Pap-Imi-Therapie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Pap-IMI-Therapie''' nach Panos Pappas (auch auch PAPIMI oder PAPimi Ioneninduktionstherapie nach Pappas) ist ein [[alternativmedizin]]isches Außenseiterverfahren zur Behandlung chronischer und schwerer Erkrankungen ohne wissenschaftlich bekannten Nutzeffekt. Die Namensgebung geht auf den in griechischen Mathematiker und Physiker Panos T. Pappas zurück. IMI steht für ''Ion Magnetic Induction'', also magnetische Induzierung von Ionen.  
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Die '''Pap-Imi-Therapie''' nach Panos Pappas (auch auch PAPIMI oder PAPimi Ioneninduktionstherapie nach Pappas) ist ein [[alternativmedizin]]isches Außenseiterverfahren zur Behandlung chronischer und schwerer Erkrankungen ohne wissenschaftlich bekannten Nutzeffekt. Die Namensgebung geht auf den in griechischen Mathematiker und Physiker Panos T. Pappas zurück. IMI steht für ''Ion Magnetic Induction'', also magnetische Induzierung von Ionen.  
  
Beim Pap-IMI-Gerät handelt es sich offenbar um ein [[Magnetfeldtherapie]]gerät im Sinne der Pulsierenden Signaltherapie (PST) bzw. der PEMF-Therapie. Da diese Methoden bisher keinen Wirksamkeitsnachweis erbringen konnten, ist die therapeutische Wirksamkeit des Produkts fraglich. Die Behandlung wird in Deutschland nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Pappas führt außerdem einen Streit mit der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA.
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Beim Pap-Imi-Gerät handelt es sich offenbar um ein [[Magnetfeldtherapie]]gerät im Sinne der Pulsierenden Signaltherapie (PST) bzw. der PEMF-Therapie. Da diese Methoden bisher keinen Wirksamkeitsnachweis erbringen konnten, ist die therapeutische Wirksamkeit des Produkts fraglich. Die Behandlung wird in Deutschland nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Pappas führt außerdem einen Streit mit der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA.
  
 
==Erfinder Pappas==
 
==Erfinder Pappas==
 
Panagiotis (Panos) T. Pappas (geb. 1947) hat Mathematik studiert und 1984 mit einem Thema der mathematischen Physik promoviert. Am Technological Educational Institute of Piraeus wird er als Privatdozent (''associate professor'') für Mathematik und Physik genannt.<ref>http://w3i.teipir.gr/sl/TEI-EE/ECTS/stef/physics/index.html Aufruf am 24. August 2010</ref> Pappas ist nicht Hochschulprofessor an der Universität von Athen oder an der Universität Piräus, wie von Befürwortern der Pap-IMI-Methode meist behauptet wird, wenngleich er in den 1980er Jahren zeitweise an der Nationalen Technischen Universität Athen tätig war. Von einer medizinischen Ausbildung ist nichts bekannt.
 
Panagiotis (Panos) T. Pappas (geb. 1947) hat Mathematik studiert und 1984 mit einem Thema der mathematischen Physik promoviert. Am Technological Educational Institute of Piraeus wird er als Privatdozent (''associate professor'') für Mathematik und Physik genannt.<ref>http://w3i.teipir.gr/sl/TEI-EE/ECTS/stef/physics/index.html Aufruf am 24. August 2010</ref> Pappas ist nicht Hochschulprofessor an der Universität von Athen oder an der Universität Piräus, wie von Befürwortern der Pap-IMI-Methode meist behauptet wird, wenngleich er in den 1980er Jahren zeitweise an der Nationalen Technischen Universität Athen tätig war. Von einer medizinischen Ausbildung ist nichts bekannt.
  
