| Im Gegensatz zur Werbung ist die Datenlage zu den Wirkungen der Maca-Wurzel unzureichend. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe an Studien zu den identifizierten Inhaltsstoffen in Maca-Extrakten. Recht viele Arbeiten kommen von stets derselben Arbeitsgruppe aus Peru. Die meisten Arbeiten beziehen sich auf Untersuchungen am Tiermodell, meist der Ratte. Es gibt jedoch auch einzelne Beobachtungen am Menschen. Insgesamt ist die Studienlage zu möglichen Wirkungen beim Menschen unzureichend. Aus Tierversuchen bestehen zwar Hinweise, dass die Maca-Wurzel Wirkungen auf die Geschlechtsorgane ausüben könnte oder mit körpereigenen Hormonen wechselwirkt, aber die wissenschaftlichen Studien, die zum Beleg der Wirkung von Maca durchgeführt wurden, weisen erhebliche Mängel auf. Sie sind entweder nicht zum Zweck der Aufdeckung unerwünschter Wirkungen konzipiert worden oder sie wurden nicht nach international gültigen Richtlinien durchgeführt. | | Im Gegensatz zur Werbung ist die Datenlage zu den Wirkungen der Maca-Wurzel unzureichend. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe an Studien zu den identifizierten Inhaltsstoffen in Maca-Extrakten. Recht viele Arbeiten kommen von stets derselben Arbeitsgruppe aus Peru. Die meisten Arbeiten beziehen sich auf Untersuchungen am Tiermodell, meist der Ratte. Es gibt jedoch auch einzelne Beobachtungen am Menschen. Insgesamt ist die Studienlage zu möglichen Wirkungen beim Menschen unzureichend. Aus Tierversuchen bestehen zwar Hinweise, dass die Maca-Wurzel Wirkungen auf die Geschlechtsorgane ausüben könnte oder mit körpereigenen Hormonen wechselwirkt, aber die wissenschaftlichen Studien, die zum Beleg der Wirkung von Maca durchgeführt wurden, weisen erhebliche Mängel auf. Sie sind entweder nicht zum Zweck der Aufdeckung unerwünschter Wirkungen konzipiert worden oder sie wurden nicht nach international gültigen Richtlinien durchgeführt. |
− | Fazit: Es existieren zwar keine Belege für unerwünschte Wirkungen beim Menschen, jedoch lässt sich andererseits auch keine gesundheitlich unbedenkliche Zufuhrmenge von Maca beim Menschen angeben. <ref>http://www.bfr.bund.de/cm/208/risikobewertung_macahaltiger_nahrungsergaenzungsmittel.pdf</ref><ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3647</ref> | + | Fazit: Es existieren zwar keine Belege für unerwünschte Wirkungen beim Menschen, jedoch lässt sich andererseits auch keine gesundheitlich unbedenkliche Zufuhrmenge von Maca beim Menschen angeben.<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/208/risikobewertung_macahaltiger_nahrungsergaenzungsmittel.pdf</ref><ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3647</ref> |
− | Verblindete und kontrollierte Studien beim Mann zeigten, dass Maca den Testosteron und Östradiolspiegel nicht beeinflusst. <ref>J Endocrinol. 2003 Jan;176(1):163-8. | + | Verblindete und kontrollierte Studien beim Mann zeigten, dass Maca den Testosteron und Östradiolspiegel nicht beeinflusst.<ref>J Endocrinol. 2003 Jan;176(1):163-8. Gonzales GF: Effect of Lepidium meyenii (Maca), a root with aphrodisiac and fertility-enhancing properties, on serum reproductive hormone levels in adult healthy men.[http://joe.endocrinology-journals.org/cgi/reprint/176/1/163]</ref><ref>Andrologia. 2002 Dec;34(6):367-72. Gonzales GF: Effect of Lepidium meyenii (MACA) on sexual desire and its absent relationship with serum testosterone levels in adult healthy men.[http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B6TH7-44NY6C6-H&_coverDate=01%2F31%2F2002&_alid=408316359&_rdoc=1&_fmt=&_orig=search&_qd=1&_cdi=5275&_sort=d&view=c&_acct=C000050221&_version=1&_urlVersion=0]</ref> |
− | Wie Anfang März 2009 in vielen Medienveröffentlichungen zu lesen war, soll an der Charité Berlin angeblich ein pflanzliches Potenzmittel u.a. aus Maca-Extrakten entdeckt worden sein. <ref>http://www.n-tv.de/1120559.html</ref> Es stellte sich jedoch heraus, dass ein einzelner Mitarbeiter das Renommee der Charité genutzt hat, um das Mittel, das nächstes Jahr als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt kommen soll, im Marketinginteresse vorab bekannt zu machen. <ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,613804-2,00.html</ref> Die Charité hat die Aussagen des Mitarbeiters in einer Pressemitteilung <ref>http://www.charite.de/charite/presse/pressemitteilungen/artikel/detail/stellungnahme/</ref> dementiert und erwägt rechtliche Schritte. Einige Zeitungen druckten Klarstellungen oder nahmen die Meldung ganz aus ihrem Online-Angebot heraus<ref>http://www.aerztezeitung.de/?sid=537663</ref><ref>http://www.zeit.de/news/artikel/2009/03/15/2752114.xml</ref>. Im September 2009 wurde der verantwortliche Institutsleiter Holger Kiesewetter beurlaubt<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,649672,00.html</ref>. Die Sttaatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen des Verdachtes auf Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz. Zuvor hatte die Innenrevision der Charité mit der Prüfung begonnen, ob wirtschaftliche Interessenkonflikte bestanden, die Einfluss auf die Studie genommen haben<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,629286,00.html</ref>. | + | Wie Anfang März 2009 in vielen Medienveröffentlichungen zu lesen war, soll an der Berliner [[Charité]] angeblich ein pflanzliches Potenzmittel u.a. aus Maca-Extrakten entdeckt worden sein.<ref>http://www.n-tv.de/1120559.html</ref> Es stellte sich jedoch heraus, dass ein einzelner Mitarbeiter das Renommee der Charité genutzt hat, um das Mittel, das nächstes Jahr als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt kommen soll, im Marketinginteresse vorab bekannt zu machen.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,613804-2,00.html</ref> Die Charité hat die Aussagen des Mitarbeiters in einer Pressemitteilung<ref>http://www.charite.de/charite/presse/pressemitteilungen/artikel/detail/stellungnahme/</ref> dementiert und erwägt rechtliche Schritte. Einige Zeitungen druckten Klarstellungen oder nahmen die Meldung ganz aus ihrem Online-Angebot heraus.<ref>http://www.aerztezeitung.de/?sid=537663</ref><ref>http://www.zeit.de/news/artikel/2009/03/15/2752114.xml</ref> Im September 2009 wurde der verantwortliche Institutsleiter Holger Kiesewetter beurlaubt.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,649672,00.html</ref> Die Sttaatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen des Verdachtes auf Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz. Zuvor hatte die Innenrevision der Charité mit der Prüfung begonnen, ob wirtschaftliche Interessenkonflikte bestanden, die Einfluss auf die Studie genommen haben.<ref>http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,629286,00.html</ref> |