| Aus den Ergebnissen seiner Methode der Traumdeutung leitete Freud ab, dass es psychische Inhalte gebe, die aktiv daran gehindert werden, das Bewusstsein zu erreichen. Den dafür maßgeblichen Verdrängungsmechanismus bezeichnete er in Anlehnung an eine Maßnahme der Machtpolitik als „Zensur“, die vom "''Über-Ich''" ausgehen soll. Der Schlaf setze diese kognitive Hemmung herab und ermögliche den ins Unbewusste verdrängten Inhalten, sich zu Träumen zu gestalten und in dieser Form das Bewusstsein zu erreichen. Der Vorgang der Traumgestaltung wird als „Primärprozess“ bezeichnet und findet Freud zufolge im sogenannten Vorbewussten statt. | | Aus den Ergebnissen seiner Methode der Traumdeutung leitete Freud ab, dass es psychische Inhalte gebe, die aktiv daran gehindert werden, das Bewusstsein zu erreichen. Den dafür maßgeblichen Verdrängungsmechanismus bezeichnete er in Anlehnung an eine Maßnahme der Machtpolitik als „Zensur“, die vom "''Über-Ich''" ausgehen soll. Der Schlaf setze diese kognitive Hemmung herab und ermögliche den ins Unbewusste verdrängten Inhalten, sich zu Träumen zu gestalten und in dieser Form das Bewusstsein zu erreichen. Der Vorgang der Traumgestaltung wird als „Primärprozess“ bezeichnet und findet Freud zufolge im sogenannten Vorbewussten statt. |
| Da die tiefsten Trauminhalte dem "''Es''" entstammen sollen, kommen in Träumen auch dessen triebhaften Bedürfnisse, die vom "''Über-Ich''" besonders rigide unterdrückt werden, normalerweise sexuelle Inhalte. Da aber während des Schlafes immer noch ein Rest der Zensur fortbesteht, manifestieren sich diese (sexuellen) Triebe anhand verschlüsselter Symbole: langliche Gegenstände (Regenschirme, Eisenbahnen...) stellen demnach Penissymbole dar, Höhlen, Schiffe, Dosen, Schachteln, Kästen, Schränke, Öfen usw. angeblich Erscheinungen der Vagina sein sollen. Da jeder Gegenstand eine mehr runde oder längliche Form aufweist, scheidet er damit praktisch die ganze Erscheinungswelt in Penis- und Vagina-Symbole. Da Freud in einer Zeit lebte, als über Sexualität nicht offen gesprochen wurde, müssten sich in der heutigen Zeit auch die Trauminhalte entsprechend zu weniger Zensur hin, also offensichtlicheren, direkten Symbolen hin geändert haben. Dies kann jedoch nicht beobachtet werden. Die Freudsche Traumdeutung ist wissenschaftlich nicht erwiesen. | | Da die tiefsten Trauminhalte dem "''Es''" entstammen sollen, kommen in Träumen auch dessen triebhaften Bedürfnisse, die vom "''Über-Ich''" besonders rigide unterdrückt werden, normalerweise sexuelle Inhalte. Da aber während des Schlafes immer noch ein Rest der Zensur fortbesteht, manifestieren sich diese (sexuellen) Triebe anhand verschlüsselter Symbole: langliche Gegenstände (Regenschirme, Eisenbahnen...) stellen demnach Penissymbole dar, Höhlen, Schiffe, Dosen, Schachteln, Kästen, Schränke, Öfen usw. angeblich Erscheinungen der Vagina sein sollen. Da jeder Gegenstand eine mehr runde oder längliche Form aufweist, scheidet er damit praktisch die ganze Erscheinungswelt in Penis- und Vagina-Symbole. Da Freud in einer Zeit lebte, als über Sexualität nicht offen gesprochen wurde, müssten sich in der heutigen Zeit auch die Trauminhalte entsprechend zu weniger Zensur hin, also offensichtlicheren, direkten Symbolen hin geändert haben. Dies kann jedoch nicht beobachtet werden. Die Freudsche Traumdeutung ist wissenschaftlich nicht erwiesen. |
| + | Carl Gustav Jung, ein ehemaliger Schüler Freuds, verstand den Traum als unmittelbar deutlich werdende Darstellung der inneren Wirklichkeit des Träumenden. Das bedeutet es bedürfe keine freien Assoziationen, um den Traum verstehen zu können. Eine Untersuchung nach den Methoden Freuds eigne sich daher kaum zur Ergründung des Unbewussten. Jung prägte auch den Begriff des kollektiven Unbewussten, aus dem Menschen Kultur-unabhängig gleiche Grundassoziationen gewännen (z. B. Animus und Anima als Archetypen des Verstandes und das Lebens). Auch bei Jung finden sich genitale Symbole als Archetypen. Jung stellte die von ihm als archetypisch angenommenen Symbole zu einem Katalog zusammen und ordnete ihnen eine tendenziell feste Bedeutung zu. Traumdeutung nach Jung bedeutet daher, dass der Analytiker diesen Katalog zur Auslegung des Traumes hinzuzieht, um die Bedeutung jedes Symbols nachzuschlagen und miteinander zu kombinieren. |