Nach eigener Darstellung hat Pappas bedeutende wissenschaftliche Beiträge geleistet ("Professor Pappas has contributed as an author to numerous pioneering publications in critical areas of Physics").<ref name="cv">www.papimi.gr/pappascveng.htm, Aufruf am 24. August 2010</ref> Allerdings enthält die von ihm selbst verbreitete Literaturliste nur wenige Beiträge in anerkannten wissenschaftlichen Publikationen. Im Wesentlichen sind das einige Artikel in ''Nuovo Cimento&nbsp;B'' (eine italienische Zeitschrift für mathematische Physik, Relativitätstheorie und Astronomie) um 1980 und ein Artikel im ''Journal of Applied Physics'' aus dem Jahr 1986, bei dem er Mitautor war. Überwiegend listet Pappas sog. graue Literatur in Form von Tagungsbeiträgen und Artikeln in populärwissenschaftlichen Zeitschriften auf. Um 1990 scheint sich Pappas' Interesse in Richtung [[pseudowissenschaft]]licher Fragen verlagert zu haben. So sind von ihm Beiträge im ''Journal of New Energy'' erschienen, einer wissenschaftlich bedeutungslosen Zeitschrift, die von 1996 bis 2001 existierte und sich [[Transmutation]], kalter Kernfusion und ähnlichen Themen widmete. Pappas ist Anhänger der [[Freie Energie|Freie-Energie]]-Vorstellung einschließlich der szeneüblichen [[Verschwörungstheorie]]n von einer angeblichen Unterdrückung durch ein wissenschaftliches Establishment.<ref>''MEN OF PLANET EARTH, YOU TOO, GET RID  THE SLAVERY OF ENERGY [...] THE NEW ERA OF HUMANITY FOR FREE ENERGY IS PROVEN UNAMBIGUOUSLY HERE [...] THE STRONG SCIENTIFIC DICTATORSHIP OF 400 YEARS IS OVER [...]'' www.papimi.gr, Aufruf am 24. August 2010</ref> Laut eigener Aussage beschäftigt sich Pappas außerdem mit der Elektrolyse von Wasser, nicht nur wegen der Bedeutung von Wasserstoff als Energiequelle, sondern um allgemein anerkannte Gesetze der Thermodynamik zu widerlegen ("but also as a direct proof against the commonly accepted laws of thermodynamics, publishing it, pre-announcing and publicly demonstrating by experiment his views").<ref name="cv"/>
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Nach eigener Ansicht hat Pappas bedeutende wissenschaftliche Beiträge geleistet ("Professor Pappas has contributed as an author to numerous pioneering publications in critical areas of Physics").<ref name="cv">www.papimi.gr/pappascveng.htm, Aufruf am 24. August 2010</ref> Allerdings enthält die von ihm selbst verbreitete Literaturliste nur wenige Beiträge in anerkannten wissenschaftlichen Publikationen. Im Wesentlichen sind das einige Artikel in ''Nuovo Cimento&nbsp;B'' (eine italienische Zeitschrift für theoretische Physik) um 1980 und ein Artikel im ''Journal of Applied Physics'' aus dem Jahr 1986, bei dem er Mitautor war. Überwiegend listet Pappas sog. graue Literatur in Form von Tagungsvorträgen und Artikeln in populärwissenschaftlichen Zeitschriften auf. Um 1990 scheint sich Pappas' Interesse in Richtung [[pseudowissenschaft]]licher Fragen verlagert zu haben. So sind von ihm Beiträge im ''Journal of New Energy'' erschienen, einer wissenschaftlich bedeutungslosen Zeitschrift, die von 1996 bis 2001 existierte und sich [[Transmutation]], kalter Kernfusion und ähnlichen Themen widmete. Pappas ist Anhänger der [[Freie Energie|Freie-Energie]]-Vorstellung einschließlich der szeneüblichen [[Verschwörungstheorie]]n von einer angeblichen Unterdrückung durch ein wissenschaftliches Establishment.<ref>''MEN OF PLANET EARTH, YOU TOO, GET RID  THE SLAVERY OF ENERGY [...] THE NEW ERA OF HUMANITY FOR FREE ENERGY IS PROVEN UNAMBIGUOUSLY HERE [...] THE STRONG SCIENTIFIC DICTATORSHIP OF 400 YEARS IS OVER [...]'' www.papimi.gr, Aufruf am 24. August 2010</ref> Laut eigener Aussage beschäftigt sich Pappas außerdem mit der Elektrolyse von Wasser, nicht nur wegen der Bedeutung von Wasserstoff als Energiequelle, sondern um allgemein anerkannte Gesetze der Thermodynamik zu widerlegen.<ref>''Dr. Pappas is working also on the electrolytic dissociation of the water, not only as a means to produce abundant hydrogen gas, but also as a direct proof against the commonly accepted laws of thermodynamics, publishing it, pre-announcing and publicly demonstrating by experiment his views.'' www.papimi.gr/pappascveng.htm, Aufruf am 24. August 2010</ref>
  
