Cellagon aurum: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Internet sind auch Personen als "Cellagon-Berater" oder "Cellagon-Fachberater" aktiv, die sich ausschliesslich lobend über das Lebensmittel auslassen und dabei auf ''Bioaktivstoffe, Phytamine und "Kräfte der Natur"'' verweisen und hinweise geben wo das Produkt erhältlich ist. Cellagon mache geistig fit, halte den Konsumenten jung und mache ihn schön, heisst es. Der Bedarf für Cellagon ergebe sich angeblich daraus, dass es einer "fabrikmässig hergestellten Nahrung" angeblich an Vitaminen und Mineralien mangele, die zwingend durch [[Nahrungsergänzungsmittel]] auszugleichen wären. Da aber "chemisch hergestellte Präparate" vom Körper nicht "vollständig aufgenommen" würden, müsste der Kunde zu Cellagon-Produkten wechseln. | Im Internet sind auch Personen als "Cellagon-Berater" oder "Cellagon-Fachberater" aktiv, die sich ausschliesslich lobend über das Lebensmittel auslassen und dabei auf ''Bioaktivstoffe, Phytamine und "Kräfte der Natur"'' verweisen und hinweise geben wo das Produkt erhältlich ist. Cellagon mache geistig fit, halte den Konsumenten jung und mache ihn schön, heisst es. Der Bedarf für Cellagon ergebe sich angeblich daraus, dass es einer "fabrikmässig hergestellten Nahrung" angeblich an Vitaminen und Mineralien mangele, die zwingend durch [[Nahrungsergänzungsmittel]] auszugleichen wären. Da aber "chemisch hergestellte Präparate" vom Körper nicht "vollständig aufgenommen" würden, müsste der Kunde zu Cellagon-Produkten wechseln. | ||
− | Firmenchef Hans-Günther Berner hatte passend zu seinem Firmenprofil ein Buch mit dem Titel ''An vollen Töpfen verhungern - warum Vollwerternährung leider nicht meht mehr reicht'' veröffentlicht und auch die Firmenwebseite versucht dem Leser weiszumachen, dass heutige Konsumenten an ''subklinischen Mangelzuständen'' leiden würden und ihnen Vitamine fehlten und ihr Immunsystem ''geschwächt'' sei. | + | Firmenchef Hans-Günther Berner hatte passend zu seinem Firmenprofil ein Buch mit dem Titel ''An vollen Töpfen verhungern - warum Vollwerternährung leider nicht meht mehr reicht'' veröffentlicht und auch die Firmenwebseite versucht dem Leser weiszumachen, dass heutige Konsumenten an ''subklinischen Mangelzuständen'' leiden würden und ihnen Vitamine fehlten und ihr Immunsystem ''geschwächt'' sei.<br> |
+ | Im Gegensatz dazu war die "Deutsche Gesellschaft für Ernährung" (DGE) 2006 zum Ergebnis gekommen: ''Gemüse und Obst sind nicht nährstoffverarmt!''<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=598</ref>. | ||
==Das Cellagon Safttrio== | ==Das Cellagon Safttrio== |
Version vom 29. November 2009, 19:05 Uhr
Cellagon Aurum ist ein mit Wasser verdünntes Gemüsesaftkonzentrat der Firma "H.-G. Berner GmbH & Co. KG." aus Hamburg, der im Internet häufig damit beworben wird, gesundheitsrelevante Wirkungen zu haben. Die Wirksamkeit wird dabei auch esoterischen Einflüssen zugeordnet. So befinde sich nicht zufällig ein Magnet im Flaschenverschluss und zugesetztes Wasser sei "levitiert".
Das verdünnte Saftkonzentrat ist nicht im Lebensmittelhandel erhältlich, sondern wird über Cellagon-Berater, Heilpraktiker und Apotheken für 47 Euro (500 ml Konzentrat) verkauft.
Zum Lebensmittel Cellagon verwies der Hersteller jahrelang auf Studien zu Cellagon von Ronald Grossarth-Maticek, nahm diese später vom Netz als Kritik um diese aufkam, insbesondere vom Blog "Placeboalarm"[1]. Auf der englischsprachigen Seite zu Cellagon ist die Studie weiterhin aufgeführt (November 2009)[2].
Im Internet sind auch Personen als "Cellagon-Berater" oder "Cellagon-Fachberater" aktiv, die sich ausschliesslich lobend über das Lebensmittel auslassen und dabei auf Bioaktivstoffe, Phytamine und "Kräfte der Natur" verweisen und hinweise geben wo das Produkt erhältlich ist. Cellagon mache geistig fit, halte den Konsumenten jung und mache ihn schön, heisst es. Der Bedarf für Cellagon ergebe sich angeblich daraus, dass es einer "fabrikmässig hergestellten Nahrung" angeblich an Vitaminen und Mineralien mangele, die zwingend durch Nahrungsergänzungsmittel auszugleichen wären. Da aber "chemisch hergestellte Präparate" vom Körper nicht "vollständig aufgenommen" würden, müsste der Kunde zu Cellagon-Produkten wechseln.
