Wolf-Dieter Storl: Unterschied zwischen den Versionen
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*[http://www.news4press.com/1/MeldungDetail.asp?Mitteilungs_ID=271208 Kritik an Wolf-Dieter Storl] | *[http://www.news4press.com/1/MeldungDetail.asp?Mitteilungs_ID=271208 Kritik an Wolf-Dieter Storl] |
Version vom 4. Januar 2011, 14:41 Uhr
Wolf-Dieter Storl (Der Schamane aus dem Allgäu; geb. 1942, bei Ansbach in Sachsen) ist ein deutsch-amerikanischer Kulturanthropologe, Ethnobotaniker, Geistheiler und Buchautor.
Seit einigen Jahren ist der Medizinlaie Storl Verbreiter von Hypothesen zu einer pseudomedizinischen Behandlung der Lyme-Borreliose mit einem Präparat der Pflanzengattung Karde (Dipsacus, siehe Karden-Therapie der Borreliose nach Storl), die auf heftige Kritik stieß, und für die keinerlei seriöser Wirksamkeitsnachweis vorliegt. Neben der Empfehlung seiner Karden-Therapie setzt er auch auf die spekulativ behauptete Anti-Borrelien Wirksamkeit von Katzenkralle (Uncaria tomentosa, Cats Claw, ein Lianengewächs aus der Familie der Rötegewächse Rubiaceae) sowie der Ganzkörperhyperthermie.
Storl selbst ist nicht der Erfinder der Idee Kardengewächse gegen die Borreliose einzusetzen. Er beruft sich vielmehr auf den us-amerikanischen amerikanischen Phytotherapeuten Matthew Wood und sein Werl "The Book of the Herbal Wisdom". Wood wiederum beruft sich auf die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) der "alten Chinesen". Die Lyme-Borreliose wurde jedoch als eigenständige Krankheit erst in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts entedeckt (Ortschaft Lyme).
Kurzbiografie
Als Elfjähriger wanderte er mit seinen Eltern in den US-Bundesstaat Ohio aus. Er studierte Botanik an der Ohio State University und wechselte später zur Völkerkunde. Im Alter von 24 Jahren, nach Abschluss seines Studiums, war er hauptberuflicher Dozent für Soziologie und Anthropologie an der Kent State University. 1974 promovierte er zum Dr. phil. der Ethnologie in Bern (Schweiz). Er unterrichtete danach in Wien, Oregon (USA), Genf und Wyoming (USA). 1988 zog er mit seiner Familie in ein abgelegenes Haus im deutschen Allgäu und lebt seither zurückgezogen. Er schreibt Bücher und bietet Seminare an.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Die Seelenpflanzen des Edward Bach (Co-Autorin M. Scheffer), Hugendubel Verlag, Erscheinungsdatum: 1995, 3. Aufl., ISBN 3880348219
- Von Heilkräutern und Pflanzengottheiten, Aurum Verlag, Braunschweig, 1997, ISBN 3-591-08344-5
- Kräuterkunde Aurum Verlag, Braunschweig, 1996, ISBN 3-591-08372-0
- Götterpflanze Bilsenkraut, Nachtschatten Verlag Solothurn, 2000, ISBN 3-907080-63-7
- Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor, AT-Verlag 2000, ISBN 3-85502-556-8
- Pflanzendevas, AT-Verlag, Aarau, Schweiz, 2002, ISBN 3-85502-763-3
- Hexenmedizin (Co-Autoren: Claudia Müller-Ebeling, Christian Rätsch), AT-Verlag, 1998
- Pflanzen der Kelten - Heilkunde, Pflanzenzauber, Baumkalender, AT-Verlag, Aarau, Schweiz, 2000, ISBN 3-85502-705-6
- SHIVA - der wilde, gütige Gott, KOHA-Verlag, Burgrain, gebunden, ca. 272 Seiten, viele Abbildungen, 16 Seiten Farbbilder ISBN 3-929512-90-4
- Bom Shiva - Der ekstatische Gott des Ganjas 74 Seiten, Nachtschatten Verlag Solothurn, 2003 ISBN 3-03788-114-3
- Ich bin ein Teil des Waldes "Der Schamane aus dem Allgäu" erzählt seine Lebensgeschichte - 277 Seiten - Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart ISBN 3-440-09548-7
- Naturrituale - Mit schamanischen Ritualen zu den eigenen Wurzeln finden, AT-Verlag, Aarau, Schweiz Ca. 280 Seiten ISBN 3-85502-964-4
- Der Bär - Krafttier der Schamanen und Heiler, AT-Verlag, Aarau, Schweiz
- Bekannte und vergessene Gemüse (Co-Autor: Paul Silas Pfyl) - ca. 324 Seiten, AT-Verlag, Erscheinungsdatum: 2002, ISBN 3-85502-808-7
- Streifzüge am Rande Midgards - ca. 258 Seiten, koha-verlag, Erscheinungsdatum: Juli 2006, ISBN 3-936862-86-9
- Borreliose natürlich heilen AT-Verlag, Erscheinungsdatum: Juli 2007, ISBN 978-3038003601
- Heiler am Wegesrand - Kräuter- und Pflanzenwissen DVD, ca. 100 Min., Aurum Verlag, September 2008, ISBN 978-3-89901-147-0
Ansichten zur Behandlung von Borreliose
In seinem Buch Borreliose natürlich heilen geht Storl auch neben der Anwendung von Kardentinktur auch auf einen möglichen Einsatz der Mistel (Weißbeerige Mistel, Viscum album) bei der Borreliose ein. Diese Pflanze findet bei unkonventionellen Krebstherapien der Alternativmedizin (insbesondere der anthroposophischen Medizin) als Misteltherapie eine umstrittene Anwendung, für die trotz längerer Forschung kein seriöser Wirksamkeitsnachweis vorliegt. Storl macht in seinem Werk den unverzeihlichen Fehler, nicht relevant resorbierbare "Misteltropfen" zu empfehlen. Die Mistelextrakte zeigen zwar gewisse immunstimulierende Effekte (die auch für die Nebenwirkungen verantwortlich sind), eine Wirkung gegen Borrelien ist aber unbekannt. Die hochmolekularen Inhaltsstoffe können im Verdauungstrakt nicht nennenswert resorbiert werden und müssen injiziert werden. Auf diesen Umstand geht Storl offenbar aus Unkenntnis nicht ein.
Weitere abwegige pseudomedizinische Therapieempfehlungen von Storl betreffen die Anwendung von Katzenkralle (Uncaria tomentosa, Cats Claw, Uña de Gato, Griffe de Chat, Samento). In Untersuchungen der Vergangenheit zeigt sich jedoch, dass Katzenkrallen-Extrakte nicht nur gegen Borrelien wirkungslos sind, sondern sogar wahstumsförndernd wirken.[1] Die Katzenkralle (ein Lianengewächs aus der Familie der Rötegewächse Rubiaceae) ist beliebter Inhaltsstoff zahlreicher wirkungsloser Anti-Krebs Mittel in der Alternativmedizin. Zu nennen sind hier beispielsweise N-Tense und der CoD-Tee.
Außerdem propagiert Storl eine überflüssige und zugleich den Patienten belastende Hyperthermie-Behandlung bei Borreliose. Dabei soll die Körpertemperatur stark erhöht werden.
Quellen und Weblinks
Dieser Text ist teilweise oder vollständig der deutschen Wikipedia entnommen