Mineralwasser: Unterschied zwischen den Versionen
(Erstellung) |
(kein Unterschied)
|
Version vom 16. Oktober 2010, 20:23 Uhr
Sowohl Mineralwasser ist ungesund als auch Mineralwasser ist ungesund wird auf diversen Internetseiten propagiert und oft auch mündlich weiterverbreitet. Fakt ist jedoch, Mineralwasser ist ebenso gesund oder ungesund wie ganz gewöhnliches Leitungswasser. Nicht mehr und nicht weniger.
Mineralwasser ist ungesund
Behauptet wird unter anderem, dass die zugesetzte Kohlensäure, weil eben eine Säure, gefährlich sei. Dies ist aber nur durch eine umgangssprachliche Gleichsetzung von "echter" Kohlensäure H2CO3 und CO2 bedingt. Das Gas CO2 ist in Wasser relativ gut löslich und reagiert zu einem geringen Anteil (etwa 0,2 %) zu "echter" Kohlensäure. Diese Menge ist völlig ungefährlich. Kohlensäure spielt überdies eine wichtige Rolle im Säure-Basen-Haushalt des Blutes und der Körperflüssigkeiten.
Auch, dass die beigefügten Mineralien gesundheitsschädlich sind, wird zuweilen behauptet. Siehe dazu unter Mineralwasser#Mineralwasser_ist_gesund Mineralwasser ist gesund
Weitere Behauptungen sind z.B.:
- "Kohlensäure zerstört auch die biophysikalische Struktur des Wassers. Getränke, die Kohlensäure enthalten, stehen nämlich immer unter Druck. Dieser physikalische Druck verändert die Kristallstruktur des Wassers. Chemisch ist das Wasser zwar unverändert, biophysikalisch allerdings fast tot. Es verliert seine lebenswichtige Fähigkeit, Biophotonen freizusetzen und damit seine Lebenskraft (Levitationskraft). Aus unserem Lebensmittel Nummer Eins ist durch CO2 ein totes Mittel geworden!"[1]
Weder hat Wasser eine biophysikalische Struktur, noch ist es in der Lage Biophotonen freizusetzen. Es wird versucht, mit kontextbefreiten Fachbegriffen und anderem hanebüchen Unsinn wilde Behauptungen zu erklären. Wasser steht übrigens in den Trinkwasserleitungen unter wesentlich höherem Druck (üblich sind 4-6 bar)
Mineralwasser ist gesund
In Deutschland werden zur Zeit etwa 130l Mineralwasser pro Kopf und Jahr getrunken[2]
Was die Mineralwasserindustrie, die zu den gewinnträchtigsten in Deutschland gehört und daher viele Millionen für die Werbung ausgeben kann, natürlich nicht sagt: Sie war bisher nicht in der Lage, in einer einzigen wissenschaftlich einwandfreien vergleichenden Studie nachzuweisen, dass Mineralwasser gesünder ist als das ganz normale deutsche Leitungswasser.
Eine Studie kommt zwar zu dem Schluss, dass Mineralwasser zur Mineralstoffbedarfsdeckung eines Menschen beitragen kann, aber nur in geringem Ausmaß und dass der Bedarf vor allem durch feste Nahrung gedeckt wird. In Spezialfällen, wenn z.B. eine Milchzuckerunverträglichkeit vorliegt und deshalb die Calciumquellen Milch und Milchprodukte nicht verzehrt werden können kann Mineralwasser tatsächlich hilfreich sein. [3] Es macht im Normalfall keinen Unterschied ob man Mineral- oder Leitungswasser zu sich nimmt.
Umweltaspekt
Mineralwasser hat aber auch einen Aspekt, der tatsächlich ungesund ist: Verpackung und Transport der etwa 10,5 Milliarden Liter Mineralwasser(2009) pro Jahr schlägt sich als Umweltbelastung negativ zu Buche. Durch die hohe Trinkwasserqualität in Deutschland besteht kein Grund Wasser in der Flasche zu kaufen. Um sprudelndes Wasser zu erhalten, gibt es Geräte, die CO2 zusetzen können.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.wahrheitssuche.org/mineralwasser.html abgerufen am 16. Oktober 2010.
- ↑ Mineralwasserverbrauch Deutschland 2009, abgerufen am 16. Oktober 2010.
- ↑ Helmut Heseker: Untersuchungen zur ernährungsphysiologischen Bedeutung von Trinkwasser in Deutschland. Auf: Forum Trinkwasser, abgerufen am 16. Oktober 2010.