Geerd Ryke Hamer: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. Juli 2007, 17:55 Uhr
Geerd Ryke Hamer (geboren am 17. Mai 1935 in Düsseldorf-Mettmann) ist ein deutscher ehemaliger Arzt, Erfinder und Begründer einer umstrittenen medizinischen Aussenseiterlehre, der pseudowissenschaftlichen Germanischen Neuen Medizin®. Seit März 2007 ist Hamer laut eigenen Angaben auf der Flucht vor einem Haftbefehl und sein derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt.
Biografische Angaben und beruflicher Werdegang
Zu Hamer kursieren im Internet diverse Biografien die oftmals von Angaben aus Urteilen und Prozessakten aber auch untereinander abweichen. Auch hat Hamer selbst Angaben zu seiner Biografie gemacht die mit anderen Quellen nicht in Einklang zu bringen sind.
Hamer wird am 17 Mai 1935 in Düsseldorf-Mettmann als drittjüngster von vier Söhnen geboren. Sein Vater ist Heinrich Hamer, der von 1945 bis 1969 in Meschede als protestantischer Pastor abrbeitete. Hamer macht sein Abitur 1953 in Krefeld. Er heiratet die Mitstudentin (Humanmedizin) Sigrid Oldenburg im Jahre 1956. Nach seinen eigenen Angaben studiert er in Erlangen Theologie und wird Theologe. Am 10. April 1962 schliesst er sein Studium der Humanmedizin nach den üblichen 12 Semestern mit dem dritten Staatsexamen ab und promoviert im Alter von 28 Jahren im Dezember 1963 über ein augenärztliches Thema (Lutein). Das Datum seiner Dissertation ist in der Deutschen Bibliothek (wo die Arbeit hinterlegt ist) einsehbar. Nach Hamers eigenen Angaben soll er ebenfalls einige Semester lang Physikvorlesungen besucht haben, über einen Studienabschluss ist nichts bekannt. Hamer ist daher nicht, wie auf vielen Internetseiten zu lesen ist, als Physiker anzusehen. Nach Angaben aus Prozessakten wurde Hamer erst 1962 Arzt und konnte nicht vorher als Arzt gearbeitet haben. Anhänger von Hamer und seiner "Neuen Medizin" behaupten dagegen daß Hamer "Deutschlands jüngster Arzt" gewesen sei. Diese Angabe widerspricht jedoch den veröffentlichen Gerichtsakten und anderen Angaben. Mit Sicherheit ist bekannt daß Hamer von 1964 bis 1986 in acht verschiedenen Arztpraxen arbeitete.
Im Februar 1972 nach 10 Jahren (üblicherweise reichen dazu fünf aus) wird Hamer Facharzt für innere Medizin. Entgegen verbreiteten falschen Angaben war oder ist Hamer nie Chefarzt, Psychiater, Gynäkologe oder Onkologe gewesen. Auch hat er keinerlei Befähigung als Hochschullehrer da sein Habilitationsversuch über seine eigene Lehre scheiterte. Im gleichen Jahr 1972 zieht Hamer nach Hamburg um ein Immobiliengeschäft abzuschliessen, das jedoch scheitert. Er versucht seinen Nachnamen in "Hamer von Fumetti" zu ändern, was von Seiten der Behörden allerdings nicht genehmigt wird. 1976 gibt Hamer nach Auseindersetzungen mit der Kassenärztliche Vereinigung Nordbaden seine Kassenzulassung zurück. Die KÄV Nordbaden hätte Hamer die Zulassung jedoch offenbar sowieso entzogen, da man ihm Unregelmässigkeiten vorwarf. Im Jahre 1976 zieht Hamer für einige Monate weiter nach Weiterstadt wo ihm die Gemeinde einen Kredit über 70.000 DM für die Ausrüstung einer Praxis gewährt. Hamer öffnet die Praxis jedoch nicht und laut einem Artikel des Stern soll er den Kredit nicht zurückgezahlt haben sondern sich stattdessen entschlossen haben sich nach Italien abzusetzen. 1978 soll auch seine Frau die Kassenzulassung zurückgegeben haben.