Firmenchef Hans-Günther Berner hatte passend zu seinem Firmenprofil ein Buch mit dem Titel An vollen Töpfen verhungern - warum Vollwerternährung leider nicht meht mehr reicht veröffentlicht und auch die Firmenwebseite versucht dem Leser weiszumachen, dass heutige Konsumenten an subklinischen Mangelzuständen leiden würden und ihnen Vitamine fehlten und ihr Immunsystem geschwächt sei.
Im Gegensatz dazu war die "Deutsche Gesellschaft für Ernährung" (DGE) 2006 zum Ergebnis gekommen: Gemüse und Obst sind nicht nährstoffverarmt![3].
Das Cellagon Safttrio
Der Hersteller, die Berner GmbH in Hamburg, bietet drei Saftprodukte mit Namen Cellagon aurum, Cellagon vitae plus und Cellagon felice an. Es handelt sich dabei stets um Saftkonzentrate, die mit Wasser verdünnt werden.
Nach Herstellerangaben wird Cellagon Aurum aus den Press-Säften und Extrakten von über 40 verschiedenen Obst-, Frucht-, Kräuter- und Gemüsesorten gewonnen. Ergänzt wird der Saft durch Omega-3- und Omega-6-Pflanzenöle, Traubenkernextrakt mit "OPC", L-Carnitin, Co-Enzym Q 10, probiotischen Ballaststoffen und levitiertem Quellwasser.
Die Cellagon-Studien
Zu Cellagon Aurum liegt eine Studie von Ronald Grossarth-Maticek aus dem Jahre 2003 vor, die in "Erfahrungsheilkunde", einem Blatt ohne peer-review veröffentlicht wurde[4].
Eine unveröffentlichte, randomisierte, kontrollierte und crossover Berner-Auftragsstudie am "Institut für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität in Jena" mit 10 Probanden aus dem Jahre 2009. In den Resultaten der Studie fehlt ein Vergleich zur Kontrolle. Laut Berner-Webseite habe die studie gezeigt, dass sich eine wissenschaftlich starke (signifikant bis höchst signifikant) Zunahme bzw. Aufnahme ausgewählter Vitamine aus dem Darm ins Blut und ein signifikanter Anstieg des Schutzsystems der Zellgewebe ergeben habe.
Zu Cellagon felice liegt eine Veröffentlichung des SIT Instituts (Skin Investigation and Technology Hamburg) vor, die nach folgendem Studiendesign durchgeführt wurde: 150 Probanden zwischen 24-78 Jahren, Placebo-kontrolliert, doppelt blind, randomisiert. Gemessen wurde vor der Testmusterausgabe und nach zwei, vier sowie sechs Monaten Anwendung.
Der Magnet im Flaschenverschluss
Im Flaschenverschluß befindet sich ein kleiner Dauermagnet, der in Werbung von Cellagon-Beratern als
"Magnet-Eisenstein" beschrieben wird, der Energie aussende und der Kraftdynamo von Cellagon aururm, Cellagon vitale und Cellagon felice sei. Durch das Dauer-Magnetfeld würden alle Moleküle mit Energie angereichert, aus denen die Cellagon-Produkte bestehen. Entdecker von vitalitätsspendenden Kraft von Magnetfeldern sei der Schweizer Physiker Auguste Piccard gewesen, der herausgefunden haben soll, dass sich elektrisch geladene Teilchen - also die kleinsten Grundeinheiten jeder Substanz - in einem Magnetfeld schneller und freier bewegen und auch energiereicher werden. "Magnetisiertes Wasser" lasse im übrigen Obst und Gemüse schneller wachsen.
Nach dem Kosum einer Cellagon-Flasche lasse sich der Wundermagnet aber weiter nutzen, indem man mit ihm zu Hause Trinkwasser magnetisieren könne. Man müsse dazu nur die Flasche ausspülen und mit Wasser befüllen. Man könne es dann beispielsweise zum Giessen von Pflanzen nutzen.
Eine weitere Verwendung des Cellagon-Magneten wäre auch die als dauermagnetische Verkalkungs-Verhüter.
Ganz profan könne man den Magneten aber auch am Küglschrank zum befestigen von Notizen nutzen.
Ende der 70er Jahre hatte sich laut Auskunft der Berner-Webseite das Unternehmen mit Forschung, Entwicklung auf dem Gebiet der Magnetfeld-Therapie beschäftigt.
Quellennachweise
- ↑ http://www.scienceblogs.de/plazeboalarm/2009/11/cellagon-aurum-die-zweite-staffel.php
- ↑ http://www.cellagon.de/en/products/aurum/study.htm
- ↑ http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=598
- ↑ Grossarth-Maticek R: Prospektive, randomisierte Verlaufsstudie zur Erforschung der Wirksamkeit eines Nahrungsergänzungsmittels in Bezug auf subjektive Befindlichkeit und Veränderung physischer Risikofaktoren, (2003), Erfahrungsheilkunde/Acta Medica Empirica (Haug/Thieme Verlag), Band 8/2003, Seiten 499-508. [1]