 
==Methode==
 
==Methode==
 
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Die Pap-IMI-Therapie ist eine äußerliche Anwendung von hochfrequenten Wechselströmen zu therapeutischen Zwecken. In dem von Pappas konstruierten Gerät wird ein Kondensator mit Hochspannung von 35&nbsp;kV aufgeladen und 1,5-mal bis 8 mal je Sekunde entladen, wobei der Entladestrom durch eine Spule fließt. Die Spule hat 2&nbsp;Windungen und einen Durchmesser von 15 bis 30&nbsp;cm; Der Patient wird dem magnetischen Feld dieser Spule ausgesetzt. Die Entladung bewirkt eine gedämpfte hochfrequente Schwingung im Frequenzbereich von 700&nbsp;kHz (Mittelwelle) mit erheblichen Oberwellenanteilen und hohen Stromstärken im der Spule bis über 1.000&nbsp;A. Das Gerät hat eine Stromaufnahme von 1,5&nbsp;kW.
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Die Pap-Imi-Therapie ist eine äußerliche Anwendung von hochfrequenten Wechselströmen zu therapeutischen Zwecken. In dem von Pappas konstruierten Gerät wird ein Kondensator mit Hochspannung von 35&nbsp;kV aufgeladen und 1,5-mal bis 8 mal je Sekunde entladen, wobei der Entladestrom durch eine Spule fließt. Die Spule hat 2&nbsp;Windungen und einen Durchmesser von 15 bis 30&nbsp;cm; Der Patient wird dem magnetischen Feld dieser Spule ausgesetzt. Die Entladung bewirkt eine gedämpfte hochfrequente Schwingung im Frequenzbereich von 700&nbsp;kHz (Mittelwelle) mit erheblichen Oberwellenanteilen und hohen Stromstärken im der Spule bis über 1.000&nbsp;A. Das Gerät hat eine Stromaufnahme von 1,5&nbsp;kW.
  
 
Als elektronischer Schalter zur Entladung des Kondensators dient eine Funkenstrecke, analog zu den alten Knallfunkensendern aus der Zeit ab etwa 1890. Das von Pappas benutzte Knallfunkensenderprinzip findet sich auch in der so genannten [[Teslaspule]] des Erfinders [[Nikola Tesla]] wieder. Pappas misst dem technischen Detail der Entladung durch eine Funkenstrecke für die Wirkung seines Gerätes entscheidende Bedeutung zu. Beispielsweise würde es dadurch "alle [[Hulda Clark]]- und [[Royal Raymond Rife|Royal Rife]]-Frequenzen gleichzeitig" erzeugen.<ref>''PAPIMI GENERATES ALL FREQUENCIES (ALL HULDA CLARK AND ROYAL RIFE FREQUENCIES SIMULTANIOUSLY)''. www.papimi.gr, Aufruf am 24. August 2010</ref>
 
Als elektronischer Schalter zur Entladung des Kondensators dient eine Funkenstrecke, analog zu den alten Knallfunkensendern aus der Zeit ab etwa 1890. Das von Pappas benutzte Knallfunkensenderprinzip findet sich auch in der so genannten [[Teslaspule]] des Erfinders [[Nikola Tesla]] wieder. Pappas misst dem technischen Detail der Entladung durch eine Funkenstrecke für die Wirkung seines Gerätes entscheidende Bedeutung zu. Beispielsweise würde es dadurch "alle [[Hulda Clark]]- und [[Royal Raymond Rife|Royal Rife]]-Frequenzen gleichzeitig" erzeugen.<ref>''PAPIMI GENERATES ALL FREQUENCIES (ALL HULDA CLARK AND ROYAL RIFE FREQUENCIES SIMULTANIOUSLY)''. www.papimi.gr, Aufruf am 24. August 2010</ref>
  