Vor der Erfindung seiner "Neuen Medizin" betätigte sich Hamer als Erfinder von vier verschiedenen medizinischen Geräten, denen jedoch der wirtschaftliche Erfolg weitgehend versagt blieb und ihn stattdessen in finanzielle Bedrängnis brachten. Auf Hamer gehen Patente über ein elektrisch betriebenes Skalpell, eine elektrische Knochensäge, eine spezielle Liege und ein Injektionsverfahren zurück. Die deutsche Firma Kienzle versuchte sein elektrisches Skalpell zu vermarkten. Es stellte sich jedoch heraus daß das Skalpell bei Kurvenschnitten unnötige Verletzungen der Haut verursachte und daher wird Hamer um die Rückgabe einer Vorschusszahlung gebeten. Hamer zieht jedoch in Folge mit der Familie nach Rom (Via Cassia 1280 und via Margutta). 1978 soll Gerüchten zufolge sein Sohn Dirk aus Italien ausgeweisen worden sein, da man diesem "Widerstand gegen die Staatsgewalt" vorwarf. Dieser Sohn Dirk wurde am 17. August 1978 in Korsika irrtümlich von einer Gewehrkugel getroffen, die von dem betrunkenen italienischen Aristokraten und Waffenhändler Vittorio Emanuele (Sohn des letzten italienischen Königs Umberto II) aus einem grosskalibrigen Gewehr verschossen wurde (das später im Prozess als Kriegswaffe eingestuft wurde). Emanuele wird später zu sechs Monaten verurteilt. In einem von einer versteckten Abhöranlage aufgezeichneten Geständnis wurde 2006 bekannt, daß er mit Sicherheit der Schütze war. Dirk Hamer schlief zur Tatzeit auf einer Motoryacht und war nicht das eigentliche Ziel. Das eigentliche Ziel war der "Playboy" und römische Modearzt Nicky Pende, über den sich Emanuele ärgerte da dieser sich unerlaubt sein Schlauchboot auslieh. Der junge Hamer wurde recht spät nach Marseille in eine Klinik gebracht wo ihm ein Bein amputiert werden musste. Gegen den ausdrücklichen Rat der marseiller Ärzte lies Ryke Geerd Hamer seinen schwer verletzten Sohn nach Heidelberg verlegen wo er am 7.12.1978 verstarb. Hamer ließ verlautbaren daß Vittorio Emanuele ihm 2 Millionen DM (nach einer anderen Quelle 1,8 Millionen plus 200.000) anbot um eine Zivilklage zu vermeiden. Später verbreitete Hamer sogar die Meldung daß ihm 10 Millionen angeboten worden wären. In Wirklichkeit beschliessen die beiden Familien zunächst eine vereinbarung über lediglich 500.000 FF und Emanuele zahlte lediglich 200.000 DM am Krankenhauskosten und argumentierte daß die Verlegung des nicht-transportfähigen Dirk Hamer nach Heidelberg den Tod mit bedingt hätte. Die Frau des Emanuele Prinzessin Marina Doria wird im Stern mit der Aussage zitiert daß RG Hamer bei Zahlung von 2 Millionen DM seine Tochter Birgit Hamer (die Zeugin war) beeinflusst hätte beim Strafprozess eine Zeugenaussage zugunsten von Emanuele zu machen. Letztendlich kommt es zu keinem Vertragsabschluss zwischen den Familien. 2006 verkündet merkwürdigerweise Hamer daß sein Sohn 1978 wegen seiner erst drei Jahre später entwickelten "Neuen Medizin" erschossen worden wäre und sieht ihn als Opfer eines Komplotts um seine medizinische Lehre.
Im März 1979 wird Hamer laut eigenen Angaben in zwei Sitzungen chirurgisch nach den Regeln der wissenschaftlichen Medizin ein Tumor am rechten Hoden in der Universitätsklinik Tübingen entfernt. Der Hodentumor sei nach Hamer's eigenen Angaben im Laufe des Jahres 1978 oder Angfang 1979 sichtbar geworden, etwa zwei Monate nach dem Tod seines Sohnes Dirk. Laut Gerichtsakten ist der Eingriff jedoch möglicherweise erst 1981 erfolgt.
Im Herbst 1981 erfindet Hamer seine medizinische Aussenseiterlehre die er zunächst "Neue Medizin" nennt und stellt diese im bayerischen und italienischen Fernsehen (Rai3) am 4.10.81 resp. 5.10.81 vor.
