− | Laut ARD-Dokumentarfilm und Aussagen im Fernsehen habe Regividerm keine Nebenwirkungen. Dies verbreitete auch Roland Kaske, Pressesprecher des Herstellers Mavena Health Care AG im FFH-Radio. Das ''"Medikament"'' habe ''"keinerlei Nebenwirkungen"'' und sei ''"zur Langzeittherapie geeignet"''.<ref>http://www.ffh.de/downloads/kaske_new.mp3</ref> Eine wörtliche Abschrift ist hier zu sehen: [http://psiram.com/index.php?title=Diskussion:Regividerm#Abschrift_Interview_Roland_Kaske_bei_FFH-Radio]. Offensichtlich machte der Inhaber der PR-Firma Dr. Kaske diese Aussagen in Unkenntnis der rechtlichen Voraussetzungen für Medizinprodukte der Klasse II, die eine Langzeitanwendung nicht zulassen. Des Weiteren stellen derartige Aussagen einen Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und das Heilmittelwerbegesetz (HWG) dar. Buch- und Filmtitel ''Heilung unerwünscht?'' suggerieren zudem, dass dem Mittel eine heilende (also ursächlich wirksame) Wirkung zukommt, eine Aussage, die von Experten zurückgewiesen wurde. Auf der Webseite des Herstellers sind jedoch mögliche Nebenwirkungen von Regividerm aufgelistet. Dort ist zu lesen: ''"[...] können auch unter der Behandlung mit Regividerm® Salbe sporadisch Hautreizungen (Rötungen, Juckreiz) auftreten. [...] Bei Fortbestehen der Hautreizungen wird eine Unterbrechung der Behandlung empfohlen, weil in seltenen Fällen eine Allergie auf den wirksamen Bestandteil (Vitamin B12) oder einen anderen Inhaltsstoff von Regividerm® Salbe (z.B. Avocadoöl) vorliegen kann."''<ref>http://www.regividerm.de/fragen-und-antworten/</ref> Der Beipackzettel weist zudem auf eine "Vermeidung von Sonnenbestrahlung" hin, da B12 UV-empfindlich ist: ''"Bitte ergreifen Sie geeignete Sonnenschutzmaßnahmen. Halten Sie sich möglichst nur kurz in der Sonne auf, benutzen Sie Sonnenschutzprodukte und bedecken Sie die Haut mit entsprechender Kleidung."'' | + | Laut ARD-Dokumentarfilm und Aussagen im Fernsehen habe Regividerm keine Nebenwirkungen. Dies verbreitete auch Roland Kaske, Pressesprecher des Herstellers Mavena Health Care AG im FFH-Radio. Das ''"Medikament"'' habe ''"keinerlei Nebenwirkungen"'' und sei ''"zur Langzeittherapie geeignet"''.<ref>http://www.ffh.de/downloads/kaske_new.mp3</ref> Eine wörtliche Abschrift ist hier zu sehen: [http://psiram.com/index.php?title=Diskussion:Regividerm#Abschrift_Interview_Roland_Kaske_bei_FFH-Radio]. Offensichtlich machte der Inhaber der PR-Firma Dr. Kaske diese Aussagen in Unkenntnis der rechtlichen Voraussetzungen für Medizinprodukte der Klasse II, die eine Langzeitanwendung nicht zulassen. Des Weiteren stellen derartige Aussagen einen Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und das Heilmittelwerbegesetz (HWG) dar. Buch- und Filmtitel ''Heilung unerwünscht?'' suggerieren zudem, dass dem Mittel eine heilende (also ursächlich wirksame) Wirkung zukommt, eine Aussage, die von Experten zurückgewiesen wurde. Auf der Webseite des Herstellers sind jedoch mögliche Nebenwirkungen von Regividerm aufgelistet. Dort ist zu lesen: ''"[...] können auch unter der Behandlung mit Regividerm® Salbe sporadisch Hautreizungen (Rötungen, Juckreiz) auftreten. [...] Bei Fortbestehen der Hautreizungen wird eine Unterbrechung der Behandlung empfohlen, weil in seltenen Fällen eine Allergie auf den wirksamen Bestandteil (Vitamin B12) oder einen anderen Inhaltsstoff von Regividerm® Salbe (z.B. Avocadoöl) vorliegen kann."''<ref>http://www.regividerm.de/fragen-und-antworten/</ref> Der Beipackzettel weist zudem auf eine "Vermeidung von Sonnenbestrahlung" hin, da B12 UV-empfindlich ist: ''"Bitte ergreifen Sie geeignete Sonnenschutzmaßnahmen. Halten Sie sich möglichst nur kurz in der Sonne auf, benutzen Sie Sonnenschutzprodukte und bedecken Sie die Haut mit entsprechender Kleidung."'' Auch der in englischer Sprache Esowatch vorliegende Beipackzettel von Regividerm geht auf die möglichen Nebenwirkungen ein<ref>Side effects. Which side effects can occur whilst using Regividerm® |
