Lourdes: Unterschied zwischen den Versionen
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Im 19. Jahrhundert gab es mehrere Berichte von Marienerscheinungen und angeblich unerklärlichen Heilungen von chronischen Krankheiten. Lourdes wird von mehreren Millionen Menschen jährlich besucht. Derzeit pilgern jährlich vier bis sechs Millionen Besucher nach Lourdes, Tausende nehmen, im festen Glauben an eine mögliche Heilung ihrer Krankheiten, Verletzungen oder Altersbeschwerden, jährlich an Bädern im Quellwasser teil. Untersuchungen konnten allerdings keine außergewöhnliche Mineralstoffzusammensetzung des Quellwassers feststellen, es hat im allgemeinen Sprachgebrauch Trinkwasserqualität. | Im 19. Jahrhundert gab es mehrere Berichte von Marienerscheinungen und angeblich unerklärlichen Heilungen von chronischen Krankheiten. Lourdes wird von mehreren Millionen Menschen jährlich besucht. Derzeit pilgern jährlich vier bis sechs Millionen Besucher nach Lourdes, Tausende nehmen, im festen Glauben an eine mögliche Heilung ihrer Krankheiten, Verletzungen oder Altersbeschwerden, jährlich an Bädern im Quellwasser teil. Untersuchungen konnten allerdings keine außergewöhnliche Mineralstoffzusammensetzung des Quellwassers feststellen, es hat im allgemeinen Sprachgebrauch Trinkwasserqualität. | ||
− | Insgesamt erkannte die katholische Kirche 67 | + | Insgesamt erkannte die katholische Kirche 67 Wunderheilungen an. Auf Grund der großen Anzahl der Besucher ist dies kaum eine Abweichung von zu erwartenden Spontanheilungen, Fehldiagnosen oder Ähnlichem. Die Heilungen haben keinerlei statistische Signifikanz. |
Kritisch befasste sich mit dem Thema der Wunderheilungen in Lourdes unter anderem der Report „''Lourdes cures and their medical assessment''“ aus dem Jahr 1984. Der Autor St. John Downling untersuchte darin beispielsweise den Fall einer 26-jährigen Patientin, die 1954 in Lourdes eine wundersame Heilung des Budd-Chiari-Syndromes (einer Lebererkrankung) erfuhr, die 1963 von einer kirchlichen, ärztlichen Kommission anerkannt wurde. Die Patientin starb 1970 an den Folgen ihres neu ausgebrochenen Leidens. | Kritisch befasste sich mit dem Thema der Wunderheilungen in Lourdes unter anderem der Report „''Lourdes cures and their medical assessment''“ aus dem Jahr 1984. Der Autor St. John Downling untersuchte darin beispielsweise den Fall einer 26-jährigen Patientin, die 1954 in Lourdes eine wundersame Heilung des Budd-Chiari-Syndromes (einer Lebererkrankung) erfuhr, die 1963 von einer kirchlichen, ärztlichen Kommission anerkannt wurde. Die Patientin starb 1970 an den Folgen ihres neu ausgebrochenen Leidens. |
Version vom 11. August 2010, 06:19 Uhr
Lourdes ist ein katholischer und einer der weltweit meistbesuchten Wallfahrtsort in Südwestfrankreich in der Nähe der spanischen Grenze. An einer dortigen Quelle soll Kranken angeblich Heilung widerfahren.
Im 19. Jahrhundert gab es mehrere Berichte von Marienerscheinungen und angeblich unerklärlichen Heilungen von chronischen Krankheiten. Lourdes wird von mehreren Millionen Menschen jährlich besucht. Derzeit pilgern jährlich vier bis sechs Millionen Besucher nach Lourdes, Tausende nehmen, im festen Glauben an eine mögliche Heilung ihrer Krankheiten, Verletzungen oder Altersbeschwerden, jährlich an Bädern im Quellwasser teil. Untersuchungen konnten allerdings keine außergewöhnliche Mineralstoffzusammensetzung des Quellwassers feststellen, es hat im allgemeinen Sprachgebrauch Trinkwasserqualität.
Insgesamt erkannte die katholische Kirche 67 Wunderheilungen an. Auf Grund der großen Anzahl der Besucher ist dies kaum eine Abweichung von zu erwartenden Spontanheilungen, Fehldiagnosen oder Ähnlichem. Die Heilungen haben keinerlei statistische Signifikanz.
Kritisch befasste sich mit dem Thema der Wunderheilungen in Lourdes unter anderem der Report „Lourdes cures and their medical assessment“ aus dem Jahr 1984. Der Autor St. John Downling untersuchte darin beispielsweise den Fall einer 26-jährigen Patientin, die 1954 in Lourdes eine wundersame Heilung des Budd-Chiari-Syndromes (einer Lebererkrankung) erfuhr, die 1963 von einer kirchlichen, ärztlichen Kommission anerkannt wurde. Die Patientin starb 1970 an den Folgen ihres neu ausgebrochenen Leidens.
Der Religionskritiker Richard Dawkins merkte passenderweise an, dass die Wahrscheinlichkeit, sich durch eine Waschung in der Quelle eine Infektion von einem der anderen Besucher zu holen, weit größer ist, als eine Heilung zu erfahren.