Audiva Therapie: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. März 2010, 21:59 Uhr

Die Audiva Therapie ist ein gerät- und musikgestütztes Therapieverfahren, das bei Verhaltensstörungen und Lernschwierigkeiten im Jugendalter bis Erwachsenenalter gelegentlich angewandt wird. Das Verfahren basiert auf der Annahme, dass derartige Störungen durch Wahrnehmungsstörungen (mit)bedingt wären.

Indikationen seien laut Anbieter eine grosse Anzahl unterschiedlicher Zustände und Störungen wie "zentrale Störungen", Schwerhörigkeit, Dyslexie, Legasthenie, Hyper-/Hypoaktivität (ADHS), Hyperakusis (Geräuschempfindlichkeit), Sprach- und Sprechstörungen, Lernproblemen, Tinnitus, Sprachverständnisstörungen, Stimmstörungen und Wortfindungsprobleme.

HWT-Trainer (Hörwahrnehmungstrainer)

Bei der Audiva-Therapie wird ein Gerät namens HWT-Trainer eingesetzt, das vom Hersteller Audiva stammt. Erfinder ist der Elektroniker Uwe Minning (Firma AUDIVA, Institut für Hören und Bewegen). Das Gerät ist mit einem CD-Player und einem Kopfhörer verbunden. Über den Kopfhörer wird Musik (Vivaldi, Händel, Bach, Wellengeräusche, Wind und Vögelgezitscher), oder Text vom CD-Player eingespielt, die dabei elektronisch gefiltert wird (die Höhen werden angehoben), und das abwechselnd von links nach rechts wandert (als Lateralisierung bezeichnet).

Das Audiva-Hörwahrnehmungstraining soll die Aufmerksamkeit des Hörenden steigern, das Hören lauter Geräusche besser "ertragbar" machen, Geräusche besser ortbar machen und Sprache besser aus Nebengeräuschen herausfilterbar machen. Dem Hörtraining folgt nach Wochen ein Sprachtraining. Dabei kommt zusätzlich ein Mikrophon ins Spiel. Bei Kindern soll die Eltern als "Co-Trainer" mit einbezogen werden.

Wirksam sei die Methode, weil laut Anbieter hierdurch eine "neuronale Anregung" erzeugt werde. Durch die Hochfrequenzfilterung sollen "besonders viele" Nervenzellen als weiterleitende Empfänger "stimuliert" werden und Neuverknüpfungen gebildet werden. Als "harmonisch" bezeichnete Musik soll dabei "innerere Kräfte" im limbischen System "auslösen", was zur Ausschüttung "positiver Botenstoffe" (offenbar Endophine) führe.

Nach Angaben aus dem Internet werden die Geräten gegen eine Spende abgegeben, vermietet oder müssen käuflich erworben werden.

In den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –Psychotherapie für umschriebene Entwicklungsstörungen der Sprache wird die Methode zu den entbehrlichen Therapiemaßnahmen gezählt.[1]

Weblinks

Quellennachweise