| + | ointment and which counter measures, if any, can be used? Sporadic skin irritations (erythema, itching) can occur during treatment with Regividerm® ointment. These are temporary in nature and must not necessarily occur in causal connection with the use of Regividerm® ointment. Although such skin irritations can reduce again with continued use of Regividerm® ointment, a break in treatment is recommended, as, in rare cases, an allergy to the active ingredient or one of the other ingredients of Regividerm® ointment can occur. We recommend that you consult your doctor if you experience pronounced or persistent symptoms. If you notice side effects that are not listed in these instructions for use, please inform your doctor or pharmacist.</ref>. |
| Hinweise auf Nebenwirkungen zeigen sich in der erwähnten Studie zur Behandlung atopischer Dermatitis im British Journal of Dermatology aus dem Jahr 2004, und dies trotz der relativ kurzen Anwendung die unterhalb der üblichen Behandlungsdauer liegt. Die Gesamtzahl der Probanden war 49. In der Arbeit ist zu lesen: ''Altogether 33 cutaneous adverse events were recorded, and none of these was serious (Table 3). [...] With the exception of one cutaneous adverse event (weeping, itching, limited neck mobility following application of the placebo cream, moderate severity), all were of mild severity. In two cases a possible and in four cases a probable relationship with the trial medication was assumed for the skin irritations occurred only on the body side treated with vitamin B12 cream (burning in two patients, itching in two patients, redness in one and hyperthermia and formication in one patient). All adverse events were reversible within several days. No acneiform eruptions were reported.''. Demnach brachen drei Patienten die Behandlung wegen Verschlechterung der Symptomatik und zwei wegen der Nebenwirkungen die experimentelle Behandlung ab. Zitat zu withdrawals ''Noncompliance 3. Deterioration of disease 3. Adverse events 2, one patient experienced burning, itching and swelling one patient experienced redness and swelling'' (gekürzt).<ref>Stücker M; Pieck C; Stoerb C; Niedner R; Hartung J; Altmeyer P (2004): Topical vitamin B12 – a new therapeutic approach in atopic dermatitis-evaluation of efficacy and tolerability in a randomized placebo-controlled multicentre clinical trial. Br J Dermatol 150, 977-983</ref> | | Hinweise auf Nebenwirkungen zeigen sich in der erwähnten Studie zur Behandlung atopischer Dermatitis im British Journal of Dermatology aus dem Jahr 2004, und dies trotz der relativ kurzen Anwendung die unterhalb der üblichen Behandlungsdauer liegt. Die Gesamtzahl der Probanden war 49. In der Arbeit ist zu lesen: ''Altogether 33 cutaneous adverse events were recorded, and none of these was serious (Table 3). [...] With the exception of one cutaneous adverse event (weeping, itching, limited neck mobility following application of the placebo cream, moderate severity), all were of mild severity. In two cases a possible and in four cases a probable relationship with the trial medication was assumed for the skin irritations occurred only on the body side treated with vitamin B12 cream (burning in two patients, itching in two patients, redness in one and hyperthermia and formication in one patient). All adverse events were reversible within several days. No acneiform eruptions were reported.''. Demnach brachen drei Patienten die Behandlung wegen Verschlechterung der Symptomatik und zwei wegen der Nebenwirkungen die experimentelle Behandlung ab. Zitat zu withdrawals ''Noncompliance 3. Deterioration of disease 3. Adverse events 2, one patient experienced burning, itching and swelling one patient experienced redness and swelling'' (gekürzt).<ref>Stücker M; Pieck C; Stoerb C; Niedner R; Hartung J; Altmeyer P (2004): Topical vitamin B12 – a new therapeutic approach in atopic dermatitis-evaluation of efficacy and tolerability in a randomized placebo-controlled multicentre clinical trial. Br J Dermatol 150, 977-983</ref> |