Im selben Monat reicht Hamer an der Universität Tübingen eine Schrift als Habilitationsschrift mit dem Titel "Das Hamer-Syndrom und die eiserne Regel des Krebses" ein. Am 10 Mai 1982 wird die Schrift wegen mangelnder Wissenschaftlichkeit und fehlenden Belegen mit 150 Stimmen zu 0 abgewiesen.
1982 kehrt Hamer nach Deutschland zurück und öffnet für einige Monate das private "Sanatorium Rosenhof" in Bad Krozingen in der er als einzige Arzt tätig war.
1983 öffnet er eine illegale private Klinik namens "Krankenhaus Haus Dammersmoor'" im niedersächsischen Gyhum bei Bremen, die später von den Behörden geschlossen werden musste. Später erklärt Hamer daß einige seiner gyhumer Patienten verstorben wären da in der Zwischenzeit Zeitungen nach anfänglichen positiven Artikeln sich zunehmend kritisch äusserten was den tod der Patienten mit bewirkt hätte.
1985 verstirbt Hamers Ehefrau an Brustkrebs. Später erzählte Hamer einer Angestellten in seiner Privatklinik Rosenhof daß seine Frau nicht an seine Neue Medizin geglaubt habe und daher eine eigene NM-Behandlung des Brustkrebs unwirksam gewesen sei.
Im August 1985 öffnet Hamer eine weitere nicht genehmigte Klinik namens "Freunde von Dirk" in Katzenelnbogen bei Koblenz, die aufgrund haarsträubender skandalöser Zustände von den Behörden geschlossen werden musste nachdem Anzeigen erstattet wurden. Hamer liess die Klinik beim Gewerbeamt als "Pension" eintragen. Vor der Nutzung durch Hamer als einzigen Arzt und ohne ausgebildete Krankenschwestern war die Anlage von der evangelischen Kirche für einen Klinikbetrieb bereits genutzt worden. In Katzenelnbogen nahm Hamer viele ausländische aber auch deutsche Krebspatienten auf, von denen (wie in Bad Krozingen) viele verstarben. Es sind auch keine Patienten bekannt geworden die dort eine Genesung erfahren hätten. Nach Aussagen von ehemaligen Angestellten der Klinik in Katzenelnbogen sollen fast alle Patienten verstorben sein.
Im März 1986 zieht Hamer nach Köln und ihm wird am 8. April 1986 die ärztliche Zulassung (Approbation) entzogen. Das Amtsgericht Koblenz berief sich dabei auf Artikel 5 der Bundesärzteordnung (Az 9 K /215/87) sowie auf zwei psychiatrische Gutachten des Prof. B. Pflug der Uni Frankfurt vom 27.11.1985 und 12.2.1986.
Von da an behandelt Hamer jdoch weiter Patienten ohne Zulassung oder im besitz einer Zulassung als Heilpraktiker zu sein. 1990 gründet Hamer in Burgau (Steiermark-Österreich) ein Beratungszentrum, das er Zentrum Neue Medizin nennt, und macht sich dort einen Namen da er die Ehefrau des Bürgermeisters von Burgau Wallner zu einer Konfliktolyse verhalf. Aus Dankbarkeit stellte der Bürgermeister Hamer einige Räume im alten Schloß Burgau für seine Behandlungsversuche zur Verfügung. Die Zulassung zum Betreiben einer Klinik fehlt jedoch auch hier. Auf Briefköpfen seiner burgauer Einrichtung stellt Hamer (ohne Approbation) sich als Leiter dar. Mehrere österreichischen Ärzte unterstützen ihn: bekannt sind Willibald Stangl und Wilhelm Limberger. Offiziell deklariert er sein Zentrum als eine Außenstelle seines Verlages Amici di Dirk, die kölner Büroräume waren vorher die Praxisräume in Köln. Tatsächlich beriet Hamer dort überwiegend Krebskranke, von denen er als Gegenleistung angeblich nur 'Geschenke' nahm. Auf sein Spendenkonto in Österreich gingen jedoch regelmäßig Überweisungen ein. Mehrere Anzeigen wegen Kurpfuscherei wurden abgewiesen. Mehrere Klagen wegen unlauteren Wettbewerbs und Verleumdung eines Grazer Arztes endeten mit Geldstrafen, die wegen 'Mittellosigkeit' nicht einkassiert werden konnten. 1995 wird von den Behörden das Beratungszentrum in Burgau geschlossen. Dabei werden von der Polizei knapp 6500 Akten beschlagnahmt und laut Hamer bei einer Überprüfung der Patienten noch knapp 6000 lebend angetroffen zu haben. Das bedeutet, "92% der Patienten lebten noch". Daher hat Hamer die Zahl, daß 90-95% seiner Patienten seine Therapie überleben würden.