 
==Unterstellter Wirkmechanismus==
 
==Unterstellter Wirkmechanismus==
Der Hersteller gibt an, es handele sich um ein patentgeschütztes<ref name="pat1">US Patent 5,556,418: Method and apparatus for pulsed magnetic induction. Inventor: Panagiotis T. Pappas; Date of Patent: Sep. 17, 1996 (auch patentiert als EP&nbsp;0648140 B1 und DE&nbsp;069329908 T2)</ref><ref name="pat2">US Patent 7,151,372 B2: METHOD AND MEANS OF MULTI-ACTIVATION OF IONS AND ATOMS WITH NMR AND EPR; Inventor: Panagiotis T. Pappas; Date of Patent: Dec. 19, 2006 (Anmeldung auch unter WO 2005/001496 A1)</ref> Gerät, welches für die gepulste Diathermiebehandlung zugelassen sei. Die gepulste Diathermiebehandlung (Gewebserwärmung durch starke elektromagnetische HF-Felder) ist jedoch bei schweren Erkrankungen wie Krebs in der angebotenen Weise nicht indiziert. Nach Herstellerangaben soll die Erzeugung des magnetischen Wechselfeldes im Organismus einen alternierenden Wechselstrom mit begleitender hoher Spannung erzeugen. Nach Pappas sollen "kranke Zellen" ein gestörtes elektrisches Zellmembranpotential aufweisen, das über die Pap-IMI-Anwendung beeinflussbar sei.
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Der Hersteller gibt an, es handele sich um ein patentgeschütztes<ref name="pat1">US Patent 5,556,418: Method and apparatus for pulsed magnetic induction. Inventor: Panagiotis T. Pappas; Date of Patent: Sep. 17, 1996 (auch patentiert als EP&nbsp;0648140 B1 und DE&nbsp;069329908 T2)</ref><ref name="pat2">US Patent 7,151,372 B2: METHOD AND MEANS OF MULTI-ACTIVATION OF IONS AND ATOMS WITH NMR AND EPR; Inventor: Panagiotis T. Pappas; Date of Patent: Dec. 19, 2006 (Anmeldung auch unter WO 2005/001496 A1)</ref> Gerät, welches für die gepulste Diathermiebehandlung zugelassen sei. Die gepulste Diathermiebehandlung (Gewebserwärmung durch starke elektromagnetische HF-Felder) ist jedoch bei schweren Erkrankungen wie Krebs in der angebotenen Weise nicht indiziert. Nach Herstellerangaben soll die Erzeugung des magnetischen Wechselfeldes im Organismus einen alternierenden Wechselstrom mit begleitender hoher Spannung erzeugen. Nach Pappas sollen "kranke Zellen" ein gestörtes elektrisches Zellmembranpotential aufweisen, das über die Pap-Imi-Anwendung beeinflussbar sei.
  
 
==Heilversprechen==
 
==Heilversprechen==
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==Studien zu PAP-IMI-Anwendungen==
 
==Studien zu PAP-IMI-Anwendungen==
In der medizinischen Fachliteratur ist Pappas völlig unbekannt, seriöse Untersuchungen zur PAP-Imi-Methode fehlen. In der Patentschrift zu seinem Gerät beruft er sich auf eigene Studien, die er auf wissenschaftlich belanglosen Veranstaltungen zum Thema "[[Freie Energie]]" veröffentlicht hat.<ref>In seinem US-Patent 5,556,418 gibt Pappas folgende Veröffentlichungen an: International Conference for Free Energy, Einsiedeln, Szwitzerland 1989; International Tesla Symposium, Colorado Springs, 1990; 26th Intersociety Energy Conversion Engineering Conference, Boston, Mass., 1991</ref>  
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In der medizinischen Fachliteratur ist Pappas völlig unbekannt, seriöse Studien zur PAP-Imi-Methode fehlen. In der Patentschrift zu seinem Gerät beruft er sich auf eigene Untersuchungen, die er auf wissenschaftlich belanglosen Veranstaltungen zum Thema "[[Freie Energie]]" veröffentlicht hat.<ref>In seinem US-Patent 5,556,418 gibt Pappas folgende Veröffentlichungen an: International Conference for Free Energy, Einsiedeln, Szwitzerland 1989; International Tesla Symposium, Colorado Springs, 1990; 26th Intersociety Energy Conversion Engineering Conference, Boston, Mass., 1991</ref>  
  
