| Blickt man in populärwissenschaftliche Zeitschriften der [[Ganzheitsmedizin]], findet sich eine Publikation von Simonsohn im Jahr 2000. Hier berichtete sie über verschiedene Studien, die angeblich die Wirksamkeit bei Afa-Algen bewiesen haben sollen. In der sog. The kid.com Study, die von einem Afa-Anbieter durchgeführt worden sein soll, sollen Symptomverbesserungen bei Kindern erreicht worden sein. Was genau diagnostiziert wurde und welches Resultat sich vor und nach der Studie exakt dargeboten hat, gibt die Autorin nicht wieder. Sie gibt nur folgendes bei den Kindern an: Signifikante Verbesserungen in ihrer Fähigkeit, zu fokussieren, Anweisungen zu folgen und sich zu konzentrieren. Eine Abnahme von streitsüchtigem, fordernden und kämpferischen Benehmen. Weniger Symptome von Angst und Depression. Verbesserung des sozialen Verhaltens. Weniger Zeichen von emotionalen und verhaltensmäßigen Abgelenktsein. Weniger Wutanfälle und Erziehungsprobleme. Weniger Verhaltensauffälligkeiten, die man als merkwürdig klassifizieren könnte. Weniger körperliche Symptome wie Kopfschmerzen und Magenschmerzen, für die kein offensichtlicher Grund vorliegt. | | Blickt man in populärwissenschaftliche Zeitschriften der [[Ganzheitsmedizin]], findet sich eine Publikation von Simonsohn im Jahr 2000. Hier berichtete sie über verschiedene Studien, die angeblich die Wirksamkeit bei Afa-Algen bewiesen haben sollen. In der sog. The kid.com Study, die von einem Afa-Anbieter durchgeführt worden sein soll, sollen Symptomverbesserungen bei Kindern erreicht worden sein. Was genau diagnostiziert wurde und welches Resultat sich vor und nach der Studie exakt dargeboten hat, gibt die Autorin nicht wieder. Sie gibt nur folgendes bei den Kindern an: Signifikante Verbesserungen in ihrer Fähigkeit, zu fokussieren, Anweisungen zu folgen und sich zu konzentrieren. Eine Abnahme von streitsüchtigem, fordernden und kämpferischen Benehmen. Weniger Symptome von Angst und Depression. Verbesserung des sozialen Verhaltens. Weniger Zeichen von emotionalen und verhaltensmäßigen Abgelenktsein. Weniger Wutanfälle und Erziehungsprobleme. Weniger Verhaltensauffälligkeiten, die man als merkwürdig klassifizieren könnte. Weniger körperliche Symptome wie Kopfschmerzen und Magenschmerzen, für die kein offensichtlicher Grund vorliegt. |
− | Wenn man diese Untersuchungsmerkmale mit den DSM-IV Diagnosekriterien für ADHS vergleicht, kommt man mit sehr viel Mühe auf gerade einmal zwei ADHD-Merkmale. Das lässt den Verdacht aufkommen, dass es sich bei den Kindern in der Kid.com-Studie nicht um hyperaktive Kinder gehandelt hat. Da wundert es nicht, wenn Simonsohn (2000) schreibt: Die beiden Behandlungsformen (gemeint ist der Vergleich zwischen Ritalin und Afa-Algen) waren gleichermaßen effektiv. Wer den Eindruck hinterlässt, Äpfel mit Birnen zu vergleichen und gleichzeitig so wenig Ahnung von ADHS hat, wie Frau Simonsohn, mag diesen Schluss ziehen. | + | Wenn man diese Untersuchungsmerkmale mit den DSM-IV Diagnosekriterien für ADHS vergleicht, kommt man mit sehr viel Mühe auf gerade einmal zwei ADHS-Merkmale. Das lässt den Verdacht aufkommen, dass es sich bei den Kindern in der Kid.com-Studie nicht um hyperaktive Kinder gehandelt hat. Da wundert es nicht, wenn Simonsohn (2000) schreibt: Die beiden Behandlungsformen (gemeint ist der Vergleich zwischen Ritalin und Afa-Algen) waren gleichermaßen effektiv. Wer den Eindruck hinterlässt, Äpfel mit Birnen zu vergleichen und gleichzeitig so wenig Ahnung von ADHS hat, wie Frau Simonsohn, mag diesen Schluss ziehen. |
| Ähnlich sieht es bei einer zweiten Studie aus, die Simonsohn (2000) referiert. Es handelt sich um den The Children & Algae Report, bei dem die beteiligten Eltern die Produkte eines Afa-Algenanbieters sogar selbst zahlen mussten. Die Bewertung der Kinder erfolgte mit einem Aschenbach-Bewertungsschema, welches u.a. Aufmerksamkeit, Aggression, soziale Probleme, Ängstlichkeit/Depression, Straffälligkeit, Denkprobleme, Zurückgezogenheit und eine Bewertung namens somatisch beurteilen soll. Diese pseudowissenschaftliche Bewertungsschema ist in der seriösen ADHS-Diagnostik vollständig unbekannt. | | Ähnlich sieht es bei einer zweiten Studie aus, die Simonsohn (2000) referiert. Es handelt sich um den The Children & Algae Report, bei dem die beteiligten Eltern die Produkte eines Afa-Algenanbieters sogar selbst zahlen mussten. Die Bewertung der Kinder erfolgte mit einem Aschenbach-Bewertungsschema, welches u.a. Aufmerksamkeit, Aggression, soziale Probleme, Ängstlichkeit/Depression, Straffälligkeit, Denkprobleme, Zurückgezogenheit und eine Bewertung namens somatisch beurteilen soll. Diese pseudowissenschaftliche Bewertungsschema ist in der seriösen ADHS-Diagnostik vollständig unbekannt. |