Von 1997 bis 1998 ist Hamer in Köln inhaftiert. Im Juni 2003 läßt Hamer den Begriff „Germanische neue Medizin®“ urheberrechtlich schützen. Im September 2004 wird Hamer in Spanien verhaftet und nach Frankreich ausgeliefert und erst im Februar 2006 aus der Haft entlassen.
Später floh er ins Exil nach Spanien. Seit März 2007 ist Hamer wieder auf der Flucht um einem möglichen Haftbefehl der staatsanwaltschaft Cottbus zu entgehen.
siehe auch: Hamer-Kliniken
die Kriminalgeschichte des Geerd Ryke Hamer
Hamer kam mehrfach mit dem Gesetz in Deutschland, Österreich und Frankreich in Konflikt und wurde mehrmals rechtskräftig verurteilt. Insgesamt musste er mehrere Jahre Haft in Deutschland und Frankreich absitzen.
- 1986 wird Hamer zu einer Geldstrafe von 3000 DM verurteilt, da er ohne Approbation von April bis August 1986 Patienten behandelte (Aktenzeichen 34 Js 85/86 der StA Köln) und dabei gegen das Heilpraktikergesetz verstiess.
- Am 22.01.1992 wurde er in dem Verfahren 34 Js 232/89 StA Köln vom Amtsgericht Köln wegen eines erneuten Verstoßes gegen das HPG zu einer Freiheitsstrafe von 6 Monaten unter Strafaussetzung zur Bewährung verurteilt. (Az. 613 Ls 152/91). Durch Berufungsurteil des LG Köln vom 12.02.1993 wurde die erkannte Strafe auf 4 Monate Freiheitsstrafe gemindert (105-99/92). Er hatte einen jungen Mann mit Knochenkrebs mit einem für diese Krankheit ungeeigneten Gipsverband erfolglos behandelt. Dem Mann musste das Bein amputiert werden.
- Am 27 Juli 1993 wird Hamer in Österreich wegen Verleumdung zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.
- Das Jahr 1995 war für Hamer durch den Fall der damals fünfjährigen Krebspatientin Olivia Pilhar geprägt. Die Eltern der Olivia wurden zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt. (Urteil des Landesgerichtes Wiener Neustadt vom 11.11.1996 in der Strafsache gegen Erika und Helmut Pilhar, Az: GZ 4C E VR S34/95 – 189 (Bl. 1082-1120 d.A.) und Urteil des Oberlandesgerichtes Wien als Berufungsgericht vom 04.09.1997 in der Strafsache gegen Erika und Helmut Pilhar, Az. 23 Bs 114/97 (Bl. 1121-1141 d.A.). Sie hatten ihr krebskrankes Kind nach Spanien zu Hamer gebracht. Für Hamer hatte der erfolglose GNM-Therapieversuche keine strafrechtlichen Konsequenzen da er inzwischen von Spanien aus ausserhalb von Österreich und Deutschland tätig war. Das Kind wurde letztendlich gegen den Willen der Eltern operiert und lebt heute bei guter Gesundheit.
- 1997 wird Hamer in Köln verhaftet und am 9.9.97 zu 19 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt (Verfahren 34 Js 178/95 vom Amtsgericht Köln) von denen er zwölf Monate absass. Ihm wurde unterlassene Hilfeleistung und Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz nachgewiesen. Ausgangspunkt der Anklage waren Anzeigen von Angehörigen nach dem Tode von drei Krebspatienten die erfolglos nach der Germanischen Neuen Medizin behandelt wurden. Im Jahre 2000 verliess Hamer endgültig Deutschland und flüchtete nach Alhaurin el Grande nahe Malaga.