Zu der Methode liegen keinerlei wissenschaftliche Untersuchungen über Anwendungen am Menschen vor. Im Jahr 2002 wurden in Israel Mäusen in einem Tierversuch die Ulna-Knochen gebrochen und die Versuchstiere wurden in zwei Gruppen eingeteilt, von denen die Hälfte mit einem PAP-IMI Gerät behandelt wurden. Im Resultat zeigte sich bei den behandelten Mäusen eine langsamere Knochenheilung als bei den unbehandelten Versuchstieren.<ref>Leisner S, Shahar R, Aizenberg I, Lichovsky D, Levin-Harrus T. The effect of short-duration, high-intensity electromagnetic pulses on fresh ulnar fractures in rats. J Vet Med A Physiol Pathol Clin Med. 2002 Feb;49(1):33-7</ref>
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Zu der Methode liegen keinerlei wissenschaftliche Untersuchungen über Anwendungen am Menschen vor. Im Jahr 2002 wurden in Israel Mäusen in einem Tierversuch die Ulna-Knochen gebrochen und die Versuchstiere wurden in zwei Gruppen eingeteilt, von denen die Hälfte mit einem Pap-Imi Gerät behandelt wurden. Im Resultat zeigte sich bei den behandelten Mäusen eine langsamere Knochenheilung als bei den unbehandelten Versuchstieren.<ref>Leisner S, Shahar R, Aizenberg I, Lichovsky D, Levin-Harrus T. The effect of short-duration, high-intensity electromagnetic pulses on fresh ulnar fractures in rats. J Vet Med A Physiol Pathol Clin Med. 2002 Feb;49(1):33-7</ref>
  
 
==Ähnliche Geräte und Nachbauten==
 
==Ähnliche Geräte und Nachbauten==
 
[[image:Rehatron.jpg|Nachahmer TheraCell/Rehatron|thumb]]
 
[[image:Rehatron.jpg|Nachahmer TheraCell/Rehatron|thumb]]
In Deutschland wurden die Pap-IMI-Therapie bzw. ähnliche Geräte z.B. von [[Georg von Breunig]] beworben. Von Breunig distanziert sich inzwischen von Pappas und bewirbt das Konkurrenzprodukt [[TheraCell|Rehatron]] (früherer Name: Rehatron) der Firma Guth, das vor allem zur Schmerztherapie beworben wird. Guth arbeitete zunächst mit Pappas zusammen, sah sich aber schließlich durch eine kleine Schaltungsänderung nicht mehr an einen Vertrag mit Erfinder Pappas gebunden. Nachdem PAP-IMI auf den Markt kam, entstanden auch weitere Nachahmerprodukte und es kam zu erbitterten juristischen Auseinandersetzungen.
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In Deutschland wurden die Pap-Imi-Therapie bzw. ähnliche Geräte z.B. von [[Georg von Breunig]] beworben. Von Breunig distanziert sich inzwischen von Pappas und bewirbt das Konkurrenzprodukt [[TheraCell|Rehatron]] (früherer Name: Rehatron) der Firma Guth, das vor allem zur Schmerztherapie beworben wird. Guth arbeitete zunächst mit Pappas zusammen, sah sich aber schließlich durch eine kleine Schaltungsänderung nicht mehr an einen Vertrag mit Erfinder Pappas gebunden. Nachdem Pap-Imi auf den Markt kam, entstanden auch weitere Nachahmerprodukte und es kam zu erbitterten juristischen Auseinandersetzungen.
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==

Version vom 24. August 2010, 11:12 Uhr

Panos Pappas
Behandlung eines Krebskranken mit PaPImi

Die Pap-Imi-Therapie nach Panos Pappas (auch auch PAPIMI oder PAPimi Ioneninduktionstherapie nach Pappas) ist ein alternativmedizinisches Außenseiterverfahren zur Behandlung chronischer und schwerer Erkrankungen ohne wissenschaftlich bekannten Nutzeffekt. Die Namensgebung geht auf den in griechischen Mathematiker und Physiker Panos T. Pappas zurück. IMI steht für Ion Magnetic Induction, also magnetische Induzierung von Ionen.

