Körperprozesse übertragen sollte und von ihm berührte magnetisierte, wannenartige Gefäße, mit deren Inhalt die Patienten durch Eisenstangen verbunden waren.

Zuber, Baquet

Der hölzerne Zuber ('baquet' genannt), innen mit magnetisierbaren Eisenstücken ausgekleidet, war randvoll mit Wasser gefüllt. Durch einen mit Löchern versehenen Deckel wurden gebogene Eisenstangen gesteckt, die an den nach außen zeigenden oberen Enden zugespitzt waren. An den Eisenstangen innerhalb des baquets wurden seidene Schnüre angebunden.

Mesmer magnetisierte den Inhalt des Zubers durch streichende Handbewegungen entlang der Eisenstangen, wobei er der festen Überzeugung war, dass aus seinen Händen das animalisch-magnetische Fluidum aus- und in den Zuber übertreten würde. Die Patienten hielt er an, die Spitzen der in den Zuber ragenden Eisenstangen auf ihre erkrankten Körperpartien zu richten oder sich die Enden der feuchten Seidenschnüre um Arme oder Beine zu schlingen, um auf diese Weise den Magnetismus zu empfangen. Gelegentlich wurde auch eine Art Ringelrein gebildet, in dem sich Patienten und Magnetiseur an den Händen griffen und sich in einer therapeutischen Seánce verbanden (Florey 1995).

Mit dieser Methode erzielte Mesmer zunächst in Wien in adeligen Kreisen große Resonanz, wechselte aber 1778 aufgrund ärztlicher Proteste gegen seine suggestive und hypnotische Methode das Land und ließ sich in Paris nieder. Auch dort war er in der Lage, sich schnell die Gunst des königlichen Hofes zu sichern und begeisterte, zahlungskräftige Klientel um sich zu versammeln.

Ab 1784 konnte Mesmer in Frankreich sog. Harmonische Gesellschaften gründen, in denen die Anhänger seiner Lehre ausgebildet wurden. In diesen Gesellschaften manifestierte sich ein sektiererischer Charakter der Mesmer‘schen Lehre, die als Geheimlehre den Kreis seiner Jünger nicht verließ. Allerdings war Mesmer auch in Paris nicht von Kritik verschont. Dies tangierte ihn wenig, da er durch seine Praktiken in adligen Kreisen ein beträchtliches Vermögen anhäufen konnte. Der finanzielle Ruin ließ aber nicht auf sich warten, als Mesmer wegen der Wirren der französischen Revolution 1789 aus Paris flüchten musste. Zu seinem Leidwesen musste er dabei den größten Teil seines Reichtums zurücklassen und trotz späterer Versuche im Jahre 1798 und 1801 gelang es ihm nicht, sein Geld aus Paris herauszuholen. Im Jahre 1803 kehrte Mesmer Paris den Rücken und ließ sich am Bodensee nieder, wo er 1814 seine wichtigste Abhandlung ‚Mesmerismus oder System der Wechselwirkungen, Theorie und Anwendung des thierischen Magnetismus auf die allgemeine Heilkunde zur Erhaltung des Menschen‘ verfasste. Am 5. März 1815 starb Mesmer in Meersburg am Bodensee (Eckart 1998).

Mesmers Einfluss auf die esoterischen Strömungen seiner Zeit war erheblich und reicht bis in die heutige Zeit. Spiritisten, Okkultisten, Freimaurer-Logen und ähnliche Gruppen assimilierten begierig seine Lehren. Mesmer war ein ausgesprochen selbstherrlicher Mensch, der Fakten, die seiner Lehre entgegenstanden, grundsätzlich ignorierte. Er las wenig und in seinem Nachlass fanden sich nur acht Bücher (Florey 1995).

Die Technik Mesmers wurde unter den deutschsprachigen Ärzten trotz des umstrittenen Charakters seiner Theorie jahrzehntelang wachgehalten und hat auch heute noch einen hohen Stellenwert innerhalb der Bioresonanz-Szene und der Homöopathie.

Quellennachweise

  • Eckart W (1988): Geschichte der Medizin. Thieme Verlag, Stuttgart, 12. Auflage
  • Florey E (1995): Ars Magnetica. Franz Anton Mesmer. 1734-1815. Magier vom Bodensee. Universitätsverlag, Konstanz
Dieser Text ist ganz oder teilweise von Paralex übernommen