- Im jahre 2001 wurde Hamer in Abwesenheit in Frankreich wegen illegaler Ausübung von ärztlichen Tätigkeiten, Betrug und unterlassener Hilfeleistung zu 4 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 200.000 Euro verurteilt. Er war von einem Mann namens Guy C. in Chambery angezeigt worden dessen krebskranke Ehefrau sich erfolglos durch die GNM behandeln liess und verstarb. Weitere Angehörige zeigten Hamer ebenfalls in Frankreich an. Frankreich erliess einen internationalen Haftbefehl und Hamer wurde in Spanien verhaftet und im September 2004 an Frankreich ausgeliefert wo er in Chambery endgültig nach sechs Jahren der Ermittlungen rechtskräftig verurteilt wurde. Am 16 Februar 2006 wurde er aus seiner Haft nahe Paris entlassen. Die zweite Hälfte der Haftstrafe wurde Hamer offenbar aus gesundheitlichen Gründen erlassen. So soll er laut Gerüchten schon seit Jahren an einem Krebsleiden der Wirbelsäule leiden. entsprechende Röntgenaufnahmen und Befunde reichte Hamer erfolglos ein um den Prozess gegen ihn niederzuschlagen. Die Röntgenaufnahmen sind auf den Webseiten seines Anhängers Helmut Pilhar einzusehen.
- zur Zeit (2007) ist ein Verfahren der Staatsanwaltschaft Cottbus wegen Volksverhetzung (§130 StGB) gegen Hamer anhängig (Aktenzeichen 1653 Js 2797 / 06, Staatsanwalt Robinek). Laut Hamer's eigenen Bekundungen verliess er daher sein spanisches Exil im März 2007 um in einem unbekannten Land "politisches Asyl" zu finden.
politische Ansichten und Beziehungen von RG Hamer
Hamer wurde von vielen Seiten antisemitische Ansichten und sogar die Verleugnung des Holocaust vorgeworfen. Zur Zeit (2007) gibt es ein Ermittlungsvefahren wegen Volksverhetzung durch die Staatsanwaltschaft Cottbus gegen ihn.
Hamer äusserte im April 2006 seine Bereitschaft für das Amt eines Reichspräsidenten eines zukünftigen Deutschen Reichs zu kandidieren und nahm Beziehung zu einer der diversen "kommissarischen Reichsregierungen" KRR in Deutschland auf. Seine Reichspräsidentenkandidatur kann in einem 60 minütigen Videointerview mit dem "freie Energie"-Physiker und KRR-Aktivisten Matthes Haug eingesehen werden. [1]
Laut einem Zeitungsartikel des österreichischen "Der Standard" soll Hamer in einem Gespräch mit einer Patientin den Holocaust geleugnet haben. Was Hamer dabei nicht wusste: seine Patientin war Jüdin. Ein Interview mit Hamer das auf italienisch im Jahre 2006 erschien, dokumentiert ebenfalls eine Holocaustleugnung die zumindest in Deutschland strafbar ist.
In einer Vielzahl an Briefen und Interviews äussert Hamer antisemitische Ansichten und beschuldigt insbesondere jüdische "Logen" und Ärzte pauschal nicht-jüdische Patienten systematisch ausrotten zu wollen.
Einige Bücher von Hamer sind in rechtsextremen Buchversandhäusern wie Osiris erhältlich und Webseiten die vom Ausland aus den Holocaust leugnen beziehen sich auf Hamer. (Adelaide institute, BFED).
Auf Webseiten der NPD erschienen mehrfach Anzeigen für pro-Hamer Veranstaltungen.