Beim Pap-Imi-Gerät handelt es sich offenbar um ein Magnetfeldtherapiegerät im Sinne der Pulsierenden Signaltherapie (PST) bzw. der PEMF-Therapie. Da diese Methoden bisher keinen Wirksamkeitsnachweis erbringen konnten, ist die therapeutische Wirksamkeit des Produkts fraglich. Die Behandlung wird in Deutschland nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Pappas führt außerdem einen Streit mit der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA.

Erfinder Pappas

Panagiotis (Panos) T. Pappas (geb. 1947) hat Mathematik studiert und 1984 mit einem Thema der mathematischen Physik promoviert. Am Technological Educational Institute of Piraeus wird er als Privatdozent (associate professor) für Mathematik und Physik genannt.[1] Pappas ist nicht Hochschulprofessor an der Universität von Athen oder an der Universität Piräus, wie von Befürwortern der Pap-IMI-Methode meist behauptet wird, wenngleich er in den 1980er Jahren zeitweise an der Nationalen Technischen Universität Athen tätig war. Von einer medizinischen Ausbildung ist nichts bekannt.

Nach eigener Ansicht hat Pappas bedeutende wissenschaftliche Beiträge geleistet ("Professor Pappas has contributed as an author to numerous pioneering publications in critical areas of Physics").[2] Allerdings enthält die von ihm selbst verbreitete Literaturliste nur wenige Beiträge in anerkannten wissenschaftlichen Publikationen. Im Wesentlichen sind das einige Artikel in Nuovo Cimento B (eine italienische Zeitschrift für theoretische Physik) um 1980 und ein Artikel im Journal of Applied Physics aus dem Jahr 1986, bei dem er Mitautor war. Überwiegend listet Pappas sog. graue Literatur in Form von Tagungsvorträgen und Artikeln in populärwissenschaftlichen Zeitschriften auf. Um 1990 scheint sich Pappas' Interesse in Richtung pseudowissenschaftlicher Fragen verlagert zu haben. So sind von ihm Beiträge im Journal of New Energy erschienen, einer wissenschaftlich bedeutungslosen Zeitschrift, die von 1996 bis 2001 existierte und sich Transmutation, kalter Kernfusion und ähnlichen Themen widmete. Pappas ist Anhänger der Freie-Energie-Vorstellung einschließlich der szeneüblichen Verschwörungstheorien von einer angeblichen Unterdrückung durch ein wissenschaftliches Establishment.[3] Laut eigener Aussage beschäftigt sich Pappas außerdem mit der Elektrolyse von Wasser, nicht nur wegen der Bedeutung von Wasserstoff als Energiequelle, sondern um allgemein anerkannte Gesetze der Thermodynamik zu widerlegen.[4]

Methode

Papimi.jpg

Die Pap-Imi-Therapie ist eine äußerliche Anwendung von hochfrequenten Wechselströmen zu therapeutischen Zwecken. In dem von Pappas konstruierten Gerät wird ein Kondensator mit Hochspannung von 35 kV aufgeladen und 1,5-mal bis 8 mal je Sekunde entladen, wobei der Entladestrom durch eine Spule fließt. Die Spule hat 2 Windungen und einen Durchmesser von 15 bis 30 cm; Der Patient wird dem magnetischen Feld dieser Spule ausgesetzt. Die Entladung bewirkt eine gedämpfte hochfrequente Schwingung im Frequenzbereich von 700 kHz (Mittelwelle) mit erheblichen Oberwellenanteilen und hohen Stromstärken im der Spule bis über 1.000 A. Das Gerät hat eine Stromaufnahme von 1,5 kW.

