KISS-Syndrom: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Diagnose KISS-Syndrom ist wissenschaftlich nicht anerkannt, wird aber im alternativmedizinischen Bereich häufig als eine typische [[Krankheitserfindung]] diagnostiziert und entsprechend behandelt. | Die Diagnose KISS-Syndrom ist wissenschaftlich nicht anerkannt, wird aber im alternativmedizinischen Bereich häufig als eine typische [[Krankheitserfindung]] diagnostiziert und entsprechend behandelt. |
Version vom 6. Dezember 2010, 12:28 Uhr
Das umstrittene pseudomedizinische Konzept des KISS-Syndrom (Abkürzung für Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung) bezeichnet eine angebliche Erkrankung im Säuglings- und Kleinkindalter, bei der Störungen der Körperhaltung und des Verhaltens auftreten sollen. Diese Hypothese geht auf den Alternativmediziner und Orthopäden Heiner Biedermann zurück, der hierbei eine Fehlstellung im Bereich der oberen Halswirbelsäule annimmt, welche in der Entwicklung ein ebenfalls umstrittenes KiDD-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte Dyspraxis/Dysgnosie) nach sich ziehen könnte.
Der Erfinder des KISS-Syndroms, der Chirurg Heiner Biedermann, arbeitet heute als Manualmediziner.
Symptome
Betroffene Kinder sollen eine Vielzahl von Symptomen zeigen: schiefe Haltung und asymmetrischer Schädel. Außerdem sollen sie viel schreien, spucken, sabbern, Haare raufen, schlecht schlafen oder in der motorischen Entwicklung zurückbleiben.
Im weiteren Verlauf sollen sich ohne Behandlung Kopfschmerzen, Lern-, Konzentrations- oder Wahrnehmungsstörungen, soziale Probleme oder Hyperaktivität entwickeln.
Die Ursache sei eine Verschiebung der Halswirbel durch die bei der Geburt auf den Hals des Babys einwirkenden gewaltigen Kräfte. Dadurch komme es zu einer „Blockade“ in den komplexen Funktionssystemen, die Kopf und Körper miteinander verbinden.
Die Diagnose KISS-Syndrom ist wissenschaftlich nicht anerkannt, wird aber im alternativmedizinischen Bereich häufig als eine typische Krankheitserfindung diagnostiziert und entsprechend behandelt.
Gefahren bei der Behandlung
Bei der Behandlung wird der Halswirbel des Kindes „eingerenkt“, eine Manipulation an der Halswirbelsäule, die bei unsachgemäßer Handhabung sehr gefährlich ist.
Zur Diagnose gehört meist ein Röntgenbild. Da jedoch die Halswirbelsäule vor allem aus Knorpel besteht, sieht man fast nichts auf den Bildern. Die Kinder werden somit unnötigerweise einer Strahlenbelastung ausgesetzt.
Kosten
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Behandlung nicht. Die Kosten für eine Behandlung betragen ca. 150 Euro.