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| Beim Menschen korreliert die Microcystinbelastung im Trinkwasser eindeutig mit der Häufigkeit von Leberkrebs (Yu et al. 2001), wie Studien aus China beweisen. Dort hat man schon lange Probleme mit microcystinbelastetem Trinkwasser, das in etlichen Provinzen Chinas ursächlich mit dem gehäuften Auftreten von Leberkarzinomen assoziiert zu sein scheint. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Trinkwassergrenzwert für Microcystine von 1 Teil pro 1 Millarde Teile Wasser empfohlen (1 ppb), der in Kanada, Australien und Großbritannien mittlerweile auch in Kraft ist. In den USA oder der Bundesrepublik Deutschland ist dergleichen nicht umgesetzt worden. Dies ist vor dem Hintergrund, dass die Gesundheitsbehörden des US-Bundesstaates Oregon eine Microcystinbelastung bis zu 1.000 ppb (=1 parts per million/ppm) in Algenprodukten tolerieren, inakzeptabel. | | Beim Menschen korreliert die Microcystinbelastung im Trinkwasser eindeutig mit der Häufigkeit von Leberkrebs (Yu et al. 2001), wie Studien aus China beweisen. Dort hat man schon lange Probleme mit microcystinbelastetem Trinkwasser, das in etlichen Provinzen Chinas ursächlich mit dem gehäuften Auftreten von Leberkarzinomen assoziiert zu sein scheint. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Trinkwassergrenzwert für Microcystine von 1 Teil pro 1 Millarde Teile Wasser empfohlen (1 ppb), der in Kanada, Australien und Großbritannien mittlerweile auch in Kraft ist. In den USA oder der Bundesrepublik Deutschland ist dergleichen nicht umgesetzt worden. Dies ist vor dem Hintergrund, dass die Gesundheitsbehörden des US-Bundesstaates Oregon eine Microcystinbelastung bis zu 1.000 ppb (=1 parts per million/ppm) in Algenprodukten tolerieren, inakzeptabel. |
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− | Versucht man eine grobe Risikoabschätzung der Microcystinbelastung in den Algenprodukten vorzunehmen, so scheint eine klinische Symptomatik nach einigen Monaten Konsum von Produkten mit Belastungen ab 100 ppb einzutreten. Dies zeigt, dass das der WHO-Trinkwassergrenzwert von 1 ppb mit einem vernünftigen Sicherheitsabstand von 1:1000 zum Algengrenzwert aus Oregon durchaus begründet ist und sicherheitshalber auf Lebensmittel übertragen werden sollte. Von Algenanbietern wie Sanacell und Algavital wird immer wieder die Falschmeldung verbreitet, dass der in Oregon etablierte Grenzwert für die gesamte USA gelten würde. Dem ist nachweislich nicht der Fall. Zudem ist der Grenzwert nicht verbindlich, sondern lediglich ein US-amerikanischer Empfehlungswert, ab dessen Überschreitung microcystinbelastete Afa-Produkte aus dem Verkehr gezogen werden sollen (nicht müssen!). | + | Versucht man eine grobe Risikoabschätzung der Microcystinbelastung in den Algenprodukten vorzunehmen, so scheint eine klinische Symptomatik nach einigen Monaten Konsum von Produkten mit Belastungen ab 100 ppb einzutreten. Dies zeigt, dass der WHO-Trinkwassergrenzwert von 1 ppb mit einem vernünftigen Sicherheitsabstand von 1:1000 zum Algengrenzwert aus Oregon durchaus begründet ist und sicherheitshalber auf Lebensmittel übertragen werden sollte. Von Algenanbietern wie Sanacell und Algavital wird immer wieder die Falschmeldung verbreitet, dass der in Oregon etablierte Grenzwert für die gesamte USA gelten würde. Das ist nachweislich nicht der Fall. Zudem ist der Grenzwert nicht verbindlich, sondern lediglich ein US-amerikanischer Empfehlungswert, ab dessen Überschreitung microcystinbelastete Afa-Produkte aus dem Verkehr gezogen werden sollen (nicht müssen!). |