Als elektronischer Schalter zur Entladung des Kondensators dient eine Funkenstrecke, analog zu den alten Knallfunkensendern aus der Zeit ab etwa 1890. Das von Pappas benutzte Knallfunkensenderprinzip findet sich auch in der so genannten Teslaspule des Erfinders Nikola Tesla wieder. Pappas misst dem technischen Detail der Entladung durch eine Funkenstrecke für die Wirkung seines Gerätes entscheidende Bedeutung zu. Beispielsweise würde es dadurch "alle Hulda Clark- und Royal Rife-Frequenzen gleichzeitig" erzeugen.[5]

Unterstellter Wirkmechanismus

Der Hersteller gibt an, es handele sich um ein patentgeschütztes[6][7] Gerät, welches für die gepulste Diathermiebehandlung zugelassen sei. Die gepulste Diathermiebehandlung (Gewebserwärmung durch starke elektromagnetische HF-Felder) ist jedoch bei schweren Erkrankungen wie Krebs in der angebotenen Weise nicht indiziert. Nach Herstellerangaben soll die Erzeugung des magnetischen Wechselfeldes im Organismus einen alternierenden Wechselstrom mit begleitender hoher Spannung erzeugen. Nach Pappas sollen "kranke Zellen" ein gestörtes elektrisches Zellmembranpotential aufweisen, das über die Pap-Imi-Anwendung beeinflussbar sei.

Heilversprechen

Der Hersteller behauptet, das Gerät könne Knochenfrakturen 100-mal schneller heilen, als dies normalerweise geschieht. Des Weiteren könne damit Krebs, Arthrose oder die Multiple Sklerose geheilt werden und das Immunsystem gestärkt werden. Pappas ist sogar der Meinung, dass seine Methode bei AIDS wirksam wäre. In einer deutschsprachigen Werbebroschüre für Ärzte und Heilpraktiker wird behauptet, Pap-Imi würde bei folgenden Erkrankungen "bereits eingesetzt":[8]

Abszess - Akne - Allergien aller Art - Altersichtigkeit - Alzheimer - Aphthen - Arthritis - Arteriosklerose - Arthrose - Asthma - Bakercyste - Bandscheibenprobleme - Blasenkatharr - Blepharitis - Borreliose - Bronchialkarzinom - Bronchitis - CFS-Syndrom - Cholezystitis - Colitis Ulcerosa - Cellulite - Depressionen - Dermatitis - Divertikulitis - Durchblutungsstörungen - Eileiter- u. Eierstockentzündung - Endomitreose - Erkältung - Facialis parese - Fibromyalgie - Frakturen - funktionelle Dyspepsie - Furunkel - Ganglion - Gastritis - Gebärmutterentzündung - Gerstenkorn - Gicht - Gingivitis - Glaukom - Glomerulonenephritis - Hagelkorn - Harninkontinenz - Hautpilz - Hepatitis - Herzrhythmusstörungen - Heuschnupfen - Hexenschuss - Hodenentzündung - Hörsturz - Ischialgie - Karpattunnelsyndrom - Katarakt - Kiefergelenkserkrankungen - Klimakteriomsbeschwerden - Konjunktivitis - Kontaktekzem - Korpuskarzinom - Krampfadern - Kurzsichtigkeit - Leberprobleme - Leberzirrhose - Lidrandentzündung - Lungenemphysem - Lupus Erythematodes - Lymphom - Magengeschwür - Makuladegeneration - Mammakarzinom - Mandelentzündung - Mastitis - Mastopathie - Meniersche Krankheit - Meniskusverletzung - Menstruationsstörung - Migräne - Narbenreduktion - Neurodermitis - Pankreasinsuffizienz - Pankreatitis - Parodontose - Parkinson - Parotitis - Pfeiffersches Drüsenfieber - Polyneuropathie - Prostataadenom - Prostatitis - Psoriasis - Raynaud`sche Krankheit - Reflux - Reizcolon - Rheuma - Rheumatisches Fieber - Rosacea - Rückenschmerzen - Scheuermann`sche Krankheit - Schildrüsenentzündung - Schleimbeutelentzündung - Schmerzen chronisch und akut - Schnupfen - Seborrhoisches Ekzem - Sehnenscheidentzündung - Sehnenzerrungen - Sinusitis - Skoliose - Speiseröhrenentzündung - Stimmbandentzündung - Struma - Tinnitus - Tumore - Urethitis - Verbrennungen - Verrenkungen - Verstauchungen - Wirbelsäulenerkrankungen - Zervixkarzinom.

