Diskussion:Marxismus-Leninismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Statt darzulegen, wo der ML irrational war/ist, wird da nur Poppers oberflächliche Marxkritik wiedergegeben, die mit den Inhalten von dessen Philosophie nicht viel zu tun hat, sondern eben den ML seiner Zeit meint. Auch was Popper hier als "ideologiekritik" bezeichnet, ist nicht Ideologiekritik, sondern das Diffamieren des Gegner mit Hilfe von Verschwörungstheorien, welche zumindest im Stalinismus bestimmend für das Weltbild waren. Die Forderung nach Falsifizierbarkeit scheint mir in den Sozial- und Geisteswissenschaften problematisch zu sein, die wird dort praktisch nie erfüllt. Oder sind Poppers Ausführungen denn falsifizierbar? [[Benutzer:Abrax|Abrax]] 12:09, 30. Jul. 2010 (CEST)
 
Statt darzulegen, wo der ML irrational war/ist, wird da nur Poppers oberflächliche Marxkritik wiedergegeben, die mit den Inhalten von dessen Philosophie nicht viel zu tun hat, sondern eben den ML seiner Zeit meint. Auch was Popper hier als "ideologiekritik" bezeichnet, ist nicht Ideologiekritik, sondern das Diffamieren des Gegner mit Hilfe von Verschwörungstheorien, welche zumindest im Stalinismus bestimmend für das Weltbild waren. Die Forderung nach Falsifizierbarkeit scheint mir in den Sozial- und Geisteswissenschaften problematisch zu sein, die wird dort praktisch nie erfüllt. Oder sind Poppers Ausführungen denn falsifizierbar? [[Benutzer:Abrax|Abrax]] 12:09, 30. Jul. 2010 (CEST)
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Mehr in die Richtung:
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''Andere Kritiker monieren das verengte Kausalverhältnis zwischen Basis und Überbau, wie es unter anderem die Stamokap-Theorie oder in gewissen vulgärmarxistischen Kartelltheorien zu beobachten ist. Hier werden die Institutionen und Träger des Staates als direkte Befehlsempfänger der Industriellen dargestellt, zu bloßen „Agenten des Monopolkapitalismus“. Der deutsche Historiker Gerd Koenen und der amerikanische Politologe Daniel Pipes bezeichnen aus diesem Grunde den Marxismus-Leninismus als eine Verschwörungstheorie.
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Gerd Koenen: Marxismus-Leninismus als universelle Verschwörungstheorie. In: Die neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte,H. 2 (1999), S. 127-132''
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http://de.wikipedia.org/wiki/Kritik_am_Marxismus
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[[Benutzer:Abrax|Abrax]] 12:24, 30. Jul. 2010 (CEST)

Version vom 30. Juli 2010, 10:24 Uhr

Was ist mit Nordkorea? --WikiSysop 14:10, 16. Sep. 2009 (CEST)

Ich leite die Frage an den Autor weiter 0815 14:46, 16. Sep. 2009 (CEST)


Kritik

Mir scheint der inhaltliche Wandel, der zwischen Marx und Stalin stattgefunden hat, nicht ausreichend berücksichtigt. Dieser Autor z.B. sieht den Wechsel vom Versuch einer rationaler Erklärung unserer Gesellschaft zu einer politischen Religion wohl bei Lenin:

Lenins Schrift „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ spielte nicht nur in den Leninistischen KP, den K- und Antiimp-Gruppen der neuen Linken eine wichtige Rolle, sondern hinterließ seine Spuren auch in vielen Teilen jener Linken, die sich nicht explizit auf Lenin berufen oder diesen auch dezidiert ablehnen. Gerade in der MAI- und Globalisierungsdebatte spielten Argumente der leninistischen Imperialismustheorie mehr oder weniger versteckt eine wichtige Rolle. Lenin interpretiert dabei „den historischen Übergang zum Aktienkapital als eine qualitative Veränderung des Kapitalismus: als Ablösung des freien Konkurrenz- durch den Monopolkapitalismus, der durch einige wenige „Finanzoligarchen“ kontrolliert werde und in dem das „blinde Wüten des Wertgesetzes“ partiell aufgehoben sein. Dies sei durch das bürgerliche Kreditwesen verursacht, welches sich die ganze Produktion unterwerfe und seinen verwerflichen Zielen zunutze mache.“ (Gruber/Ofenbauer, 1998) Für Lenin ist das Zinskapital nicht wie für Marx die „fetischartigste Form“ des Kapitals, sondern ein „unmittelbar personalistisch verstandenes Herrschaftsverhältnis“. (Gruber/Ofenbauer, 1998) Bei dieser vermuteten Allmacht der „Finanzoligarchen“ in einem Monopolkapitalismus wird sehr schnell die Parallele zu Verschwörungstheorien der Rechten sichtbar. Die Attribute die dem „internationalen Finanzkapital“, der „Finanzoligarchie“ usf. zugeschrieben werden sind fast 1:1 dieselben, die von AntisemitInnen den Juden zugeschrieben werden: Allmacht, Globalität, Böswilligkeit, Klandestinität usf.. Und so stellen sich AntisemitInnen die Welt ganz ähnlich vor: überall sehen sie „Bonzen“ und „Parasiten“ am Werk, die das Volk ausbeuten und der Internationalisierung preisgeben, weil sie nur den kurzfristigen Profit der Finanzkapitalisten und nicht das Allgemeinwohl im Auge hätten, dass also „das internationale Finanzkapital über die regierenden Systemparteien an der Zerstörung von Sozialstaat und Kultur [...] arbeitet.“ (Nation & Europa 5/98)" http://homepage.univie.ac.at/thomas.schmidinger/php/texte/antisemitismus_struktureller_antisemitismus.pdf

Aber schon bei Engels und bei Kautsky zeigen sich Tendenzen zur einer erheblichen Vereinfachung des Marxschen Weltbildes.

Statt darzulegen, wo der ML irrational war/ist, wird da nur Poppers oberflächliche Marxkritik wiedergegeben, die mit den Inhalten von dessen Philosophie nicht viel zu tun hat, sondern eben den ML seiner Zeit meint. Auch was Popper hier als "ideologiekritik" bezeichnet, ist nicht Ideologiekritik, sondern das Diffamieren des Gegner mit Hilfe von Verschwörungstheorien, welche zumindest im Stalinismus bestimmend für das Weltbild waren. Die Forderung nach Falsifizierbarkeit scheint mir in den Sozial- und Geisteswissenschaften problematisch zu sein, die wird dort praktisch nie erfüllt. Oder sind Poppers Ausführungen denn falsifizierbar? Abrax 12:09, 30. Jul. 2010 (CEST)

Mehr in die Richtung:

Andere Kritiker monieren das verengte Kausalverhältnis zwischen Basis und Überbau, wie es unter anderem die Stamokap-Theorie oder in gewissen vulgärmarxistischen Kartelltheorien zu beobachten ist. Hier werden die Institutionen und Träger des Staates als direkte Befehlsempfänger der Industriellen dargestellt, zu bloßen „Agenten des Monopolkapitalismus“. Der deutsche Historiker Gerd Koenen und der amerikanische Politologe Daniel Pipes bezeichnen aus diesem Grunde den Marxismus-Leninismus als eine Verschwörungstheorie. (...) Gerd Koenen: Marxismus-Leninismus als universelle Verschwörungstheorie. In: Die neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte,H. 2 (1999), S. 127-132 http://de.wikipedia.org/wiki/Kritik_am_Marxismus Abrax 12:24, 30. Jul. 2010 (CEST)