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− | Legt man die oben geschilderten Fälle zugrunde und bedenkt man, dass sich Microcystine sowohl in der Leber- als auch im Nerven- und Muskelgewebe angereicht als auch nur langsam ausgeschieden werden, wäre es möglich, dass Dauerkonsumenten erst mit monatelanger Verzögerung Gesundheitsprobleme entwickeln. Microcystindosen können beim Schwein, das uns Menschen vor Allem bei der Leberfunktion sehr ähnlich ist, bereits in Dosen von 25 Microgramm pro Kilogramm Körpergewicht Leberschäden auslösen, während Ratten und Mäuse wesentlich robuster reagieren. Deshalb ist es absolut denkbar, dass der Mensch, der in vielen gesundheitlichen Bereichen empfindlicher als Tiere reagiert, schon bei niedrigeren Dosen Gesundheitsprobleme entwickelt, die anfänglich nicht mit den Afa-Produkten assoziiert werden. | + | Legt man die oben geschilderten Fälle zugrunde und bedenkt man, dass sich Microcystine sowohl in der Leber- als auch im Nerven- und Muskelgewebe angereicht als auch nur langsam ausgeschieden werden, wäre es möglich, dass Dauerkonsumenten erst mit monatelanger Verzögerung Gesundheitsprobleme entwickeln. Microcystindosen können beim Schwein, das uns Menschen vor allem bei der Leberfunktion sehr ähnlich ist, bereits in Dosen von 25 Microgramm pro Kilogramm Körpergewicht Leberschäden auslösen, während Ratten und Mäuse wesentlich robuster reagieren. Deshalb ist es absolut denkbar, dass der Mensch, der in vielen gesundheitlichen Bereichen empfindlicher als Tiere reagiert, schon bei niedrigeren Dosen Gesundheitsprobleme entwickelt, die anfänglich nicht mit den Afa-Produkten assoziiert werden. |
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| Legt man eine Verzehrsmenge von 2 Gramm Algenmasse mit einer Belastung von 100 Mikrogramm pro kg Algenmasse (100 ppb) zugrunde, würde man sich pro Tag eine Microcystinmenge von 0,2 Mikrogramm einverleiben. Da die oben geschilderten beiden Verbraucher erst nach 7 Monaten, dann aber zügig, gesundheitliche Probleme entwickelten, wäre zu spekulieren, dass bei einer Gesamtmenge von 40 Mikrogramm Microcystinen von ersten klinischen Symptomen auszugehen sein könnte (von einer unbemerkten Krebsschädigung nicht zu reden!). Diese zugegebenermaßen spekulative Obergrenze für bemerkbare, klinische Probleme scheint nicht unrealistisch zu sein, da eine weitere Verbraucherin, die über Monate hinweg eine mit 76 ppb belasteten Probe konsumiert hatte, keine gesundheitlichen Probleme berichtete. Die Wirksamkeitsschwelle zur Auslösung klinischer Symptome beim Menschen dürfte derzeit bei einer Gesamtaufnahmemenge von 40-50 Mikrogramm liegen, die je nach Belastung des Afa-Produkts mehr oder weniger schnell erreicht ist. | | Legt man eine Verzehrsmenge von 2 Gramm Algenmasse mit einer Belastung von 100 Mikrogramm pro kg Algenmasse (100 ppb) zugrunde, würde man sich pro Tag eine Microcystinmenge von 0,2 Mikrogramm einverleiben. Da die oben geschilderten beiden Verbraucher erst nach 7 Monaten, dann aber zügig, gesundheitliche Probleme entwickelten, wäre zu spekulieren, dass bei einer Gesamtmenge von 40 Mikrogramm Microcystinen von ersten klinischen Symptomen auszugehen sein könnte (von einer unbemerkten Krebsschädigung nicht zu reden!). Diese zugegebenermaßen spekulative Obergrenze für bemerkbare, klinische Probleme scheint nicht unrealistisch zu sein, da eine weitere Verbraucherin, die über Monate hinweg eine mit 76 ppb belasteten Probe konsumiert hatte, keine gesundheitlichen Probleme berichtete. Die Wirksamkeitsschwelle zur Auslösung klinischer Symptome beim Menschen dürfte derzeit bei einer Gesamtaufnahmemenge von 40-50 Mikrogramm liegen, die je nach Belastung des Afa-Produkts mehr oder weniger schnell erreicht ist. |