Studien zu PAP-IMI-Anwendungen

In der medizinischen Fachliteratur ist Pappas völlig unbekannt, seriöse Studien zur PAP-Imi-Methode fehlen. In der Patentschrift zu seinem Gerät beruft er sich auf eigene Untersuchungen, die er auf wissenschaftlich belanglosen Veranstaltungen zum Thema "Freie Energie" veröffentlicht hat.[9]

Zu der Methode liegen keinerlei wissenschaftliche Untersuchungen über Anwendungen am Menschen vor. Im Jahr 2002 wurden in Israel Mäusen in einem Tierversuch die Ulna-Knochen gebrochen und die Versuchstiere wurden in zwei Gruppen eingeteilt, von denen die Hälfte mit einem Pap-Imi Gerät behandelt wurden. Im Resultat zeigte sich bei den behandelten Mäusen eine langsamere Knochenheilung als bei den unbehandelten Versuchstieren.[10]

Ähnliche Geräte und Nachbauten

Nachahmer TheraCell/Rehatron

In Deutschland wurden die Pap-Imi-Therapie bzw. ähnliche Geräte z.B. von Georg von Breunig beworben. Von Breunig distanziert sich inzwischen von Pappas und bewirbt das Konkurrenzprodukt Rehatron (früherer Name: Rehatron) der Firma Guth, das vor allem zur Schmerztherapie beworben wird. Guth arbeitete zunächst mit Pappas zusammen, sah sich aber schließlich durch eine kleine Schaltungsänderung nicht mehr an einen Vertrag mit Erfinder Pappas gebunden. Nachdem Pap-Imi auf den Markt kam, entstanden auch weitere Nachahmerprodukte und es kam zu erbitterten juristischen Auseinandersetzungen.

Weblinks

Quellenangaben

  1. http://w3i.teipir.gr/sl/TEI-EE/ECTS/stef/physics/index.html Aufruf am 24. August 2010
  2. www.papimi.gr/pappascveng.htm, Aufruf am 24. August 2010
  3. MEN OF PLANET EARTH, YOU TOO, GET RID THE SLAVERY OF ENERGY [...] THE NEW ERA OF HUMANITY FOR FREE ENERGY IS PROVEN UNAMBIGUOUSLY HERE [...] THE STRONG SCIENTIFIC DICTATORSHIP OF 400 YEARS IS OVER [...] www.papimi.gr, Aufruf am 24. August 2010
  4. Dr. Pappas is working also on the electrolytic dissociation of the water, not only as a means to produce abundant hydrogen gas, but also as a direct proof against the commonly accepted laws of thermodynamics, publishing it, pre-announcing and publicly demonstrating by experiment his views. www.papimi.gr/pappascveng.htm, Aufruf am 24. August 2010
  5. PAPIMI GENERATES ALL FREQUENCIES (ALL HULDA CLARK AND ROYAL RIFE FREQUENCIES SIMULTANIOUSLY). www.papimi.gr, Aufruf am 24. August 2010
  6. US Patent 5,556,418: Method and apparatus for pulsed magnetic induction. Inventor: Panagiotis T. Pappas; Date of Patent: Sep. 17, 1996 (auch patentiert als EP 0648140 B1 und DE 069329908 T2)
  7. US Patent 7,151,372 B2: METHOD AND MEANS OF MULTI-ACTIVATION OF IONS AND ATOMS WITH NMR AND EPR; Inventor: Panagiotis T. Pappas; Date of Patent: Dec. 19, 2006 (Anmeldung auch unter WO 2005/001496 A1)
  8. Broschüre: PAP IMI® – "Das Original". Nicht Invasives Nano Impuls Therapiegerät von Prof. Dr. Panos T. Pappas. Für Ärzte und Therapeuten.
  9. In seinem US-Patent 5,556,418 gibt Pappas folgende Veröffentlichungen an: International Conference for Free Energy, Einsiedeln, Szwitzerland 1989; International Tesla Symposium, Colorado Springs, 1990; 26th Intersociety Energy Conversion Engineering Conference, Boston, Mass., 1991
  10. Leisner S, Shahar R, Aizenberg I, Lichovsky D, Levin-Harrus T. The effect of short-duration, high-intensity electromagnetic pulses on fresh ulnar fractures in rats. J Vet Med A Physiol Pathol Clin Med. 2002 Feb;49(1):33-7