Hamer's Antisemitismus kann im Lichte eines Verfolgungswahns gesehen werden. Er selbst fühlt sich bereits seit Jahrzehnten verfolgt und glaubt an eine Vielzahl von Mordanschlägen an ihn. Kritiker wie den italienischen Onkologen Veronesi bezeichnet er genauso als "Jude" wie den ehemaligen Papst Wojtila.
von Hamer betriebene Kliniken
RG Hamer hat mehrere Praxen oder kleinere Kliniken in alleiniger Verantwortung und als einziger dort tätiger Arzt geleitet. Er hatte dabei die Gelegenheit seine Hypothesen an Patienten im Rahmen der deutschen Therapiefreiheit und geltender Gesetzesregelungen zu erproben da es keinerlei Verbot bezüglich der GNM (zumindest in Deutschland) gibt. Eine Anfrage von GNM-Anhängern des Internetauftritts Faktuell bei mehreren Ärztekammern ergab keinerlei Hinweis auf ein Verbot [2]. Dennoch fordern er und Anhänger seiner Lehre immer wieder derartige Behandlungsmöglichkeiten trotz der fehlenden Approbation erneut an Patienten erproben zu können. Anfang 2007 scheiterte der Versuch eines braunschweiger Arztes über ein GNM-Thema durch eine experimentelle Arbeit zu promovieren an der ablehnung eines göttinger Radiologen. Hamer selbst beruft sich nur sehr ungerne auf seine Erfahrungen in eigenen Kliniken und nennt vor allem keinerlei statistisch verwertbaren oder seriöse Daten oder Behandlungsergebnisse. Lediglich zu der in Burgau geführten Einrichtung, die er zusammen mit Ärzten betrieb, verweist er auf die österreichische Staatsanwaltschaft die pauschale auf 100 gerundete Zahlen zu seinen Krankenakten ermittelt haben sollen.
Folgende Hamer-Kliniken sind inzwischen bekannt geworden:
- 1982 öffnet Hamer für einige Monate das private "Sanatorium Rosenhof" in Bad Krozingen.
- 1983 öffnet er eine illegale private Klinik namens "Krankenhaus Haus Dammersmoor'" im niedersächsischen Gyhum bei Bremen.
- Im August 1985 öffnet Hamer eine nicht genehmigte Klinik namens "Freunde von Dirk" in Katzenelnbogen bei Koblenz. Hamer liess die Klinik beim Gewerbeamt als "Pension" eintragen.
- 1990 gründet Hamer in Burgau (Österreich) ein Beratungszentrum, das er Zentrum fü neue Medizin nennt. Die Zulassung zum Betreiben einer Klinik fehlt jedoch auch hier. 1995 wird von den Behörden das Beratungszentrum in Burgau geschlossen.
Hamer und Verschwörungstheorien
Hamer ist Anhänger der Ansicht daß es die Krankheit AIDS nicht gebe, der Anschlag auf das World Trade Center fabriziert wurde und daß der Mensch bislang nicht auf dem Mond war.
Weblinks
- Hamer Wordpress
- http://www.redok.de/content/view/181/40/
- http://www.agpf.de/Hamer.htm
- http://www.swr.de/report/archiv/sendungen/021118/04/frames.html
- http://www.krebsinformation.de/Fragen_und_Antworten/therapie_nach_hamer.html
- http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20159/1.html
- http://www.taz.de/index.php?id=archiv&dig=2006/01/30/a0080
- http://www.krebsgesellschaft.de/pressemeldung_detail,895,,16104,detail.html
- http://www.ksta.de/html/artikel/1135358152883.shtml
- http://home.arcor.de/paralex/content/hamer1.htm
- http://drhamer.blogspot.com/
- http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1995/0724/politik/0016/index.html
- http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/1004/politik/0067/index.html
Videolinks
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- http://video.google.de/videoplay?docid=-8917712130663023365
Quellenangaben und Referenzen
- Dissertation RG Hamer: Untersuchungen über den Einfluß des Adaptinols (Heleniens) auf die Dunkeladaptation des gesunden Auges. Von Ryke Geerd HAMER. Tübingen 1963. 55 S. Mit Abb. Tübingen, Med. F., Diss. V. 20. Dezember 1963
- Beschluss Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz Aktenzeichen 6A 10035/89.OVG 9K
- Beschluss Amtsgericht Koblenz vom 18.12.1986 Aktenzeichen 6B54/86
- Beschluss Amtsgericht Koblenz vom 1.07.1987 (6B35/87)
- Beschluss Amtsgericht Sigmaringen (8K 610/03) aus dem Jahre 2003
- Artikel Laborjournal 10.6.06
- Artikel in "Der Stern" vom 24 November 1983, Autoren: Teja Fiedler und Cordt Schnippen