Milchlüge: Unterschied zwischen den Versionen

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*Walker, R. (1972). ''Calcium Retention in the Adult Human Male as Affecred by Protein Intake'' , Journal of Nutrition
 
*Walker, R. (1972). ''Calcium Retention in the Adult Human Male as Affecred by Protein Intake'' , Journal of Nutrition
  
==Weblinks==
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==Milchlüge - Weblinks==
 
*[http://www.angerstone.de/html/die_milchluge.html Die angebliche Milchlüge]
 
*[http://www.angerstone.de/html/die_milchluge.html Die angebliche Milchlüge]
 
*[http://www.tierrechteaktiv.de/die-milchluege.html Eine weitere Version des gleichen Textes]
 
*[http://www.tierrechteaktiv.de/die-milchluege.html Eine weitere Version des gleichen Textes]
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*[http://www.youtube.com/watch?v=I6yVJo_B-zY Christian Anders über die Milchlüge (YouTube-Video)]
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==Weblinks==
 
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Kasein Wikipedia-Text über Kasein]
 
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Kasein Wikipedia-Text über Kasein]
 
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Osteoporose Wikipedia-Text über Osteoporose]
 
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Osteoporose Wikipedia-Text über Osteoporose]
*[http://www.youtube.com/watch?v=I6yVJo_B-zY Christian Anders über die Milchlüge (YouTube-Video)]
 
  
 
==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==

Version vom 22. Juni 2009, 13:35 Uhr


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Die Milchlüge ist eine Verschwörungstheorie, nach der Kuhmilch nicht gesund, sondern sogar schädlich für den Menschen sei. Entsprechende Theorien finden sich manchmal in Aussagen von wenigen Tierschützern, aber auch bei Anhängern einer veganen Ernährung. Dann ist meist von einem Mythos Milch die Rede. Ein emsiger Verfechter der Milchlüge ist Christian Anders.

Inhalt

Laut Anhängern der Milchlüge-Theorie sei Milch nicht gesund, sondern sogar schädlich. Milch führe dem Körper entgegen Literaturangaben kein Calcium (Kalzium, Ca) zu, sondern entziehe es vielmehr und verursache so einen Calciummangel der zur Knochenentkalkung, der Osteoporose führe. 50-70% des Kalziums aus der Milch würde durch die Magensäure gebunden werden, sodass es nicht vom Körper aufgenommen werden könne. Zitiert werden auch Berichte über Völker die traditionell wenig Milch konsumieren, und bei denen die Knochenfrakturrate niedriger sei.

Laut der Milchlüge-Verschwörungstheorie sei in der Milch das Einweiß Kasein als artfremd aufzufassen. Wegen des hohen Eiweißgehalts der Milch würde letztlich mehr Calcium ausgeschieden, als durch die Milch zugeführt wurde was also zu einer negativen Calcium-Bilanz führe. Dies würde auch zu einer Übersäuerung des Blutes führen. Um dies zu verhindern, würde der Körper als Ausgleich den Knochen Calciumphosphat entziehen. Das Endprodukt dieses Vorgangs würde dann durch den Urin ausgeschieden. Der Beweis für die unterstellte extreme Säurebildung würde sich im strengen Ammoniak-Geruch in öffentlichen Toiletten finden. Dem Abhilfe verschaffen soll eine basische Ernährung, die in der Alternativmedizin populär ist, für deren Wirksamkeit jedoch keine wissenschaftlichen Beweise vorliegen.

Unterstützer der Milchlüge-VT

Die Theorie des für den Menschen schädlichen Milchkonsums ist mitunter in Kreisen einer veganen Ernährung zu finden, die im Gegensatz zur lactovegetabilen Ernährung Milch ablehnen. Bekennender Verfechter der Theorie ist der österreichische Schlagersänger und Verschwörungstheorethiker Christian Anders. Auch im Zusammenhang mit dem Krr-Projekt Fürstentum Germania wurde die sogenannte Milchlüge durch den stellvertreteneden Fürsten Michael Jessie Marsson-Dumanch (alias Frank Büntert) neu aufgewärmt. Prinzipiell findet diese typische Verschwörungstheorie anscheinend überall da Glauben, wo Personen grundsätzlich wissenschaftsskeptisch sind oder gar davon ausgehen, daß Die Wissenschaft letztendlich nur schädliches im Schilde führe.

Dokumentierte Fakten zu Kuhmilch und menschlicher Gesundheit

Im Körper eines erwachsenen Menschen ist etwa 1 Kg Calcium zu finden. 99 % des im Körper vorkommenden Calciums befinden sich in Knochen und Zähnen. Die Verbindung Hydroxylapatit (Ca5(PO4)3(OH)) verleiht ihnen Stabilität und Festigkeit. Gleichzeitig dienen die Knochen aber auch als Speicher für Calcium. Bei einem Calciummangel kann ein Teil davon aus den Knochen gelöst und für andere Aufgaben zur Verfügung gestellt werden.

Für Menschen mit Laktoseintoleranz (Milchzucker-Unverträglichkeit bzw Laktoseintoleranz) sind Milchprodukte keine geeigneten Lebensmittel. Dies betrifft aber nur etwa 15% der deutschen Bevölkerung. Die Milchunverträglichkeit ist genetisch determiniert. In manchen Gebieten der Welt (Beispiel Asien) sind weitaus mehr Mensch von der Milchunverträglichkeit betroffen. Bei Menschen mit Laktoseintoleranz kann es zu Blähungen durch unverdaulichen Milchzucker kommen, da in diesen Fällen es zu einem vermehrten Abbau durch Bakterien kommt, was durch eine Gasbildung begleitet sein kann. Menschen mit Laktoseintoleranz (beispielsweise Afroamerikaner) können jedoch problemlos ein Glas Milch zu sich nehmen[1].

Auch sind Allergien gegen Kuhmilcheiweiß bei Kindern bekannt, die sich jedoch meist (60-80 %) bis zur Einschulung zurückbildet.

Milch enthält Calcium und vor allem in Käse, einem Folgeprodukt von Milch, ist der Anteil an Calcium sehr hoch. Kuhmilch enthält etwa 100-120 mg Ca/100 ml, in Parmesankäse können bis zu 1,2 Gramm (1200 mg) Calcium in 100 Gramm enthalten sein[2]. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfielt eine tägliche Aufnahme von 1 000 mg (1 Gramm) Calcium für Erwachsene. Diese Menge könne laut DGE mit 150 ml fettarmer Milch oder zwei Käsescheiben erreicht werden. Die Nurses' Health Study zeigte jedoch beobachtend, dass erhöhter Milchkonsum nur bedingt gegen Osteorporose bedingte Knochenbrüche vorbeugt. Die Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel erklärte 2006, dass „[...] die Vorteile des Milchkonsums [...] die etwaigen Risiken übertreffen [...].“ Es sei bewiesen, dass ein ausreichender Milchkonsum Osteoporose, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Übergewicht vorbeuge[3]. Eine Untersuchung der Universität Kopenhagen hat ergeben, dass das in der Milch enthaltene Calcium die Fettmenge im Blut nach den Mahlzeiten reduziert. Danach ist die Menge des Blutfettes bei Personen, die Calcium aus Milchprodukten aufnehmen, um 15-19% niedriger als bei Vergleichspersonen, die Calcium über Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium aufnehmen[4]. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) tritt der Behauptung entgegen, daß Kuhmilch dem Körper Calcium entziehe statt zuzuführen.

Das Eiweiß Kasein ist für den Menschen nicht artfremd. Es stellt 80% der Gesamtproteine in der Milch (2,6% Kasein in Milch). Vor allem für junge Säugetiere (also auch Menschen) stellt Kasein die wichtigste Protein-, Calcium-, und Phospatquelle dar. Auch die menschliche Muttermilch enthält Kasein.

In berichteten Korrelationen über niedrigere Frakturraten bei Völkern, die wenig Milch konsumieren wird häufig nicht eine völlig andere Altersstruktur berücksichtigt. Die wissenschaftliche Evidenz bezeugt jedoch eine positive Korrelation von Milchkonsum und Frakturrate in verschiedenen Ländern[5][6][7]

Literaturverzeichnis

New-Age-Bücher:

  • Ernährung für ein neues Jahrtausend, von John Robbins, im Hans-Nietsch-Verlag
  • Ernährung für Mensch und Erde, von Christian Opitz, im Hans-Nietsch-Verlag.

Wissenschaftliche Kalziumstudien:

  • Anad, C. (1974). Effect of Protein Intake on Calcium Balance of Young Men Given 500 mg Calcium Daily, Journal of Nutrition, (104), S. 695.
  • Hegsted, M. (1981). Urinary Calcium and Calcium Balance in Young Men as Affected by Level of Protein and Phosphorous Intake, Journal of Nutrition, (111), S. 53.
  • Walker, R. (1972). Calcium Retention in the Adult Human Male as Affecred by Protein Intake , Journal of Nutrition

Milchlüge - Weblinks

Weblinks

Quellennachweise

  1. Byers KG, Savaiano DA. The myth of increased lactose intolerance in African-Americans. J Am Coll Nutr. 2005 Dec;24(6 Suppl):569S-73S.
  2. Gerlinde Bergmann - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
  3. Jaffiol C. Milk and dairy products in the prevention and therapy of obesity, type 2 diabetes and metabolic syndrome. Bull Acad Natl Med. 2008 Apr;192(4):749-58. Académie nationale de médecine.
  4. "Agrarisch Dagblad" 20. März 2007
  5. http://www.dgem.de/termine/ern2004/scharla.pdf
  6. Cadogan J, Eastell R, Jones N, Barker ME. Milk intake and bone mineral acquisition in adolescent girls: randomised, controlled intervention trial. BMJ. 1997 Nov 15;315(7118):1255-60.
  7. Du XQ, Greenfield H, Fraser DR, Ge KY, Liu ZH, He W. Milk consumption and bone mineral content in Chinese adolescent girls. Bone. 2002 Mar;30(3):521-8.